Wie geht es weiter mit Panerai?

  • Was kommt nach Bonatti?


    Wohin geht die Reise bei Panerai?


    Erweiterung durch Stiländerung erwarte ich in erster Linie.
    Neue Modelle, nein ich meine nicht die xte Radiomir mit neuen Gehäusematerialien und lilafarbenem Zifferblatt.
    Nein, vielleicht mal etwas ganz Neues. Etwas das einen optisch wie technisch überrascht und auch noch bezahlbar bleibt.
    Revolution.


    Was habt Ihr für Vorstellungen oder Wünsche?

  • Ich erwarte keine radikale Neuausrichtung, warum sollten sie auch? Mein Wunsch: eigenständig und unverkennbar bleiben, bevor man im Einheitsbrei absäuft. Und vorerst bitte keine LEs mehr.


    Kontinuität ist in dieser Branche wichtiger als der halsbrecherische Versuch, komplett neue Wege zu beschreiten, weil irgendjemand etwas Neues erwartet. Panerai könnte m.E. dadurch eher verlieren als gewinnen.

  • ..naja. Nicht jede PAM aus den "alten" Serien hat 47mm. Das ist übertrieben einseitig dargestellt. 024, 111, 112, 114, 189, 199.. und es gibt reihenweise weitere Referenzen (Luminor, Luminor Marina, Luminor 1950 und Radiomir) zwischen 40 und 45mm.


    Wie geht´s weiter mit Panerai?
    Große Erwartungen habe ich nicht an die Marke. Bisher ist man zu lange auf der Vintage Military X-Mas Welle geschwommen, zuletzt eher getrieben. Gefühlt haben sie Modelle für die nächsten 10 Jahre auf den Markt geschleudert ohne wirklich auf Nachhaltigkeit zu achten. Jedem Trend ist man nachgelaufen und hat doch eigentlich nur "alte Kleider mit neuen Lappen geflickt". Ein andersfarbiges Blatt macht eben noch keine neue Uhr.


    Nachbessern könnten sie auch endlich bei den 8 Tage Kalibern. Hier gibt es bekannte Defizite (P.5000).
    SE und BE sollten auch als solche erhalten bleiben und nicht ein Jahr später mit minimalen Änderungen als Serienuhr aufgelegt werden.
    Wenn SE dann bitte nicht mit 08-15 P.3000. Panerai kann mittlerweile mehr und sollte eine SE auch mit dem Kaliber aufwerten.
    Grundsätzlich: Lieber Qualität als Quantität. Braucht es wirklich jedes Jahr so viele neue Modelle?

  • Ich hätte zwei Wünsche:


    1. Qualität, Qualität und nochmals Qualität und wenn doch einmal was sein sollte dass das schnell und unkompliziert geregelt wird so wie das andere Hersteller vorleben. Man sollte sich ja immer an den Besten orientieren und da bietet sich mMn Hublot an. DAS ist Kundenservice! Panerais präsentieren sich als sportliche Uhren, da sollten sie auch robust sein. Das Vertrauen, das ich bei anderen Marken habe, fehlt mir bei Panerai. Ich behandle meine mit Inhouse wie eine Diva während ich bei anderen Marken gar nicht nachdenke. Auch das gehört für mich zum Faktor „Qualität“.


    2. Dass die Wasserdichte erhöht wird. Einer Omega Speedmaster als Uhr für das All hat es nicht geschadet als die WD auf praktische 10atm angehoben wurde, da sollte Panerai auch nachlegen.
    Eine 47mm Kampftaucheruhr die mit 10atm nur so WD ist wie eine zarte Damenrolex mit Steinchen muss nicht sein, da würde ich mir 30atm wünschen, sodass ich sie nicht ablegen muss sobald es zum Wassersport geht.


    Für mich geht es im Zusammenhang mit Panerai für die Zukunft um eine Verbesserung im Bestehenden, nicht um eine Veränderung.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

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  • Schöner Faden Daniel!


    Wie Rene schon sagte ist Qualität und Service eine der wichtigsten Säulen in einem Unternehmen wie Panerai.
    Da gibt es eine Menge zu tun, das ist noch nix, man gibt sich Mühe aber das reicht nicht.


    Ich hole Morgen mal etwas aus, dafür brauch ich ein bisschen Zeit.


    Chris


  • Mindestens 100 m für ALLE Uhren der Kampschwimmer-Marke Panerai wäre sehr wünschenswert.
    Alles darunter ist in diesem Fall einfach nur peinlich.


    Ein exzellenter Service sollte eigentlich Minimum-Standard in dieser Preisliga sein. Richemont weiß davon augenscheinlich nur vom Hörensagen ... also ebenfalls durchaus ausbaufähig. ;)

  • Da ich nur noch ETAs habe ist mir die Qualität zum Glück Schnurzenpiepenkreuzegal :lol::gut::gut:
    Wenn meine dran sind, dann haben wir ja hier im Forum top Anlaufstellen! :verneig:

  • Da ich nur noch ETAs habe ist mir die Qualität zum Glück Schnurzenpiepenkreuzegal :lol::gut::gut:
    Wenn meine dran sind, dann haben wir ja hier im Forum top Anlaufstellen! :verneig:

    Du Glücklicher! :gut::wink:

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Also nach der Modellvielfalt der letzten Jahre bin ich wirklich gespannt wohin die Reise geht bei Panerai. Ich denke der Nachfolger von Bonati wird es relativ schwer haben. Einerseits ist es ja toll für die Marke wenn sie derart viel abdecken können so dass fast jeder etwas findet. Mir persönlich wurde es aber zuviel in den letzten Jahren. Es gab viele interessante Uhren, wie die 526, 692 oder 737. Aber die vielen fast identischen Baukasten PAM's sind irgendwie beliebig geworden. Die alten Eisen strahlen da einfach mehr Persönlichkeit und Identität aust. Daher werde ich mir sicher noch irgendwann eine ältere Tritium-Eta-Sub organisieren.


    Ich erwarte von Panerai eigentlich gar nicht mehr so viel. Die guten alten Zeiten sind für mich vorbei, der Trend des Zeitgeistes wird den Bonati Nachfolger wohl in noch mehr Modelle / Materialien treiben....

  • Ich bin da nicht so stark involviert wie ein Paneristi, dennoch verfolge ich Panerai auch seit gut zwei Jahren. Bin also ein Interessierter der jüngeren Geschichte.


    Was ich bisher so weiß, ist, dass sich die Modellpolitik im Wesentlichen auf zwei Linien stützt. Luminor und Radiomir.
    Alle Folgemodelle und SEs stützen sich letztlich nur auf diese zwei Linien. Das ist als echte Marke zu wenig spannend auf Dauer und verwässert die Marke sicherlich auch.
    Es wäre ggf. besser gewesen, die Linien Luminor und Radiomir zaghaft und verantwortungsbewusst weiterzuentwickeln und eine dritte oder sogar vierte Linie zu etablieren. Luminor Due ist namentlich viel zu nah am Panerai-Establishment.


    Just my 2 Ramazzotti


  • Bei aller, bereits geäußerter und berechtigter Kritik (Modell-Schwemme, Qualität, Service) sollte man auch mal honorieren, dass Bonati sehr viel richtig gemacht hat und auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken kann.


    • Eine kleine italienische Militär-Uhrenmarke ist heute eine internationale Weltmarke.
    • Das typische Panerai-Design wurde auf nahezu alle Modelle authentisch übertragen (von den Modellen aus der Ferrari-Kooperation mal abgesehen).
    • Für Vintage-Fans ist die Modellpalette extrem breit gefächert und bietet für die meisten Geschmäcker eine passende Uhr. Die einen nennen es Modellschwemme. Man kann es aber auch als geschickte Erweiterung sehen und als eine Art Kopie des sehr erfolgreichen J.C. Biver Ansatzes bei Hublot (JC Biver erzählte mir einmal, dass die meisten Hublot Special Editions keinesfalls Sammlercharakter hätten, sondern schlicht ein Sales-Tool seien. Als Beispiel nannte er eine FCB-Edition: man habe sich angesehen, wieviele Hublot davon ins Umfeld des FCB wohl verkaufen könne, habe die Zahl durch 2 geteilt und fertig sei die Limitierung gewesen.).
    • Es gibt nach wie vor eine ganze Reihe von früheren Modellen (und damit meine ich nicht Vintage), die über Liste gehandelt werden. Von Rolex und Patek abgesehen gibt es da bei den meisten anderen Marken nicht wirklich viel.
    • Die Proportionen vieler Modelle wurden behutsam überarbeitet (vor allem die Bauhöhe) und machen die Uhren so auch tragbar für eine Vielzahl von Kunden, die eher normale Handgelenke haben.
    • Neben Uhren mit Fokus auf Tool-Watch-Charakter findet sich heute auch einiges, was man zum Anzug tragen kann. Und ob eine Due dann nur bis 30m wasserdicht ist, stört die meisten Träger wohl eher weniger.


    To cut a long story short: die heutige Kollektion ist eine prima Basis für die Zukunft. Ich fände es klasse, wenn Bonati's Nachfolger die Ausrichtung der Marke neu justiert, das Thema Historie nur noch sehr ausgewählt und reduziert "spielt" und mehr auf Themen setzt, die im Hier und Jetzt und für die Zukunft relevant sind. Eine langfristig erfolgreiche Marke darf nicht nur zurückschauen, sie muss vor allem nach vorne gehen. Die PAM526 war und ist dafür ein großartiges Beispiel. In die Richtung sollte Panerai weiterdenken, aber entsprechend neue Modelle erst launchen, wenn eine dazu stimmige, emotionale Markenkommunikation gefunden und entwickelt wurde.

  • Was ich bisher so weiß, ist, dass sich die Modellpolitik im Wesentlichen auf zwei Linien stützt. Luminor und Radiomir.
    Alle Folgemodelle und SEs stützen sich letztlich nur auf diese zwei Linien. Das ist als echte Marke zu wenig spannend auf Dauer und verwässert die Marke sicherlich auch.


    Das ein solcher Ansatz über Jahrzehnte durchaus erfolgreich funktionieren kann, zeigt AP recht eindrucksvoll mit 1,5 Modell-Linien: Der Royal Oak und der Royal Oak Offshore ;)