Bericht: Vintage Rolex GMT Master die immer stehen bleibt.

  • Es wird mal wieder Zeit für einen kurzen Bericht aus der Uhrmacherwerkstatt.
    Viel Spass beim Lesen!


    Ein Rolex Sammler brachte mir eine vintage Rolex GMT Master Ref. 1675.
    Die Uhr wurde von Ihm 1979 in Köln erworben, und hat seitdem erst einen Uhrmacher gesehen.
    In der Uhr tickt das alt bewährte Rolex Kaliber 1570 mit 19800 Halbschwingungen pro Stunde.
    Für das die Uhr schon 35 Jahre auf dem „Buckel“ hat, sieht das Gehäuse und Band ziemlich gut aus !
    Außer ein paar Tragespuren sieht man nichts !


    Auf der Zeitwaage konnte man leider keine Diagnose stellen, weil die Gangwerte und die Amplitude sehr stark schwankten und die Uhr nach ca. einer Minute Laufzeit ihren Dienst einstellte !


    Da hilft nur eins, das Uhrwerk muss zerlegt werden.
    Nachdem die Automatikbrücke und das Sperrrad runter war kam dann das zum Vorschein, dass ich schon vermutet hatte.
    Am Federhauslager war eine schwarze, zähe Masse sichtbar.
    Der Laie sagt dazu, dass das Uhrwerk „verharzt“ ist.



    Ich würde eher von Trockenschmierung reden, weil das flüssige Uhrenöl durch die ständige Bewegung des Räderwerks, Temperatureinflüssen und Verschmutzung hart geworden ist, und sich durch den Lagerdruck über dem Lager abgesetzt hat.
    Im Lager ist jetzt kein Schmierstoff mehr vorhanden.
    D.h. erhöhte Reibung, Kraftverlust und Verschleiß.




    Kein Problem !
    Erstmal Uhrwerk komplett zerlegen und die Platinen mit Waschbenzin reinigen.
    Danach folgt ein Waschgang in der Reinigungsmaschine.
    Das Uhrwerk wird jetzt wieder aufgebaut und dabei an den entsprechenden Stellen geölt und geschmiert.
    Mal schauen was jetzt die Zeitwaage dazu sagt ?


    +/- 0 Sekunden pro Tag Gangabweichung und eine Amplitude von 307°
    Das nennt man Punktlandung !


    Da sieht man, was ein bisschen „Liebe“ durch einen Uhrmacher ausmachen kann !


  • Würde ich hier subtil etwas Werbung für meine Werkstatt treiben wollen, dann würde ich mir mehr Mühe geben und nicht immer wieder schlechte Bilder und lieblose Texte posten und mir selber auf die Schulter klopfen.
    Und echten Input liefern.


    Aber die Ansprüche an das eigene Handwerk sind natürlich individuell und das ist schließlich auch nicht verkehrt.


    Hier mal ein Beispiel, wie es besser geht:
    https://100percentpassion.net/…g-einer-rolex-submariner/