Datumsanzeige und Ganggenauigkeit

  • Hallo Zusammen,


    habe eine Frage zu meiner neuen Aqua Terra mit Kaliber 8500. (3 Wochen alt)
    Meine Uhr läuft mal Sekundengenau, dann wieder mal ca. + 5 Sekunden im Vergleich zum Vortag. Jetzt ist mir klar, dass das immer noch im Bereich der COSC Zertifizierung ist und eigentlich alles Schick sein sollte.
    Jetzt habe ich aber heute Morgen gesehen, wie zunächst meiner Meinung nach das Datum, so als ob es schon auf den Folgetag laufen würde, nicht ganz mittig im Datumsfenster war :lupe: .
    Da wies die Uhr im Vergleich zum Vortag zunächst eine Abeichung von + 1 Sekunde aus. Nun hat sich meiner Meinung nach das Datum selbst wieder mittig justiert, aber der Vorlauf beträgt nun ca. 5 Sekunden.
    Jetzt Frage ich mich und natürlich damit die technisch versierten unter euch, ob hier überhaupt ein Zusammenhang zwischen Datumsanzeige und Vorlauf möglich ist?!


    Konnte leider nichts ähnliches hier im Forum finden, daher hoffe ich Das es o.k. ist hier meine Frage zu posten.


    Danke vorab für sachliche Antworten.


    Allen hier, Frohe Pfingsten


    Grüße


    Uhrenjunkie

  • Danke für die Willkommensgrüsse.
    Ist gibt also einen Zusammenhang zwischen Datumsanzeige und dem Vorlauf, interessant.
    Aber diese Kraft braucht sie ja nicht jeden Tag :grb: - oder war das ein Scherz?
    Diese "Justierung" fand aber nicht zur Zeit statt, wo normalerweise die Datumsumschaltung erfolgt, sondern zwischen 8 und 10. :rotwerd:

    • Offizieller Beitrag

    Kein Scherz, es gibt einen Zusammenhang.
    Steht und fällt aber auch wie weit das Werk aufgezogen ist. Bei Vollaufzug sollte genügend Kraft da sein, und sich kein Sekundenabfall bemerkbar machen.


    Wenn die Datumsschaltung zwischen 8 und 10 Uhr ist, dann fehlen Dir 12 Stunden. Einfach die Zeiger weiter drehen bis das Datum einklickt. Das sollte zwischen 20.00 und 24;00 / 00.00 Uhr sein.
    Von hier aus vorwärts drehen und die Zeit neu stellen. 12:05 Uhr zum Beispiel.
    Nun kannst Du das Datum über die Schnellschaltung auf den aktuellen Stand bringen.

  • Aha, gut. Habe mal in die Bedienungsanleitung geschaut, keine Datumsschnellschaltung :grb:
    Vielleicht habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt. Das Datum, also der Vierte, hat sie in der Nacht absolviert. Als ich um 08.00 Uhr auf meinen Nachttisch schaute, war die vier nicht ganz Mittig. Dennoch habe ich kurz die Zeit genommen und im Vergleich zum Vortag, ähnlich Uhrzeit, ca. eine Sekunde Abweichung festgestellt.
    Als ich nun mit Frühstück etc. fertig war und die Uhr umlegen wollte, nahm ich nochmals die Zeit und nun zeigte sie einen Vorlauf von knapp 5 Sekunden zum Vortag. Also knapp 4 Sekunden in 2 Stunden. Gleichzeitig hat sich das Datum aber, das vorher nicht ganz korrekt mittig war, wie von selbst mittig justiert.
    Die Uhr läuft grundsätzlich in der Norm, nur hat sie doch manchmal größere Schwankungen. Ob sie voll aufgezogen ist, woran kann ich das erkennen?


    Hört sich komisch an, war aber nach meiner Beobachtung so :grb:

    • Offizieller Beitrag

    O.K., da stimmt was mit der Datumsschaltung nicht.


    Die Uhr ist 3 Wochen alt....ab zum Konzi damit. Auf Garantie machen lassen. Da hat vermutlich die Datumsscheibe ne Macke.


    Wann eine Automatikuhr voll aufgezogen ist, diese keine Gangreserveanzeige hat, ist schwer feststellbar.
    Eine Faustregel besagt, das, wenn das Werk per Hand aufgezogen wird, es zwischen 30 bis 40 Kronenumdrehungen braucht um ein Werk voll aufzuziehen.

  • Schade, dachte mir sowas schon :( . Und die Ganwerte, sind solche Schwankungen noch normal? Gibt es hier Erfahrungswerte? Habe in einem Focus Bericht etwas von 1 Sekunde Abweichung in 24 Stunden gelesen, da weicht meine doch sehr von ab.
    Dann liest man von Leuten, die Plus Minus 1 Sekunde im Monat haben :grb: - halte ich persönlich für unglaubwürdig. Ist ja keine Quartz :zwitscher:
    Kannst Du mir evtl. noch sagen, ob es normal ist, dass man nach so kurzer Zeit so viele kleine Kratzer auf der polierten Fläche am Armband hat. Bin doch ziemlich überrascht, da ich doch sehr achtsam mit dem guten Stück umgehe.
    Danke auf jeden Fall für die Antwort, auch wenn ich in der kommenden Woche mal zum Händler muss.

  • Habe den Händler in der letzten Woche gefragt, er meinte das alles normal ist, die Uhr müsse sich einlaufen.
    Mich hatte ja nur der relativ große Unterschied innerhalb so kurzer Zeit überrascht. Vielleicht ist ja auch nicht richtig aufgezogen, mache ich gleich mal.
    Müsste nicht eine Uhr, die nicht mehr voll aufgezogen ist, nicht dann nachlaufen anstatt vorzulaufen?
    Das mit der Zeitwaage hat mir der Händler gesagt, würde erst in 2-3 Monaten Sinn machen :rolleyes:

  • Hallo Maik!


    Wenn eine Uhr lange liegt muss sie sich tatsächlich einlaufen weil sich dann das Öl abgesetzt hat. Habe ich selbst bei meiner Pam423 erlebt. Die erste Woche wirklich abenteuerliche Gangabweichungen. Also ab zum Uhrmacher meines Vertrauens der die Uhr auf die Zeitwaage legte.


    Ergebnis: Alles perfekt, muss sich nur einlaufen, d.h. das Öl muss sich erst gleichmäßig verteilen. Wenn ich mich recht erinnere war das nach 3-4 Wochen erledigt, seither läuft die Uhr sehr genau.


    Die hier geschilderte Datumsschaltung kommt mir aber etwas eigenartig vor. Um 08.00 muss der Prozess schon lange abgeschlossen sein.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    Kleine Gangabweichungen können vorkommen, auch hier wichtig, die Ablage der Uhr. Zifferblatt oben oder unten, Krone oben oder unter, u.s.w.


    Das mit den paar Sekunden würde ich nicht weiter interessieren, denn das wird sich geben.


    Das mit dem Datumswechel, da ist der Wurm drin.
    Wie der Fall vom TS beschrieben ist nicht normal.

  • Moin Zusammen,


    Danke für die Wortmeldungen :wink:
    Könntet ihr mir denn sagen, wie ihr die Uhr pflegt, oder ob es normal ist, dass,die polierte Fläche bereits soviele kleine Kratzer hat - sind größtenteils nur mit Licht sichtbar :grb:
    Auch wäre noch super zu erfahren, ob es wirklich möglich ist, dass wenn eine Uhr ziemlich "abgelaufen" - sagt man das so? - ist, diese dann vor, anstatt nachläuft?


    @'BSBV Ich lege die Uhr mit dem Zifferblatt nach oben auf den Nachttisch- korrekt?
    Kann man denn pauschal sagen, wie genau die Uhr laufen sollte, denke bzw. dachte das die Gangwerte im Rahmen sind, naja bis auf den einen Morgen. Aktuell tut sie ihren Dienst mit 3 Sekunden Vorlauf, hat sich wohl selbst nach unten reguliert ;)
    Datum steht heute korrekt. :maul:

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    polierte Flächen sind für Kratzer wie ein Magnet.
    Der erste Kratzer tut weh, dann nicht mehr so. ;)


    Ich vertrete den Standpunkt; Uhren sind zum Tragen da, da lassen sich Tragespuren nicht vermeiden.


    Wegen der Ablage der Uhr. Da wurde mir von einem Uhrmacher gesagt, das die Uhr auf etwas Weichem liegen sollte, mit der Krone nach unten. So soll die Unruhe den geringsten Widerstand (Reibungswiderstand) haben.


    Da ein Chronometer in mehreren Lagen einreguliert ist, sollte es meiner Meinung nach egal sein wie die Uhr abgelegt wird.
    Zifferblatt oben ist demnach auch o.k.

  • Was die Ablage angeht, kann ich Bernd nur Recht geben: am besten auf der Krone! Mir wurde dazu mal von einem Uhrenexperten von Omega gesagt, dass die Uhren zwar in unterschiedlichen Lagen einreguliert werden, aber die höchste Genauigkeit in der Lage "Krone unten" angestrebt wird, weil es auch die Position ist, in der sich die Uhr (zumindest bei normalen Menschen) am Häufigsten am Handgelenk befindet: am hängenden, baumelnden Arm! :hase:

  • Hallo,


    sehr interessant.
    Habe mich mit den verschiedenen Lagen noch nicht beschäftigt. Aber, wenn ich richtig informiert bin, sollte die Uhr ja in allen Lagen ähnlich gut laufen. So auch die Ausführung von BSBV.
    Mir fehlen da die Erfahrungswerte. Lt. Hersteller Bereich von -2 bis +6 sei alles o.k., verglichen mit dem Wert vom Vortag. Eine ziemlich große Bandbreite und wenn man so im Netz recherchiert, dann weisen lt. Angabe der Träger von Uhren mit meinem Kaliber, eher winzig kleine Abweichungen auf.
    Nochmal BSBV.
    Du schreibst, kleine Gangabweichungen können vorkommen und das es sich mit den Abweichungen geben wird, kannst Du das ggf. näher erläutern? Gibt es soetwas wie eine Richtschnur an der ich mich mit den von mir aufgezeichneten Werten orientieren könnte?
    Welche Gangabweichungen sind noch klein und somit akzeptabel, ab wann wird es kritisch und man sollte zum Uhrmacher?
    Bei den Metas Kalibern habe ich gelesen, dass eine Abweichung von der chronometrischen Präzision in der Bandbreite von 0-5 Sek in 24 Std. selbst bei 33% aufgezogenem Uhrwerk getestet und bestanden werden muss um die Zertifizierung zu erhalten.
    Heißt das im Umkehrschluss, dass nur eine voll aufgezogene Uhr bei der COSC zertifiziert wird?
    Wäre ja nicht wirklich praxisrelevant.
    Und wo ist mein Zertifikat von der Uhr, oder bekommt man das nicht?
    Habe ich fast vergessen zu sagen, mein Uhrmacher meinte bei Übergabe der Uhr, die Uhr eben nicht auf der Krone zu legen, da sie das empfindlichste Bauteil sei und die Unruh hier ungleich schwerer arbeiten müsste. Bei Rolex Uhren würde man so den Gang nach hinten regulieren können, was bei der Omega nicht möglich sei.
    achhansi. Deine Erläuterung klingt plausibel, doch wurde mir empfohlen sie eben nicht so abzulegen. :grb:
    Alles sehr verwirrend und sogar noch widersprüchlich :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Also, Richtlinien ist zum Beispiel die Chronmeter-Norm.
    Gucks Du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Chronometer


    Meine Uhren, je nach Einregulierung des Werkes, haben unterschiedliche Vorläufe.
    Meine Hanhart zum Beispiel läuft mit + 3 Sek/Tag vor. Sollte sich dieser Vorlauf nun heftig verändern, sagen wir mal in - 10 Sek/Tag, dann ist das ein Zeichen für Revi.


    So unterschiedlich Uhren sind, so unterschiedlich sind die Werke. Auch wichtig, die Tragegewohnheit der Uhr.
    Nicht zu vergessen, der äußere Einfluss auf die Uhr / Werk.
    Wärme, Kälte, wieder die Uhr links oder recht getragen, Luftfeuchtigkeit, dauergetragen oder abgelegt, u.s.w.


    COSC zertifiziert allgemein üblich, siehe Link oben.
    Wempe prüft anders: http://www.wempe-glashuette.de/bereich3-sb1.htm



    Und JLC wieder anders:


    1000 Hours Control – die Zuverlässigkeit von Jaeger-LeCoultre 1992 führte Jaeger-LeCoultre eine strenge und anspruchsvolle Testreihe ein, um die Qualität und Widerstandsfähigkeit seiner Zeitmesser bis ins kleinste Detail und unter den strengsten Bedingungen zu testen: den „1000 Hours Control“-Test, der ihnen absolute Präzision und Zuverlässigkeit bescheinigt. Mit dieser internen Kontrolle setzt die Manufaktur Jaeger-LeCoultre neue Maßstäbe im Bereich der Qualität von Armbanduhren. Im Gegensatz zum Chronometertest, der sich auf einen Teil des Uhrwerks beschränkt, muss beim 1000-Hours-Control-Test die komplette eingeschalte Uhr über einen Zeitraum von sechs Wochen eine aufwendige Testreihe durchlaufen, und das in sechs verschiedenen Lagen und sowohl bei Rotationsbewegungen als auch in Ruhe.


    Nicht jede Uhr, je nach Hersteller unterschiedlich, erhält ein Zertifikat bezüglich Chronometer oder Ganggenauigkeit.



    Das, mit dem auf die Krone ablegen, ist wirklich ein kleines Problem. Wobei es auch darauf ankommt, mMn, ob die Krone verschraubt ist oder nicht.
    Ich lege meine Uhren so ab, mit der Krone nach unten, aber die Krone erfährt keinen Druck. Schwebt frei.


    Zum regulieren.
    Jedes Werk kann in den Vorlauf und in den Nachlauf reguliert werden, wobei ein Nachlauf keinen Sinn ergibt, denn wer möchte zu spät irgendwo hin kommen ?