Fährt hier jemand Tesla?

  • Ja, manche wollen heute unbedingt schon morgen sein. Ich will heute irgendwie lieber noch gestern sein. Mal schauen was die Zukunft bringt.

    Verstehe ich, geht mir oft genauso. Am besten wäre es, für immer heute zu sein. Das dachte ich schon vor 10 Jahren, hat aber leider nicht funktioniert. :G Jetzt bin ich halt dann jeden Tag heute - mehr geht nicht.

  • Das Problem ist recht simpel: Menschen, die beruflich 40.000km im Jahr fahren müssen und dabei „normal“ verdienen, denen ist der Antrieb an sich egal. Denen gehts darum, so schnell wie möglich, so angenehm wie möglich und so billig wie möglich das notwendige Übel hinter sich zu bringen. Aufgrund des hohen Verschleißes (Wartungs- und Reparaturkosten) und des regelmäßigen Austauschs spielen bei der Kaufentscheidung der günstige Anschaffungspreis sowie geringe Folgekosten eine Rolle. Klar kauft man sich nichts, was man hässlich findet, aber recht häufig ist das „Wunschauto“ aus praktischen Überlegungen raus. Dieser Personenkreis lebt inzwischen übrigens häufiger nicht in der eigenen Immobilie. Demnach ist er beim Laden auf die Gegebenheiten festgenagelt, die durch den Eigentümer geschaffen werden. Und für solche Menschen ist die Elektromobilität einfach noch nicht attraktiv. Übrigens: dieser Personenkreis würde sich oftmals die Finger nach einem kürzeren Arbeitsweg oder einer vernünftigen Bahnanbindung lecken.


    Beispiel:

    Ich wohne zur Miete, fahre täglich 160km und arbeite im öffentlichen Dienst. An meiner Arbeitsstelle kann ich mein Auto nicht laden. Ich habe keinen einen „eigenen“ Parkplatz, parke also, wo frei ist. Bei meiner Wohnung habe ich einen eigenen Parkplatz, allerdings vor dem Haus. Um aktuell ein Elektroauto zu laden, müsste ich ein Kabel aus meinem Balkonfenster legen. Und garantieren, dass das morgens noch steckt, kann mir keiner.


    So ganz nebenbei: der Vater einer bekannten baut gerade ein Mehrfamilienhaus und wollte für jede Partei eine Lademöglichkeit vorsehen. Nicht einmal der Energieversorger bzw. eine Behörde oder sonst eine Person konnte ihm verbindlich sagen, wie eine Umsetzung auszusehen hat. Aber das nur am Rande.


    Ergo: Ich gönne jedem, der es sich leisten kann, seinen Tesla. Ich finde es gut, wenn finanzstarke Personen sich „pro Umwelt“ entscheiden (wobei ich noch zweifle, ob E-Autos das jemals werden, oder nicht nur eine Zwischenlösung sind). Aber der Bericht oben, sowie die Wahrheit in den Haushalten ist eine andere. Elektromobilität ist ein Luxus, den sich viele nicht leisten können. Und diese Menschen z.B. politisch zu dem Luxus zwingen zu wollen, ist mMn. die falsche Stellschraube. Wenn wir als Nation E fahren sollen, dann muss das günstiger, schneller (oder zumindest gleich schnell), einfacher und bewiesen „grüner“ sein. Die Stellschrauben dreht man alle nicht beim Endverbraucher, sondern bei den Herstellern.

  • So ganz nebenbei: der Vater einer bekannten baut gerade ein Mehrfamilienhaus und wollte für jede Partei eine Lademöglichkeit vorsehen. Nicht einmal der Energieversorger bzw. eine Behörde oder sonst eine Person konnte ihm verbindlich sagen, wie eine Umsetzung auszusehen hat. Aber das nur am Rande

    Ist mega simpel - Du brauchst ja nur pro Anschluss einen 3-phasigen 16A-Anschluss. Das ist für jeden Elektriker Kindergarten.


    Aber natürlich hast Du im Grundsatz in einigen Punkten Recht: Es ist nicht überall einfach. Jedoch würde ich auch ohne Anschluss zu Hause problemlos zu Recht kommen.


    Das mit dem Preis ist so eine Sache - es gibt durchaus günstigere Möglichkeiten und nicht nur Tesla. Wobei das Model 3 auch in der einfachsten Variante sehr viel zu bieten hat und preislich ganz attraktiv da steht. Zudem kannst Du gratis an Superchargern laden, bezahlst keine Steuern, hast praktisch keine Servicekosten.


    Oder schau Dir den Hyundai Kona an - bietet super viel für's Geld.


    EV-fahren hat sicher nichts mit Luxus zu tun. Einfach mal ausprobieren - zB bei nextmove mal für ein paar Tage ausleihen und Erfahrungen sammeln.


    Denn (in der gleichen Preisklasse) ist EV -fahren spürbar günstiger, erstaunlich flott (ich lass - wenn ich das will - jeden Verbrenner sehr weit hinter mir), einfacher (laden ist so simpel - und alles andere auch), grüner ... liegt an Dir: Supercharger nutzen ausschließlich erneuerbare Energiequellen, die meisten Ladesäulen ebenfalls - und zu Hause kannst Du ohnehin entscheiden was Du nutzt.


    Jeder sollte ein EV gefahren sein, bevor er sich ein Urteil erlaubt.

  • Ich finde ja toll, dass du deinen Standpunkt so vertrittst...aber wie stellst du dir denn in meinem Fall das Laden vor? Ich kann nicht auf der Arbeit laden, zuhause auch nicht wirklich... und wenn ich keinen Tesla fahre stehe ich eventuell mehrere Stunden an einer Ladesäule? (s. Bericht oben)

    Es ist ebenfalls toll, dass der Strom „grün“ produziert wird...auf die Produktion der Akkus trifft das nicht zu. Diese sind noch an „endliche“ Resourcen gekoppelt.
    Was den Preis angeht: der von dir beschriebene Kona mit einer vernünftigen Reichweite (4xxkm) kostet als E-Auto 41.000€ (neu). Wo ist das denn bitte spürbar günstiger? Da kann ich einen Haufen Diesel verfahren, bis ein vergleichbar ausgestattetes Auto mit Verbrennungsmotor, nehmen wir doch den gleichen Kona gerne auch als Allrad Diesel in der Premium Linie für 31.000€ Startpreis, teurer ist. Klar hat das E-Auto ne stärkere Beschleunigung, aber sry...die ist für den Berufsfahrer mit 40.000 km egal. Dem reichen die 130 des Diesels.
    Ich habe nichts gegen das Elektro-Auto an sich. Allerdings zeigen Studien, wie die des Frauenhofer Instituts deutlich, dass das E-Auto noch lange nicht da ist, wo es sein will.
    Für mich als Kunden ist die Sache leicht: erst, wenn ich mit „E“ billiger von A nach B komme, springe ich auf den Zug auf. Und das betrifft Anschaffung und laufende Kosten. Meine Autos waren bisher alle deutlich günstiger als 40.000 und werden es auch in Zukunft bleiben. Das ist nämlich keine Frage des Wollens, sondern des Könnens. Ich fahre nämlich jede Karre in 5-7 Jahren in die Unrentabilität. Und mir kann keiner weiß machen, dass ein Akku (Annahme 400km Reichweite/Kona) diese Fahrleistung wegsteckt. Hyundai z.B. gibt den Akku auch nur mit 200.000km an. Dann darf ich nochmal 6.000€ (?) reinbuttern. Also 40.000 auf 200.000 km bedeutet ohne Energiekosten bei mir 8.000 Euro im Jahr oder 666€ im Monat. Das schmerzt.


    Und jetzt erklär das mal einer alleinerziehenden Mutter, die laut aktueller Statistik 2700€ für sich und ihr Kind zum Leben hat. Die ballert wenn’s blöd läuft noch 800€ kalt für die Miete raus und soll am Ende nur frische Bio-Lebensmittel kaufen (Umwelt und so). Und dann erdreistetet die sich auch noch sich kleiden zu wollen oder mal mit dem Kind ins Kino zu gehen? Frechheit!


    Was viele immer vergessen: Hier im Forum tummeln sich sehr viele Menschen, die doch recht gut situiert sind. Denn eine Uhr für 5000€ Aufwärts, sie hier teilweise mehrfach im Jahr gekauft werden, können sich sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft (auch wenn sie eisern sparen) nur einmal im Jahrzehnt leisten (wenn sie es denn wollen). Und mit diesen Augen musst du E-Mobilität sehen.

  • Ist mega simpel - Du brauchst ja nur pro Anschluss einen 3-phasigen 16A-Anschluss. Das ist für jeden Elektriker Kindergarten.

    Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Du mußt auch die entsprechende Anschlußleistung zur Verfügung haben. Und was sich bei manchem Einfamilienhaus vielleicht noch ausgehen mag, wird bei Objekten mit mehreren Wohneinheiten schon schwieriger. Beispielsweise setzt die DIN 18015-1 für ein Wohngebäude (mit elektrischer Warmwasserbereitung) bei einer Wohneinheit eine Anschlußleistung von 34kVA an. Bei 20 WE sind es durch bestimmte Gleichzeitigkeitsfaktoren nur noch 134kVA. Jetzt kann sich jeder ausrechnen, was da abends abzüglich Licht, Kochen, Warmwasserbereitung etc. dafür überbleibt, dass 20 Parteien in der Tiefgarage alle ihre Fahrzeuge laden können. Und ähnlich sieht es bei den Verteilungen und Stationen der Stadtwerke aus.

    Selbst bei einer bereits dahingehend konzipierten komplett neuen Wohnsiedlung muß sichergestellt werden, dass das Netz die Leistung auch liefern kann.

    Und dafür, dass die Lademöglichkeit in der Tiefgarage auch die Systeme aller Hersteller bedient werden können, braucht es dann noch so eine Art Reiseadapter. ;)

    Alles lösbar, aber doch nicht so einfach, wie es oft dargestellt wird.


    Aber das hatten wir hier alles schon mal.

  • Schau' Dir das mal zum Hyundai an:


    https://amp.focus.de/auto/elek…n-diesel_id_11514889.html


    Da muss ich nicht probefahren... :G

    Der Artikel ist Blödsinn. Und Focus ist ein Boulevardblatt. Aber vertrau den Medien - die meinen es sicher gut mit Dir ;)


    Fakten sind aber etwas anderes.


    Aber letztlich ist es mir Schnurz - Jeder kann machen, was er will. Nur ein Meinung bedeutet nach lange nicht, dass man Recht hat. Hier mangelt es bei den meisten an jeder Form von wirklich Erfahrung. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Jeder hat die Freiheit, ignorant zu sein. Das war beim Chef von IBM so (auf der Welt gibt es Bedarf für maximal 5 Computer) oder den Pferdefreunden bei der Einführung der Automobils (Pferde sind so viel praktischer).


    Zur Meinungsbildung gehört der Selbstversuch und nicht das blinde Vertrauen in die Erdölindustrie und deren Partnern, die vielleicht doch ein wenig monetär fokussiert sind? ;)


    Wie gesagt - jeder kann machen, was er will. Letztlich habe ich für mich gesprochen: Ich habe jede Menge Spaß, spaße richtig gutes Geld und der Umwelt schadet es auch nicht.

  • dass 20 Parteien in der Tiefgarage alle ihre Fahrzeuge laden können

    Du hast in Deinem Ursprungspost keine Größenangaben gemacht. Hab aber mal bei einem Freund (selbständiger Elektriker) nachgefragt, da ich nicht vom Fach bin: Er wusste nicht, wo das Problem ist.


    Zudem - sollte bald der Anspruch eine Mieters auf eine Wallbox bestehen ... wollen wir wetten, wie schnell es dann doch geht?

  • Es ist schlicht Blödsinn - was Du von Dir gibst... :gut: Dass wir in "D" nicht mal ansatzweise den benötigten Strom

    zur Verfügung stellen könnten, hat schon Hr. Lesch vorgerechnet. Du kannst also nur beten, dass die E-Mobilität langsam vorankommt, damit Du noch eine Weile Spaß damit hast... :bgdev:

  • Na, wenn Dein Freund, der Elektriker, das sagt, wird es wohl stimmen. :gut:


    Ich erklär es mal einfach: Wenn Du einen Gartenschlauch hast, kann am Ende nur das an Wasser rauskommen, was Dein Wasserhahn liefert. Wenn Du da jetzt einen Verteiler für zehn Gartenschläuche dranbastelst, verzehnfacht sich die verfügbare Wassermenge trotzdem nicht.

  • TerVa: Es spricht nicht für einen reflektierten und fundierten Standpunkt, ohne Quellen aufzuwarten und nebenbei noch andere durch die Blume anzugreifen.


    Auch hat das nix mit Bauern oder ähnlichem zu tun. Es behauptet ja keiner, das E „schlecht“ ist. Aber es ist Fakt, dass es für viele eben nicht so „gut“ oder „einfach“ ist, wie du es gerne hättest ;).


    Man tut im Moment politisch sehr viel für diesen Antrieb. Und wer so naiv ist zu glauben, dass sich hier nur edle Ziele dahinter verbergen...nun ja...die Konsequenz lasse ich offen. Die Frage die man sich immer stellen sollte ist doch, wo wir heute wären, wenn mit dem gleichen Druck die letzten 200 Jahre z.B. am Wassetstoffantrieb geforscht hätten (so alt ist der nämlich). Oder an einem anderen Antrieb.


    Ich gönne dir deinen Tesla. Aber ohne vernünftige Fakten bekehrst du mich vorerst nicht. Denn alle Informationen, die ich erhalte (Studien, Gespräche, Beiträgen in Fachzeitschriften, ja sogar die bösen Medien) zeigen mir, dass in meinem Fall (der aktuell noch auf viele Menschen übertragbar ist) der E-Antrieb keine echte Alternative ist. Das darf sich gerne ändern. Aber das muss es erst.


    Nette Randinfo: such mal ein E-Auto mit Anhängerkupplung und der Möglichkeit einen Anhänger mit 2 Pferden zu ziehen (Anforderung einer guten Freundin).

  • Nette Randinfo: such mal ein E-Auto mit Anhängerkupplung und der Möglichkeit einen Anhänger mit 2 Pferden zu ziehen (Anforderung einer guten Freundin).

    Tesla Model X.


    Ich sehe es momentan verstärkt bei mir auf der Arbeit. Hier wurden zwar jede Menge Ladesäulen in den Parkhäusern errichtet, aber wer zuerst kommt malt zu erst.

    Die Karren stehen dann von morgens 7 bis abends 8 an der Säule, egal, ob die bereits nach einer Stunde oder 5 Stunden voll sind. Die fährt da keiner mehr weg während der Arbeitszeit. Und wenn ich mir anschaue, wie viele Säulen da stehen im Vergleich zur Gesamtzahl der Fahrzeuge, dann frage ich mich wirklich wie das gehen soll.


    Beispiel von mir: Einfamilienhaus mit PV auf dem Dach. Eine Wallbox wäre eigentlich kein Problem, oder?. Allerdings meinte der Herr vom Energieversorger, dass er sich nicht sicher sei, ob das machbar wäre. Ich habe jetzt bereits drei Zähler (Hauptzähler, PV, Wärmepumpe) und er konnte mir keine Angaben darüber machen, ob ich einfach eine Wallbox installieren kann oder nicht.

    Nun kann ich also mein Auto bei mir evtl. zu Hause laden, aber wie sieht es unterwegs aus? Ich bin unter der Woche generell irgendwo in Europa unterwegs. An Hotels sehe ich wenn es hoch kommt max. zwei Säulen und die sind meist belegt wenn ich daran vorbei gehe. Oft nicht durch Hotelkunden selbst, sondern evtl. durch jemanden, der nur im angeschlossenen Restaurant etwas essen möchte. Was mache ich dann? Meinen Kunden am nächsten Morgen anrufen und sagen, dass ich 3 Stunden später komme, weil die Säule jetzt erst frei geworden ist? Oder mir alle Stunde den Wecker in der Nacht stellen und prüfen, ob jemand so gnädig war sein Auto auf einen anderen Stellplatz zu stellen, weil seins seit mehreren Stunden voll ist?


    Ich mag Tesla bzw. das Konzept, aber mal ehrlich, wenn auch nur ein Drittel aller in Deutschland lebenden auf E-Auto umstellen würden, hätten wir ein Riesenproblem.


    Was mache ich mit meiner Frau, die dann auch ein E-Auto hat? Eine zweite Wallbox installieren?


    Man stelle sich mal vor, jemand erfindet einen Verbrennermotor und es gibt nur eine Zapfsäule im Umkreis von 100 km. Obwohl das Tanken wesentlich schneller geht, wäre das auch ein großes Problem.

  • Du hast in Deinem Ursprungspost keine Größenangaben gemacht. Hab aber mal bei einem Freund (selbständiger Elektriker) nachgefragt, da ich nicht vom Fach bin: Er wusste nicht, wo das Problem ist.


    Zudem - sollte bald der Anspruch eine Mieters auf eine Wallbox bestehen ... wollen wir wetten, wie schnell es dann doch geht?

    Jetzt mal ein Tatsachenbericht von mir ( auch Elektromeister ) .

    Mehrparteienhaus 14WE mit Tiefgarage (Stadt). Ein Eigentümer mochte sich eine Wallbox montieren . Da dies mit den Stadtwerken abgesprochen werden muss , haben sie ihm eine Wallbox mit Umschaltung von 20KW gestattet , jedoch mit der Maßgabe das wenn ein weiterer Eigentümer kommt diese Leistung zu halbieren ist , wenn der nächste kommt wieder usw.bis dann am Ende maximal 3kW 230v stehen . Die Netze sind gar nicht dafür ausgelegt diese Ladungen zur Verfügung zu Stellen ! Die Netze sind jetzt schon ausgereizt und laufen in verschiedenen Stadtteilen auf Volllast .
    Die reine E-Mobilität ist in meinen Augen ein totes Pferd wenn hier die Infrastruktur nicht nachgebessert wird .

    Gruß Carsten



    "Wenn Du den Baum siehst, in den Du reinfährst, hast Du untersteuert. Wenn Du ihn nur hörst, hast Du übersteuert." Walter Röhrl

  • Das Problem vor dem wir als Menschheit stehen: Wir müssen uns von fossilen Brennstoffen verabschieden wenn wir unseren Lebensraum erhalten wollen. Das ist heute jedem klar. So weit, so gut.


    Das Problem vor dem die Politik steht: Sie weiß das seit Anfang der 1980er Jahre, hat aber nicht reagiert weil das a) nicht so richtig sichtbar wurde, b) verniedlicht wurde (in Mitteleuropa bekommen wir dann ein angenehm mildes Klima, es wird nicht mehr so kalt, es wachsen Palmen, usw...) und c) deswegen der Bevölkerung schlecht zu verkaufen war, weswegen nun aus der Hüfte geschossen wird. Und zwar in Form der E-Mobilität.


    Vom Einzelnen kann man nicht erwarten dass er sich so schnell wie es eigentlich notwendig wäre von seinen über Jahrzehnte lieb gewonnen Gewohnheiten verabschiedet, schon gar nicht wenn man der breiten Masse, die es ja ausmacht, keine brauch- und leistbare Alternative bieten kann.


    Derzeit kann man mit Sicherheit nur sagen dass die Verwendung fossiler Brennstoffe ein Ablaufdatum hat. Ich für mich bin gerne bereit mich dahingehend zu ändern, doch wohin die Reise geht weiß derzeit niemand.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Aus meiner Sicht ist gerade Tesla in Bezug auf die klimatischen Herausforderungen eine Vollkatastrophe!


    Tesla suggeriert dem Kunden: ich baue schicke Autos mit viel Leistung und großer Reichweite und alles ist völlig sauber. Kauf mich, sonst brauchst du nichts ändern und alles wird gut. Und genau das ist aus meiner persönlichen Sicht leider Blendwerk.


    1) Die verfügbare Batterietechnik ist heute nicht geeignet für Massen-E-Mobilität. Der CO2-Footprint sowie die ökologischen Folgen für die Umwelt beim Abbau der Materialien sind miserabel. Ökologisch sinnvoll wären derzeit kleine, leichte Fahrzeuge für die Stadt mit kleinen Batterien und Reichweiten bis max ca. 150km.

    2) Die Infrastruktur der Stromnetze ist für einen hohen Anteil an E-Automobilen im Land nicht mal ansatzweise vorbereitet. Dazu macht es durchaus Sinn, mal mit Leuten der Energiewirtschaft und/oder dem Fraunhofer Institut (die stehen ja nicht im Verdacht, Lobby für die Ölindustrie zu machen) zu sprechen. Der Elektriker von nebenan hat ggf. nicht wirklich das große Bild parat.

    3) Solange der Strom-Mix noch auf einem hohen Anteil fossiler Energien beruht, spielt es für das Klima überhaupt keine Rolle, ob zB Windstrom jetzt im Auto, in einer Fabrik oder im Haushalt genutzt wird - jeder Grünstrom wird genutzt, darauf kommt es an. Und er kann eben nur einmal verbraucht werden. Nutze ich ihn im Auto, brauche ich Kohlestrom für die Waschmaschine oder den Herd.


    Die deutsche Autoindustrie wird jedoch mit Macht dazu gedrängt den Tesla-Ansatz zu verfolgen. Schon allein aufgrund der hohen Nachfrage nach SUVs und in Verbindung mit den EU-Emissionsgrenzwerten bleibt derzeit gar keine Alternative zum E-Antrieb, um Strafzahlungen zu vermeiden. Die EU-Grenzwerte beziehen bei der Ermittlung der Emissionen jedoch den CO2-Ausstoß der Herstellung gar nicht ein.


    Aber vermutlich war das gar nicht gewollt. Sonst hätten die Politiker ja den Wählern erklären müssen, dass gar kein Weg daran vorbeiführt, massiv den Konsum inkl. den Mobilitätskonsum einzuschränken, wenn wir wirklich schnell und nachhaltig etwas gegen die Klimakrise in den nächsten Jahren erreichen wollen. Und mir scheint, das eben das die Mehrheit der Wähler nicht will. SUVs boomen, ebenso steigen die Fluggastzahlen bislang jedes Jahr weiter, Kreuzfahrten wachsen zweistellig, der Kauf von Mode inkl. massenhaften Billig-Klamotten brummt usw usw.


    To cut a long story short: ein Tesla sieht schick aus und bietet oberflächlich eine nette Ökostory für den Stammtisch. Lustig wird es dann in Gesprächen oft, wenn kurze Zeit später über 3-5 Flugreisen im Jahr berichtet wird, die rein zu Urlaubs- oder Spaßzwecken gemacht werden. Das zeigt dann mehr als plakativ, dass es beim Kauf von Tesla zumindest bei den entsprechenden Personen nicht wirklich darum geht, den Planeten für unsere Kinder und Enkel lebenswert zu halten. Ein wenig mehr Ehrlichkeit wäre da schon schön: zum Bsp.: ich fahre Tesla, weil er Spaß macht. Aber dann bitte ohne das Pseudo-Öko-Gesülze.