AP und die Zukunft. Im Gespräch mit Herrn Bennahmias

  • Follower sind immer dünnes Eis. Meine Frau kennt sich da ein bisschen aus und weiß auch aus Erfahrung, was da alles ' gedreht ' werden kann.
    Insofern würde ich die Sache mit den ' Trägern ' unterschreiben.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


    • Offizieller Beitrag

    Ist ja richtig was los hier und ich bin sehr froh, dass Bernd das Interview entdeckt und den Hinweis dazu gepostet hat.


    Ich hatte das Glück und Vergnügen letztes Jahr drei Tage mit François Bennahmias und seinem Führungsteam und (bis auf Miguel Angel Jimenez) allen Markenbotschaftern verbringen zu dürfen. Diese Ehre wurde mir übrigens nicht wegen meiner Mitgliedschaft in der Watchlounge, sondern als AP-Kunde zuteil.


    Seit einigen Jahrzehnten arbeite ich in einem großen börsennotierten Unternehmen und habe in dieser Zeit auch viele Lenker und Eigentümer anderer Unternehmen kennengelernt.
    Aber selten habe ich dabei jemanden mit mehr Charisma und Authentizität gefunden, als bei dieser Gelegenheit.
    François Bennahmias ist sehr kompetitiv, geradeaus und oftmals kompromisslos. Im Gespräch ist er natürlich, entwaffnend, spontan und erfrischend anders, als man es von jemand in einer solchen Position erwarten würde.
    Deshalb würde ich selbst bei einem wie dem hier diskutierten Interview nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Er gehört eben nicht zu den Unternehmenslenkern, die sich jedes öffentliche Wort von der Konzernkommunikations- oder Rechtsabteilung vorformulieren lassen.


    Der Erfolg gibt ihm bislang Recht und ich werde mit Spannung und Interesse seinen und APs weiteren Weg verfolgen. Mir gefällt zwar nicht, dass im Rahmen der Umsetzung der Unternehmensstrategie der eine oder andere Konzessionär über die Klinge gesprungen ist, aber ich maße mir kein Urteil zur Vertriebspolitik an.


    Auf AP bin ich übrigens aufmerksam geworden, als ich in einem Fernseh-Interview mit Ron Sommer, damals Telekom-Chef, seine stählerne Royal Oak gesehen habe. Sie ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen, bis ich dann meine erste AP im Rahmen einer Geschäftsreise in Singapore beim dortigen Konzessionär, Sincere Watches, erwerben konnte.
    Instagram gab es in den 90er Jahren noch nicht - das Fernsehen war das Medium mit den meisten Followern - aber mein Beispiel zeigt, dass ein AP-Träger als Markenbotschafter in Verbundung mit einem Medium Neukunden gewinnt. Deshalb bin ich sicher, dass der aktuelle AP-Kurs genau der richtige ist ...



    Gruß
    Hans

  • ..das war damals die T3, Hans?


    So oder so verfolge ich AP jetzt auch schon ein paar Jahre und finde Marke und Uhren weitestgehend interessant. Definitiv eine Marke mit Uhren die einen Musthaveeffekt bei mir auslösen.


    Auf die Produktionsmenge ist ja schon eingegangen worden (40.000und keine mehr), jedoch auf die Absatzzahlen noch nicht.


    Als Benchmark werden im Interview 200 bis 250 Uhren genannt. Unsere Nachbaren aus dem kleinen Österreich haben diese Zahl offen kundig nicht erreicht: „Märkte, die nicht lukrativ sind, werden nicht mehr bedient. Deswegen hat AP den österreichischen Markt verlassen“


    Kennt jemand die Absatzzahlen in Deutschland?
    Und kennt jemand Zahlen wie sich die 40.000 Stück auf die Modellreihen verteilen?



    Im Übrigen finde ich Kommentare wie: „Im Übrigen wird in Insiderkreisen gemunkelt, dass der Boss von AP mehr Glück als Verstand habe/hatte“ stillos und vollkommen überflüssig.

  • Im Übrigen finde ich Kommentare wie: „Im Übrigen wird in Insiderkreisen gemunkelt, dass der Boss von AP mehr Glück als Verstand habe/hatte“ stillos und vollkommen überflüssig.


    Sehe ich auch so und darüber hinaus:
    Bennahmias ist seit 2012 CEO von AP und hat die Firma recht erfolgreich durch die letzten Jahre inkl. der Krise auf dem Uhrenmarkt geführt. Dafür braucht es schon ein wenig mehr als Glück. Aber solche Kommentare aus Insiderkreisen verwundern ja nicht nicht weiter, da die meisten Insider in der Uhrenbranche eben gar nicht gut durch die Krise der letzten Jahre gekommen sind. Da ist ein Bashing der Erfolgreichen doch eine gern gezogene Karte, um vom eigenen Unvermögen abzulenken.


    AP hat mit der Royal Oak seit Jahrzehnten einen ganz großen "Wurf" im Programm. Diese Uhr löst schlicht bei den meisten Menschen, die ich kenne, eine hohe Emotion aus rein durch die Ausstrahlung der Uhr an sich am Handgelenk eines Trägers. Und die meisten Menschen, die ich dabei meine, sind keine Uhrenfreaks und kennen sich oft nicht mal mit den Marken aus. Da geht es nur um die Uhr an sich. Aus meiner Sicht schaffen das nur sehr wenige Uhren. Rolex z.B. ist nicht dabei, wenn es nur um den Charekter der Uhr geht, die Marke jedoch komplett außen vor bleibt.


    In Bezug auf die Aussage zu Followern vs Trägern von AP als Botschaftern sehe ich die Sache etwas differenzierter als Bennahmias. Beides ist wichtig, besonders in einem Luxussegment, wo es eben oftmals auch um Status und Prestige geht. Und da zeugen Millionen von Followern schlicht von emtionaler Begehrlichkeit für die Marke (auch wenn viele dieser Follower ggf nie zum Kunden werden oder werden können) und tragen damit ein kleines Stück auch dazu bei, dass sich so mancher Käufer der Uhren einfach gut fühlt mit seiner Kaufentscheidung.

  • CEO und Ex-Profigolfer ;)

    Top 15 der aktuellen Weltrangliste im Golf und deren Uhren-Partner:


    1. Dustin Johnson - Hublot
    2. Justin Thomas - Rolex
    3. Justin Rose - Hublot
    4. Brooks Koepka - Rolex
    5. Jon Rahm - Rolex
    6. Jordan Spieth - Rolex
    7. Rickie Fowler - Rolex
    8. Rory McIlroy - Omega
    9. Jason Day - Rolex
    10. Tommy Fleetwood - Omega
    11. Alex Noren - Hublot
    12. Patrick Reed - Hublot
    13. Bubba Watson - Richard Mille
    14. Paul Casey - Rolex
    15. Francesco Molinari - kein Partner


    :lupe: ...

  • Christian hat damit m.M.n. sehr wichtige Punkte aufgeführt. Ich habe überhaupt nichts gegen die farbenfrohe Gestaltung neuer Modelle, Camouflage-Straps für zig-hundert Euros, usw. - das alles ist ganz nett.


    Allerdings, um es kurz zu machen, es reicht mir nicht. Ich würde mir von AP wünschen, technisch nachzulegen, z.B. mit einem Inhouse-Kaliber mit 70+ h Gangreserve, bei welchem die Zeiger wie festgenagelt stehen, wenn ich die Krone nach dem Stellen reindrücke, und welches vorzugsweise weniger empfindlich ist, als die bisher verwendeten Modul-Kaliber usw.


    Ich fände das hinsichtlich der erfolgten Preissteigerungen durchaus angemessen, und würde mir auch gerne noch eine AP zulegen. Ich befürchte aber, bevor das passiert wird der Listenpreis der Offshores erst noch von 25 K€ auf 50 K€ steigen, und die Kosten für einen Service von 1.8 K€ auf 3.5 K€ ... und dann - befürchte ich weiter - bin ich leider raus :G

  • Ich fände das hinsichtlich der erfolgten Preissteigerungen durchaus angemessen, und würde mir auch gerne noch eine AP zulegen. Ich befürchte aber, bevor das passiert wird der Listenpreis der Offshores erst noch von 25 K€ auf 50 K€ steigen, und die Kosten für einen Service von 1.8 K€ auf 3.5 K€ ... und dann - befürchte ich weiter - bin ich leider raus


    Nicht schlimm, AP hat schone seine Kundschaft, an die die "Ikonen" kofferweise verkauft werden können. :zwitscher:


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  • Yep. Ich gönn´es AP und ihrer Kundschaft selbstverständlich und bemitleide mich nur selbst für mein pekuniäres Unvermögen ... warum nur bin ich kein Rapp-Star geworden? Oder Luxuskarossen-Händler mit Verbindungen nach Russland, China und die VAE? :G

    • Offizieller Beitrag

    ..das war damals die T3, Hans?


    So oder so verfolge ich AP jetzt auch schon ein paar Jahre und finde Marke und Uhren weitestgehend interessant. Definitiv eine Marke mit Uhren die einen Musthaveeffekt bei mir auslösen.

    Das war damals die 25860, der Chronograph in Stahl mit dem anthrazitfarbenen Zifferblatt. War schwer zu bekommen, deshalb habe ich ihn gleich mitgenommen, als ich ihn bei Sincere Watches in Singapore in der Auslage entdeckt habe. Preislich deutlich über einer Stahl-Daytona und schon damals viel exklusiver.








    Sie kam 1998 auf den Markt und es war in diesem oder im Folgejahr, als ich sie meiner bescheidenen Sammlung hinzufügen könnte. Die Uhr hat mich viele Jahre treu begleitet, ist aber dann Opfer eines Tauschgeschäfts geworden. Heute bedaure ich das, denn dieses Modell war deutlich ästhetischer und harmonischer in den Proportionen, als seine Nachfolger. Irgendwann finde ich wieder eine ...


    Seitdem lässt mich AP - und konkret die Royal Oak - auch nicht mehr los. Natürlich vor allem wegen dem genialen Design, das ihr Gerald Genta verpasst hat. Aber auch wegen dem ganzen Drumherum. Im Familienbesitz, unabhängig, keine Börsennotierung und daraus resultierender Quartalsergebnisdrucks, wirklich nettes Managementteam, überschaubare Größe, Qualität und eine schwer zu schlagende Historie.


    Genau deshalb ist AP meine persönliche Nummer 1 - gefolgt von Rolex und Patek, auf die diese Kriterien auch mehr oder weniger zutreffen.


    Und mit dem amtierenden CEO hat AP auch die Garantie nicht zu verstauben ...
    Erfrischend anders und sehr sympathisch.



    Gruß
    Hans

  • 86. Bernd Wiesberger - AP


    Guter Mann!!

  • Auf jeden Fall! Schade nur, dass AP den österreichischen Markt verlassen hat. :S
    Ob die Partnerschaft mit ihm weiterhin Bestand haben wird? Hoffentlich.

    Bernd hatte seine erste AP schon vor der Partnerschaft, der ist einer von uns "Uhrenbekloppten"... Hoffe und denke aber auch, dass die Partnerschaft weiterhin bestehen bleiben wird.

  • Wirklich spannend ist das Ende des Interviews, Bebbe. Ich bin gespannt, was da kommen wird.


    "Erzählen Sie uns von Ihren Ideen.


    Für wahren Luxus gibt es immer einen Platz. Zudem glaube ich, dass die Uhrenindustrie noch lange nicht ihren Zenit erreicht hat. Es gibt 8 Milliarden Menschen, 1 Prozent davon gehört zu den Ultrareichen. Wenn wir einen Viertel davon als Kunden avisieren, sprechen wir von 20 Millionen Menschen. Wir produzieren 45 000 Uhren pro Jahr. Ich wäre verrückt, wenn ich keine Gelegenheiten im Markt sehen würde.


    Wo genau?


    Wir werden die Art und Weise, wie wir uns dem Kunden gegenüber verhalten, verändern. Dies wird nicht nur für Uhren, sondern für die gesamte Luxusindustrie funktionieren. Die Ankündigung wird ziemlich viel Lärm machen. Denken Sie daran, dass ich Ihnen das heute gesagt habe."