Fährt hier jemand Tesla?


  • Ich habe hierzu eine Frage, bezieht sich auf folgenden Punkt:


    "-Akku kürzlich getauscht(!), weil kaputt (zum Glück Kulanz)"



    Laut Tesla-Homepage ist beim Kauf eines Model S (selbst beim Basismodell) eine 8-jährige Garantie mit unbegrenzter Laufleistung auf Batterie und Antriebseinheit dabei, deshalb müsste dass ein Garantiefall gewesen sein und keine Kulanz, oder? :grb:

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


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  • Elektromobilität insgesamt macht nur Sinn, wenn der Strom zu 100% CO2-frei (also regenerativ) hergestellt wird. Nun zeigen jedoch Prognosen, dass in Deutschland im Jahr 2050 wohl noch knapp die Hälfte des Stroms aus fossilen Energieträgern (hauptsächlich Erdgas) kommen dürfte. Im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) möchte die Regierung im Jahr 2050 jedoch einen Anteil von mindestens 80% erneuerbare Energien haben. Was auch immer am Ende zutrifft bzw erreicht werden kann: es dürfte recht logisch sein, dass beim Einsatz von Energie künftig noch mehr Augenmerk auf die Energie-Effizienz gelegt werden muss.

    Beim Wasserstoff stimme ich vollständig zu. Die Infrastruktur ist in etwa so teuer wie das jetzige Tankstellennetz für Benzin/Diesel. Wasserstoff als Massen-Transporttreibstoff ist tot. 100%.


    Lüning hat recht präzise und glaubhaft gezeigt, dass selbst mit Öl- und Erdgas im Kraftwerk ein E-Auto bereits CO2 spart. Also: heute. Alles was an Öko-Strom dazu kommt verbessert die Bilanz deutlich. Das liegt an den hohen Wirkungsgraden im Kraftwerk sowie dem STromtransport im Vergleich zu den jämmerlichen Wirkungsgraden im Auto-Dieselmotor (<15% im Schnitt) sowie dem Dieseltransport mittels Tank-LKW.


    Desweiteren: sämtliche Vorhersagen der Institute wann wieviel Ökostrom erzeugt werden wird waren jedes Jahr und regelmässig viel zu konservativ. In den meisten Teilen der Welt liegt Wind- und Solarsstrom heute unter den Kosten für Öl- oder Gas- oder Kohlekraftwerke. Wohlgemerkt: ohne Subventionen. Daher gibt es keine lineare, sondern eine exponentielle Steigerung des Ökostromes. Der Ökostromanteil in Deutschland stieg bis 2017 einigermassen linear auf 36% . Selbst wenn es linear weiter wachsen sollte sind 50% in 2050 doch ein Treppenwitz. Tatsächlich wird es jetzt exponentiell steigen und in 2050 liegen wir mit SIcherheit bei >99%.



    Energie-Effizienz?


    Sowohl das Laden als auch die E-Motoren als auch der Weitertransport und die Ökostromerzeugung haben heute bereits fantastische Wirkungsgrade. Das ist doch heute schon gelöst. In bestimmten bevorzugten Teilen der Welt kostet Strom schon fast gar nichts mehr. In Dänemark kriegt der E-Auto-Besitzer den Windstrom des nächtens sogar kostenlos.


    Der derzeitige Rekord bei Solarstrom liegt bei 2.2 Cent/kWh (Chile). Zum Vergleich: Kohlestrom kostet mindestens ca. 6 Cent/kWh.



    Wir befinden uns derzeit in einer Situation des Umbruchs Ralf wie wir sie noch nie erlebt haben. Der Umstieg von Pferd auf Auto und die Eisenbahn (da dachte man dass der Körper so schnelles Reisen nicht aushalten würde), war ein Klacks dagegen.



    Das macht es de facto unmöglich Vorhersagen zu treffen.

    Schönes Beispiel, das mit den Pferden. Es hat nämlich nur 13 Jahre gedauert, bis in USA von 99% Pferdekutsche auf 1% Pferdekutsche und 99% Auto umgestellt wurde. Der rasante Durchbruch kam exakt dann, als es Henry Ford gelungen ist, ein Auto so billig wie eine Pferdekutsche zu bauen.


    Exakt genau das ist beim Elektroauto jetzt erreicht. Nur das das im 21. Jahrhundert schneller ablaufen wird als im 20. Daher werden sich E-Autos innerhalb der nächsten 5 Jahre massenhaft verbreiten.


    De facto unvorhersehbar ist es nur für die Politiker, die sich auf die klassischen Institute stützen. Leute wie Tony Seba oder Ramez Naam liegen seit Jahren mit ihren Vorhersagen richtig.

  • Schön, dass hier so heterogen diskutiert wird, welche Zukunft uns erwartet und ob die E-Mobilität der Weisheit letzter Schluss ist...
    Ich finde es amüsant. Ich fahre jetzt den Tesla seit über einem Jahr ohne Probleme und gern...


    Also die Zukunft ist bei mir schon Gegenwart und ich genieße sie...


    Ich war heute morgen im PZ... Der Taycan kommt ja nächstes Jahr auf den Markt... Ich habe denen nur gesagt, ja, ein interessantes Auto, wenn Ihr bis dahin auch eine Ladeinfrastruktur habt... Wir werden sehen... Porsche verkauft im übrigen immer noch keine Neuwagen, da die Modelle sämtlichst (noch) nicht über die neuen geforderten Abgastests verfügen... Ganz schön bitter, dass man seit Juni keine Neubestellungen mehr annehmen kann (Ausnahme Macan 2.0)...

  • Ich klinke mich hier wieder ein in die heftige Diskussion. Nachdem mein weiterer "Auto"-Weg danach aussah, dass ich mir eine E-Karre zulege, so habe ich die ganze Situation neu überdacht. Nach heutigem Stand gibt es keine überzeugende batteriebetriebene Lösung für mich, es gibt noch zuviele wenn und aber (in meinen Augen).
    Deshalb habe ich mich entschlossen, nochmals eine benzinbetriebene Kutsche aus dem Hause Benz zuzulegen. Jetzt noch ein letztes Mal unvernünftig sein für 4 Jahre. Bis dahin , da bin ich überzeugt, gibt es neue Perspektiven und Lösungen, die einen Entscheid pro Umwelt logischer erscheinen lassen.


    Mir kommt es komisch rüber mit den von den Ländern festgesetzten Grenzwerten mit Klassifizierungen von A bis G, A für umweltbewusst und G für richtig Gas geben und unvernünftig. Wenn wir aber erkennen, dass die Werte des Durchschnitts deutlich tiefer liegen als die mit G eingestuften Fahrzeuge, der Hersteller allerdings durch Öko-Zukäufe seine Flotte im Schnitt sauberer machen kann, dann ist das eine reine politische Lösung, ein Krampf sozusagen. Wenn all die superschweren Schiffsdiesel auf den Weltmeeren mehr CO2 in die Luft und ins Wasser blasen als sämtliche Autos zusammen, dann frage ich mich, was das soll!


    Mein neuer Benz (kommt erst im Januar) hat die Energieetikette G, säuft um die 8,5L im Schnitt, also etwa gleich viel wie mein 6 jähriger Renault, bei gleichem Gewicht aber doppelter Leistung beim Benz und Fahrleistungen, die vor vielen Jahren nur Autos à la P911 erreicht haben. Ist leider kein 6 Zylinder, weil man damit mehr verbraucht als ein aufgeladener 4 Zylinder. Schade schade....

  • Hättest mal bei den Beiträgen gelesen, dann hättest festgestellt, dass ich einen Stromer gefahren bin - Nissan Leaf neue verbesserte Form.
    War nicht schlecht, echt jetzt, aber die Fahrzeugkonzeption und das Design sprechen nun eher den wenig anspruchsvollen Nutzer an.
    Wie wenn Du eine normale Tag Heuer Aquaracer trägst. Eine solide Alltagsuhr, völlig ok, aber nichts was mich jetzt vom Hocker haut oder ein wow schönes Ührlein entlocken könnte. Richtig geile Stromer, da bin ich überzeugt, werden in 2-3 Jahren auf dem Markt sein. Das Umfeld wird auch dann besser vorbereitet sein für eine grössere Schar an Umsteigern. Per 1.1.2019 gibt es für mich nicht genug Gründe, auf einen Stromer umzusteigen.

    Ja, wirklich Schade... hättest mal einen Stromer Probe fahren sollen... Schade, Schade...

  • +++ E-Autokosten: Wunsch und Wirklichkeit im Jahre 2018


    Ein Fall aus der Praxis: 25.000 km mit einem BMW i3. Situationsbedingt so gut wie immer an kostenpflichtigen, öffentlichen Ladestationen geladen und jeden Beleg aufgehoben. Bei 12 unterschiedlichen Lade-Unternehmen, kein Mengenrabatt, also also nahe am worst case. Für 25.000 km hat der gute Mann 387 Euro an "Kraftstoffkosten" gehabt. Er vegleicht das mit zwei 1er BMWs und kommt auf folgende Kosten pro km:


    BMW i3 : 1,30 € pro 100 km
    BMW 120i : 9,16 € pro 100 km
    BMW 120d : 6,38 € pro 100 km.


    Die Spritpreise hat er mit 1,31 / l bzw. 1,16 / l angesetzt. Die sind natürlich heute deutlich höher. Das "Tanken" des E-Autos ist also in dem Beispiel
    mindestens 75% billiger.


    Für mich ist der Mann glaubhaft. Aber was, wenn er nur die Einblendung "Dauerwerbesendung" vergessen hat und in Wirklichkeit von BMW bezahlt wird? Also mache ich eine Abschätzung für einen Renault ZOE: Der hat eine 41 kWh Batterie und kommt nach NEFZ damit 400 km. NEFZ ist die alte Lügenreichweite, nehmen wir also lieber 300 km an. Das heisst, der ZOE verbraucht auf 100 km in echt um die 13 kWh. 13 kWh mal 0,25 € / kWh das sind also 3,25 € pro 100 km. Der BMW i3 ist moderner als der ZOE und verbraucht wohl tatsächlich weniger, das BMW-Beispiel ist also glaubhaft. Die ganz modernen E-Autos fahren bereits mit nur noch knapp über 10 kWh.


    Es gibt zudem sehr viele Ladestationen, die kostenfrei sind. So dass je nach privater Situation die "Tankkosten" nochmals deutlich sinken können. Wenn der jetzt reinen Ökostrom vertankt ist die reine Öko-Verbauchsbilanz beim Tanken naturgemäss sehr gut. Aber was, wenn er Kohle- oder Ölstrom tankt?


    * Effizienz:


    Ein Liter Diesel enthält ca. 11 kWh an Energie. Also kann man sagen, dass der ZOE mit (13/11=) 1.2 Liter Diesel-auf 100 km fährt. Der BMW i3 noch besser. Nehmen wir zum leichten Vergleich ein Ölkraftwerk (Heizöl ist fast das gleiche wie Diesel). Modernste Ölkraftwerke haben bereits knapp 50% WIrkungsgrad. D.h., die Hälfte wird zu Wärme. Würde diese Wärme vollständig weggekühlt und nicht durch Kraft-Wärme-Kopllung verwendet, so müssten wir den Verbrauch im Elektro-Auto also verdoppeln. Ein ZOE wäre dann mit dem Äquvivalent von 2.4 l/Diesel pro 100 km unterwegs. Also: selbst in diesem Worst Case ist der ZOE beim reinen Verbrauch schon heute umweltfreundlicher als ein Verbrenner.


    * Tatschächliche Vollkosten


    Die Vollkosten enthalten Anschaffung - Restwert, Steuer, Versicherung, Verschleissteile, etc...


    Das hängt stark von der eigenen Situation ab und dem Fahrzeugmodell ab sowie dem Land. Was aber heute zusätzlich kostenmässig für das E-Auto spricht:


    * Kein Motoröl, Ölfilter, etc. mindestens ein mal im Jahr
    * Bremsbeläge und -scheiben halten deutlich länger (Rekuperation) und damit auch deutlich weniger Feinstaubbelastung
    * Teilweise fantastisch lange Garantiezeiten für den gesamten Anstriebsstrang (für den Fall der Fälle)
    * Keine neue Steuerkette / -riemen samt Auspuff etc. bei ca. 120.000 km
    * Keine Kfz-Steuer (erstmal, wird irgendwann natürlich doch wieder kommen)
    * Kfz-Versicherungsvorteile (z.B. zweit Elektrowagen kostenfrei)


    Es ist also völlig offensichtlich, dass sich heute mit einem E-Auto bereits sehr viel Geld sparen lässt. Sobald das jeweils vergleichbare E-Auto in der Anschaffung billiger als der entsprechende Verbrenner ist, brechen beim Neuverkauf alle Dämme. Dies ist bei etlichen Auto-Typen bereits in 2018 der Fall. Im Premiumbereich die Teslas, im Billigsegment der ZOE oder Leaf, auch der eGo In wenigen Jahren dann bei allen Autos. Im Sportwagen und Luxusbereich entstehen sogar Wägen, die mit Verbrennern gar nicht realisierbar sind. Der Lucid Air wird jetzt gebaut!!! Fährt 350 km/h und hat mehr Platz und Komfort als einen S-Klasse.


    Ich habe das früh am Morgen geschrieben. Das ist nicht meine Zeit. Ich hoffe, ich habe mich trotzdem nicht krass vertippt oder verrechnet. Anbei noch der Link zum BMW-Fahrer:


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  • Hättest mal bei den Beiträgen gelesen, dann hättest festgestellt, dass ich einen Stromer gefahren bin - Nissan Leaf neue verbesserte Form.
    War nicht schlecht, echt jetzt, aber die Fahrzeugkonzeption und das Design sprechen nun eher den wenig anspruchsvollen Nutzer an.
    Wie wenn Du eine normale Tag Heuer Aquaracer trägst. Eine solide Alltagsuhr, völlig ok, aber nichts was mich jetzt vom Hocker haut oder ein wow schönes Ührlein entlocken könnte. Richtig geile Stromer, da bin ich überzeugt, werden in 2-3 Jahren auf dem Markt sein. Das Umfeld wird auch dann besser vorbereitet sein für eine grössere Schar an Umsteigern. Per 1.1.2019 gibt es für mich nicht genug Gründe, auf einen Stromer umzusteigen.

    OK. Ich dachte da auch eher an einen Tesla (geht ja hier um Tesla). Aber gut. Kann man wohl mit einem 4 Zyl. Benz eher nicht vergleichen. Und eine Reduzierung der Versteuerung eines Firmenwagens von 1% auf 0,5% wäre für mich schon ein zusätzliches Argument... Der Tesla ist ein richtig geiler Stromer... Vor allem der Einzige, der über ein ausgebautes Schnellladenetz verfügt...

  • SpinnerDeluxe:


    Schöne Rechnung, danke dafür.


    Was man aber vielleicht auch noch beachten/einrechnen sollte:


    Der Anschaffungspreis des Elektroautos im Vergleich zu dem eines Verbrenners und die eventuell anfallenden Kosten für die Akkumiete, nicht jeder Hersteller bietet den Kauf dieser Einheit zusammen mit dem Fahrzeug an.


    Beispielrechnung (vereinfachte Variante):


    Einstiegspreis Renault Zoe (Kleinwagensegment) inklusive Akkukauf: 29.900 € (Homepage Renault)
    Einstiegspreis VW Polo (Kleinwagensegment), allerdings nicht mit dem kleinsten Motor sondern mit der 80 PS-Maschine, da die Beschleunigungswerte so ziemlich identisch sind: 14.025 €


    Verbrauch:


    Renault Zoe Einstiegsmodell : 14,6 kWh / 100 km laut NEFZ (also laut Realität eher etwas mehr, aber egal)----> Strompreis 0,25 Cent/kWh---> 3,65 € pro 100 km


    VW Polo 1.0 mit der 80 PS-Maschine:
    Hier nehme ich nicht die Herstellerangaben (die wie beim Zoe eher etwas weniger sind als in Realität), sondern Werte von Spritmonitor.de.
    Da ich dort nur Daten zum 75 PS´ler finden konnte (Durchschnittlich 5,53 Liter/100 km bei 30 Einträgen, der Hubraum ist gleich und der 80 PS´ler ist neuer), nehmen wir mal großzügig 6 Liter/100 km an---> Spritpreis Benzin aktuell 1,52 €/Liter---> 9,12 € /100 km



    Die durchschnittlichen Kilometer pro Fahrzeug und Jahr liegen in Deutschland aktuell bei rund 10.000 km (sogar etwas weniger, wie rechnen aber zugunsten des Elektroautos mit vereinfachten 10.000 km).


    Also kostet der Zoe im Jahr an "Spritkosten" 365 €, der VW Polo 912 €.


    Beim Polo kommt noch die KFZ-Steuer von genau 50 € (999 ccm bei 110g/km Co2) dazu, macht grob aufgerundet 1000 €.


    Also eine Spritkosten-Differenz (beim Polo inklusive Kfz-Steuer) von rund 635 €.



    Wenn man jetzt beim Polo pauschal nochmal 1000 € pro Jahr für Inspektionen dazurechnet (was eher unwahrscheinlich ist, vorallem am Anfang wenn das Auto noch neu ist und Garantie hat einige Jahre), kommt man beim Polo auf jährliche Kosten von rund 2000 €, gegenüber 365 € am Zoe.


    Natürlich habe ich eventuelle Reparaturen/Inspektionen am Zoe nicht berücksichtigt, dass war für mich schwer nachvollziehbar wie oft da etwas gemacht werden muss (ich weiß nur dass es selten vorkommt wie z.B. Bremsenwechsel).
    Reifen brauchen beide Autos regelmäßig, deshalb habe ich das weggelassen.



    Nun muss man dem Polo ja noch den günstigeren Anschaffungspreis zu Gute halten, dieser ist immerhin ein Unterschied von grob 16.000 €.
    Von den 16.000 € kann man den Polo 8 Jahre lang günstiger fahren als den Renault Zoe, der Zoe rechnet sich in diesem Beispiel also erst ab dem 9 Jahr.


    Da das durchschnittliche Alter eines Autos in Deutschland aktuell 9,4 Jahre beträgt (aktuelle Zahlen von 2018), lohnt sich der Zoe also erst kurz vor dem Jahr an dem die meisten Leute ihr Auto gegen ein neueres tauschen.


    Ich denke bei einem Polo der rund 9 Jahre alt ist, sind 1000 € pro Jahr für Reparaturen/Inspektion ganz gut gerechnet, klar kann auch mal was kommen was 1400 € kostet, die ersten paar Jahre hat man normal aber nichts zu erwarten (Garantie) und VW schreibt selbst nur alle 30.000 km (also alle 3 Jahre bei durchschnittlicher Kilometerleistung) bzw. alle 2 Jahre vor (1. Inspektion sogar erst nach 3 Jahren), das dürfte also denke ich grob hinhauen.



    Bei mehr Kilometerleistung/Jahr "rechnet" sich der Zoe natürlich schneller, ich habe dazu zwar keine Daten, denke aber das die meisten Elektroautobesitzer eher nicht Vielfahrer sind mit 25.000 km oder mehr, wie du selbst schreibst sind das oft Zweit- oder Drittwagen, deshalb habe ich mich mal an den Durchschnitt gehalten bei der Rechnung.


    Eventuelle "Umweltprämien" oder Förderungen für den Elektroautokauf habe ich auch nicht ganz vergessen, da diese aber in der Höhe variieren, habe ich sie nicht mit eingerechnet (was ja den Zoe besser stellen würde).
    Könnte man machen, dann müsste man aber auch die laut Renault jährlichen Inspektionskosten mit einbeziehen (auch wenn diese günstiger sind als beim Verbrenner, da kein Ölwechsel usw.).
    Die Kosten pro Inspektion sind laut Zoe-Foren zwischen ca. 100 und 200 €.

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


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    2 Mal editiert, zuletzt von Lucky_Dani ()

  • Nachbarn von mir haben den Zoe. Allerdings auch zwei BMW und zwei 911er. Ich unterhalte mich gerne mit ihm weil er ein grundvernünftiger und bodenständiger Typ ist.


    Und er sieht die Rechnung so wie Daniel. Den Zoe hat er sich als „Spielzeug“ zugelegt, eine ernsthafte Konkurrenz sieht er rechnerisch zu vergleichbaren Verbrennern nicht. Außerdem wurde der Zoe vom Staat noch mit ein paar tausend Euro (4 oder 5.000,-, das weiß ich nicht mehr so genau) gefördert. Kaufen würde er so ein Fahzeug niemals, er hat Leasing damit der das Ding dann zurückgeben kann.


    Was das Stromtanken an öffentlichen Ladestationen betrifft habe ich ja schon die Entwicklung in Wien gepostet. Bis 1.10. war das gratis, seit 1.10. werden dafür unterschiedliche Tarife verrechnet - und zwar bis zu € 1,80/ kw/h. Was sich auch ändern soll ist der Umstand dass man für sein E-Fahrzeug von den Parkgebühren auf öffentlichen Straßen befreit ist. Sobald der kostenpflichtige Tankvorgang beendet ist muss ebenso Parkgebühr bezahlt werden.


    Es zeichnet sich aufgrund der derzeitigen Entwicklung bereits ab dass sich sich die laufenden Kosten entsprechend der Zahl der E-Fahrzeuge anpassen werden. Was heute noch gratis oder günstig ist muss und wird nicht so bleiben.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Bei den Kosten muss man sich immer eines im klaren sein:


    Weniger Verbrenner=weniger Steuereinnahmen=Suche nach alternativen Steuereinnahmequellen um das zu kompensieren :G



    Die Werkstätten werden an den Preisen auch noch deutlich schrauben müssen um zu überleben, spätestens wenn sie merken dass nur noch Leute mit E-Autos kommen und 1 x im Jahr eine 100 €-Inspektion machen lassen.

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


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  • Nun muss man dem Polo ja noch den günstigeren Anschaffungspreis zu Gute halten, dieser ist immerhin ein Unterschied von grob 16.000 €.
    Von den 16.000 € kann man den Polo 8 Jahre lang günstiger fahren als den Renault Zoe, der Zoe rechnet sich in diesem Beispiel also erst ab dem 9 Jahr.

    Danke für die gute Erweiterung. Ich stimme vollständig zu. Deshalb ja ganz am Ende meiner Ausführung: sobald der Kaufpreis (inkl. Batterie) unter den des gleichwertigen Verbrenners geht, dann ist es schlagartig mit den Verbrennern vorbei. Was den ZOE angeht: der Listenpreis stimmt natürlich. Aber dein jetziger Vergleich mit dem Polo muss um die deutsche E-Autoförderung reduziert werden. Bei meinem Angebot (Ende 2017) hat Renault den selben Betrag als eigene Förderung oben drauf gelegt. Dann rechnet sich der ZOE praktisch ab dem ersten Jahr. Ohne die Renault-Förderung immer noch viele Jahre früher. Andererseits: nach dem schlimmen Absatzeinbruch von VW/Audi/Porsche in den letzten Monaten, also ca. -70% alleine im September gibts die VWs derzeit mit riesigen Rabatten. Es bleibt also momentan schwer auf den Cent zu rechnen.


    Die Hautpkosten für die E-Autos liegen bei der Batterie. Die Batteriepreise sinken rasant (Quelle: Bloomberg). Bis 2018 ging die Entwicklung so positiv weiter. Und bis 2020 ist kein Ende in Sicht, ab dann sind wohl alle Fahrzeugtypen beim Neukauf billiger als Verbrenner.


    Ja, die Steuern für E-Autos werden steigen, garantiert. Genauso klar ist aber auch, dass die Strompreise fallen werden. Ab 2020 werden dann ebenfalls die Benzin- und Dieselpreise sinken. Es bleibt spannend...


    :

  • SpinnerDeluxe:


    Ist das wirklich klar dass die Strompreise fallen werden?
    Seit der Jahrtausendwende ist der durchschnittliche Strompreis pro kWh in Deutschland (inklusive Steuern und allem eingerechnet) um rund 111% gestiegen, das entspricht einer Preissteigerung von rund 6% pro Jahr (sogar etwas mehr), die Entwicklung in Deutschland sieht eher so aus als würden die Preise noch weiter steigen in Zukunft bzw. nicht günstiger werden.


    Zu beachten in Punkto Inspektionskosten:


    Der Zoe kostet pro Inspektion zwischen 100 und 200 €, nehmen wir zum rechnen also mal den Mittelwert in Höhe von 150€.


    Der Zoe muss jährlich tur Inspektion, macht also 150 € pro Jahr bzw. 450 € in 3 Jahren.


    Der Polo muss nur alle 2 Jahre zur Inspektion bzw. die 1. Inspektion ist erst nach 3 Jahren fällig bei durchschnittlicher Kilometerlaufleistung, ich denke für 450 € kriegt man auch bei VW eine Inspektion für einen Polo.


    Beim Polo hat man denke ich noch einen Vorteil, man kann auf eine günstigere freie Meisterwerkstatt ausweichen, ich weiss nicht ob das mit dem Zoe so einfach möglich ist , immerhin haben viele freie Werkstätten wenig Erfahrung mit der Elektrik von E-Autos und es ist auch nicht einfach, wenn man nicht weiss was es alles zu beachten gibt mit dem starken Bordstromnetz.


    Hier gibts ne gute Übersicht über die Strompreisentwicklung in Deutschland seit dem Jahr 2000:


    https://1-stromvergleich.com/strom-report/strompreis/

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  • Ist das wirklich klar dass die Strompreise fallen werden?

    .Es ist meine Prognose. Also ist sie zu 100% sicher! Spässle...


    In weiten Teilen der Welt sinken gerade die Strompreise für Endkunden. Das liegt am deutlich sinkenden Ökostrompreis, der in vielen Gegenden weit unterhalb von Kohle oder Öl liegt. Allerdings werden bald Speicherkosten fällig. Aber auch hier sinken die Preise jedes Jahr enorm. In Deutschland sinken die Preise für die Herstellung! Wir zahlen an sonnigen Tagen an die Österreicher Geld, dass sie uns den Sonnestrom in die Speicher pumpen. Was unsere Politiker also draus machen steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls wurde mein Strompreis (Bayern) letztes Jahr tatsächlich gesenkt. Falls Du aber vermutest, dass Deutschland gegen den Rest der Welt da noch lange teuer sein wird, dann würde ich zustimmen. Dann fahren halt alle anderen zuerst E-Auto.


    In Dänemark ist E-Autostrom aus Wind jedenfalls bereits kostenlos (des nächtens). In Chile ist es der Sonnenstrom schon beinahe (2.0 Cent/kWh), dann halt am Tag. Der Energiemarkt ist in 5 Jahren jedenfalls nicht mehr wieder zu erkennen.


    Der Zoe muss jährlich tur Inspektion, macht also 150 € pro Jahr bzw. 450 € in 3 Jahren

    Tatsache? Das wäre eine Frechheit. Der Antriebsstrang beim E-Auto ist defacto verschleissfrei. Wahrscheinlich sind es dann die Pollenfilter der Klimaanlage oder sowas. Da versucht Renault Geld zu schneiden. Ich hoffe, das regelt die zunehmende Konkurrenz. Dass der Polo alle 2 Jahre hat, das erstaunt mich auch positiv. 30.000 km sind vielfach schon üblich, aber bei dann wieder "mindestens aber 1 Mal im Jahr". Bei den ölfressenden Audis müsste man dann halt ein paar Liter selber nachschütten. ;) Und ja, bei einem VW findet man leichter eine Service-Werkstatt.


    Ich bin keinerlei ZOE-Fan oder sonstwas. Das ist nur der erste Kleine in Serie, der preislich nahe am Wendepunkt ist. Durch den hohen Wartungsaufwand ist er tatsächlich schlechter als ich dachte. Aber: durch die lange Lebensdauer ist auch der Gebrauchtpreis recht hoch. Beim Twizy sogar krass hoch. Und die günstigere Geschäfstwagenabschreibung in Deutschland hatte ich vorhin auch vergessen.


    Tesla - als reiner E-Auto-Hersteller gibt jedenfalls ultra-lange Garantien auf den Anstriebsstrang. Der Wartungsplan geht auch davon aus, dass dieser keinerlei Verschleiss hat. Aber nachschauen wollen auch die... ;)


    Danke für die fruchtbare Diskussion. Es ist sehr wohltuend echte Argumente zu hören - und nicht nur Polemik.

  • Ebenfalls Danke für die sehr gesittete Unterhaltung :)


    Die Inspektionsintervalle des Zoe habe ich gegoogelt, jährlich ist vorgeschrieben, wenn auch die Inspektion nicht umfangreich ist.
    Preislich gibt es wohl bei Renault auch starke Unterschiede, während manche schreiben dass die 1. Inspektion bei Renault nur rund 100 € gekostet hätte, sagen andere Ihnen wurden rund 180 € berechnet (in beiden Fällen keine Reparaturen).


    Der Twizzy ist wirklich attraktiv vom Preis (wenn er auch nicht die volle Elektroautoprämie bekommt, da er nicht als Auto eingestuft ist), er ist allerdings auch nur bedingt alltagstauglich durch die nicht vorhandenen Scheiben in den Türen (und selbst die Türen kosten Aufpreis).

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  • Ich habe wieder mal keine Seite nachgelesen.


    Wenn ich mal Geld übrig habe, gibt es bei mir einen Tesla.


    Wie gesagt: Ich vergesse niemals, wie dieser mich bei 180 km/h einfach stehen gelassen hat. :respekt:


    Das hat sich in meinem Gehirn nachhaltig eingeprägt. :G