........aus der Werkstatt

  • Da ich letzte Nacht nur 2 Std. Schlaf hatte und heute eine 9 Std. Schicht anstand , ist nicht sooo viel passiert !
    Aber immerhin sind die Brücken und Kloben fertig geworden,Stanzspuren weggefeilt , geglättet , Kanten angliert und alles Poliert ! Das oberflächenfinish bleibt dieses mal erhalten da es so gut wie garnicht beschädigt ist . Jetzt müssen die Teile nur noch vergoldet werden ......





  • Ja ... echt klasse Arbeit :gut:
    Wenn ich fragen darf:
    Und du machst das als Hobby oder bist du Uhrmacher ? :grb:


    Gruß Marco :wink:

    Ist Hobby ! Das ganze fing an mit diesem Thread hier : Do it yourself Uhr bauen...


    Bin dann fast zeitgleich bei einem Uhrmachermeister mehr oder weniger in die Lehre gegangen . Ein Uhrmachermeister,der heute ein guter Freund ist , hat mir alles erzählt und gezeigt in den letzten 4 Jahren was man hierfür wissen muss . Heute ist er mittlereile offiziell zwar in Rente aber er macht immer noch etwas und ich bin immer wieder gern in der Werkstatt auf nen Klönschnack !
    Da muss ich ihm natürlich immer wieder die neuesten Arbeiten mitbringen und zeigen . Wird dann immer ausführlich begutachtet und bewertet ........es kommt dann meist immer der selbe Komentar : Dir kann ich nichts mehr beibringen ! :lupe:
    Danke hier noch einmal an Arnold Bernhold für seine Geduld mit mir !

  • Für dieses Hobby ist es natürlich auch unumgänglich sich mit dem benötigten Werkzeug auszurüsten . Hier hatte ich dann auch nochmals Glück gehabt und konnte einiges aus einer Werkstattauflösung übernehmen . Alles in allem hat das dann auch ca. 3 Jahre gedauert bis ich alles zusammen getragen hatte . Heute bin ich sicherlich besser ausgerüstet als mancher Uhrmacher .

  • Sooooo ..... Wieder back to Topic ........Heute kam mein Asiengehäuse in 40 mm Dm. Das habe ich dann gleich mal zerlegt um zu schauen ob da nicht ein altes TU Werk von Waltham mit 30 mm Dm. Hinein passt ! Das aufwendige an der Sache wird werden das Der Aufzug mit einer Negativen Aufzugwelle versehen ist . Das muss gelöst werden !


    Später mehr ........

  • Lief heute weitestgehend perfekt mit der Anpassung des Werkes und des Aufzugs ! Hat zwar 7 Aufzugswellen gekostet aber nun ja , wo gehobelt wird fallen halt auch Späne ......


    Zur Kurzbeschreibung , ein Negativer Aufzug bzw. eine Negative Aufzugswelle heisst , das die Welle keine Arretierung im Werk besitzt und aus einem normalen Uhrengehäuse so herausfallen wird zum einen . Zum anderen gibt es auch keine Rastung zum Stellen oder Aufziehen ! Dieses wurde bei diesen TU- Werken mittels des Gehäuses und einer Klemmfeder erreicht welche aber sooo nicht mal eben an einer Armbanduhr zu realisieren ist .



    Hier einmal das eingepasste Werk im 40 mm Gehäuse..



    Das sind die neu angefertigten Einzelkomponenten des Aufzugs



    Hier schon Aufgereiht in Montagelage....


    ........und hier verbaut ....



    Das hier ist die Rückseitige Werksansicht mit dem neu angefertigten Werkhaltering....



    .....und noch näher......



    Ziffernblatt wird wohl das alte originale verbaut was dann so aussehen wird ....



    Und dann habe ich auch noch den Deckel ausgedreht und vorbereitet für ein Schauglas ...



    Jetzt mache ich Feierabend ! Als nächstes steht die Werksrevi an ......

  • Und wieder ein Stück weiter ......Werk zerlegt , Ziffernblatt eingerahmt , Werk gereinigt und wieder zusammen gesetzt , Unruhe feingewuchtet und Unruhe justiert .......
    Lief alles problemlos...



    Hier erst mal die Technischen Daten....das Werk ist aus 1892 oder 1893 , also 125 Jahre alt , das mal zur Info !



    ....und hier das gerahmte ZB



    Das zerlegte Werk....



    Hier der Grössenvergleich....



    Unruhe zusammensetzen......


    Erledigt !......


    Einpassen im Werk und Justage .....


    .......und läuft !......



    Als nächstes kann alles entgültig zusammen gesetzt werden .....

  • Nun ja , Zeitwaage erspare ich mir ! Da ein Werk mit rund 120 Jahren einen gewissen Verschleiss unterliegt gerade auch im Bereich der Federn ist nun mal Fakt . Die Aufzugfeder zu ersetzen ist dabei das kleinste Problem ..... Somit läuft Das Werk sicher nicht mehr wie ein Taufrisches . Aaaaaaber , durch Anpassung und neujustierung gelingt es mir in der Regel immer eine Ganggenauigkeit von +- 1 min. Pro Tag oder auch besser hinzubekommen . Das immer im Getragenen Zustand , nie auf dem Tisch liegend......