Fragen zu Breitling 1808, Anfänger

  • sehr geehrtes Watchlounge Forum,
    Gestern überreichte mein Opa mir überraschend seine Uhr welche er irgendwann von seinem Arbeitgeber geschenkt bekommen hat. Es handelt sich um eine Breitling 1808 DDR. BR. 11525/67. Ich habe mich natürlich sehr gefreut und hatte nicht damit gerechnet. Mein Opa konnte mir aber leider wenig über die Uhr erzählen, wie der Rechenschieber funktioniert habe ich mittlerweile durch googlen rausgefunden ich würde aber gerne mehr herausfinden, z.B. verstehe ich nicht wofür die schwarze "Kappe" auf der rechten Seite ist. Aber auch über andere Wissenswerte informationen würde ich mich freuen, da ich die Uhr gerne noch näher "kennen lernen" würde. Mein Opa weiß leider nicht mehr, Ob er die Bedienungsanleitung oder die Garantiekarte Zuhause hat. Ich habe auch vor die Uhr zu einem Uhrmacher zubringen sobald ich einen guten gefunden habe, da ich fürchte, dass die Uhr in den vergangenen Jahrzehnten kein leichtes leben hatte und ich an dem Geschenk so lange wie möglich Freude haben möchte. Falls jemand einen original Katalog hat oder mir sagen könnte welche Lederbänder früher an der Uhr waren oder was für sonstige Bänder zu der Uhr passen würden würde ich mich auch in dieser Hinsicht über Vorschläge freuen (das jetzige Armband hat nicht einmal die richtige Größe).
    Über Hilfe jeglicher Art würde ich mich sehr freuen falls ich etwas falsch gemacht habe tut es mir leid, dann würde ich mich über Verbesserungen freuen, falls ich was vergessen habe liefere ich das gerne nach.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo und willkommen in der WL :wink:
    Und natürlich Glückwunsch zur 1808 :blume:
    Die Uhr stammt von 1969, wahrscheinlicher aber Anfang/Mitte der 70er und ist bestückt mit dem Breitling-Kaliber 12 oder 15, einem der ersten (oder dem ersten, da streiten sich die Geister) Automatik-Chronographen-Werke die gebaut wurde.
    Das genaue Jahr der Herstellung ist aus der wahrscheinlich 7stelligen Seriennummer ersichtlich, die sich entweder sehr klein (und leider oft wegpoliert) auf dem Boden der Uhr befindet, eventuell auch auf der Innenseite des Bodens und dürfte wohl 13xxxxx oder 14xxxxx lauten.
    Unter der Plastikkappe auf der rechten Seite verbirgt sich eine Achse, die zu dem Mechanismus gehört, der für die Bewegung der äußeren Skala zuständig ist, wenn man die Lünette dreht.
    Also nicht entfernen oder dran knibbeln
    Wenn du die Lünette drehst, wirst Du feststellen, dass sich der Skalenring nicht mit der gleichen Geschwindigkeit dreht, sondern etwas langsamer. Außerdem dreht sich das Glas nicht.
    Es ist also eine Übersetzung via Zahnkranz beteiligt, die meines Wissens von Breitling in den 18xx-Referenzen gegenüber dem Standard Navitimer 806 verwendet wurde, um die Wasserdichtigkeit der Uhren zu steigern - letztlich war die 1806 und die 1808 auch mit 5 AT angegeben, die Navitimer (auch die heutigen noch), bei denen das Glas fest mit der Lünette verbunden ist und sich daher mit dreht.


    Anleitungen oder Garantiekarten zu Uhren aus dieser Zeit sind rar gesät. Falls dabei, erhöht das den Wert, falls Du überhaupt vor hast die Uhr abzugeben.


    Viel Spaß noch mit der Uhr


    Klaus

  • Hallo, ein paar Ergänzungen noch.
    Sehr schöner Chronomat Ref. 1808 Chrono-matic. Noch mit der originalen durchgehend schwarzen Lünette.
    Das Kaliber ist 11, oder 12. Zuerst war 11. Äußerich unterscheiden sie sich in der Farbe. Kaliber 11 ist siberfarbig, Kaliber 12 ist goldfarbig. Technisch gibt es auch kleine Unterschiede. Das Kaliber 15 ist später und gehört zu einer anderen Referenz.
    Die Seriennummer ist an der Deckelaußenseite und steht unter der Referenznummer 1808. Oberhalb steht die Patentnummer. Sie steht für das Schweizer Patent des patentierten Lünetten-Dreh-Mechanismus, der schon beschrieben wurde.
    Dieses Patent haben alle Breitling Modelle im großen Gehäuse. (Automatik und Handaufzug) Chronomat 1808 und 818, Navitimer1806 und 816, Cosmonaute 1809 und 819, GMT 2115 und 812, Co-Pilot 7651 und 7652 und die Superocean 2105 und Yachting 7661.
    Bei den Modellen Referenzen im kleinem Gehäuse (Navitimer, Chronomat und Cosmonaute) dreht sich die Lünette mit Glas und Innenring. Sie sind nicht wasserdicht.
    Die schwarzr Kappe heißt Futter hinter der Aussentrieb, Hülse, Dichtung O-Ring und Innentrieb sind.
    Zu den passenden Bändern hab ich hier schon einmal etwas geschrieben (Vintage Breitling). Leider kann man einen Teil der von mit eingestellten Fotos nicht öffnen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herbert,
    danke für die Erläuterungen bzw. Korrektur. Wieder was gelernt :blume:
    Was ich mich noch gefragt habe: Was ist letztlich der Unterschied zwischen der 1808 und 1806, außer der Bezeichnung bzw. dem Aufdruck auf dem Zifferblatt Chronomat bzw. Navitimer?
    Die Rechenschieber-Lünette, für mich eigentlich Kennzeichen des Navitimer, haben sie ja beide.


    Viele Grüße
    Klaus

  • Hallo,
    der Unterschied ist nicht so groß.
    Zuerst war der Chronomat. Ref. 769 um ca. 1942. Breitling hat auf diesen kreisförmigen Rechenschieber um das Ziffernblarr ein Patent. (ca. 1940)
    Er besteht aus zwei gegenüberliegenden Logarithmenskalen. Die eine ist fest, die andere beweglich (Lünette). Man hat Tachometer, Entfernungsmessung, Pulsmessung und man kann mathematische Probleme wie Multiplikation, Division, Dreisatzrechnung, Prozente usw. lösen. Zwei von drei Paramenten müssen bekannt sein. Er war für Sportler, Techniker, Händler und ich glaube auch die US Piloten hatten in.
    10 Jahre später kamm der Navitimer 1952. Breitling war gut im Geschäft bei Bordchronografen für Militär und Zivilflugzeuge. Die Idee war mit einem kleinen Handgelenks- Armaturenbrett schnell sämtliche flugspezifische Berechnungen machen zu können. Der Navitimer ist eine Art Weiterentwicklung vom Chronomat. Durch die Anordnung der Zahlen am Zifferblatt und Drehring (beide Logatithmenskalen parallel zum Uhrzeigersinn) lassen sich gegenüber dem Chronomat einfache Multiplikationen und Divisionen durchführen, ohne die Lünette zu drehen. Es ergeben sich automatisch vollständige Multiplikations und Umrechnungstabellen. Man kann daher gegenüber dem Chronomaten aufeinanderfolgende Operationen ausfühen. Zusätzlich noch für Piloten auf der Innenskala Standartmeilen, Kilometer und Seemeilen oder Knoten.
    Man braucht für beide Modelle eine Beschreibung. Denn wer kann schon heute noch mit Rechenschiebern umgehen.