Einschätzung Omega Seamaster Automatic aus den 80ern

  • Halllo,


    ich hoffe, Ihr könnt mir evtl. weiter helfen.


    Es geht um eine Uhr, die ich von meinem verstorbenen Vater habe.


    Es handelt sich hierbei um eine Omega Seamaster Automatic aus den 80ern in einer rechteckigen Ausführung, siehe Bilder (leider nur schlechte Handybilder, sorry).


    Meine Informationen zu der Uhr sind folgende:


    Meine Vater hat die Uhr in den 80ern bei Karstadt in Essen erworben.
    Sie soll damals von ca. 4.000 DM UVP auf irgendwas zwischen 2.500 und 3.000 DM reduziert und von meinem Vater gekauft worden sein.


    Vor ca. 15 Jahren soll meinen Vater (er war bei der Deutschen Bahn beschäftigt) ein Fahrgast, der Uhrensammler war, für diese Uhr ad hoc 1.500 Euro geboten haben, da diese rechteckige Version angeblich selten sei.


    Seit ca. 10 Jahren liegt die Uhr nur bei mir in der Schublade rum, da ich eine solche Uhr niemals tragen würde.


    Daher kam ich auf den Gedanken, sie zu verkaufen und bin, um eine Einschätzung des ungefähren Wertes zu bekommen , in einen Ankaufsladen für höhrerwertige Uhren hier in Essen gegangen (Inhaber hat laut eigenen Angaben bei Wempe gelernt und lange Zeit gearbeitet).


    Dort die totale Ernüchterung:


    Die Uhr soll aus den Anfängen der 80er stammen (deckt sich mit meinem Wissensstand), aber damals maximal neu 600 DM gekostet haben (O-Ton des Inhabers: Damals hat ein Submariner neu 1.200 DM gekostet und davon ist Ihre Omega weit entfernt...).


    Verkaufspreis für die Seamaster wäre auf den bekannten Plattformen heute um ca. 350 Euro, da die rechteckige Form zwar eher selten, aber nicht sehr beliebt gewesen sei.
    Die runden Ausführungen würden so ab ca. 400 Euro bringen, je nach Zustand.


    Einigermaßen ernüchtert verließ ich den Laden und habe danach meine Mutter zu der Uhr befragt.


    Sie bestätigte mir, dass die Uhr damals sehr teuer gewesen sei (meine Eltern sind Normalverdiener gewesen) und das damals der Haussegen wegen dieser Uhr schief gehangen haben soll.
    Die genannten 600 DM UVP des Ladeninhabers wären daher nicht richtig (oder Karstadt habe sie damals beschi....).


    Nun weiß ich nicht wirklich, wie ich die Uhr einzuschätzen habe.


    Bei meinen Recherchen im Internet konnte ich die Uhr zumindest nicht finden.


    Daher würde ich mich freuen, wenn Ihr eventuell mit Eurem Fachwissen helfen könntet.


    Zum Zustand der Uhr selbst:


    Sie hat natürlich Gebrauchsspuren, da mein Vater sie oft getragen hat.
    Auf dem "Glas" (ist das nicht nur Plexiglas?) sind einige kleine Macken zu finden und das Armband ist scheinbar auch nicht mehr Original (da steht "Hirsch" in der Innenseite), aber in sehr gutem Zustand.
    Eine Revision hat die Uhr bestimmt auch nie bekommen.


    Ich würde sie gerne verkaufen, um meinem Traum von einem Navitimer 01 etwas schneller näher zu kommen.


    Das soll hier aber ausdrücklich kein Verkaufsangebot sein.


    Ich hätte nur gerne eine Einschätzung von Euch.


    Das sie wahrscheinlich nicht die € 1.500 wert ist, die der angebliche Fahrgast meinem Fahrgast meinem Vater geboten hat, ist okay und eigentlich klar.


    Aber mir etwas als 300-350 € hätte ich jetzt schon gerechnet.


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Einschätzung mitteilen würdet.


    Edit:
    Und Sorry für den Roman... :rolleyes:

  • Die Uhr meines verstorbenen Vaters verkaufen..... :grb: könnte ich nicht, wenn auch nur ein Hauch emotionale Bindung besteht.
    Falls dem so ist, dann stell sie bei Chrono24 ein oder hier im SC, gegen Gebühr.

  • Das das mit der emotionalen Bindung kommen könnte, war mir fast klar.


    Ich habe auch lange überlegt, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es nichts bringt, wenn die Uhr in der Schublade vergammelt, wo ich sie nicht sehe.


    Da verkauf ich sie lieber und tue das Geld zu meiner Traumuhr dazu, auf die ich dann auch jeden Tag sehe und weiß, dass er dazu beigetragen hat.


    So denke ich sogar dann jeden Tag an ihn, wenn ich auf die Uhr sehe und nicht nur ab und an.


    @JungSpund


    Dann bin ich wohl zu blöd.
    Also genau diese Uhr hab ich da nicht finden können, sorry...

  • Ich würde mich was schämen....

    Und -zack-... hat der Dirk sich wieder unbeliebt gemacht:pony:


    - Spezialist für jeden Mist -


    oder auch - Createur de Malheur -


    - um mich zu holen, säuft sich sogar der Teufel erstmal Mut an -:bgdev:


    - Ich werde hier definitiv nicht angemessen verehrt -:holly:

  • Auch wenn es etwas OT hier wird:


    Meinem Stiefvater (das war er nämlich), verdanke ich sehr viel.


    Mein richtiger Vater ist für mich nur mein Erzeuger.


    Ich war als jugendlicher nicht gerade einfach und hatte nicht gerade den besten Umgang.


    Er hat mich aber immer in der Spur gehalten, da er mir Grenzen aufgezeigt hat.


    Ohne ihn würde ich vielleicht gar nicht mehr hier sitzen.



    Auf meinem Wohnzimmertisch steht auch ein kleines Foto von ihm.


    Ich rede auch manchmal mit ihm.


    Daher brauche ich mir, da bin ich mir sicher, nicht vorwerfen, keine ausreichende emotionale Bindung zu ihm zu haben.


    Nur mit dieser Uhr kann ich eben so gar nichts anfangen (ich habe ja auch noch andere Uhren von Ihm, die ich tatsächlich nicht abgeben würde).


    Mal sehen, was ich daraus mache.


    @JungSpund
    Ja, sieht gar nicht verkehrt aus.
    Die habe ich nicht gefunden.

  • Markus!


    Ich denke wirklich, dass Du die Uhr behalten solltest. Ich möchte hier keine Moralpredigt halten, aber der ideelle Wert ist unbezahlbar.
    Ich würde bei dieser Geschichte den Navitimer in der Ecke liegen lassen, und zwar ohne auch nur eine einzige Sekunde darüber nachdenken zu müssen.


    Ich besitze einige Uhren. Müsste ich mich für eine einzige entscheiden -und das kannst Du mir jetzt glauben oder nicht- dann wäre es die alte 70er Jahre Dugena meines Vaters, die ihn sein halbes Leben begleitet hat.


    Alles andere wäre mir vollkommen egal. Denk mal darüber nach.

    • Offizieller Beitrag

    Denk aber über alles noch einmal nach
    Behalten? Oder?




    Du brauchst dich nicht entschuldigen, es ist deine Sache und deine Lebensgeschichte musst du hier auch nicht aufzeigen.


    Frag einfach nach den Daten der Uhr und lass deine Lebens-Geschichte weg.


    Nun zu spät!


    ABER, wenn du um Meinungen bittest musst du mit Gegenwind rechnen.

  • Scheinbar bin ich hier nicht nur in ein Fettnäpfchen getreten, sondern direkt in ein ganzes Fass... ;)


    Wäre vielleicht besser gewesen, nicht so viele Informationen zu der Geschichte der Uhr Preis zu geben.


    Was sollˋs?


    Ist halt passiert.


    Ich kann versichern, dass ich genug Erinnerungsstücke an meinen Vater hier habe.


    Ich habe auch Uhren, die ich ich auch tatsächlich noch von ihm trage und tatsächlich nicht weg geben würde.


    Aber diese zählt eben nicht dazu.


    @Pete LV
    Ich hab ja nur nach der Uhr an sich gefragt, alles andere hat sich ja verselbstständigt...

  • Zur Uhr kann ich leider nichts sagen...aber dafür lasse ich auch den moralischen Zeigefinger unten.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Wieso wird hier immer die moralische Keule ausgepackt? Nur weil jemand was dazu schreibt?


    „Wenn es die Uhr meines Vaters wäre, ich würde, könnte ich nie, überlegst dir nochmal........“. Ich halte das für höchst unpassend.



    Ich huste zB auf meinen Vater und eine Uhr von ihm würde ich jederzeit auf den Markt werfen.



    Was die Uhr betrifft kann ich leider nicht helfen.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Ich denke, dass Hinweise auf Erinnerungsmomente bei so einer Entscheidung helfen können, etwas zu tun, was einem nachher leid tut.
    Ich habe eine ähnliche Situation/Uhr und hätte mich über den Hinweis auch gefreut. Nachher ist man halt immer schlauer und wenn so ein Stück mal weg ist, dann kriegt man es meist nicht wieder.


    Bei so einem Stück ist es meist schön wenn man es weitervererbt aber auch dann müsste man wissen, das die Kids sie auch tragen und nicht selbst verscherbeln. Der Trageaspekt ist hier, meiner Meinung nach das A und O. Die Uhr meines Stiefdads ist zB 36mm und das geht bei mir leider gar nicht....
    Von Schreibtischschubladen voller Erinnerungen kann man leben, muss es aber nicht. Bilder in einem Album werden wohl eher mal angeschaut, als eine Uhr in der Schublade.
    Ist eine ganz schwierige Kiste.... :opa:

  • Wieso wird hier immer die moralische Keule ausgepackt? Nur weil jemand was dazu schreibt?


    „Wenn es die Uhr meines Vaters wäre, ich würde, könnte ich nie, überlegst dir nochmal........“. Ich halte das für höchst unpassend.

    René, man kann hier freilich unterschiedlicher Meinung sein. Aber höchst unpassend finde ich es jetzt nicht.
    Vielmehr soll es als Denkanstoß verstanden werden. Wir sprechen über eine Uhr, die dann unwiederbringlich verloren wäre. Ich denke, sowas sollte man gut überdenken und keinesfalls vorschnell entscheiden.
    Und wir alle wissen, wie schnell mal das Hirn aussetzt, wenn einem der Traumwecker im Kopf herumtanzt. ;)


    Mein Beitrag sollte nicht belehrend sein....