Hasselblad X1D

  • :wink:


    Seit längerem gehe ich mit dem Gedanken schwanger dann doch mal eine anständige Kamera anzuschaffen. Also totaler Leie der nichtmal weiß wofür f steht, ISO etc. , habe ich mir verschiedenste Apparate deshalb erstmal auf Basis des Designs und natürlich Vergleichsfotos angeschaut. Rein Designtechnisch war die X1D schon vor einigen Wochen ganz weit vorne. Aber bei dem Preis dachte ich mir: Ne, never


    Fast forward um ein paar Wochen und ich schaue mir Vergleichsbilder an, Porträt, Makro, Landschaft, zwischen Sony A7III und der Hasselblad und kann jeweils ohne Kennzeichnung sofort erkennen welches der Bilder der jeweiligen Kamera zuzuordnen ist :rolleyes:


    Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Hobel? Objektivtechnisch wäre für mich die XCD 35-75mm Zoom Linse für Makros als auch Porträt sicherlich die beste Lösung...gibt es aber noch nicht.

  • Hi Viper,


    das ist jetzt echt schwierig zu beantworten, ohne zu wissen, wie Deine fotografischen Vorkenntnisse sind (anscheinend nicht so tief, was ja auch vollkommen ok ist) und ohne zu wissen, was und wie Du fotografieren möchtest (Motive, Lichtsituationen etc.) und wo / wie Du Deine Bilder präsentieren möchtest.


    Vergleichsbilder ist auch immer ein wenig schwierig, da man nie genau weiss, wie diese hinterher noch bearbeitet wurden. Oder ob sie als RAW aus der Kamera kamen und bearbeitet wurden oder mit kameraeigenen Funktionen bearbeitet wurden.


    Du vergleicht zwei Systemkameras miteinander, die aber unterschiedliche Sensorgrössen haben. Die Sony ist eine Vollformatkamera (Sensorgrösse gleich Kleinbildfilm), die Hasselblad ist eine Mittelformatkamera (Sensor gleich Mittelformatfilm - also wesentlich grösser = mehr Licht / Informationen pro Bild)


    Daher: Was hast Du denn vor? Ab und an mal ein wenig knipsen, oder Einstieg in die ambitionierte Hobbyfotografenwelt?


    LG Felix

  • Hi Felix,


    danke für deine Antwort!


    Die Unterschiede Mittelformat / Vollformat / APS-C etc. hab ich mittlerweile verstanden. Tatsächlich würde ich die Kamera nur für ein paar Hobbyshots, sprich Uhren, Autos, Menschen, Urlaub, verwenden. Mir ist klar dass die Kamera dafür durchaus Overkill wäre, auf der anderen Seite investiere ich aber lieber einmal richtig wie mehrmals falsch. Denn wie ich mich kenne, würde es nach dem Einstieg mit einer günstigeren Vollformat-Kamera nicht aufhören. Deshalb suche ich quasi die Eierlegende-Wollmilchsau die mir oben raus genug Restpotenzial lässt. Dass ich dafür dann Premium zahle ist ok.

  • Vergleichsbilder ist auch immer ein wenig schwierig, da man nie genau weiss, wie diese hinterher noch bearbeitet wurden.

    Exakt. Wenn man RAW schiesst, dann entsteht das eigentliche Bild sowieso erst in LightRoom oder Konsorten.


    Auf die Sensorgrössen wurde hingewiesen. 2/3 würde ich nicht mehr verwenden. Vollformat habe ich und würde es nicht mehr hergeben. Mittelformat stellt dann leider extreme Anforderungen an die Objektive.


    Ausser in den extremsten Bereichen wie Nachtlichtauglichkeit / Videofähigkeit sind die Unterschiede zwischen den Bildaufnahme-Chips ungefähr noch so gross wie die Klangunterschiede zwischen guten CD- oder BlueRay- Playern. Vernachlässigbar. Bei der "Benutzoberfläche" oder ERgonomie gibts natürlich Vorlieben und auch heute noch starke Unterschiede zwischen den Herstellern.


    Worauf ich zu aller erst achten würde, wenn ich mich heute für ein System entscheiden müsste: Wie sieht es mit den verfügbaren Objektiven aus, also Qualität und Preis. Da stellt man dann fest, dass eine passende Spiegellose im Vollformat durch den mechanischen Abstand (adapter-fähig) praktisch alle existierenden Objektive der Vergangenheit verwenden kann. Zumindest wenn man eh meist ohne Automatiken schiesst.


    Und ja, erzähl mal mehr was Du vor allem fotografieren willst.

  • Ich fotografiere selbst mit Mittelformat und weiß um die Vorzüge des deutlich größeren Formats. Bei mir beginnt Mittelformat allerdings bei 6x7 und analog.
    Eine XD1 besitze ich nicht. Die Gründe für das nichtbesitzen sind:


    - extrem eingeschränktes Objektivangebot, es sei denn man adaptiert Linsen von anderen Systemen (H), wo ich mir nicht sicher bin, od diese den Senor mit 50 MP bedienen können
    - Maximale Belichtiungszeit von nur 1/2000stel
    - Durch die extrem hohe Pixeldichte nur bis etwa ISO 1.600 nutzbar (es sei denn, man liebt das Rauschen)
    - Zu kleine JEPGs (12 MP) könnte jedoch mit einer neuen Firmeware behoben sein
    - Extrem große Dateigrößen bei RAW oder TIFF (TIFF größer 200 MB)
    - ........


    Ich selbst knipse mit einer 36 MP FX Kamera. Selbst die 36 MP setzen ein extrem genaues arbeiten voraus. Das bedeutet, dass ich meist nur mit Stativ knipse, weil sich dieses wie ein "Turbo" auf die Bildqualität auswirkt. Also sollte man die Kosten für ein richtig gutes Stativ und die entsprechende Hardware inkl. Speicherplatz mit einrechnen.
    Das 35-70er Zoom als Makro einzusetzen, halte ich für schwierig, ohne den genauen Abbildungsmaßstab zu kennen. Man sollte nicht vergessen, dass sich durch den größeren Sensor der Bildwinkel deutlich ändert. Das 35-70 wird zu einem leichten Weitwinkel bis Normalbrennweite (ca 50mm gerechnet auf Kleinbild), das 90mm entspricht einem Bildwinkel von 71mm, was einer Brennweite für Portraits nahekommt.


    Viel Spass bei der Entscheidung.


    Ganz vergessen. Sollte das System nicht gefallen, oder der Umgang damit in der Praxis zu schwierig erscheinen - viel Spass beim Wiederverkauf.

  • Viper da hast du dir ein weiteres teures Hobby zu den Uhren ausgesucht :lol:
    Bei mir fing es mit diversen "druckis" an, über Bridge Kameras, über Anfänger Nikon bis ich vor Jahren bei der Nikon D700
    gelandet bin..
    mit diversen Objektiven natürlich .. da ist es wie mit Uhren.. am Anfang denkst du: eines das passt schon.. aber dann.. naja.. da brauchst da dann ein Weitwinkel, ein Makro eventuell 2, Fixbrennweiten , Zoom Objektive..


    Einen Kameratipp möcht ich nicht abgeben (ich bin eingefleischter NIKONianer) :opa:
    Aber der Tipp den ich dir auf den Weg mitgeben möchte: nimm die Kamera in die Hand, macht ein paar Testfotos und schau wie dir die Bedienung liegt.
    Ein Kollege von mir ist auf der Canonseite.. naja ich komm einfach mit der Bedienung nicht klar. weil die Knöpfe nicht dort sind wo ich sie brauche.


    Deiner Einstellung lieber gleich was gescheites zu kaufen kann ich nur recht geben.. ich hätte mir einige € gespart bis zu meiner jetzigen Ausrüstung


    LG

  • Ich denke auch,nimm nicht die MF Kamera, das ist einfach zu viel für das was Du willst. VF darf es gerne sein, und dann ein System welches man gut ausbauen kann mit Objektiven (man kann auch alte analoge Objektive an moderne Kameras anschliessen... Je nach System sogar ohne Adapter! Macht auch Laune! :) )


    Welche Kamerasystem Dir am Besten liegt solltest Du Dir einfach mal im Fachgeschäft anschauen, da bin ich bei MacLeon. Lass sie Dir zeigen und probier sie einfach mal aus. Welches System es dann am Ende werden wird sieht man dann. Ich wage mal zu behaupten das man keinen wahnsinnigen Unterschied bei den Bildern erkennen wird als Laie (als Laie wohlgemerkt!!)


    Bin gespannt wofür du Dich entscheidest. Go for it!! Fotografie ist super. Und man kann sooooo viele tolle Sachen kaufen :)



    Bei mir beginnt Mittelformat allerdings bei 6x7 und analog.


    D.h. Du macht auch 6x9?! :verneig:
    Dias aus der Pentax 67 sind ja schon der Hammer, aber auf 6x9... :sabber:


    LG felix

  • Für anspruchsvolle Menschen mit rudimentären Fotokenntnissen ist eine Mittelformatapparatur eher nicht geeignet. Das hat was von Golfausrüstung nebst Caddy auf Basis von Minigolferfahrung. Ist nicht böse gemeint, echt nicht.


    Ich empfehle eher diese Richtung:
    Edelknipsen


    Und da natürlich die Leica :sabber:

  • Ich empfehle eher diese Richtung:
    Edelknipsen

    Ich würde auf jeden Fall zu einer Systemkamera mit Wechselobjektiv raten. Die angestrebten Uhrenbilder schreien doch förmlich nach Makro-Objektiv. Autos wiederrum macht man bitte, bitte nicht mit Weitwinkel (wie mit SmartPhone so häufig- ein Graus) sondern mit einer Portraitlinse (Leichtes bis mittleres Tele) und dann gerne mal sehr, sehr schnell (f/2.8 oder schneller).


    Diese Edelkompaktknipsen können das alles ein bisschen oder sogar brauchbar, aber eben auch nix wirklich super.

  • Wenn Du meinst, sie haben zu müssen, der Preis keine Rolle spielt und Du Dir davon Spaß versprichst, kauf sie Dir.
    Wenn Du etwas pragmatischer sein willst und keine Fototapeten erzeugen mußt, nimm VF.
    Wenn Du etwas für den Alltag haben willst, kauf eine APSC-Systemkamera.


    Eine Investition in die Zukunft, wie es früher gewesen sein mag, ist eine Spitzenkamera heutzutage nicht mehr. Das Spitzenmodell von heute ist der Elektronikschrott, wenn nicht von morgen, dann von übermorgen. Etwas besser sieht es da bei leistungsfähigen Objektiven aus, was die Langlebigkeit angeht.


    Das XCD 35-75 entspricht 28-60mm Kleinbild-, also VF-Äquivalent. Im Weitwinkelbereich ok, aber für Portraits wahrscheinlich etwas kurz. Müßte man probieren, wie das mit der Schärfe aussieht, wenn man freistellen will. Auch für Makro müßte man probieren und auf den Abbildungsmaßstab schauen. Wenn es kein Zoom sein soll, würde ich da eher zum 120er Makro mit Festbrennweite tendieren. Das sollte auch für Portraits gut geeignet sein. Und für den Alltag ist ein Normalobjektiv mit Festbrennweite mMn. immer eine gute Wahl.


    Deiner Beschreibung nach würde ich zu VF tendieren. Vor allem, weil die Auswahl an guten Objektiven für jeden Einsatzzweck wesentlich besser ist. Ob Canon oder Nikon dürfte egal sein, auch wenn ich persönlich Anhänger der gelben Fraktion bin.

  • Ich würde auf jeden Fall zu einer Systemkamera mit Wechselobjektiv raten. Die angestrebten Uhrenbilder schreien doch förmlich nach Makro-Objektiv. Autos wiederrum macht man bitte, bitte nicht mit Weitwinkel (wie mit SmartPhone so häufig- ein Graus) sondern mit einer Portraitlinse (Leichtes bis mittleres Tele) und dann gerne mal sehr, sehr schnell (f/2.8 oder schneller).
    Diese Edelkompaktknipsen können das alles ein bisschen oder sogar brauchbar, aber eben auch nix wirklich super.

    gebe dir natürlich recht. Ich bin da jetzt sehr von den Vorkenntnissen ausgegangen, die ja eher spärlich sind.
    Mit meiner Handymöhre bekomme ich auch Makros hin. Da holt eine Edelknipse das zigfache raus, ohne sich mit der Materie in der Tiefe auszukennen. So war das gemeint :blume:


    Samsung S8 im Pro-Modus ISO 50

  • Lustigerweise bin ich über nen Artikel gestolpert der eines der schönsten Uhrenfotos enthält was ich kenne. Das Foto hab ich schon vor ein paar Monaten gesehen um jetzt rauszufinden dass es mit der X1D geschossen wurde :D


    Ich warte in jedem Falle die photokina ab. Fuji scheint ja eine vielsprechende MF-Kamera im untersten Preissegment rauszubringen und Hasselblad wird wohl auf 100MP Sensor wechseln, so dass die X1D-50 preislich sicherlich angepasst wird.



    Quelle: https://quillandpad.com/wp-con…ge-Sohne-Double-Split.jpg

  • Wieso kommt man als totaler Fotoamfänger auf die Idee, eine Hasselblad zu kaufen?


    OK möglichst viel Qualität etc.
    Das sind Spezialkameras. Tuts keine Leica?

    Das war im Prinzip der gleiche weg wie:



    Wieso kommt man als totaler Uhrenanfänger auf die Idee eine Rolex zu kaufen?


    Ok möglichst viel Qualität etc.
    Das sind Luxusuhren. Tuts keine Steinhart? :lupe:




    Nein ernsthaft. Ich denke in beiden Bereichen gibt es eine doch ganz große Schnittmenge zwischen den "Anwendern"

  • Fast forward um ein paar Wochen und ich schaue mir Vergleichsbilder an, Porträt, Makro, Landschaft, zwischen Sony A7III und der Hasselblad und kann jeweils ohne Kennzeichnung sofort erkennen welches der Bilder der jeweiligen Kamera zuzuordnen ist :rolleyes:

    Ich gehe mal davon aus, dass das nicht die Portraits der Kinder Deines besten Kumpels und auch nicht die Uhrenmakros von einem Hobbyknipser waren, sondern professionelle Bilder, wahrscheinlich sogar teilweise Demofotos, die die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Kamera demonstrieren sollen. Aufgenommen von Profis, mit einem optimal in Szene gesetzten Motiv, optimaler Ausleuchtung und Bildgestaltung und professionell nachbearbeitet. Mit dem entsprechenden Knowhow, das nichts mit der Kamera zu tun hat und dem nötigen Zeitaufwand. Wahrscheinlich oft das beste Bild einer Serie.
    Wenn Du jetzt sagst, ja, das kann ich oder das will ich lernen, die Zeit nehme ich mir, hast Du Chancen, zu ähnlichen Resultaten zu kommen. Oder Du sagst einfach“Ja, geile Kiste, die will ich haben, Rest ist mir egal.“ Wenn Du eine dieser beiden Aussagen als zutreffend ansiehst, hol sie Dir. Ansonsten würde ich vielleicht auch Alternativen in Betracht ziehen.
    Bei mir geht es momentan eher den umgekehrten Weg, wenn auch nicht von so hohem Niveau ausgehend. Die Vollformat Nikon benutze ich kaum noch. Und wenn, dann meist mit der 50er Festbrennweite. Die restlichen Objektive liegen fast nur noch im Schrank. Irgendwann habe ich mir zusätzlich eine APSC-Systemkamera von Fuji geholt. Weil die bei akzeptabler Qualität in die Jackentasche paßt und die beste Kamera halt die ist, die man auch dabei hat. Und momentan sind wir auf den Kanaren und ich hab diesen Urlaub nur das Handy als Kamera dabei. ;)

  • Ich möchte gerne mal ein paar Fotoanfänger sehen, wie enttäuscht diese sind, wenn Sie merken das die Kamera allein nicht das Bild macht.


    Man fährt auch nicht mit einem Formel 1 Auto in den Wald zum jagen.


    Ich bin mir sicher das einige ganz schnell ernüchtert sein werden.