Hasselblad X1D

  • Wieso kommt man als totaler Fotoamfänger auf die Idee, eine Hasselblad zu kaufen?

    Vermutlich passt das: ein Omega Man-ontheMoon-Besitzer will natürlich auch eine Man-on-the-Moon Kamera 8)


    @Uhrheber: exzellentes Makrobild. Das S8 von meiner Tochter kann sowas auch. Meins eher nicht so... in diesem Sinne spreche ich den wichtigsten Rat meines Lebens aus (war glaub ich vom Newton):


    Die beste Kamera ist die, die man immer dabei hat.


    Ich habe tatsächlich seit vielen Jahren keine reine Laptop-Tasche mehr, sondern so eine Messenger-Tasche, wo neben der Kamera mit aufgesetztem Autofokus-Allerwelts-Zoom-Objektiv auch meine wichtigsten Spezialobjektive mit drin sind. Da ich ständig auf der Blitzejagd bin (die am Himmel!) und auch gerne Timelapse mache, ist das ein 35 mm mit aufgesetztem ND-Filter sowie ein schnelles 24 mm. Je nach Trip passt dann auch ein 200 mm APO-Tele rein, oder was gerade gebraucht wird. Dazu natürlich ein Timer-Auslöser und ein Syrp Genie Mini.

  • ...habe ich mir verschiedenste Apparate deshalb erstmal auf Basis des Designs und natürlich Vergleichsfotos angeschaut. Rein Designtechnisch war die X1D schon vor einigen Wochen ganz weit vorne. ...

    Mich würde mal interessieren, welche Designkriterien dabei für Dich eine Rolle gespielt haben.


    Für mich ist die Kamera ein Werkzeug. Da zählen in erster Linie technische Parameter. Außerdem die Bedienbarkeit. Eine gute Kamera muß man bei den wesentlichen Dingen blind bedienen können, ohne sie abzusetzen und ohne sich durch Menues hangeln zu müssen oder mit kryptischen Tastenkombinationen zu arbeiten. Und sie muß ein vernünftiges Sucherbild haben.

  • Mittelformat digital ist Overkill. Die Vollformat-Sensoren von Nikon D800 & Co überfordern eh schon viele Objektive und sind für die Verarbeitung dicke ausreichend.
    Wenn jemand nicht gleich eine ganze SLR-Objektivsammlung anlegen oder Tierporträts (sehr lange, hochgeöffnete Brennweiten) machen will, sind die aktuellen Systemkameras insbes. Sony schon sehr gut.




    Autos wiederrum macht man bitte, bitte nicht mit Weitwinkel (wie mit SmartPhone so häufig- ein Graus) sondern mit einer Portraitlinse (Leichtes bis mittleres Tele) und dann gerne mal sehr, sehr schnell (f/2.8 oder schneller).

    Die Bilder hier sind mit Super-Weitwinkel und kleiner Blende gemacht, also genau das Gegenteil von dem, was du forderst … wüßte nicht, was es dagegen zu sagen gibt! ;)


  • Da sind wir wieder beim Thema, dass in erster Linie der Fotograf das Bild macht und nicht die Kamera. ;)
    Zumindest beim oberen Bild wurde mitgezogen, vermute ich. Muß man beherrschen, damit es gelingt. Belichtungszeit dabei nach Möglichkeit nicht sehr, sehr schnell, um den Effekt zu verstärken.

    Die Weitwinkel-Aufnahmen aus kurzer Entfernung haben eine ganz andere Dynamik als Super-Tele-Bilder … die haben dafür andere Reize, Stichwort Bokeh.
    Die erste Aufnahme ist mitgezogen, die zweite "mitgefahren" :G


    Mittelformat ist im Digitalzeitalter außerhalb von Studios obsolet IMHO. DSLR wenn man das Gewicht nicht scheut und die totale Auswahl an Objektiven möchte, sonst eine gute Systemkamera.

  • Mich würde mal interessieren, welche Designkriterien dabei für Dich eine Rolle gespielt haben.
    Für mich ist die Kamera ein Werkzeug. Da zählen in erster Linie technische Parameter. Außerdem die Bedienbarkeit. Eine gute Kamera muß man bei den wesentlichen Dingen blind bedienen können, ohne sie abzusetzen und ohne sich durch Menues hangeln zu müssen oder mit kryptischen Tastenkombinationen zu arbeiten. Und sie muß ein vernünftiges Sucherbild haben.

    Der aus dem vollen gefräste Alurahmen ist m.M.n. deutlich schöner und wertiger anzuschauen wie die Sachen der Konkurrenz. Aber ja, ohne ausprobieren geht nix. Werd mir mehrere Teile anschauen und ggf. auch mal mieten.

    Bei dem Anforderungsprofil rate ich zu einer Vollformat Spiegelreflex.


    MF ist als "eierlegende Wollmilchsau" eher ungeeignet. Zu groß & schwer.


    Das gesparte Geld dann lieber in Objektive & Zubehör investieren.

    Die neusten MF Kameras sind von Größe und Gewicht her sicherlich ebenbürtig zu den Systemkameras.

    MF ist in der Regel auch eher langsam. 1-1,5 Bilder/Sekunde.

    Dieser Kritikpunkt wird oft angebracht. Kann ich nachvollziehen.


    Allerdings kommt es hier sicherlich auf das Einsatzgebiet an. Ich kenne fotografieren noch aus einer Zeit in der zwischen zwei Bilder eben 1-2 Sekunden vergingen. Wenn man Fashion etc shootet dann sind mehrere Bilder pro Sekunde sicherlich unabdingbar. Für meinen Einsatzzweck wäre das aber kein Nachteil, da es sich nur um statische Objekte handelt.

  • Wie wäre es denn mit einer Kombination aus "normaler" Digitalkamera (sei es DSLR,, Systembody oder was ganz kleines zum Mitnehmen) + analoger Mittelformatkamera ?


    Denn sind wir doch ehrlich, MF Fotos macht man heute nicht wegen der Qualität, sondern "weil´s geil ist" :bgdev:


    Schöne Rolleis bekommt man fast hinterhergeworfen und selbst Hasselblads sind je nach Modell sehr bezahlbar geworden.

  • Ich hatte ja mein contra schon vor ein paar Tagen geschrieben. Die Diskussion zeigt wunderbar, wie das Kind im Manne tickt. Hat man sich das erstmal in den Kopf gesetzt, gibt es kaum Argumente, die einen von der Idee abbringen könnten, seien sie auch noch so rational und nachvollziehbar.


    Das erinnert mich an die Zeit, als Leica die M8 auf den Markt gebracht hat und man, um Schwarz richtig darstellen zu können, einen, bzw. mehrere Filter kaufen und diesen vor die schöne Leica Linse schnallen musste. Dennoch hat man die Kamera für teures Geld gekauft und wurde belächelt.


    Mir hat es aber trotzdem verdammt viel Spass gemacht, weil ich es mir eben in den Kopf gesetzt hatte.
    Da ich damit auch nicht mein Geld verdienen muss, war das auch vollkommen OK.



    So ein bischen erkenne ich mich hier wieder :-).

  • Ich versuche mal, zusammenzufassen:

    • Aufnahmeschwerpunkt: Makro, Landschaft, Portrait > Paßt
    • Leistungsfähige Objektive für 1. verfügbar: Ja
    • Design: Paßt
    • Preis / Wirtschaftlichkeit: Sekundär

    Zu klären wäre noch die Bedienbarkeit. Geht nur durch ausprobieren, am besten, wenn es möglich ist, die Kamera incl. Zubehör für ein, zwei Tage auszuleihen.
    Außerdem sollte man prüfen, welche anderen Motive noch mit abgedeckt werden sollen. Wenn „hochmobile Ziele“ wie Kinder, Sportereignisse etc. dazukommen, wäre vielleicht die Anschaffung einer geeigneten Zweitkamera zu überlegen.

  • Ich versuche mal, zusammenzufassen:

    • Aufnahmeschwerpunkt: Makro, Landschaft, Portrait > Paßt
    • Leistungsfähige Objektive für 1. verfügbar: Ja
    • Design: Paßt
    • Preis / Wirtschaftlichkeit: Sekundär

    Zu klären wäre noch die Bedienbarkeit. Geht nur durch ausprobieren, am besten, wenn es möglich ist, die Kamera incl. Zubehör für ein, zwei Tage auszuleihen.
    Außerdem sollte man prüfen, welche anderen Motive noch mit abgedeckt werden sollen. Wenn „hochmobile Ziele“ wie Kinder, Sportereignisse etc. dazukommen, wäre vielleicht die Anschaffung einer geeigneten Zweitkamera zu überlegen.

    Das passt soweit yes :gut:


    Wie gesagt, warte ich in jedem Falle erstmal die Photokina ab. Dass der neue 100MP Sensor in irgendeiner Hasselblad kommt ist ja ziemlich wahrscheinlich. Inklusive dem Preisdruck der neuen Fuji denke (hoffe) ich, dass der Preis auf ein erträglicheres Niveau sinken wird. Ich bin gespannt :gut:

  • Die Bilder hier sind mit Super-Weitwinkel und kleiner Blende gemacht, also genau das Gegenteil von dem, was du forderst … wüßte nicht, was es dagegen zu sagen gibt!

    Das sind beides sehr gute Bilder für die Blende und Weitwinkel. Da hat der Photograph das maximale raus geholt. ;)


    Bei beiden Bildern hilft die Bewegungsunschärfe des Hintergrundes gegen die Blende (und ihre hohe Schärfentiefe). Bei beiden ist die Perspektive sehr günstig gewählt, um die perspektivische Verzerrung durch Weitwinkel zu minimieren. Beim zweiten sieht das Heck allerdings auch bereits ein bisschen verbogen aus.


    Die allermeisten Photos mit Weitwinkel von Autos, die die Leute online verkaufen wollen sieht es tatsächlich viel, viel schlimmer aus.

  • Die allermeisten Photos mit Weitwinkel von Autos, die die Leute online verkaufen wollen sieht es tatsächlich viel, viel schlimmer aus.

    Du willst jetzt aber nicht Verkaufsfotos aus Online-Verkaufsanzeigen, gemacht mit dem Handy und von Leuten, die den Begriff Weitwinkel noch nie gehört haben, als Argument für „leichtes bis mittleres Tele“ und „sehr, sehr schnell“ heranziehen oder sie mit den Fotos von Peter25 vergleichen, oder?
    f/2.8 ist übrigens die Angabe für die Lichtstärke und geht bei entsprechenden Lichtverhältnissen und Empfindlichkeitseinstellungen auch mit ganz, ganz langsam. ;)

  • Das ästhetische Hauptproblem sind statische Bilder mit kurzen Brennweiten und sehr kleiner geometrischer Öffnung. Da ist alles von vorne bis hinten im Fokus, auch die störenden Vorder- und Hintergrunddetails. Dazu noch eine ungünstige Perspektive sowie schlechtes Licht und fertig ist ein schlechtes Foto!


    Wer die dynamische Photographie mit kurzen Brennweiten perfekt beherrscht ist zB http://www.frozenspeed.com

  • Du willst jetzt aber nicht Verkaufsfotos aus Online-Verkaufsanzeigen, gemacht mit dem Handy und von Leuten, die den Begriff Weitwinkel noch nie gehört haben, als Argument für „leichtes bis mittleres Tele“ und „sehr, sehr schnell“ heranziehen oder sie mit den Fotos von Peter25 vergleichen, oder?
    f/2.8 ist übrigens die Angabe für die Lichtstärke und geht bei entsprechenden Lichtverhältnissen und Empfindlichkeitseinstellungen auch mit ganz, ganz langsam.

    Zunächst: all diese Regeln helfen dem Anfänger. Der erfahrene Fotograf braucht sie nicht. Die Bilder von @Peter25 beweisen es.


    Wenn sich die Verkaufsbilderfotografen an die Regel mit dem Tele und die Blende auf ganz offen halten würden, so hätten sie keine Chance mehr, so hundsmiserable Bilder zu machen. Der Threadstarter hat sich selbst als Anfänger beschrieben.


    Das ästhetische Hauptproblem sind statische Bilder mit kurzen Brennweiten und sehr kleiner geometrischer Öffnung. Da ist alles von vorne bis hinten im Fokus, auch die störenden Vorder- und Hintergrunddetails. Dazu noch eine ungünstige Perspektive sowie schlechtes Licht und fertig ist ein schlechtes Foto!

    Tux: genau so wie oben beschrieben ist das. Schnell bedeutet kleine Blende und hat eben nicht nur Einfluss auf die Belichtungszeit, sondern auch darauf, ob der Hintergrund dann ebenfalls scharf wird Bei einem Portrait (oder Produktfoto) ist das allermeist nicht gewünscht, weil es ablenkt. Zudem wird es bei einem schnellen Objektiv schwerer, eine gute Abbildungsqualität zu erzielen (sphärische Aberration, Astigmatismus, Längs- und Quer-Farbfehler, etc.). Ein Weitwinkel hat es dann zusätzlich zunehmend schwerer, geometrisch sauber abzubilden. Wenn man es noch weiter treibt, dann kommt dieser Fischaugeneffekt immer mehr zur Geltung. Spätestens dann würde der Produktdesigner dem Fotografen sehr, sehr weh tun. :bgdev: