Problem beim einstellen der Uhrzeit (ETA 2824-2)

  • Hallo Leute,


    nachdem ich mein Uhrwerk mit Zifferblatt und Werkhallterring ins Gehäuse gebracht habe sollte die Uhr eigentlich "fertig" sein. Ein Problem gibt es aber noch. Das Uhrwerk ist nach mehrmaligen kreisförmigen Aufzugsbewegungen meinerseits angelaufen und die Zeiger bewegen sich wie erwartet.


    Was leider nicht funktioniert ist das einstellen der Uhrzeit. Wenn ich die Aufzugswelle ins Werk stecke kann ich sie problemlos zum zum einrasten bringen. Ich habe die Aufzugswelle genommen die mit dem Uhrwerk geliefert wurde, dort die 'Plastikkrone abgeschraubt und meine Krone vom Gehäuse angeschraubt. Wenn ich jetzt die Krone vom Gehäuse abschraube, kann ich durch drehen der Aufzugswelle nur das Datum verstellen. Die Zeiger lassen sich beim besten Willen nicht positionieren. Ich bin auch davon ausgegangen dass ich die Aufzugswelle, wie z.B. bei meinem anderen Citizen Automatikwerk, in zwei verschiedene Positionen rausziehen kann, so das sie einrastet. Funktioniert leider nicht.


    Habe ich keine richtige Aufzugswelle, oder gar das Werk kaputt "gespielt"? Eigentlich habe ich das Uhrwerk sehr sorgfältig behandelt.

  • ch habe gerade mal mit einem Uhrmacher bei mir in der Umgebung gesprochen. Er meinte, dass es beim einschieben der Aufzugswelle öfter zu Problemen kommen kann. Das ließe sich aber beheben. Ich müsste halt das Zifferblatt entfernen und die Datumsscheibe anheben und schauen wo das Problem liegt. Das lasse ich aber besser morgen vom Fachmann lassen.

  • Ich habe das heute beim Uhrmachermeister in der Mittagspause wieder richten lassen. Nach meiner Erinnerung hat er es mir so erklärt: An der Aufzugswelle ist ein Rädchen und daren ein Hebel welcher verrückt war. Es musst also am Uhrerk etwas aufgeschraubt werden.


    Das Problem tritt dann auf(alle zwei bis drei mal) wenn man die Aufzugswelle entriegelt ohne diese vorher in die Zeigerstellung rauszuziehen, was ich natürlich nicht gemacht habe. :G

  • Um es mal etwas zu relativieren, da es mal eben in der Mittagspause verrichtet wurde.....


    Im Normalfall kommt der Kunde mit einer kompletten Uhr zum Uhrmacher, der nicht nur das Werk ausschalen muss, sondern nebenbei auch noch das Zeigerspiel und Zifferblatt und ggf. die Datumscheibe ausbauen darf....


    Wenn er dann an der Aufzugsgruppe angelangt ist, darf er die Winkelhebelfeder entfernen um an den Zeigerstellhebel zu gelangen, der sich meist vor dem Kupplungstrieb, welches mit dem Kupplungsrad auf der Aufzugswelle geführt wird, verklemmt....


    Durch unsachgemäßes entfernen der A-Welle....


    Ach so, alles muss natürlich wieder ordentlich und funktionstüchtig zusammgebaut werden ... Zeigerspiel mit dem datum synchronisieren und und und....


    So lange Mittagspausen möchte ich auch haben.....mach ich jetzt auch.... :G


    Gruß Andreas

  • Wahre Worte Andreas, eigentlich gibt es in der Uhrmacherei nur wenige Ding die mal eben so schnell nebenbei erledigt werden...
    Das sollte man nie vergessen, auch wenn die Dinge machmal noch so einfach aussehen,
    richtig ausgeführt hängen meist mehrere Abläufe mit dran.
    Und Schwierigkeiten können auch immer auftreten, und wenn es nur der Gehäuseboden ist, der nicht loslassen will ;)

  • Russische Uhrmacher sind da ausgenommen, da gehen ja beschwingt ans Werk :lol: :gut:


    Nein im Ernst, ist schon was anderes ob man Uhren am laufenden Band herstellt ( zusammen schraubt ) und immer wieder die gleichen Arbeitsschritte macht,
    oder ob man mit Fehlerdiagnose und folgender Reperatur an verschiedensten Uhren und Modellen beschäftigt ist.

  • Andreas: da mußt Du das Zifferblatt usw abbauen :grb: :grb: :grb: ?????
    Eigentlich geht das auch wenn Du nur die Federhausbrücke abbaust, Schubtrieb vorsichtig auf Schubtriebhebel auflegst, DANN vorsichtig (wieder) Aufzugswelle "reinschiebst", zeitgleich AW gegen Schubtrieb "drückst", damit es nicht WIEDER :bash: :bash: :bash: ausklinkt und am Ende des Spieles wieder Federhausbrücke aufsetzt ;) ;) ;)
    :lupe: Wohlgemerkt wenn sich "NUR" das Schubtrieb durch das "wieder-hinein-schieben-der AW" nach vorne verschoben hat und die Uhr
    sich nur mehr aufziehen lässt, aber KEINE Zeigerstellung möglich ist... :G


    Kenne den "Tanz" mit dem 2824er und ausgeklinktem Schubtrieb...aber Zifferblatt tu ich nimmer abbauen, DIESER (Federhausbrücken")-Eingriff ist sehr wohl in einer MiPause machbar - dauert ca. 5 Min... :G :G :G


    Grüße!!!!
    Drücker aus Wien :G

  • Zitat

    Original von Bärchen
    Wahre Worte Andreas, eigentlich gibt es in der Uhrmacherei nur wenige Ding die mal eben so schnell nebenbei erledigt werden...
    Das sollte man nie vergessen, auch wenn die Dinge machmal noch so einfach aussehen,
    richtig ausgeführt hängen meist mehrere Abläufe mit dran.
    Und Schwierigkeiten können auch immer auftreten, und wenn es nur der Gehäuseboden ist, der nicht loslassen will ;)


    Sprichst Du von einer PortogieserChrono oder einer Hublot??? :bgdev: :bgdev: :bgdev:
    Die rosten (oder verkleben :kotz::kotz::kotz::kotz::kotz::kotz::kotz: ) gerne VOR der Bodendichtung an der breiten Gehäusefläche an :bash: :bash: :bash: :bash:

  • Zitat

    Original von Drücker


    Sprichst Du von einer PortogieserChrono oder einer Hublot??? :bgdev: :bgdev: :bgdev:
    Die rosten (oder verkleben :kotz::kotz::kotz::kotz::kotz::kotz::kotz: ) gerne VOR der Bodendichtung an der breiten Gehäusefläche an :bash: :bash: :bash: :bash:



    Kenne das Problem bei vielen Vintage Uhren, tote Haut und Schweiß werden wohl zu Klebstoff :G ;)


  • Da ich kein Glücksritter an der Werkbank im Atelier bin, mache ich es sicher nicht so.......denn wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.....habe ich doppelte Arbeit und ich ordne den Aufzug lieber gleich richtig und prockel da nicht durch die Grundplatinenöffnug von Innen.....


    Manchmal Frage ich mich, ob du deine Arbeiten auch wirklich so machst.....wie kontrollierst du deine Arbeit, wenn du von der Innenseite der Grundplatine nichts siehst, ob der richtige Sitz gewährleistet ist.........nur Funktionsprüfung und gut ist.....


    Sorry, aber ist nicht akzeptabel eine solche Vorgehensweise und fällt unter "Profi-Pfusch"....


    Gruß Andreas

  • hallo,
    bevor ich diesen Threat hier gesehen habe, machte ich mich auch an das zerlegen einer ausrangierten Swatch ran.
    NATÜRLICH habe ich die Krone nicht in Zeigereinstellung herausgezogen und den Stift habe ich SEHR KRÄFTIG gedrückt bevor ich die AW abgezogen habe.
    Nichts ging mehr !!!!


    Nachdem ich jetzt hier ergoogelt habe, dass man so was AUF KEINEN FALL machen soll, hier meine Frage:
    ich habe das Zeugs vom ziffernblatt her abgeschraubt und die Zahnräder der AW sowie die darüber befindlichen Hebelchen und Bleche wieder sortiert (nach gut dünken) und darauf geschraubt, jetzt funktioniert es wieder mit der zeigerverstellung, alle hebelchen bewegen sich schön und rasten ein, aber es ist nix mehr mit aufziehen. hab ich ein Teil geschrottet oder soll ich noch mehr zerlegen?
    der bastelvirus hat mich wieder gepackt.
    danke
    kinetitan


    PS.: Ich will es selber machen, zum Uhrmacher wollte ich nicht gehen, mir geht es ums MACHEN nicht um das olle Swatchwerk. Ich habe eh noch keine Verwendung dafür. DIY

  • Andreas: in 100% der Fälle war immer das Schubtrieb "nach vorne gerutscht"- Du weißt sicher, was ich meine ;) .
    Wenn Du deswegen immer das Zifferblatt abbaust: :respekt:
    Wenn man weiß, daß sich lediglich das Schubtrieb VOR den Schubtriebhebel (@Alle Vulgo "Schubhebel" :lol: ) geschoben hat, warum wieder
    1)Zeiger abnehmen????
    2)Zifferblatt abbauen???? (Beschädigungen nicht ausgeschlossen ;) )
    3)Datum zerlegen, um zum Gesperr zu gelangen????
    4)Gesperr zu zerlegen, nur um Schubtrieb wieder richtig zu platzieren
    5)Alles wieder zusamenbauen
    6)Zeiger wieder setzten
    7)Aufzugswelle WIEDER 'raus
    8)Werk einschalen
    9)Schubtrieb rutscht wieder vor... :lol: :lol:
    10) beginnst Du sicherlich wieder bei Pos.1
    11) Mittagspause VORBEI... :lol: :lol: :lol:


    wenns derart einfach geht???
    Und wenn man halbwegs Fingerspitzengefühl hat, perfekte Sensorik, spürt der gute Uhrmacher ohnedies, wenn der Ablauf der Umschaltung Aufzug/Datumschnellschaltung/Zeigerstellung perfekt funktioniert ;) .


    Also probiers mal aus: du wist sicher wissen, wie "schwierig" es ist, 3 Schrauben der Federhausbrücke zu lösen (Sperradschraube nicht eingerechnet :G ), wie "riskant" es ist, beim 2824er dieses zu tun :G - dem Traktor unter den ETA's , findest Du PFUSCH???


    Für mich ist jeder Uhrmacher ein Profi, der einfachere und gleich effiziente Methoden kennt oder als "Geheimtip von Senioren" übernimmt als nur Lehrbuchmäßig vorgeht - Du kennst sicherlich die Qualität so mancher Lehrer, die es in der Privatwirtschaft NICHT geschafft haben - ICH kenne jedenfalls einige ;) :bgdev: und DIE schreiben so manche Lehrbücher :G


    kinetitan: bau mal den gesamten Aufzug ohneaufgesetztem Zifferblatt und ohne Datum(=Datumsscheibe) zusammen und ziehe mehrmals die Aufzugswelle heraus und wieder herein usw. .Da lernst Du besser den Bewegungsablauf des Aufzuges kennen und erkennst eventuell, warum sich das Schubtrieb nicht ganz nach vorne schiebt bei "Zeigerstellung"-Pos. und nicht ins Wechselrad eingreift. Eventuell klemmen die feinen Hebelchen in der Schubtrieb"gegend" ;)


    Und vergiß nicht, IMMER in Zeigerstellung die AW AUS/EINzubauen, damit Du nicht das Ziff. unnötig abbauen mußt ;) ;) ;)


    Grüße vom Wiener Pfuscher :( :( :( :( :( ;)



  • Arrogant könnte ich jetzt schreiben, das solche Fehler bei mir nicht auftreten.......trotzdem danke für den Tipp, aber ich arbeite so nicht, was jetzt nicht der Weisheit letzter Schluß sein muss, aber jeder so wie er kann....


    Gruß an den Wiener Pfuscher.... :lol:



  • Warum schrotten???


    Ich gehe mal davon aus, dass das Zifferblatt noch runter ist und du uns schreiben kannst oder ein Bild einstellen kannst von der Aufzugsgruppe.


    Entweder liegt noch der Zeigerstellhebel zwischen dem Kupplungsrad und -trieb oder du hast womöglich vergessen das Kupplungsrad einzubauen. :lol:....manchmal klemmt es auch nur ein wenig im Speerad, wenn man nachlässig montiert hat....


    Am besten du zerlegts alles nochmal und gehst einweig systematisch vor.


    Mal grob erläutert:


    Auf die Aufzugswelle, kommt Kupplungsrad und auf den Vierkannt das -trieb. Darauf achten, das die Verzahnungen auch eingreifen, sprich, wenn die Krone auf 03:00UHr liegt. liegt vom Kupplungsrad die Verzahnung links von dir......Das Kupplungstrieb, ist an beiden Flanken berzahnt, Eine Seite passt ins K-rad und die andere Seite ins Besatz- oder Übetragungsrad. Also Uffpasse ob das Trieb richtig herum liegt!!!


    So liegt alles im Aufzugsschacht vor dir .


    Krone lass mal rechts von dir aus auf 3:00 Uhr liegen, dann dürfte unterhalb der AW, der Winkelhebel liegen und oberhalb der AW kommt dann der Zeigerstellhebel, welcher über die Nut des Kupplungstriebes gelegt wird. Die Nase des Hebels stößt am WH an...


    Darüber wird jetzt die Winkelhebelfeder montiert. Da musst du etwas aufpassen, das sie hinten auch am WH richtig ansitzt, sonst funktioniert es nicht, dass das Kupplungstrieb un d das -rad eingreift, wenn du die Uhr aufziehen möchtest....das wäre dann Fehlerquelle No. 4, die du dir eingebaut hast...


    Also mach mal und berichte....Viel Spaß wünscht Dir...Andreas

  • Danke,
    heute Abend schau ich mir das mal an, vielleicht hab ich das eine Rädchen verkehrt herum eingebaut.
    Nur zur Kontrolle, es sind insgesamt nur 2 Zahnräder auf der Welle im Schacht und ein Zahnrad befindet sich auf einem Hebel, d. h. wir reden "nur von 3 Zahnrädern" sonst hätte meine Tastatur eines verschluckt.
    Ich werde berichten, danach sollte ich mir vielleicht etwas Literatur und passendes Werkzeug besorgen. Wer Tips hierzu hat kann gerne posten.
    Danke
    Kinetitan