Was bin ich und wo restaurieren...

  • Hallo Forum,
    diese Uhr hat mein Vater wieder ausgegraben, stammt den 60er Jahren und möchte er wieder reaktivieren...


    Frage: Modell?
    Wo überholen lassen?


    Der Konzi hat abgeraten, nix wert, er schickt nur gegen 4stelligen Vorschuss überhaupt ein (komisches Gebaren). Ich hatte überlegt er soll es mit nem kleinen Tagestrip verbinden und mal direkt bei IWC vorbeibringen.


    Dankeschön und Gruß
    GD


  • Hallo,



    bin kein IWC Kenner habe aber gerade erst diese Woche eine frisch überholte IWC Aquatimer aus den frühen 70ern bei einem meiner Freunde gesehen.
    Könne herausbringen über welchen IWC Vintage Dealer / Experten er dies hat machen lassen.


    Wenn ich das Band richtig zuordne und es ein Original Reiskorn-Band aus den 60ern ist, dann ist diese alleine schon mal gut 1.000 Neuronen wert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd,


    diese Uhr ist die Stahlversion der Referenz 1160 AD (nach der neuen Referenznummer-Systematik 1870 AD). Dieser Uhr wurde in den 1960er Jahren vorgestellt und vermutlich bis Anfang der 70er Jahre gebaut, Nachfolger ist die Referenz 1871 AD.


    Die Uhr hat eine Kantenlänge von 30,5 mm und wurde in 4 Varianten produziert - mit und ohne Datum, in 18k Gold oder Edelstahl. Das Werk ist das legndäre IWC Kal. 8541 (also ein rundes Standard-Kaliber und kein Formwerk),


    Das abgebildete Stahlband ist nicht von IWC, sondern irgendein generisches Band - diese Uhr gab es ab Werk auch nicht mit einem Stahlband.


    Zur Revision: Die Frage ist, was gemacht werden muss / soll. Das Glas scheint defekt, auch das Zifferblatt ist offenbar etwas angelaufen. Läuft das Werk?


    Eine Revision bei IWC ist möglich, da Werkteile noch vorhanden sind und Glas/Zifferblatt ggf. nachproduziert werden. Allerdings sind die Kosten hier sehr hoch. Alleine für die Revision des Werks musst Du knapp 1.000 Euro rechnen, Glas/Zifferblatt kämen ggf. noch dazu (200-500 Euro). Wenn Dein Konzi das nicht hinbekommt, kannst Du auch direkt bei Richemont in München anrufen und beim dortigen Service-Leiter nach dem Grundpreis für diese Referenz fragen. Die Uhr würde immer nach SH gehen.


    Ein freier Uhrmacher dürfte vermutlich langsam Probleme mit den Werkteilen bekomen, auch das Glas dürfte nicht trivial sein. Der Wert der Uhr dürfte aktuell nur im mittleren dreistelligen Bereich liegen (je nach Zustand des Werks) und auch mit einer Revision wird der Wert vermutlich unterhalb der Revisionskosten liegen. Das ist also ein reines Liebhaber-Projekt - wenn da viel Herzblut dranhängt, würde ich auf jeden Fall bei IWC anfragen. Aber wie gesagt, die Kosten würden heftig werden.


    Gruß,
    Christian

  • Dem Konzi würde ich den Laufpass geben. Vierstelliger Vorschuss :eek:


    Oder war das ein Azubi im ersten Lehrjahr? :grb:


    Bei den Kosten, die Christian da so glaskugelt, würde ich mir eine Instandsetzung echt überlegen - es ist zwar eine renommierte Marke, aber diese Uhr ist doch recht, nun ja - außerhalb der Zeit...

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    ja, das Design war in den 60er und 70er sehr beliebt. Viele Hersteller brachten Uhren mit dem Design auf den Markt.
    Ob das noch zeitgemäß ist ?, das muss jeder für sich entscheiden. Ich finde es toll.


    Und, als Sammler und Uhrenliebhaber würde mir das Herz bluten, wenn diese schöne Uhr irgendwo in einer Schublade verschwinden würde.
    Ich bin der Meinung, das diese Uhr es durchaus verdient hat wieder Instand gesetzt zu werden, auch wenn es kostet.


    Wenn die Uhr dann wieder von IWC zurück sein sollte, dann sieht die wieder aus wie neu. Wie frisch aus dem Laden, und wird weitere viele Jahre zuverlässig ihre Arbeit verrichten.