Vorstellung: Deep Blue - Master Chrono 1.000 m Automatic Diver

  • Gestern hatte ich euch eine Deep Blue Daynight Recon vorgestellt. Allerdings besitze ich eine weitere interessante Uhr dieser Marke und zwar die Master Chrono.


    Marken- und Firmengeschichte
    Das Unternehmen mit Spezialisierung auf Taucheruhren wurde 2007 in New York gegründet. Bei Deep Blue handelt es sich nicht um einen Hersteller, sondern um einen Brand, ähnlich der deutschen Firma Steinhart in Augsburg. Ebenso wie Steinhart, entwickelt und designed das Unternehmen seine Uhren weitgehend selbst, lässt die Uhren aber in China, wenn ich es richtig recherchiert habe, in Hongkong produzieren. Dabei werden ausschließlich japanische (Miyota) oder Schweizer Uhrwerke in Quarz oder mechanischer Ausführung verbaut. Im Laufe der Jahre hat sich Deep Blue einen sehr guten Ruf erarbeitet, der auf ordentliche Qualität, ein sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis und einen ausgezeichneten Kundenservice basiert. Deep Blue ist dabei auch bekannt für seine Innovationen und technischen Errungenschaften, z.B. Uhren mit geprüfter Dichte bis 3000 Meter Wassertiefe, sowie dem umfangreichen Einsatz von Superluminova oder Tritium H3. Meilensteine waren u.a die Dephtmaster mit Anzeige der Tauchtiefe oder die Daynight T-100 GMT mit Valjoux 7754. Da Deep Blue ein eher kleines Unternehmen ist und die Uhren in ziemlich geringen Stückzahlen hergestellt und angeboten werden, sind viele der angebotenen Uhren relativ schnell vergriffen.


    Master Chrono 7750
    Hier handelt es sich um eine Sonderedition anlässlich des 10 jährigen Firmenjubiläums, die mit vier verschiedenen Zifferblattfarben auf insgesamt 1.000 Stück limitiert war.



    Technische Details:
    - Werk: ETA Valjoux 7750 Elaborè
    - Chronograph (12 Stunden)
    - Datum und Wochentag (3 Uhr)
    - Verschraubte Krone und verschraubte Drücker
    - Heliumauslassventil
    - Gehäuse: Edelstahl satiniert
    - Verschraubter Glasboden
    - Glas: entspiegeltes Saphirglas 4 mm dick
    - Drehbare Keramiklünette mit BGW9 Superluminova
    - Band Edelstahl satiniert mit Sicherheits-Drücker-Faltschließe
    - 1.000 m wasserdicht
    - Zeiger und Indexe mit Superluminova
    - Durchmesser Lünette 45 mm
    - Durchmesser mit Krone 49 mm
    - Maß von Horn zu Horn 52 mm
    - Dicke 16,5 mm
    - Armband wechselbar: ja
    - Bandanstoß 22 mm
    - Gewicht: 254 g



    Geliefert wird auch die Master Chrono in der für Deep Blue typischen und mit Schaumstoff ausgekleideten Kunststoff-Box. Zum Lieferumfang gehört eine Bedienungsanleitung, ein blauer Schlüsselanhänger, eine Mini-LED-Taschenlampe (die übrigens während des gesamten Transportes aus USA bis zu mir im Paket eingeschaltet war und mich beim Auspacken anleuchtete), ein Mikrofasertuch und ein großer Deep Blue Aufkleber. Ein (meiner Meinung nach verzichtbares) Zertifikat für die Limitierung liegt bei dieser Uhr nicht bei. Dafür ist auf dem Gehäuseboden zu erkennen, dass es sich bei meinem Modell um die Nummer 50 von 1.000 Exemplaren handelt.


    Nach dem Auspacken war ich überrascht. Die angesprochene Daynight Recon 7750 ist ein gigantischer Brocken. Lt. Technischer Daten sind die Abmessungen der Master Chrono 7750 identisch. Dennoch wirkt die Uhr im Vergleich viel filigraner. Gleichzeitig ist die Master Chrono aber sogar noch ein paar Gramm schwerer.


    Das Zifferblatt mit den abgesetzten Totalisatoren und der schwarzen Datumsscheibe ist für meinen Geschmack sehr harmonisch gestaltet. Die großen und dunkel abgesetzten Kontrastzeiger sorgen für eine jederzeit gute Ablesbarkeit, trotz des vielleicht in manchen Augen etwas überladenen Zifferblatts. Schön finde ich auch die Rehaut mit Tachymeterscala. Da kann man sich vielleicht drüber streiten, ob eine solche Skala an eine Taucheruhr gehört, ich persönlich finde das absolut in Ordnung.


    Ebenso wie die Daynight Recon 7750 ist auch die Master Chrono perfekt verarbeitet. Es sind keinerlei Mängel erkennbar. Der Bandanstoß gefällt mir hier sogar besser und das massive Armband ist sehr flexibel. Die Gravur auf der Schließe ist etwas einfacher gehalten als beim teureren Daynight Recon Modell. Das 4 mm dicke (!!!) Saphirglas steht ca. 0,3 mm über die Keramiklünette drüber. Auf den offiziellen Produktbildern sah das sehr viel gravierender aus, in live bemerkt man das eher gar nicht. Die Lünette verfügt über 120 Rasterstufen und läuft straff, sauber und spielfrei. Krone und Drücker sind verschraubt, ebenso der Gehäuseboden. Seitlich auf der 9 Uhr Position befindet sich ein ins Gehäuse eingelassenes Heliumauslassventil.


    Das Metallarmband sprach ich bereits an, es ist ebenso gut verarbeitet wie die eigentliche Uhr. Auch an der Master Chrono ist die Faltschließe leichtgängig und mit seitlichen Drückern versehen. Zudem gibt es eine dreifache Feineinstellung für die Armbandlänge. Erstaunlicherweise gibt es auch an der Master Chrono keine Tauchverlängerung.


    War schon das Kürzen des Bandes an der Daynight Recon eine echte Geduldsprobe, war das Prozedere an der Master Chrono ein zutiefst frustrierendes und schließlich auch hoffnungsloses Unterfangen. Die Verschraubungen an den Gliedern waren für mich nicht lösbar und es blieb nur der Weg zum Uhrmacher. Als ich dort vorstellig wurde und die Uhr auspackte, rief die Verkäuferin nach hinten, dass hier ein Herr mit einer Breitling da wäre und ein Band kürzen lassen möchte. Das Missverständnis räumte ich zwar sogleich aus, aber irgendwie erinnert die Master Chrono 7750 mit ihren abgesetzten Totalisatoren wohl tatsächlich etwas an eine Breitling und sieht einem Superocean Chrono gar nicht so unähnlich.


    Während die Daynight Recon 7750 über einen schönen Glasboden und ein verziertes Werk verfügt, ist die Master Chrono mit einem Edelstahlboden ausgestattet, welcher ein Relief eines Tauchers und einige Gravuren aufweist. Insgesamt ein durchaus ansehnlicher Boden, auch wenn es da originellere Ausführungen gibt.


    Bei der Master Chrono 7750 hat man nicht mit dem Einsatz von Superluminova (BGW9) gespart. Egal ob Lünette, Indexe oder Zeiger, sogar die eigentlich unwichtigen Minizeiger der Totalisatoren sind mit Leuchtmasse versehen.


    Die verschraubte Krone lässt sich nach dem Lösen beim Handaufzug extrem angenehm und präzise bedienen, die Drücker sind ebenfalls erst nach Lösen der Verschraubungen bedienbar.
















    Das Gangverhalten meiner Daynight Recon 7750 ist absolute Spitzenklasse, das der Master Chrono liegt mit einem Vorgang von 10 Sekunden pro Tag zumindest in einem einigermaßen akzeptablen Bereich.


    Fazit:
    Die Deep Blue Master Chrono 7750 ist eine sehr schicke und gleichzeitig sportliche Taucheruhr mit tollen technischen Eckdaten und einem geradezu sensationellen Preis-Leistungsverhältnis. Mir persönlich gefallen von den 4 angebotenen Designvarianten nur die schwarze und die schwarz/weiße Ausführung. Aber das ist natürlich Geschmackssache.


    Wer sich für die Master Chrono 7750 interessiert, sollte sich nicht am Gewicht von über 250 g stören. Wer solche schweren Uhren aber ebenso liebt wie ich, der kommt hier voll auf seine Kosten.


    Viele Grüße
    T-Freak