Wasserdichtigkeit einer Uhr?

  • Naja du gibst papermaker recht. Papermaker hat genau das gleiche Diagramm wie ich benutzt wie ich, wo zu erkenne ist das bei 40m 4Bar anliegen. Anbei nochmal das Diagramm!


    Aber ehrlich gesagt ging es bei meiner Anfangsfrage um den Alltag bzw. Schwimmen. Ich habe keine Ahnung wie Tief ihr schwimmt, aber ich schwimme in einer Tiefe von 1m im Wasser max. 2m! Also keine extreme! Und die Frage war auf eine Chronograph Classic 3Bar und Yacht Club 6Bar bezogen! Also kein Tieftauchen!

  • Die Grafik für sich alleine - so wie du das gepostet hast - ist falsch. In Verbindung mit dem Text der Uni passt das.


    Also bitte lies den Text, Henrik hat ihn ausführlich gepostet.



    Was das Schwimmen und deine Eingangsfrage betrifft wurde hier auch schon genug gesagt. Wenn du trotzdem mit einer 6atm WD Uhr schwimmen gehen willst, dann ist das ok. Ist doch deine Uhr.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Punkt 1) du hast recht!


    Punkt 2.) Freundlich hört sich anders an!


    Bye

  • Ich fand das nicht unfreundlich und so war es auch nicht gemeint. Aber de facto hast du nun alle Informationen um für dich eine Entscheidung treffen zu können. Mehr wird's nicht werden.


    Ich versuche es trotzdem netter:

    Was das Schwimmen und deine Eingangsfrage betrifft wurde hier auch schon genug gesagt. Wenn du trotzdem mit einer 6atm WD Uhr schwimmen gehen willst, dann ist das ok. Ist doch deine Uhr. :blume:

    Besser so? ;)

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Naja nicht so wirklich! Alle Antworten beziehen sich auf reine Theorie und ein paar behaupten das die Angaben vom Hersteller IWC nicht richtig sind und belegen das aus reiner Theorie und nicht aus eigener Praxis! Wobei keiner einen Praxistest der Uhren unterzogen hat, ausser einer mit einer Pilot und da hat alles gepasst!


    Wie es aussieht muss jeder für sich selber entscheiden wem er glaubt, dem Hersteller oder der reinen Theorie!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fruchtzwerg,
    ob Du mit Deiner IWC Chronograph Classic 3Bar schwimmen gehen solltest, ganz ehrlich ?, nein, obwohl IWC sagt; ja, das könnte man.
    Mir persönlich wäre die Gefahr zu groß, die Uhr zu viel wert, um damit schwimmen zu gehen.


    Und zur Yacht Club soviel. Ich bin schon mit einer Uhr, die bis 50m wasserdicht war, in der Nordsee schwimmen gewesen. Die ist nicht abgesoffen. Ob ich das auch mit einer Yacht Club machen würde ? Nö, weil, siehe Text oben.


    Wenn beim Schwimmen eine Uhr am Arm sein soll, dann eine, wenn diese, aus welchen Gründen auch immer, diese Belastung nicht standhalten sollte, wo die Instandsetzung nicht sooo teuer kommt. So mache ich es.


    Will sagen; ich mache dann eine Uhr um, die bis mindestens 100m dicht ist, und im mittleren Preisbereich liegt.


    Welche Uhr Du dann zum Schwimmen trägst, diese Entscheidung fällst allein Du selbst.

  • Das Hauptproblem beim Wassereinbruch beginnt nach dem Schaden. Mir ist vor Jahren mal eine - damals noch in Metern - bis 200 Meter als wasserdicht ausgewiesene TAG Heuer kurz nach Ablauf der Garantie abgesoffen. Zumindest hat das der Hersteller behauptet, als die Uhr stehenblieb. Obwohl die Uhr Wasser maximal beim Händewaschen gesehen hat. Seither weiß ich, dass man im Zweifelsfall immer auf die Kulanz des Herstellers angewiesen war. Bei TAG Heuer sah das so aus, dass man mir falsche Handhabung unterstellt hat und ich auf den Revisionskosten sitzengeblieben bin.
    Ich habe das Problem gelöst, indem ich mir eine Seiko Samurai für den Strand und zum Schwimmen zugelegt und TAG Heuer für mich persönlich auf die schwarze Liste gesetzt habe.
    Und wenn Du bei einer älteren Uhr nicht regelmäßig die Revisionen incl. Wechsel der Dichtungen durchführen läßt, steigt das Risiko des Versagens mit der Zeit immer stärker.


    Abgesehen davon ist das Thema Wasserdichtigkeit und IWC hier gefühlt schon mindestens hunderttausendmal diskutiert worden.


    Klick mich!

  • Ich finde die Diskussion auch klasse... hab einiges gelernt. Bei allem was hier geschrieben wurde darf man auch die Druckspitzen nicht vergessen die auf die Uhr wirken: Beispiel: Sommerurlaub, Pool, nicht tief, Kopfsprung rein. Ich glaube, dass der Druck unter Umständen wesentlich höher als 6 bar sein kann, wenn man da ins Wasser "einschlägt". Auch wenn man vom Boot mal ins Meer springt, ist es nicht ohne. Daher sehe ich es auch so, dass ein DIVER mindestens 10 bar... besser 30 bar aushalten sollte und dann erst seinen Namen verdient. Eine Deepsee ist bei mir keine JLC sondern erst ab 30 - 400 bar...


    Schnorcheln fällt bei mir auch nicht unter Tauchen, weil die Wenigsten dabei mehr als 5-6 Meter runter gehen.


    Was den Marketingabteilungen bei der Namensvergabe genehmigt wird ist m. E. heute eine Schande... nur um jedes Marktsegment abdecken zu können.


    Mir ist aber eine 10 bar Uhr (Rolex) noch nie abgesoffen, auch ohne Service... und aktuell hat die Pam schon ein paar Urlaubstage Meer und Pool hinter sich ;) ...


    Nur meine Einstellung...


    Gruß Ralf

    • Offizieller Beitrag

    Tux: Das stimmt natürlich, das Verhalten des Herstellers im Schadensfall ist schwer vorhersehbar - vermutlich gibt es da selbst bei der gleichen Marke verschiedene Handhabungen.


    IWC hat ja bei Taucheruhren anfangs heftig Lehrgeld bezahlt - die alten Compressor-Modelle (1)812 und 1816 waren für Wassereinbrüche gefürchtet, zumindest bei der 1816 gab es deshalb von IWC eine größere Nachbesserung, bei denen z.T. die gesamten Gehäuse getauscht wurden (auf 1822) und so ein Konstruktionsmangel beim Übergang Gehäuse/Glas behoben werden konnte.


    Bei den Ocean 2000 gab es dann das Problem mit den Bändern, auch hier wurden in der Anfangsphase komplette Gehäuse getauscht, da die Band-Geometrien unterschiedliche Anstöße hatten - wirtschaftlich natürlich ein Desaster...


    Bei den modernen Versionen ab 1998 sind (zumindest mir) keine Schwachpunkte bekannt, trotzdem kann es so etwas geben:



    Die hatte ich mal halbblind bei eBay gekauft, was sich als Teilerfolg entpuppte :rolleyes: . Der Verkäufer war von Beruf "Unterwasserarchäologe" und hatte die Uhr nicht geschont - gar nicht...


    Was ganz interessant war: Die Uhr hat eine Druckfestigkeit von 100 bar (1000 Meter) und hat in diesem Zustand sowohl bei meinem Konzi als auch bei IWC den Drucktest voll bestanden. Trotzdem war Feuchtigkeit in der Uhr, die über die obere Krone eingedrungen sein muss (zumindest dem Schadensbild nach). Wahrscheinlich war entweder die Krone nicht richtig verschraubt oder die Krone wurde gezogen, als die Uhr noch feucht war.


    Im Ergebnis wurde das aber ganz fair gelöst - IWC hat zusätzlich zu den üblichen Werkteilen alle Teile am Innenrand auf Kulanz übernommen, also Drehring inkl. Auflage, Werkhaltering etc., die getauscht werden mussten. Das war aus meiner Sicht bei einer 10 Jahre alten Uhr, die nie einen Service gesehen hatte, nicht selbstverständlich.


    So ging es aus:



    Die ganze Geschichte gibt es hier:


    Nichts für schwache Nerven...



    Seitdem hat die Cousteau kein Wasser mehr gesehen, die 3548 und die 3538 dagegen schon...


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,
    die Bezeichnung Deep Sea ist nicht geschützt. Außerdem sollte man auch das Geschichtliche bedenken, mMn.


    Der JLC Deep Sea Chronograph ist eine Hommage an die damalige Memovox Deep Sea. Ja, die hieß Damals schon so, Anno 1959. Sie war die erste Uhr mit Wecker, der auch unter Wasser funktionierte, und das in einer Tiefe von 200m. Diese Uhr sollte den Taucher daran erinnern, das er auftauchen muss.


    Von Ende der 50er bis zum Erscheinen des Modells Sea-Dweller (1971) wasserdicht bis 610 m, waren die 200m eine Sensation der gesamten Uhrenwelt, was tragbare Uhren angeht.


    Die 1953 vorgestellte Submariner, wasserdicht bis 200 m (heute bis 300 m), war ein Meilenstein der Rolexgeschichte.
    Ohne abwertend zu klingen, aber die Submariner war "nur" eine 3-Zeigeruhr.
    An die Bezeichnung Deep Sea war, von Seiten Rolex aus, nicht zu denken.


    Zumindest steht das Deep Sea bei JLC nicht Vorne auf dem Zifferblatt, sondern man findet es auf dem Boden. ;)

  • Moin Leute,


    also ich habe glaube ich zur gleichen Zeit wie René Tauchen gelernt. Mit Klodeckel und Tauchgangplanung nach Bühlmann/Hahn-Tabelle. Ich hatte eine Citizen Diver Quarz, wo "WR 100m" draufstand. Damit sind wir in Hemmoor auf 40 Meter runter und der Wecker hat das alles zuverlässig absolviert, egal, ob im Winter oder im Sommer. Ich denke, dass eine Meterangabe in Verbindung mit WR oder Waterresist schon zuverlässig sein sollte und auch Belastungsspitzen wegstecken kann.


    Seiko hat doch einen Test mit seinen Tuna Divern - einmal mit Quazwerk und einmal mit Automatikwerk - gemacht, die bis 1000 Metern wasserdicht sein sollten.
    Der Sekundenzeiger des Quarzers ist bei 3284m, die Automatikuhr ist erst bei 4299m stehengeblieben.
    Also offensichtlich hatten beide Uhren deutliche Reserven.....
    Wer es sich nochmal ansehen will......

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    Viele Grüße
    Ralf

  • War eine schöne Zeit damals Ralf! :gut: Die Taucher waren noch eine kleine verschworene Gemeinde und egal wo man runter ging, man war mit seinem Buddy oder der Gruppe alleine.


    Hat mit dem Massensport von heute nicht mehr viel zu tun.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Mut zum Risiko! Es gibt Menschen, die mit einer Lange 1 in die Sauna und in den Pool gehen... Würde bei mir schon am Lederband scheitern... Schwimmen mit 6 bar WD würde ich jederzeit, mit 3 bar eher nicht.


    Ich kann es nicht beschwören, bin aber annähernd sicher, das die Empfehlungen vor 25 Jahren weniger restriktiv waren. Da hieß es ab 5 bar ab in den Pool, und ab 10 bar durfte man tauchen. Ich glaube nicht, dass damals die Uhren reihenweise abgesoffen sind...


    Ich hätte ab 5 bar null Bedenken, normales Schwimmen meiner Uhr zuzumuten.

  • Hemmoor... Da ist mir auf 30m mal der Lungenautomat vereist und bließ permanent ab. Habe meinem Kollegen in dem klaren Wasser mit dem blasensprudelnden Gerät zugewunken, der mir auch ruckzug das Ventil zugedreht hat. Da war die Flasche dann nur noch halb voll. ;)


    Ach und ich bin mal mit einer Werbegeschenksuhr von BBS, wasserdicht bis 30 m, in einem Stahltank der DLRG auf 50 m abgedrückt worden. Die Uhr hats überlebt. Aber ich erinnere mich noch gut daran, wie ich auf die Uhr gestarrt habe, den Sekundenzeiger springen sah, aber unfähig war die Uhrzeit zu erfassen. Leichter Anfall von Tiefenrausch. :bgdev:


    Ich vertrau lieber meiner Lunge. Am schönsten ist es meistens eh auf maximal 5-7m. Da reichen mir Flossen und Brille. Eine Uhr die das nicht mitmacht, kaufe ich nicht. ;)

  • Stimmt, so ein Sprung ins Wasser ist schon sehr heftig für die Dichtungen eine Uhr.


    Aber auch beim Tauchen kann was sein. Auf den Malediven sind wir einmal aufgrund der Fahrlässigkeit des Guides in eine starke Strömung gekommen gegen die wir antauchen mussten um nicht abzutreiben.


    Die Strömung war so heftig dass es uns die Luftdusche des Lungenautomaten eindrückte und permanent Luft entwich. Für jeden einzelenen Mann der Gruppe war das schon extrem anstrengend und wenn wir ein Mädel der Gruppe nicht gemeinsam an ihren Händen genommen hätten, wäre die gar nicht dagegen angekommen. Das Ganze hätte damals auch böse ausgehen können.


    Die Situation hätte ich mit einer 10atm Uhr jedenfalls nicht erleben wollen. Es geht eben immer auch um Reserven. Beim Tauchen genauso wie beim Schwimmen. Es kann immer zu einer Situation kommen mit der man vorab nicht gerechnet hat. Darum vertraue ich auch nicht auf die Angaben des Herstellers auf seiner Homepage oder in einem Büchlein sondern auf eine möglichst hohe Wasserdichte.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Die Angabe in Metern ist übrigens verbindlicher als die Angabe in bar. Denn wenn da steht dass die Uhr 30m WD ist dann muss sie auch 30m halten, auch wenn dort Druckspitzen von 5atm oder mehr entstehen.


    Her ein Pressebericht zum Urteil des AG Bochum aus 2011. Die Angabe im Metern ist deutlich verbindlicher als die Abgabe in bar.


    Hier klicken

    Deinem Link kann ich nicht wirklich was zu Metern oder Bar entnehmen.


    http://www.lareda.hessenrecht.…&doc.part=L#docid:3385056
    Das OLG Frankfurt scheint es übrigens anders zu sehen: bei der DIN lieber bar als m angeben.


    Die Angabe des Prüfdrucks (und Druck wird halt in bar oder Pa angegeben) ist ja eigentlich auch sinnvoller, denn bei 100m kann ja wie wir wissen auch ein höherer Druck herrschen als die ca. 10 bar der ruhenden Wassersäule bei 1g.

  • Hallo Marcel,


    ja, in Hemmoor war ab 30 Meter auch das ganze Jahr nur 4 Grad.....Wassertemperatur. Da ist schon der eine oder andere Automat mal vereist und hat die Flasche leergemacht. Deshalb wurde da bei uns auch immer nur mit Doppel-7 oder 15er und zwei Automaten mit getrennten Abgängen getaucht.
    So einen Tauchgang habe ich in Hemmoor auch mal erlebt.....ging aber gut. Alle waren ruhig und dann ging es gesittet wieder nach oben.


    Rene: Ja das war eine schöne Zeit, kein Abenteuertourismus für Leute, die schon beim Flaschentragen kollabieren.....


    Viele Grüße
    Ralf