Hallo Lounger!
Heute möchte ich Euch meinen neuen Diver vorstellen, den sicherlich jeder von Euch schon mal gesehen hat: den IWC Aquatimer. Warum diese Uhr anders ist als die üblichen Verdächtigen wie Submariner, Seamaster, Aquaracer und Co. ist, darauf möchte ich etwas näher eingehen.
Der Aquatimer ist einerseits eine typische Taucheruhr und weist entsprechende Merkmale auf: sei es eine für 99,9% der Träger mehr als ausreichende Wasserdichtigkeit von 300 Metern, eine drehbare Lünette mit den typischen Markierungen sowie eine gute Nachtablesbarkeit dank SuperLuminova.
Trotzdem gibt es auch Eigenschaften, wie es sie in dieser Form bei keiner anderen Taucheruhr gibt: da wäre einerseits das geniale Bandwechselsystem, bei dem man gänzliche ohne Einsatz von irgendwelchen Hilfsmitteln das Band innerhalb von Sekunden wechseln kann.
Andererseits eine bidirektional drehbare äußere Lünette, während sich der Innenring dabei jedoch nur gegen den Uhrzeigersinn dreht. Das ist insofern ganz praktisch, da man beim Verstellen der Lünette nicht mehr umgreifen muss. Das IWC- Safe- Dive- System sorgt dabei dafür, dass sich der innere Ring nur gegen den Uhrzeigersinn verstellen lässt.
Das Design des Aquatimers ist absolut eigenständig und sämtliche Merkmale wirken gut durchdacht: die Lünette ist durch die großzügigen Aussparungen sehr griffig und lässt sich jederzeit problemlos verstellen, die Krone ist perfekt dimensioniert und jederzeit gute bedienbar. Das im Verhältnis zur Innenlünette etwas tiefer liegende Zifferblatt ist aufgeräumt, garantiert darüber hinaus beste Ablesbarkeit durch das innen wie außen entspiegelte sowie minimal gewölbte Saphirglas und erzeugt somit eine sehenswerte Plastizität. Ein absoluter Hingucker.
Was mir darüber hinaus besonders gut gefällt ist die Verarbeitung des im Durchmesser 42mm (inkl. Krone) bzw. 44mm (Krone inkl. Safe- Lock- System) und in der Höhe 14 mm messendem und größtenteils satiniertem Gehäuse, welches jedoch auch exakt polierte Fasen an den Hörnern aufweist. Der Aquatimer wirkt tatsächlich etwas größer als er wirklich ist. Das L2L- Maß beträgt 51 mm, was an den relativ steil abfallenden sowie recht kurzen Hörnern liegt. Dadurch liegt die Uhr jedoch hervorragend auf und wirkt niemals störend.
Die mit 120 satten Klicks rastende und exakt ausgerichtete Lünette zu drehen ist schon fast ein Vergnügen. Die applizierten, mit einer feinen schwarzen Umrandung sowie Mittelstrichen versehenen Indexe sind perfekt ausgerichtet, werden stets exakt von den sehr gut dimensionierten Zeigern getroffen und stehen zu 100% in einer Flucht mit den Markierungen auf der innenliegenden Lünette. Die 12- Uhr- Markierung sowie die 5, 10 sowie 15- Minuten- Markierung sind dort selbstverständlich ebenso gleichmäßig mit SuperLuminova versehen wie diese des Zifferblatts. Dabei leuchten der Minutenzeiger, die Spitze des Sekundenzeigers sowie allen Markierungen des Innenrings in grün, der Rest strahlt in hellem Blau.
Das Werk ist ein alter Bekannter: die IWC- eigene Bezeichnung lautet „Kaliber 30120“. Dabei ist es nichts anderes als ein schön veredeltes, mit Genfer Streifen und Perlage versehenes ETA 2892 der höchsten Qualitätsstufe „Chronomètre“, dass bei meinem Exemplar extrem gut reguliert ist, keine nennenswerten Lageabweichungen zeigt und –sollte sie nicht bewegt oder aufgezogen werden- 42 Stunden lang zuverlässig werkelt.
Ich habe mich (vorerst!) für das ausgesprochen angenehm zu tragende sowie absolut geruchsneutrale Kautschukband entschieden. Auch hier ist die Verarbeitung tadellos. Die satinierte Dornschließe zeigt dabei ebenso wie das Gehäuse polierte Fasen.
Das Stahlband ist ein Traum und ebenso hochwertig verarbeitet und massiv wie die Uhr selbst, jedoch fehlt dort die für mich so wichtige Schnellverstellung. Mal sehen, ob es also beim Kautschuk bleibt oder ob ich mir das Stahlband noch nachkaufen werde.
So viel Lob und (noch?) kein Klagelied? Kann das sein??
Ja, das ist in der Tat so. Der Aquatimer ist nun seit bereits seit einer Weile bei mir und wird sehr regelmäßig getragen. Störende Eigenschaften gibt es de facto nicht, ganz im Gegenteil. Ich schaue immer wieder gern auf mein Handgelenk.
Zugegebenermaßen ist der Aquatimer kein Schnäppchen: 5.350 Euro für ein Diver mit Kautschukband inkl. Dornschließe und ETA- Werk sind eine Ansage, das sind fast 2.000 Euro mehr als die noch aktuelle Seamaster 300 Diver am Stahlband inklusive Faltschließe, die auch ein ETA 2892 inne hat. Aber ist sie auch so viel besser?
Am Stahlband kostet der Aquatimer gar 6.250 Euro und damit „nur“ 1.500 Euro weniger als eine Submariner Date.
Ist das noch gerechtfertigt? Das lässt Spielraum für endlos lange Diskussionen.
Was wäre Euch eine bis ins Mark perfekt verarbeitete und absolut eigenständige Uhr mit genialem Bandwechselsystem wert, die man darüber hinaus auch deutlich seltener sieht als die eingangs erwähnten „üblichen Verdächtigen“?
Diese Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Würde ich sie wieder kaufen?
Ja, auf jeden Fall.
Hier noch ein paar Fotos dieser Schönheit:
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!
Gruß, Fabian.