IWC-Chef: «Wir haben in den letzten zehn Jahren die Zahl der Mitarbeiter verdoppelt»

  • https://nzzas.nzz.ch/wirtschaf…ter-verdoppelt-ld.1412615

  • Sollte eigentlich so,ausschauen:




  • Zitat von .

    Aber es gibt Faktoren, die den Werterhalt beeinflussen – zum Beispiel, wie sich das Portfolio einer Marke über die Zeit entwickelt. Wenn man im Design zu viel Fluktuationen hat, wirkt das negativ auf den langfristigen Wert. Ein Porsche 911 ist seit den 1960er Jahren das gleiche Produkt, das nur in kleinen Schritten weiter entwickelt wird. Für den Werterhalt ist das besser als radikale Wechsel. Wichtig ist zudem, dass wir unsere Uhren ein Leben lang betreuen können. Und die Kommunikation: Wir bringen unsere eigene, 150-jährige Geschichte immer wieder zum Leben – und wecken so ein Grundinteresse.


    Gute Erkenntnis.
    Leider ohne Impact auf das Portfolio.
    Bis auf die Big Pilot wurde doch bei IWC konsequent alles einmal von links auf rechts gedreht die letzten Jahre. :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Naja, die Portugieser 3714 wird seit 20 Jahren im Design unverändert gebaut - da würde mir auf Schlag kein Rolex-Modell einfallen, für das das auch gilt :lupe::grb:


    Auch die Portugieser Automatik 5001 bzw. 5007 gibt es mit diesem Zifferblatt seit knapp 15 Jahren, da wurde nur das Kaliber einmal auf die neue Generation umgestellt. Die Fliegeruhren sehen aktuell auch aus wie 2006 und bei der Big Pilot muss man schon ein Panerai-geschulter Experte sein, um die Unterschiede der Generationen seit 2001 zu sehen.


    Richtig ist also: Alle erfolgreichen Modelle wurden nicht oder nur minimal verändert.


    Im Umkehrschluss hat man bei den Modellen, die nicht gelaufen sind, etwas anderes probiert - und sucht da bei manchen Kollektionen (z.B. Ingenieur, Da Vinci) noch fleissig weiter, während die Portofinos offenbar die richtige Positionierung gefunden haben.


    Interessant finde ich, dass offenbar der größere Teil der Boutiquen (oder gar alle?) tatsächlich inhouse gemacht wird mit eigenem Personal - andere Hersteller (z.B. Rolex, Patek, Lange) kooperieren hier ja öfters mit etablierten lokalen Partnern wie Wempe, Beyer oder Bucherer. Diese Strategie ist zwar in guten Zeiten ganz nett (da größere Marge), in der Krise kann einem das aber übel auf die Füße fallen, da man eine wesentlich höhere Kapitalbindung hat und man alle Kosten (insb. Mietverträge) selbst am Bein hat und nicht auf Partner/Konzis abwälzen kann.


    Und die Summen, um die es da inzwischen geht, sind der absolute Wahnsinn - z.B. Ralph Lauren zahlt im Worst Case noch bis 2029 für den nach zwei Jahren geschlossenen Flagship Store an der 5th Avenue Miete. Und zwar knuffige 70.000 USD - pro Tag...


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... auch mit dem Scherbenhaufen ist das so eine Sache - ökonomisch waren die Kern-Jahre ohne Zweifel die erfolgreichste Zeit der IWC-Geschichte, wenn man Aspekte wie Absatz, Umsatz und Gewinn anschaut. Ersterer hat sich ca. verdreifacht, die monetären Größen sind vermutlich noch stärker gestiegen. Nun war sicherlich auch das Marktumfeld förderlich, aber man kann GK eines nicht absprechen - verkaufen kann er.


    Insofern wird es sein Nachfolger tatsächlich nicht leicht haben, denn in Konzernen hängen Verträge nicht an den "Likes" von ein paar Old Schoolern, sondern an Euros.


    Wer dagegen noch ein wenig in der guten alten Zeit schwelgen will, der kann die Geschichten aus erster Hand von jemandem hören, der dabei war - seit 61 Jahren, angefangen als Schützling des großen Albert Pellaton:


    https://www.revolution.watch/c…end-mr-kurt-klaus-part-1/


    Es wird insgesamt drei Teile geben, das ist nur der erste. Der endet zeitlich Ende der 70er Jahre - wer noch ein wenig Hintergrund-Informationen zu IWC in dieser Zeit sucht, findet auch hier noch ein paar ganz spannende Geschichten:


    https://forum.watchlounge.com/index.php?thread/186804-uhren-hauptrollen-in-der-iwc-geschichte-part-2-the-good-guy/



    Neues zur IWC-Unternehmensgeschichte: Warum die Quarzkrise keine Quarzkrise war



    Porsche Design und IWC: Der Anfang - und der Einfluss bis heute


    Damals hat man noch gerade so die Kurve gekriegt (anders als viele, auch große Marken) und war manchmal nur Wochen von der Insolvenz entfernt. Wie man bei Kurt Klaus wieder bestätigt bekommt, "Not macht erfinderisch". Wenn es dagagen Bombe läuft, kann man sich etwas auf den Lorbeeren vergangener Tage ausruhen...


    Gruß,
    Christian