Dieses russische Schätzchen wollte ich hier schon immer mal vorstellen,
Da sie kürlich von der Reparatur zurück kam, welche sie sich nach knapp 30 jahren mehr als verdient hatte, soll die Gelegenheit nicht ausbleiben.
Der Poljot Juri Gagarin Chrono
Dieser Chrono ist meine erste," richtige", mechanische Uhr und stammt aus der Mitte der 90er Jahre. Daher würde ich sie niemals abgeben - und sie wäre auch viel zu schade dazu.
Per Handaufzug wird sie vom Kaliber 3133 angetrieben, der Klassiker, den Poljot bei vielen Modellen verwendet. An Zuverlässigkeit & Genauigkeit habe ich über all die Jahre nichts auszusetzen gehabt, abgesehen davon, daß sie nun mal wirklich nach einer Reinigung und neuem Öl geschrien hat.
Anschauen kann man sich das Werk bei dem gezeigten Modell durch einen Glasboden, den es damals optional zum geschlossenen Standarddeckel gab.
Der Gesamtdurchmesser des Gehäuses liegt bei ca 40mm. Sie baut mit 14mm nicht allzu hoch, so daß man sie problemlos unter dem Ärmel tragen kann.
Den Tragekomfort würde ich am Lederband als perfekt bezeichnen. Die Krone ist gut zu erreichen, ausreichend griffig, aber nicht so groß, daß sie unangenehm auffallen würde, Gleiches gilt für die Drücker - alles so wie es sein soll.
Die kleiner Sekunde und der summierende Chronozähler wurden farblich separiert.
Alles was zum Chronobereich gehört, ist in rot eingefärbt, d.h. auch der Sekundenzeiger aus der Mitte - passt, Verwirrung ausgeschlossen.
Das Blatt wurde aus offensichtlichem Anlass beim Namen Juri Gagarin mit einem angedeuteten Globus nebst Orbiterbahnen verziert. Das war es aber auch schon, der Rest ist absolut klassisch im Stil eines Fliegerchronographen gehalten. Irgendwelche "Panzertruppen Moskau" Logos o.ä. sucht man hier gottlob vergebens. Die Ziffern sind nicht angeschnitten, das Datum findet man auf der Südposition und auf die Zahl 6 wurde dementsprechend konsequenterweise ganz verzichtet - alles so wie es sein soll.
Einzig die EInteilung des kleinen Minuten-Totalisators gibt immer Anlass zum Nachdenken. Entweder hatte der Grafiker einen Vodka zuviel oder es verbirgt sich etwas ganz Besonderes hinter der 1.25min EInteilung pro Teilstrich. Vielleicht ist es etwas ähnliches wie die 3 Minuten Einteilung bei der Mühle Kampfschwimmer, wer weiss. Dafür sind die 10 Minuten Marken hervorragend gekennzeichnet und sehr gut ablesbar.
Dies gilt auch für die Hauptzeiger. Die Schlitzung ist perfekt gemacht, so daß man gerade noch die unterseitig liegenden Infos ablesen kann, wie z.B. das Datum. Gleichzeitig sind die Zeiger aber immer noch so massiv, daß es keinerlei Probleme bei der Funktionalität gibt, auch im Halbdunkeln.
Ganz ehrlich, diese Zeiger verpissen die Zeitanzeiger einer Omega Seamaster Regatta drei mal gegen den Wind, bei gleicher Funktion.
Das Schätzchen hat über die Jahre das ein oder andere mitgemacht und ist sicher nicht mehr taufrisch. Aber ich mag sie und behalte sie - in Ehren.