Alles anzeigenBei der Nullzinspolitik und fragwürdigkeit Thema Euro...Geldwertstabilität ist es doch kein Wunder das wenn das Thema "Werterhalt bei Uhren" oder "Rendite mit Uhren" angesagt ist....
http://www.dasinvestment.com/u…nt-rendite-sind-moeglich/
Sachwerte stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Wer sich als Berater dem Thema Uhren
zuwenden möchte, muss mehr über die richtigen Marken und Vertriebswege
wissen.
Uhrenexperte Oliver Hoffmann, Global Head of Watch Department
des Berliner Auktionshaus auctionata, über die Basics von Uhren als
Investmentanlage.
DAS INVESTMENT: Sie sagen, man sollte nur innovative Uhren als Geldanlage kaufen. Was versteht man darunter?
Oliver Hoffmann: Eines der größten Missverständnisse ist, dass sich innovativ hier eben nicht nur auf technische Neuerungen bezieht. Es geht vielmehr darum, ob ein Produkt auch nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich sein wird. Dabei geht es größtenteils um die Marke. Bei Patek Philippe oder Rolex weiß man, dass sind etablierte Marken. Wenn Sie eine Uhr einer komplett neuen Marke sofort nach Erscheinen neu kaufen, gehen Sie hingegen ein Risiko ein.
Wie sollte ein Finanzberater sinnvoll in diesen Markt einsteigen? Sollte er sich zunächst auf die „Blue Chips“ der Uhrenindustrie beschränken?
Ich rate immer dazu, als erstes gute Fachbücher als Grundlage zu lesen, etwa zur Geschichte von Patek Philippe oder von Rolex. Es gibt auch einige wenige gute Bücher über den Uhrenmarkt an sich, zum Beispiel meines. Fachmagazine sind hingegen nur beschränkt aussagefähig, weil es hier vorwiegend um Trends und neue Marken geht. Sie richten sich eher an Sammler und nicht an professionelle Investoren. Ansonsten schadet es nicht, nah am Markt zu sein. Besuchen Sie die Baselworld, die Weltmesse für Uhren in der Schweiz und beobachten Sie den Auktionsmarkt. Der Sekundärmärkt spielt nämlich eine wesentlich größere Rolle als in anderen Anlageklassen.
Warum ist das so?
Der Sekundärmarkt konstituiert gewissermaßen den Primärmarkt. Es gilt die Regel: Was am Sekundärmarkt erfolgreich ist, wird auch am Primärmarkt erfolgreich bleiben. Wenn Sie Auktionen beobachten, lernen sie sehr viel darüber, wie der Markt funktioniert. Ich rate davon ab, Uhren über Konzessionäre direkt nach der Auflage zu erstehen – bei den Herstellern können sie ohnehin nur in wenigen Ausnahmefällen kaufen. In den Neupreisen ist meist ein sehr üppiger Aufschlag enthalten. Das lässt sich mit einem Neuwagen vergleichen, der mit dem ersten gefahrenen Kilometer gleich 10.000 Euro verliert. Bei Uhren ist das ähnlich. Hier gibt es aber im Sekundärmarkt auch ungetragene Uhren, insofern kaufen sie dort faktisch ein neuwertiges Produkt.
Welche Rolle spielen getragene Uhren? Begründet das Tragen nicht einen zu großen Wertverlust.
Wenn Sie die Uhr nicht im perfekt neuwertigen Zustand gekauft haben, macht es keinen so großen Unterscheid, wenn Sie sie ab und zu sorgfältig tragen. Uhren sind eigentlich sehr robust. Und jeder sollte Freude daran haben, eine schöne Uhr auch zu benutzen. Natürlich ist es angeraten, die Uhr ordentlich zu versichern. Das Tragerisiko lässt sich problemlos und gar nicht so teuer bis hin zu 100.000 Euro absichern. Das Schöne an mechanischen Uhren – anders als bei Quarzuhren – ist, dass sie immer mit wenigen 1.000 Euro repariert und in den Neuzustand versetzt werden können.
Was sind die üblichen Anfängerfehler von Investoren?
Zu viele verschiedene Marken kaufen und zu sehr kaufen, was einem gefällt. Denn das darf nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Man lässt sich am Anfang zu sehr vom Preis blenden, das bedeutet man kauft schnell etwas Seltsames, weil man sich sagt „Eine Golduhr für 3.000 Euro ist doch günstig“. Die Finanzexperten haben das Prinzip der breiten Streuung der Anlagen im Kopf, aber das gilt hier eben nur sehr bedingt. Man muss die Preise gut kennen, daher sollte man am Anfang nicht zu schnell kaufen. Insbesondere bei Mängeln und einem entsprechend günstigen Preis sollte man die Finger davon lassen. Ein weiterer Fehler ist wie erwähnt der Kauf im Primärhandel.
Die Schweiz ist ein wichtiger Herstellermarkt. Hatte die Freigabe des Wechselkurses des Schweizer Franken Auswirkungen auf die Branche?
Die Schweizer Hersteller gehen ganz unterschiedlich damit um, dass sich ihre Produkte um einen Schlag deutlich verteuert haben. Die Neupreise in Europa steigen ohnehin von Jahr zu Jahr und in diesem Jahr eben stärker als sonst. Manche Marken wie Patek Philippe haben allerdings eine internationale Preisanpassung durchgeführt. Das heißt, sie haben in Europa zwar die Preise erhöht, aber anderswo den Preis gesenkt, sodass nun weltweit die gleichen Einkaufspreise gelten. Das kommt den Herstellern entgegen, weil sie zunehmend gegen Arbitragemodelle vorgehen. Im Markt herrscht eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft, daher wird sich der hohe Frankenkurs nicht nachhaltig auswirken. Der Sekundärmarkt ist ohnehin ziemlich unabhängig vom Schweizer Franken.
Wie groß ist der Gesamtmarkt für Uhren?
Der Umsatz weltweit liegt bei rund 21 Milliarden Euro, in Europa als
wichtigstem Absatzgebiet sind es 6,8 Milliarden. Danach folgen Asien mit
6,1 und die USA mit 5,4 Milliarden Euro. (siehe Grafik)
In Asien gab es doch jüngst große Absatzprobleme aufgrund neuer Antikorruptionsgesetze?
Absolut,
hier gibt es in der Tat starke Rückgänge im Primärmarkt. Bei den
chinesischen Neuuhrhändlern wird wesentlich weniger geordnet. Die
Chinesen umgehen ihre Gesetzgebung und fahren in die Schweiz, kaufen
dort und fliegen dann mit der Uhr zurück. Es wird aber deutlich weniger
getragen und das Tragen wird deutlich negativer eingeschätzt. Der
Sekundärmarkt, insbesondere in Dubai, profitiert allerdings von diesem
Trend, weil sich die chinesischen Sammler verstärkt an Vintage Uhren
orientieren und weniger an den flashy Neumodellen.
Wer agiert auf dem Markt?
Im Prinzip gibt es in allen Regionen vier Typen von Akteuren – eine dünne
Schicht von sehr begüterten Top-Sammlern, die sehr markenspezifisch
große Sammlungen aufbauen, die meist im Millionen-Bereich liegt.
Darunter kommt eine Schicht mit Leuten, die zwischen Sammler und Händler
stehen. Sie haben auch Sammlungen mit vielleicht 100 Uhren, die sie
aber sehr aktiv managen und umschichten. Sie kaufen auch Uhren rein aus
Investmentgründen. Und dann die zahlenmäßig wesentlich größeren
Schichten der professionellen Händler und schließlich die privaten
Käufer. Im Schnitt haben die privaten Sammler in Deutschland 7.000 Euro
in drei bis vier Uhren angelegt, das ist gar nicht so wenig, wen man
bedenkt, dass der Durchschnittspreis einer Uhr in Deutschland bei 240
Euro liegt.
Die Zielgruppe für die Uhr als Wertanlage wird größer?
Richtig,denn bei vielen Menschen, die erfolgreich im Leben und Beruf sind,
gehört es heute dazu, dass ein oder zwei Uhren angeschafft werden – etwa
eine sportliche für den Alltag und eine hübsche Dresswatch für den
Anzug und Feiern. Es ist wie ein Virus, wenn man einmal damit anfängt,
merkt man, wie reich dieses Thema doch ist. Es gibt unheimlich viel zu
entdecken und man kann sich für viele Spezialrichtungen begeistern, etwa
für Diamantuhren, für technische Raffinessen oder für Quarzuhren. Da
der Werterhalt ein großes Thema in der Gesellschaft ist, kommt ein
weiterer Vorteil hinzu: der Totalverlust ist mit absoluter Sicherheit
ausgeschlossen.
Welche Rendite ist mit durchschnittlichem Fachwissen erzielbar?
Ich halte 5 bis 15 Prozent sichere Rendite für den privaten Anleger mit
Uhren machbar, wenn man über entsprechend langfristige
Investitionszeiträume verfügen kann und nicht in die Not kommt,
überhastet verkaufen zu müssen.
Scheint ja gut zu funktionieren: