Longines automatic column wheel chronograph

  • Hallo Experten,


    ich habe mir vor einigen Monaten eine Longines Column Wheel Chronographen Automatik Uhr Kaliber L688.2 gekauft.
    Da ich keine Erfahrung mit Automatik Uhren habe möchte ich gerne wissen wie genau so eine Uhr gehen sollte. Was ist eine akzeptable Abweichung und wie genau sollte diese Uhr arbeiten.


    Um ein genaues Bild zu erhalten habe ich die Uhr am 1. Mai mal genau eingestellt und stelle jetzt fest, dass die Uhr nach 29 Tagen 5 Minuten an Zeit verloren hat.
    Sollte ich die Uhr einschicken um sie korrigieren zu lassen oder ist diese Abweichung völlig normal und nicht genauer einstellbar.


    Ich würde mich freuen wenn ich zu diesem Thema Eure Erfahrungen mitgeteilt bekomme.


    Mein Gefühl sagt mir, dass in der Uhr eine höhrer Präzision stecken sollte.
    Bitte um Fachbeiträge


    Chris56

  • 30 Tage und 300 Sekunden Abweichung, das wären 10 Sekunden am Tag. Das ist recht gut.


    Die besten Werke mit Chronometer-Genauigkeit liegen bei wenigen Sekunden am Tag, ich glaube bis +5 Sekunden.


    Nur mit einer Zenith Defy Lab ginge es genauer, wenn es mechanisch bleiben soll.

  • Ich kenne das Werk von Longines nicht, aber wenn es sich um kein Werk mit Chronometernorm handelt dann sind +10 Sekunden ein guter Wert. In der Regel können Abweichungen von normalen mechanischen Werken noch deutlich höher liegen.


    Bei Chronometern gilt es einen Wert von -4 bis +6 Sekunden pro 24h einzuhalten. Rolex garantiert für die neuen Werke sogar einen Wert von -2 bis +2 Sekunden, die sie in der Praxis auch definitiv einhalten.



    Du kannst versuchen die Gangabweichung deiner Uhr durch Ablegen über Nacht in verschiedenen Positionen (Krono oben, ZB unten, usw.) in deinem Sinne zu beeinflussen.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • ich kenn mich jetzt mit Longines nicht aus, finde aber ne zweistellige Abweichung pro Tag zu viel

    Sind oft ETAs ohne besondere Justage. Billige mechanische Werke sind OK, wenn sie eine Minute pro Tag schaffen.


    Mein über 20 Jahre alter Breitling Chronomat mit Valjoux schafft heute noch ca. 6 bis 8 Sekunden. Meine beiden modernen B01-Breitlinge liegen eher bei 1 bis 2 Sekunden. Das sind aber Chronometer.

    • Offizieller Beitrag

    @Chris56,
    Moin.
    Basis für das L688.2 ist das ETA A08.23, und dieses Werk kann durchaus ins Plus reguliert werden.


    Das sollte für jeden guten Uhrmacher kein Problem darstellen.


    Wurde die Uhr neu oder gebraucht gekauft ?


    Neu, nachregulieren lassen, und das sollte noch in die Garantie fallen, denn Minus 10 Sek./Tag sind eindeutig zu viel.


    Gebraucht, dann das Werk prüfen lassen ob ggf eine Revi nötig ist. Kommt drauf wie alt die Uhr ist und in welchem Zustand das Werk ist.
    Auch das kann jeder Uhrmacher machen, denn soweit mir bekannt ist, gibt es fürs Werk problemlos Ersatzteile, wenn diese benötigt werden.
    Oft muss nur das Werk gereinigt, neu geölt und einregulert werden.

  • So, wie ich Chris verstanden habe, hat die Uhr Nachlauf.


    Wenn du damit klarkommst, nichts machen. Ich für meinen Teil würde es wohl so lassen.
    Viel wichtiger wäre mir, dass der Gang verlässlich ist. Also wenn sie eben jeden Tag ca. 10 Sekunden verliert, kann man sich ein wenig darauf einstellen, indem man die Uhr z.B. eine Minute vorstellt und dann hast du eben eine Woche Ruhe.
    Wenn der Gang aber unterschiedlich ist, ist sie eben auch nicht verlässlich. Dann würde ich korrigieren/prüfen lassen.