Korrektor fällt ab, geflutete Jaeger-LeCoultre - Meinungen dazu?

  • Guten Abend,


    mir ist am heutigen Spätnachmittag etwas Unheimliches passiert: nachdem ich meine JLC Master Calendar unter leicht fließendem Wasser mit etwas Seifenlauge sauber gemacht habe, wollte ich sie mit einem Tuch abtrocknen. Auf dem Tuch entdeckte ich, nachdem ich damit behutsam ein paar Mal hin und her wischte, zum Glück, etwas winzig Kleines. Zuerst dache ich, das sei ein Stück Leder. Lupe in die Hand, mein Herz rutschte mir regelrecht in die Hose. :eek: Eine weitere Umdrehung später, während ich die schadhafte Stelle ausfindig machen wollte, flutschte auch die filigrane Feder heraus.




    Das Schlimmere dabei war/ist, dass binnen weniger Minuten beide Gläser beschlagen waren. :( Die Uhr ist wenige Monate alt, steht somit unter Garantie, obgleich das Service-Center von JLC, das ich heute bereits kontaktierte, schon komische Sprüche hinsichtlich der Wasserdichtigkeit machte. :(


    Wie "normal" ist es, dass ein Korrektor sich faktisch "verselbständigt" bzw. wie kann so etwas überhaupt passieren? Ich frage deshalb, weil ich eine zweite JLC mit einem solchen Korrektor habe und ich mich jetzt nicht mehr traue, diesen zu "streicheln" oder gar zu betätigen.


    Ich sammle seit 25 Jahren Uhren und hatte bis heute noch keinen einzigen Wasserschaden, geschweige denn irgendwelche Teile, die lose wurden.


    Zu der Wasserdichtigkeit dieser Uhr schreibt Jaeger-LeCoultre:



    Quelle: http://www.jaeger-lecoultre.com/content/dam/rcq/jlc/92/47/38/924738.pdf

  • na ja, also normal ist das sicher nicht, schließlich empfehlen Sie ja selber "unter lauwarmem Wasser abzuspülen."
    hast also nix falsch gemacht. Ab damit zu JLC.


    Was hat denn der Customer Service wegen der Wasserdichte gesagt, dass würde mich jetzt schon interessieren?!

  • Was hat denn der Customer Service wegen der Wasserdichte gesagt, dass würde mich jetzt schon interessieren?!


    Dass so eine Uhr nicht unterm Wasser abgespült werden dürfte. :grb:


    Hast Du irgendwann mal heftig angeschlagen oder ähnliches?


    Gewiss nicht, weder noch!


    Danke, Kai & Alex! Es bleibt lediglich zu hoffen, dass der Kundenservice besser sein wird als das ernüchternde Telefonat mit JLC in München.

  • Für all jene, die schon immer wissen wollten, wie eine geflutete JLC mit abgefallenem Korrektor (dessen "Sein oder Nichtsein" von zwei winzigen Kautschukdichtungen bestimmt wird) aussieht, habe ich noch ein Bild parat:



    Aber immerhin läuft sie. Noch. :respekt:

  • Als Soforthilfe die Uhr in einen Behälter mit Reis legen und diesen verschließen. Reis entzieht Feuchtigkeit. Und schnellstmöglich zum Service.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Die Korrektoren können meiner Meinung nach nur rausfallen, wenn sie falsch montiert oder echt grob von außen malträtiert wurden. Also ab zu JLC.
    Drücke dir die Daumen und wäre klasse, wenn du uns auf dem Laufenden halten würdest.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    nach den Gesetzen der Physik kann die Hummel nicht fliegen - aber sie kümmert sich nicht drum und fliegt einfach :wink::wink::wink:


    Breaking News: I don’t care

  • Fagi, René, danke für Eure Tipps! :gut: Das Silikagel war leider schon alle (diese Kinder! ;) ), nun liegt die MC in einem vakuumdichten Behälter voller Reis. ;(


    Wolfgang, was kann man bei der Montage eines so simplen Teils überhaupt falsch machen? Der Korrektor wird quasi in die dafür vorgesehene Öffnung gepresst, das war es dann auch. Bis heute war ich stets der Meinung, dass so ein Korrektor irgendwie gesichert wird. Man lernt aber nie aus. Dass die Uhr "grob von außen malträtiert wurde", ist definitiv nicht der Fall. Ok, vielleicht gilt bei JLC etwas Wasser, Seifenlauge und ein originales JLC-Poliertuch schon als Malträtierung. ;)


    Freilich, ich werde Euch auf dem Laufenden halten!

  • Guten Morgen Cannet!


    Einer Uhr die 5atm WD ist würde ich zwar keinen massiven Wasserstrahl zumuten, aber eine leichte Reinigung mit Wasser sollte sie schon aushalten.


    Doch daran sieht man mal wieder was selbst JLC (und ich mag die Marke) für einen Unsinn verzapft. Da schreiben Sie einerseits was von 5atm=50m und gleichzeitig „Mit dieser Uhr können Sie schwimmen gehen oder vom Beckenrand eintauchen...“ (was de facto nicht richtig ist, aber selbst hier gibt es Leute die das glauben) und der Kundendienst meint im Gegensatz dazu dass die Uhr nicht einmal unter fließendem Wasser gespült werden darf (was wiederum richtig ist wenn der Wasserdruck zu hoch ist und unbedarfte Kunden ob der Beschreibung etwas ratlos zurücklässt).


    Aber unabhängig davon ist ja kein Wasser eingedrungen und hat den Korrektor rausgedrückt, sondern der Korrektor fiel heraus und damit drang Wasser ein, womit jedenfalls ein Mangel vorliegt. Ich drücke dir die Daumen dass man das kundengerecht löst.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Cannet.


    Da hat, meiner Meinung nach, irgendein Mitarbeiter bei JLC geschlafen bei der Überprüfung der Uhr.


    Meine JLC RdM habe ich schon zig mal gereinigt, und der Korrektor ist noch da wo er sein sollte. Tut auch weiterhin seine Pflicht.


    Selbst meine Reverso, wasserdicht bis 30m, hält so eine Reinigung aus.
    Meine Amvox habe ich noch nicht testen lassen, aber auch die wird dicht sein.


    Ich kann Dir meine Hilfe anbieten, sollte es in München Probleme geben, was ich nicht glaube.
    Das, Dein / der Fall, ist eindeutig ein Garantiesache.

  • :troest: Ohje, gute Besserung. Das sollte JLC aber auf den Kulanzweg alle Register ziehen und das beheben.


    Diese lapidaren Aussagen von irgendwelchen, schlecht geschulten Mitarbeitern gehen einem gehörig auf Nüsse. Schön immer dem Kunden erstmal die Schuld zuschieben :bash:


    Hatte ich auch schon des öfteren solche Aussagen. Dass so mancher Kunde mehr weiß als man selbst, zieht man ja gar nicht in Betracht.

  • Das ist doch so überhaupt nicht richtig René. Wenn der Hersteller seine Uhren so baut, dass er 5bar auf dem Boden angeben kann und sich gleichzeitig sicher ist, dass die Uhr schwimmen aushält, dann ist das so. Es gibt keine normierte Klassifizierung, die aussagt, welche konkrete Wasserdichtigkeit bei einer entsprechen Druckangabe vorliegt. Die gern zitierte DIN 8310 gibt u.a. Prüfkriterien an, wie eine Uhr zu testen ist, was sie bei einer bestimmten Bar-Angabe mindestens aushalten muss, aber nicht, was maximal ist. Es gibt eine Norm für Tauchenuhren, die wesentlich spezifischer und strenger ist, aber für alles andere gilt u.a. das, was der Hersteller sagt. IWC z.B. sagt auch, dass man mit einem Big Pilot schwimmen darf (6bar). Ich würde das zwar nicht machen, aber wenn ich irgendwann mal mit so ner Uhr von der Yacht falle, das Ding absäuft und noch Garantie vorliegt, würd ich den Hersteller eiskalt in die Pflicht nehmen.
    In dem hier vorliegenden Fall hat JLC mMn. gar keine Chance sich herauszureden. Zum einen müssen sie, da die Uhr quasi taufrisch ist, nachweisen, dass kein Materialfehler ihrerseits vorlag, der dazu geführt hat, dass der Korrektor seinen vorgesehenen Ort verlässt. Außerdem empfehlen sie explizit das Reinigen der Uhr unter lauwarmem Wasser.


    Im Endeffekt wirst du also die Uhr ne Weile los sein und ein bissen Ärger, aber keine Kosten haben.

  • Das stimmt schon Patrick, es gibt - außer für Taucheruhren - keine Norm, aber unabhängige Empfehlungen, an die sich ein Hersteller natürlich nicht halten muss. Niemand kann ihm verbieten dass er angibt mit seiner 5atm WD Uhr kann man gerne bis 40m tauchen gehen.


    Papier ist geduldig und die wenigen die das machen stehen dann vor dem Problem dass die WD kein dauerhafter Zustand ist und man auf Kulanz angewiesen ist.


    Das kann jeder Hersteller und jeder Käufer so halten wie er will, aber ehrlich: Wer hat Interesse dass seine Uhr im Urlaub absäuft nur weil es dann doch nicht gereicht hat - auch wenn der Hersteller dann vielleicht sogar dafür einspringt?


    Quelle: Dorotheum

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    es gibt Uhrenhersteller die sich an der "normalen" gängigen Norm zur Wasserdichtheit halten.
    Und es gibt Hersteller die das nicht machen. Die habe ihre hauseigenen Vorgaben.


    Jaeger-LeCoultre gehört zu diesen Herstellern und sagen.....siehe Foto.
    O.k., das steht jetzt Amvox, aber das spielt keine Rolle, denn das ist bei den anderen Modellen die bis 50m dicht sind, nicht anders.


  • Ich bin mir da nicht sicher, ob es um Kulanz geht, wenn eine Uhr nach unter einer Jahr bei einer laut Hersteller empfohlenen Handlung absäuft.

    1988/1989 ist mir eine 1 1/2 jährige Seiko - wasserdicht bis 30m - im 1,8m Pool in Kenia im Urlaub abgesoffen. Von Seiko gab es damals keine Kulanz. Daraus habe ich gelernt und mich seither mit der WD von Uhren beschäftigt.


    @ Bernd II - wie ich schon anmerkte, der Hersteller kann alles schreiben, Papier ist geduldig. Darauf kann man gerne etwas geben, ich tu das nicht. Und was „Freizeitbaden“ bedeutet würde mich interessieren. Heißt also ich darf nicht vom Beckenrand springen, nicht Wasserball spielen und mich nicht im Thermalbecken bei den Massagedüsen aufhalten wo das Wasser mit deutlich höherem Druck ausströmt? Du verstehst was ich meine. ;)

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche