Technische Frage zu Titan-Schraubgewinden (Festfressen)

  • Hallo zusammen,


    ich habe gehört, dass Titangewinde/Titanschraube dazu neigen, sich festzufressen.
    Existiert dieses Problem bei dem von Panerai verwendeten Titan in der Realität?
    Falls ja, was kann man dagegen tun? Beispielsweise die Stahlbolzen der 111 bei der 177 verwenden? Gewinde fetten?


    Ich hatte gestern eine 177 (auf dem Weg zur Revision) in den Händen, wo der Uhrmacher meinte, dass die Schrauben quasi unlösbar miteinander verbunden sind. :grb:

  • Grundsätzlich neigt Titan zu "fressen", ja.
    Hätte jetzt aber angenommen, dass nur das Band aus Titan ist, die Schrauben/Muttern aber aus Edelstahl.
    Oder verfügen die Bandglieder über Innengewinde?

  • Zitat

    Bei den Titan Uhren wo Boden und / oder Krone aus Titan sind ist meistens das Gewinde aus einem anderen Material. Panerai z.B. hat am Boden das Gewinde aus Messing was als Ring auf den Boden gepresst / geschrumpft ist, das Gegenstück im Gehäuse ist dann wieder aus Titan.
    Kronen haben meistens ein "Inlay" aus Stahl, der Tubus ist ebenfalls aus Stahl.

    https://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/159329-Warum-hat-die-Pelagos-einen-Boden-aus-Stahl-und-eine-Schließe-aus-Stahl



    Dann sind verwendeten Titanschrauben ehrlich gesagt ziemlich beknackt.

  • Als normal Uhren bekloppter wechselt man sein Armband sicherlich 14 tägig. (Pflegefälle wie ich auch schon mal öfter)
    Da frisst sich nix fest, einfach mit etwas Gefühl die Schraube anziehen und zwar mit nem geeigneten Schraubendreher und nich mit dem mitgelieferten
    Ding für Aushilfsheimwerker......dann läuft das auch :gut:

  • Ich finde es trotzdem seltsam, dass man auf so ein Problem, was in der Natur der Sache liegt, einerseits richtig reagiert und auf der anderen Seite einfach (bewusst?) ignoriert oder nicht drüber nachdenkt.


    Beim Boden, wo in der Regel nur der Hersteller (gewährleistungswirksam) hantiert, wird mit einem Messing-Gewinde gearbeitet.
    Bei den Federstegen, wo der unbedarfte Kunde per beigelegtem Schraubendreher selbst hantieren soll, riskiert man das Kaltberschweißen. Wer die Zeche im Fall des Falles zahlen muss, kann ich mir bei Panerai gut vorstellen.


    Ich glaube nicht, dass der normale Uhrenträger sein Armband so oft wechselt.

  • Bei den Federstegen, wo der unbedarfte Kunde per beigelegtem Schraubendreher selbst hantieren soll, riskiert man das Kaltberschweißen. Wer die Zeche im Fall des Falles zahlen muss, kann ich mir bei Panerai gut vorstellen.

    Wieviele dieser Fälle kennst Du denn? :lupe:
    ...und selbst wenn, kann man das ganze relativ einfach selbst lösen - kostet maximal eine Bandhälfte und nen neuen Steg!

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    Gruß
    Dirk
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    • Offizieller Beitrag

    Bist du ganz sicher Robert, dass es das Kaltverschweissen ist? Ich bin ja reiner Titan-Fanatiker und hab mit keinerlei meiner Titan Panerais Probleme. Hab aber schon zweimal erlebt, dass Spezialisten das brutale Loctite auf das Gewinde grgeben haben, da geht ohne Hitze auch nix mehr.

  • Band runter schneiden - Zange ansetzen - Steg drehen.Damit hast Du definitiv genug Kraft um den Steg ein wenig zu lösen.
    Natürlich das Case entsprechend schützen :wink:


    Danke.
    Ist im Notfall ja verschmerzbar. Geht aber nur, wenn man die Bänder ohne Hülsen montiert.


    Wären die Stahlbolzen eine Option, um dieses Phänomen komplett auszuschließen?

  • Danke.
    Ist im Notfall ja verschmerzbar. Geht aber nur, wenn man die Bänder ohne Hülsen montiert.

    Wieso das denn? :grb: Dann kneift man einfach in der Mitte mit nem Seitenschneider durch und fertig :gut:
    Dann fällt die Hälfte einschließlich Hülse weg.......

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    Gruß
    Dirk
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  • Bist du ganz sicher Robert, dass es das Kaltverschweissen ist? Ich bin ja reiner Titan-Fanatiker und hab mit keinerlei meiner Titan Panerais Probleme. Hab aber schon zweimal erlebt, dass Spezialisten das brutale Loctite auf das Gewinde grgeben haben, da geht ohne Hitze auch nix mehr.


    Geröntgt wurden die Uhren nicht.
    Aber bei dem, was ich so in den Rennrad-Foren lese, existiert das Problem tatsächlich bei Titan. Mit dem Unterschied, dass ein vermurkstet Bremsattel geringere Kosten verursacht, als ein Panerai Gehäuse.