Fährt hier jemand Tesla?

  • ich hatte heute morgen einfach mal Lust, ein paar ketzerische Sätze zur Elektromobilität zu schreiben ;)
    und stell mir nur gerade vor was passieren würde, wenn wir alle E- Autos hätten und was da ggfs. noch gemacht werden muss:


    Achtung: Sarkasmus-Modus "on":



    - wie und wo holt sich der Staat die Einbußen aus der Mineralölsteuer (da werden die ja kaum drauf verzichten / können)


    - wo sollen die "Tankstellen" für E-Fahrzeuge herkommen (gibts da z.B. Standards für die Anschlüsse oder bräuchte ich dann den halben Kofferraum voll noch 13
    einhalb Adapter, damit ich auch überall laden könnte. Dieser Standard müsste dann zumindest Europaweit gelten (ich lach mich jetzt schon schlapp wenn ich
    dran denke wie lange die "EU" für die ganzen Beschlüsse braucht und wie man das wieder verkomplizieren wird, wenn man sieht wie blöd die sich jetzt schon
    anstellen bei weit weniger komplexen Aufgabenstellungen)


    - wo kommt der Strom her


    - wo kommen die Batterien her (Batterieherstellung und Rohstoffe)


    - wie können die alten Batterien entsorgt werden (= Sondermüll ?)


    - wann erreichen die E-Autos im normalen Betrieb endlich mal annähernd die angegeben Reichweiten (ohne dafür sämtliche
    Verbraucher deaktivieren zu müssen; also Klima, Sitzheizung, Stereoanlage, Navi und letztendlich mit 70 km/h durch die Gegend zu schleichen)
    Wobei ich ganz nett singen kann; für Unterhaltung wäre also gesorgt :)


    - max. Ladedauer 30 Minuten, sonst muss ich bei allen Dienstreisen ja grundsätzlich 1-2 Übernachtungen einplanen


    - last but not least: ich geb im Leben keine plus 70 k für so ein Auto aus und hab keine Lust 30k für ein potthässlichen Kleinstwagenfurunkel
    hinzublättern. Also wann werden die bezahlbar sein und sehen im Mittelklassesegment akzeptabel aus.


    Sarkasmus-Modus "off"



    Ich glaube wir sind noch meilenweit von der Lösung entfernt und lass mich gerne überraschen, weil ich persönlich keine Probleme habe, Neues
    auszuprobieren wenn die Chance besteht, dass es funktioniert ;)


    Schönen Sonntag Euch Allen !

  • So sarkastisch finde ich das gar nicht. Genau aufgrund dieser Probleme hat die Brennstoffzelle derzeit mehr Chancen.


    Man kann überschüssigen Strom problemlos speichern, das bisherige Tankstellennetz weiter nutzen, ein Tankvorgang dauert nicht länger als mit Benzin/Diesel, man fährt umweltfreundlich und die Batterieprobleme was Herstellung und Entsorgung betrifft stellen sich auch nicht.



    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Das wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Auch, wenn hier und auch woanders manche schon den Untergang der konventionellen Mobilität des Abendlandes herbeireden und angeblich bereits anfangen, ihre Aktien- und sonstige Portfolios danach umzuschichten. ;)

    So sehe ich das auch. Es wird noch dauern bis sich entscheidet welche Technologie sich dauerhaft durchsetzt, im Moment räume ich der Brennstoffzelle aber die meisten Chancen ein.



    Eine Tankstelle die Wasserstoff selbst vor Ort erzeugt.






    Wasserstoff der als Abfallprodukt für Mobilität sorgt.


    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Interessant fand ich in dem Artikel über Norwegen vorallem 2 Dinge:


    9 von 10 Norweger vertrauen noch immer auf den Verbrenner und die 3 beliebtesten E-Autos bei den Neuzulassungen sind Nissan Leaf, VW E-Golf und BMW i3.


    So schlecht stehen die deutschen Hersteller also selbst im E-Autoland Nr. 1 nicht da.



    Bei den Steuern wird sich definitiv was tun in den nächsten Jahren, den der Staat hat ja an mehreren Stellen Steuerausfälle:


    -wegfallende Kfz-Steuer beim E-Auto
    -Kraftstoffsteuer
    -MwSt. durch weniger Werkstattaufenthalte und auch durch weniger gekaufte Ersatzteile


    Die Strompreise werden weiterhin nur einen Weg kennen---> nach oben.


    Unterm Strich könnte dass E-Auto für den Ottonormalverbraucher (der keine Solaranlage auf dem Dach hat und kostenlos beim Arbeitgeber laden funktioniert auch nur solange wie die Autoanzahl überschaubar ist) auch in Zukunft teurer zu betreiben sein als ein Verbrenner.

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


    Aktuelle Uhren in der Box:
    Omega Aqua Terra >15.000 Gauss / Omega Speedmaster Moonwatch
    Omega Seamaster 300 Diver / Rolex Submariner 114060

    Tag Heuer Aquaracer 300m

  • Das wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Auch, wenn hier und auch woanders manche schon den Untergang der konventionellen Mobilität des Abendlandes herbeireden und angeblich bereits anfangen, ihre Aktien- und sonstige Portfolios danach umzuschichten.

    "Und das nach einem Quartal, in dem die Autobauer deutliche Gewinnrückgänge melden mussten, aktuell BMW sogar einen Gewinneinbruch um ein Viertel bekannt gab. Gleichzeitig schiebt sich Tesla weiter nach vorn und schafft es nach Zahlen des Beratungsunternehmens Inovev mit dem Model 3 das meistverkaufte Elektroauto der Welt präsentieren zu können. Zumindest in den ersten acht Monaten. Und um das Maß voll zu machen, verdrängt Tesla in den USA den ersten deutschen Autobauer bei der Gesamtzahl verkaufter Autos."


    https://www.welt.de/print/welt…Tesla-ueberholt-Audi.html

  • "Und das nach einem Quartal, in dem die Autobauer deutliche Gewinnrückgänge melden mussten, aktuell BMW sogar einen Gewinneinbruch um ein Viertel bekannt gab. Gleichzeitig schiebt sich Tesla weiter nach vorn und schafft es nach Zahlen des Beratungsunternehmens Inovev mit dem Model 3 das meistverkaufte Elektroauto der Welt präsentieren zu können. Zumindest in den ersten acht Monaten. Und um das Maß voll zu machen, verdrängt Tesla in den USA den ersten deutschen Autobauer bei der Gesamtzahl verkaufter Autos."
    https://www.welt.de/print/welt…Tesla-ueberholt-Audi.html

    Das sind aber alles nur Momentaufnahmen. Zumal Audi das Thema e-Mobilität erst jetzt sehr stark forciert.
    Und wenn die Ingolstädter richtig aufdrehen, dann kann Musk sowieso einpacken. Hier mal ein kleiner Vorgeschmack, es geht weniger um das Modell, sondern vielmehr um die Technik (500 km Reichweite nach 15 Minuten Ladung).


    https://efahrer.chip.de/news/5…=outbrain&utm_campaign=ew


    Ändert aber alles nichts an der Tatsache, dass die bereits zigfach angesprochenen Probleme -u.a. die Ladeinfrastruktur- noch lange nicht behoben sind.
    Ebenso hat noch niemand ein wirklich gutes Konzept zur Entsorgung der Akkus vorlegen können.


    Wenn ökologisch, dann bitte auch zu Ende denken.

  • Den ersten E-Audi kann man ja schonmal mit Tesla vergleichen (beide in der Basisversion):



    Audi E-Tron (gibt nur 1 Modell) gegen Tesla Model X 75D (laut Homepage der kleinste erhältliche)


    Grundpreis: 79.999 € / 98.380 € (direkt laut Tesla-Homepage ohne irgendwelche Extras)
    Reicheweite (nach WLTP bzw. NEDC bei Tesla): 417 km / 417 km (239 Meilen)
    Beschleunigung 0-100 Km/h: 5,7 sec / 5,2 sec
    Leergewicht: Beide ~2,4 bis 2,5 Tonnen
    Größe: Ebenfalls beide vergleichbar bis auf wenige Zentimeter


    Was spricht für den Tesla:


    -Bessere Beschleunigung (diese aber minimal bis kaum vorhanden)
    -Bessere Lademöglichkeiten mit Supercharger


    Was spricht für den Audi:


    -rund 18.400 € günstiger im Basispreis (und der Audi hat, wie der Tesla auch, bereits eine sehr gute Grundausstattung)
    -die Verarbeitung/Materialanmut besser sein als bei Tesla (gute Haptik/Verarbeitung/Materialanmut ist ja dass Steckenpferd von Audi)
    -vermutlich wird die Ersatzteilbeschaffung bei Audi schneller/einfacher sein als dass was man von Tesla so liest (ist aber nur eine Vermutung)

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


    Aktuelle Uhren in der Box:
    Omega Aqua Terra >15.000 Gauss / Omega Speedmaster Moonwatch
    Omega Seamaster 300 Diver / Rolex Submariner 114060

    Tag Heuer Aquaracer 300m

  • Die Fragen sind natürlich berechtigt...


    Ich habe mir vor zwei Wochen wieder einen Tesla bestellt...
    Seit 2017 bin ich rund 30 T KM damit gefahren und es macht Spass!
    Beim Laden gibt es unterschiedliche Standards (CCS, Typ 2, Chademo...).
    Tesla, wie viele andere auch, verwenden den Stecker der Firma Mennekes aus dem Sauerland, genannt Typ 2. Beim Model 3 einen CCS-Stecker.


    Ladezeiten: Da kommt es drauf an, wo man lädt. Ich lade zu Hause und in der Firma mit nur 11Kw. Reicht völlig aus, da der Wagen, wenn ich nicht unterwegs bin, eh den ganzen Tag hier steht.
    Für Langstrecken bin ich auf ein Schnellladenetz angewiesen. Das ist nach wie vor der Grund, warum ein Tesla derzeit nicht substituierbar ist. Alle anderen Hersteller besitzen noch kein flächendeckendes Schnellladenetz bzw. überhaupt kein Netz.
    Wer elektrisch fahren will, der braucht meiner Meinung nach dennoch immer eine lokale Lösung zu Hause oder an seinem Arbeitsplatz, sonst macht es keinen Spass! Kosten hierfür mit Installation lagen bei rund 1.000 EUR.


    Wo kommt der Strom her? Also in D haben wir ja schon generell 40% Strom aus erneuerbaren Energien. Tesla bietet Ökostrom an (OK, der Strom ist immer der gleiche, der aus der Dose kommt). Abgerechnet wird, bei Neuzulassungen ab September 2018, wie folgt:
    Bei Neufahrzeugen ist das Laden für die ersten 6 Monate inkludiert (falls man einen Empfehlungscode verwendet, z.B. meinen... :G ).
    Danach sind 400 Kw pro Jahr frei. Wenn die aufgebraucht sind, wird nach Minuten abgerechnet.


    Da die Ladeleistung mit zunehmendem Batteriestand abnimmt, berechnet Tesla zwischen 34 und 17 cent pro Minute (wenn ich das richtig im Kopf habe). Im Schnitt soll damit ein KW Preis i.H.v. 20 cent/KW erreicht werden (Eine "Tankladung" kostet dann bei 100% voll rund 20 EUR!). Bei leerer Batterie startet der Supercharger mit bis zu 130 Kw/h. Das nimmt dann bei 80% auf ca. 60 Kw/h ab. Über 80% macht das Laden dann noch wenig Sinn, da die letzten 20% zu lange dauern.
    80% entsprechen beim Model S 100 D 80 KW. 80 KW reichen aus, um mit dem Tesla rund 400 KM zu fahren (im Schnitt). Tesla gibt die Reichweite eines Model S 100 D mit 632 km an, bei vollem Akku (Normzyklus)...


    Die Ladezeit von ca. 30% bis 80% beträgt ca. 25 Minuten.


    zu den Batterien. Ja, da gibts Unterschiede. Die Batterieproduktion ist sehr energieintensiv. In Telsas Gigafabrik in Nevada kommt die Energie zu 90% aus erneuerbaren Energien (Wind, Sonne).


    Lebensdauer der Batterien:
    Die ersten Tesla Model s kamen 2012 auf den Markt. Man hat bisher kaum Verlust an Leistung festgestellt, selbst bei Autos, die über 300.000 KM gefahren sind (man spricht von 2% Verlust der Leistung). Die Garantie auf die Batterien beträgt 8 Jahre.
    Die Lebensdauer der Akkus sollte aber 20 Jahre sein. Lebensdauer heisst, dass die Batterien danach wieder verwendet und in Batteriespeicher eingebaut werden (z.B. in die TESLA Powerwall II). Das soll weitere 20 Jahre Lebensdauer bescheren.



    Kritischer ist da eher der Antrieb. Also der Unterschied zwischen einem Synchron und einem Asynchronmotor.
    Der Synchronmotor erzeugt ein Magnetfeld. Dafür sind seltene Erden notwendig.
    Die dt. Hersteller setzen auf Synchronmotoren.


    Telsa verwendet im Model S und X Asynchronmotoren, im Model 3 allerdings auch Synchronmotoren.


    Zum Preis. Ja, TESLA ist teuer. Man darf aber nicht vergessen, dass Musk erhebliche Investitionen gemacht hat in die Entwicklung der Fahrzeuge, deren Produktion UND in den Ausbau des Ladenetzes. Das ist dann irgendwo im Kaufpreis ja auch eingepreist... Musk hat ja quasi bei "0" angefangen... Die anderen Hersteller gibts ja schon etwas länger...


    Jetzt fahre ich erstmal weiterhin Tesla bis Mitte 2021, danach wird neu entschieden. Es steht und fällt mit der Ladeinfrastruktur...


    Noch was zur Verarbeitung. Da hat sich im letzten Jahr einiges getan. Die Verarbeitung hat ich deutlich verbessert! Sieht man vor allem an den Spaltmassen...


    Grund einen Tesla zu fahren: Er macht einfach Spass!


    Ein Auto ist nach wie vor ein emotionales Produkt. Das ist bei einem Tesla nicht anders als bei einem Porsche.
    Ein E-Auto fährt mit voller Leistung, gleich von Beginn an. Das ist schon etwas sehr emotionales. Wer dazu noch Apple-afin ist, der wird einen Tesla lieben...
    Das Ipad auf Rädern...

  • Zum Preis. Ja, TESLA ist teuer. Man darf aber nicht vergessen, dass Musk erhebliche Investitionen gemacht hat in die Entwicklung der Fahrzeuge, deren Produktion UND in den Ausbau des Ladenetzes.

    Das stimmt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass ein Großteil der Bevölkerung sich keinen Tesla oder ein vergleichbares Konkurrenzprodukt leisten kann.

  • Das stimmt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass ein Großteil der Bevölkerung sich keinen Tesla oder ein vergleichbares Konkurrenzprodukt leisten kann.

    Das stimmt auch! Allerdings beginnt das Model 3 das ja grade zu ändern. Die Preisgestaltung trifft ja nicht nur Tesla. Auch einen E-tron, Taycan usw. ist nicht für alle gedacht. Grund hierfür sind vor allem die hohen Batteriepreise. Aber auch das wird besser werden. Ende 2019 gibt es dann auch mal den "billigen" Tesla M3 ab 35000 EUR. Wenn wir nach China schauen, dann werden dort schon E-Fahrzeuge ab 10.000 EUR verkauft und "Oberklasse" SUV Elektroautos wie der Nio ab um die 50.000 EUR. Das wird noch ganz schön gefährlich für die etablierte Autowelt, wenn die erst mal alle hierher kommen.
    Was die Infrastruktur angeht, so werden es wohl auch die Chinesen sein, die nach vorne gehen. Den Anfang macht ein chinesisches Unternehmen in Thüringen mit dem Aufbau einer Batteriefabrik (1000 Beschäftigte). Die Deutschen bekommen das anscheinend nicht hin, obwohl auch dieses Projekt massiv durch den Staat gefördert wird.


    Mal dazu ein Artikel:
    https://www.handelsblatt.com/u…-S4xWRYA2JxHeMM3lfMsK-ap1


    Und hier noch ein Blick auf den NIO:
    https://www.nio.io/de_DE?noredirect=


    Es kommt was auf uns zu...

  • Für alle Dienstwagenfahrer...


    Der Grund, warum ich meinen X in einen Tesla Model S tausche ist, dass es ab 1.1.2019 eine neue Dienstwagensteuer für E-Fahrzeuge gibt.
    Statt der 1% Regelung muss für NEUZULASSUNGEN ab 1.1.2019 nur noch der halbe BLP versteuert werden.
    Bisher habe ich Fahrtenbuch geführt, was ziemlich nervig ist. Eine 1% Versteuerung zzgl. der Fahrten zur Arbeit (28 km) wäre viel zu teuer gewesen. Dann hätte ich den Tesla auch privat leasen können...


    D.h. bei einem BLP von 100.000 EUR werden nur noch 50.000 bei der Versteuerung angesetzt und das ist interessant!
    Leider gilt das eben nur für Neuzulassungen. Ich hätte das gerne schon mit dem X gemacht, aber der Gesetzgeber wollte es anders...


    Die Leasingraten hängen ja im wesentlichen von der Nutzungsdauer und der jährlichen KM-Leistung ab. Wenn man das unterm Strich betrachtet, ist ein Leasing eines Tesla nicht zwingend teurer als ein 5er BMW.

  • Ändert aber alles nichts an der Tatsache, dass die bereits zigfach angesprochenen Probleme -u.a. die Ladeinfrastruktur- noch lange nicht behoben sind.
    Ebenso hat noch niemand ein wirklich gutes Konzept zur Entsorgung der Akkus vorlegen können.


    Wenn ökologisch, dann bitte auch zu Ende denken.

    Diese Argumente sind genau der Grund, warum im Pseudo-Öko-Musterland Deutschland so wenig geht. Unsere E-Auto-Kultur ist ja durchaus über 20 Jahre alt. Und das waren diese Öko-Selbstbestrafer-Karren ohne Beschleunigung, Komfort und Top Speed. Alles Kleinstwägen ohne Ladefläche aber dafür unverkäuflich, weil die damals sehr hohen Batteriekosten umgelegt auf einen Kleinstwagen Unsinn waren.


    Der Tesla-Trick war, dass man die Kosten und das Gewicht eines grossvolumigen Verbenners in Batterie und E-Motoren verwandelt und schon kann man im Premiumsegment konkurrenzfähig sein. Mit besserer Beschleunigung und bei Bedarf (Lucid Air) auch besserer Top Speed. Und durch die stetig fallenden Batteriepreise skaliert man über die Jahre in die Mittelklasse und dann in den Kleinwagenbereich.


    Was ich sagen will: die Masse der E-Autos werden nicht wegen der Ökobilanz gekauft (werden), sondern weil sie in vielerlei Hinsicht die besseren Autos sind. Und zunehmend auch kostengünstiger als Verbrenner. VW rechnet für die aktuellen Autos mit 3000,- Euro mehr, wegen der aufwändigeren Abgasreinigung. Das wird die Entwicklung weiter beschleunigen.


    Zur grossen Aufholjagd der deutschen Anbieter:


    Tesla hat im letzten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr so um 220% zugelegt. Wir reden jetzt von 85.000 Autos im Quartal. Aufs Jahr werden das also in 2019 um die 350.000 Autos. Bis Ende des Jahres steht die Fabrik in China und es verdoppelt sich die Kapazität. Nach meinen (nicht offiziellen) Informationen plant Audi für den ersten e-Tron in Belgien eine Kapazität von zunächst 25.000 Autos. Von Aufholen kann also erstmal keine Rede sein. Für andere deutsche sieht es nach meiner Kenntnis nicht viel besser aus. Und Renault-Nissan feierte gerade den 200.000 verkauften E-Wagen. Und das summiert über all die Jahre. Glück auf!


    Zu den Batterien:


    Ich wiederhole es gerne noch einmal: schwächelnde Autobatterien werden dringend benötigt, um in den häuslichen Batteriespeichern einen ruhigeren Dienst verrichten zu können. Die Lebensdauer im Haus wird auf weitere 20 bis 30 Jahre geschätzt. Während 50% der Edelmetalle im Verbrenner-Katalysator durch die Luft verpustet werden und verloren sind, ist man beim Lithium-Ionen-Akku im Recycling schon bei 90%. Aber wie gesagt: die Weiterverwendung ist sinnvoller und kostengünstiger. Deshalb macht man das grosstechnisch einfach nicht.


    Tesla hat durch die Eigenproduktion der Zellen einen Kostenvorteil (man schätzt derzeit 30%). Der Abstand wird grösser, weil immer mehr Start-Ups dringend Zellen benötigen, übrigens auch der explodierende Markt der Akku-Haus- und Gartengeräte.. D.h., die Marktpreise steigen während die Produktionspreise sinken. Gut für Tesla, gut für LG Chem oder Samsung SDI, schlecht für den Rest der Autohersteller. Und Tesla hat zudem Liefersicherheit.


    Zur Ladeinfrastruktur: Tesla hat parallel zum Model S bereits die ganze Welt mit Superchargern vollgepackt. Vom Nordkap bis zum Mittelmeer mit einem Tesla fuhr schon vor Jahren der Herr Lüning mit seinem Tesla S. Eine Weltrekordfahrt. Du lieferst damit also erstmal weitere Argumente gegen die deutschen Hersteller und pro Tesla. Auch wenn die Telekom, Siemens, Innogy und E.ON das gerade verbessern. Bis Ende 2019 wird das bereits stark entschärft sein.


    Die Ökobilanz kommt übrigens mittelfristig ganz ohne Klimaschutzabkommen ins Reine. Einfach deshalb, weil in grossen Teilen der Welt jetzt Ökostrom billiger ist als Kohle oder Gas. Und auch hier wird es jedes Jahr noch besser.


    Das einzige, was die deutschen noch retten kann, das ist ein Versagen von Tesla. Sowas wie Massenrückruf oder ähnliches. Oder ein überschnappender Musk, weil er zu viel arbeitet. Aus eigener Kraft wirds jetzt echt langsam eng.

  • Die dt. Hersteller setzen auf Synchronmotoren.

    Also der Audi E-Tron (den ich oben in meinem Beitrag gegen das Model X verglichen habe) hat 2 Asynchronmotoren verbaut.


    Der kommende Volkswagen "ID" setzt ebenso auf Asynchronmotoren wie Mercedes mit seinem EQC.



    Habe mir aber aus Interesse gerade mal Fotos vom Model 3 Innenraum angeschaut und möchte wirklich mal eure ehrliche Meinung dazu hören:






    Meint Tesla dass wirklich ernst???? :eek:


    Da kann ja sogar ein Dacia-Lenkrad mithalten (und dass sieht ebenfalls billig aus):


    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


    Aktuelle Uhren in der Box:
    Omega Aqua Terra >15.000 Gauss / Omega Speedmaster Moonwatch
    Omega Seamaster 300 Diver / Rolex Submariner 114060

    Tag Heuer Aquaracer 300m

    7 Mal editiert, zuletzt von Lucky_Dani ()

  • Das neue Model Y wurde gestern vorgestellt. Nun gibt es folgende Modelle S, X, 3 und Y also die Tesla S3xy Modelle :prust: Ach ja und bald auch einen Roadster nur passt die nicht in das Wort Sexy :lol: Oder S3xy Roadster :grb:

  • Nun gibt es folgende Modelle S, X, 3 und Y also die Tesla S3xy Modelle

    Das Model 3 ist jetzt schon in einigen Teilen Europas das meistverkaufte E-Auto. Und das, obwohl Tesla ja immer noch viele Bestellungen gar nicht liefern konnte. Und dieses Model ist ja im Segment "Sedan", was seit Jahren eigentlich nur rückläufige Verkaufszahlen hatte. Das Model Y ist hingegen eine Art SUV und damit in einem wachsenden Segment. Und von der Grösse her ein echter Konkurrent zu den deutschen Versuchen.


    Ich fühle mich bestätigt: wenn Herr Musk die Firma nicht finanziell an die Wand fährt, dann hat es die Konkurrenz verdammt schwer.