Fährt hier jemand Tesla?

  • Das gleiche Problem hatten wir vor einigen Jahren mit der Solarenergie. Thüringen hatte ein großes Solarcluster, von dem nicht mehr viel übrig geblieben ist, da das "Preisroulette" der Asiaten die heimischen Hersteller von einem Jahr auf das andere vom Markt verdrängt haben.

    Ja, ein zweiseitiges Schwert. Und es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Die generellen öffentlichen Auschreibungsrichtlinien sagen "der billigste, der glaubhaft die Aufgabe erfüllen kann". Ich hoffe, dass ist bei Windparks auch noch gültig.


    Jedoch: in China ist die Solarzellenfertigung zu 99% durchautomatisiert. "Dumpinglöhne" spielen demnach in diesem Fall praktisch keine Rolle. Jetzt zählt Deutschland zu den weltweit führenden Ländern in Sachen Industrieautomatisierung. Frage: Warum haben wir auch das wieder vergeigt?

  • Ja, ein zweiseitiges Schwert. Und es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Die generellen öffentlichen Auschreibungsrichtlinien sagen "der billigste, der glaubhaft die Aufgabe erfüllen kann". Ich hoffe, dass ist bei Windparks auch noch gültig.
    Jedoch: in China ist die Solarzellenfertigung zu 99% durchautomatisiert. "Dumpinglöhne" spielen demnach in diesem Fall praktisch keine Rolle. Jetzt zählt Deutschland zu den weltweit führenden Ländern in Sachen Industrieautomatisierung. Frage: Warum haben wir auch das wieder vergeigt?

    Wir haben da gar nix vergeigt. Eine große Anzahl der chinesischen Hersteller sind Staatsbetriebe oder die Betriebe werden bei Lohn- und Energiekosten subventioniert (u.a. passiert das auch in Korea). Die Preise spiegeln nicht die tastsächlichen Kosten wieder. Man bietet einfach so niedrig an, das man selbst bei 0% Profit in Deutschland nicht an die Preise kommen kann. Wie lange hät das ein Herstelller hier durch? 1 Jahr? 2 Jahre? Danach ist Feierabend. Wenn der Markt dann bereinigt ist, dann steigen die Preise wieder. Einfaches Geschäftsmodel... Ich habe mir in der Vergangenheit einige Betriebe in Korea und China angeschaut, die Komponenten für die Windenergie liefern... Die KÖNNEN nicht billiger sein...

  • Die Preise spiegeln nicht die tastsächlichen Kosten wieder.

    OK, danke. Ist verständlich und plausibel.


    Kleine Anmerkung. Dein Zitat gilt leider auch in gewisser Weise für Deutsche Hersteller, nur umgekehrt. Unsere tatsächlich zu zahlenden Energiekosten werden nämlich durch unsinnige Regulierung in astronomische Höhen befördert. Siehe z.B. Leipziger Spotpreis über Tag verteilt...

  • Hab grad einen Telefonanruf bekommen von einem Lexus-Händler. Lexus ist ja ein Pionier in Sachen Hybrid-Antrieb. Nach seinen Infos ist man in Japan der felsenfesten Überzeugung, dass Wasserstoff in vielen Bereichen der Energieträger wird, u.a. in Fahrzeugen und dass reiner Elektroantrieb durch Batterien nur eine Zwischenstation sein wird. Das mag sein, und da wir ja bis dahin weiterhin von A nach B müssen/wollen/dürfen/sollen/können, werden wir auch schön brav die diversen Zwischenlösungen mitmachen.
    So wie damals mit der Schallplatte und Tonband, Kassette, dann PCM, CD, DAT und Minidisk, dann Festplatten und MP3 wo wir heute stehen. Das brachte etwas Kohle, solange Hardware verkauft werden kann. Und siehe da, auch heute noch ist die Schallplatte ein beliebtes Medium.
    Der Verbrennungsmotor hat natürlich noch längst nicht ausgedient. Die grosse E-Mobilität kommt ab 2020 auf uns zu, bis dahin werden auf allen Fronten die Weichen gestellt. Das bringt wiederum neuen Schwung in die Märkte. Interessant wird es spätestens dann wenn alle merken, dass Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt. Auf einmal heisst es dann, man müsse mehr Strom aus dem Ausland zukaufen.


    Ja manchmal wird es spannend auf der Weltbühne und wir sind mitten im Umbruch.

  • Nach seinen Infos ist man in Japan der felsenfesten Überzeugung, dass Wasserstoff in vielen Bereichen der Energieträger wird, u.a. in Fahrzeugen und dass reiner Elektroantrieb durch Batterien nur eine Zwischenstation sein wird. Das mag sein, und da wir ja bis dahin weiterhin von A nach B müssen/wollen/dürfen/sollen/können, werden wir auch schön brav die diversen Zwischenlösungen mitmachen.

    Das halte ich nicht für plausibel. Der Gesamtwirkungsgrad und die Gesamtkosten werden in der Wasserstofftechnologie dauerhaft zu hoch sein. Das gilt sowohl für die Herstellung des Wasserstoffes als auch seine Speicherung / Betankung. Physikbedingt. Für die derzeitigen Brennstoffzellen gilt das momentan genauso, wobei man hier weiteren technologischen Fortschritt nicht ausschliessen darf.

  • Ich hätte nichts gegen Wasserstoff als Energiespeicher für z.B. Windenergie, die Nachts produziert wird.... Fakt ist aber auch, dass Wasserstoff eben auch nur durch Energieeinsatz gewonnen werden kann... Und wenn der Wrikungsgrad schlechter ist gegenüber der Aufladung von Akkus... Warum solte sich Wasserstoff durchsetzen? Darüber hinaus gab es noch ein Problem bei der Speicherung von Wasserstoff, da dieser durch den Tank diffundiert und ein Auto mit Wasserstoff- tank nach 2 Wochen Standzeit leer ist...
    Wenn Wasserstoff in PKWs kommen sollte, dann doch eher, um ein Elektroauto damit anzutreiben statt einen Verbrenner?!
    We will see.... Lexus will am ende auch nur Autos verkaufen... :G

  • Darüber hinaus gab es noch ein Problem bei der Speicherung von Wasserstoff, da dieser durch den Tank diffundiert ist und ein Auto mit Wasserstoff tank nach 2 Wochen Standzeit leer war...

    Sehr korrekt. Hinzu kommen die prinzipiellen thermo-dynamischen Verluste beim Betanken. Der Wirkungsgrad von E-Motor / Batterie / Rekuperation ist eben schwer zu schlagen. Ich bin allerdings nicht (mehr) naiv genug zu glauben, dass sich die beste technische Lösung auch tatsächlich und zwangsläufig durchsetzt...

  • Hallo,
    ich stelle mir gerade ein größeres Mietshaus mit Tiefgarge vor. Die Hälfte der Mieter haben so ein E- Mobil, jeder eine andere Ladestation und wenn alle Laden wollen kann man die NHs als Beleuchtung nutzen bis sie Bersten! :idee:

  • Ich fahre seit knapp 30 Jahren Franzosen. In der Zeit hat sich eine tiefgreifende Vorsicht gegenüber in Deutsch geschriebenen Artikeln über französische Autos entwickelt. Ich habe letztes Jahr ein paar Tage den alten Renault ZOE Probe gefahren. Also schau ich in diesem Artikel nach dem Preis des ZOE in der Tabelle - nach Preis sortiert. Dort steht:


    Renault Zoe Basispreis 30.100 Euro.


    Das passt nicht zu dem was mir der Händler erzählte. Also schaue ich auf der aktuellen Renault Website. Dort steht


    21.900 € (zzgl. Batteriemiete)


    Bei der Reichweite wird im Artikel der Zoe mit 230 km angegeben. Renault hingegen spricht von der (alten) Normreichweite von 400 km und sagt auf der Website glasklar 300 km unter realen Bedingungen (WLTP wäre die neue Norm und da dürften es immer noch ein paar km mehr als 300 sein. Erst nächstes Jahr kommt eine Norm die dann vollständig den realen Fahrten entsprechen soll).


    Ein weiteres trauriges Beispiel für deutsche Berichterstattung.

  • Der höhere Preis des ZOE in der Tabelle resultiert glaub ich daraus, da er schreibt es werden Autos nur mit gekaufter Batterie verglichen, nicht mit Miete.

    Dann hat er sich den Preis ausgedacht. Auf meine Nachfrage beim Händler (2 Wochen her) wurde mir mitgeteilt, es geht nicht ohne Miete.


    Mietkosten der Batterie sind 708 pro Jahr. dafür hat man aber auch eine voll Leistungsgarantie auf die komplette Lebenszeit des Autos. Wie er da auf den Preisunterschied kommen will wäre also trotzdem ein Rätsel.


    Und das mit der Reichweite bliebe dann auch ein Rätsel.

  • in Ö kann man mit und ohne Batterie kaufen

    Sehr interessant! Mir wurde es wie gesagt sowohl für den Zoe als auch den Twizy verneint. Und jetzt kürzlich ebenso für den Citroen Mehari. Das wären für mich alles so-nebenbei Spassgefährte. Und ich habe keine Lust eine Miete im Winter zu zahlen, wenn das Gerät dann nur rum steht...


    Für den Twizy gibts bereits unabhängige Hersteller für die Akkus. Wenns in Ö jetzt schon anders ist, dann tut sich vielleicht auch in D bald was...