Werden GMT Master II künstlich verknappt, oder sind die derzeit wirklich knapp?

  • Wo ist bitte der Unterschied zwischen einer Rolex 116520 und einer Rolex Daytona ? ;)

    VG


    Jens



    Seit über hundert Jahren machen Autos unabhängig. Eins macht abhängig.


    Ich suche nix, ich lass mich finden !

  • Kann ich so nicht unterschreiben, die wenigsten Stahmodell habe ich in der Schweiz gesichtet, auch auf Nachfrage wenig zu machen, ich war in Basel,Zürich,Ascona usw. Stahl meist ausverkauft. Da ist das Bild der Verfügbarkeit in Deutschland und Italien doch Top.

    VG


    Jens



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    Ich suche nix, ich lass mich finden !

  • ....und abgesehen von der Verfügbarkeit,ich wäre auch niemals bereit für den Listenpreis eine neue Seadweller zu kaufen und das obwohl ich es mir leisten könnte!


    10500 Euro für eine Dreizeiger Uhr auch wenn Rolex draufsteht,ist (für mich) einfach nicht mehr Preis-WERT.

  • eine 116520 ist eine Daytona und dafür habe ich 10500 Euro in Gold und Siberbarren bekommen - hätte Ich sie verklebt gelassen hätte ich warscheinlich weitaus mehr bekommen....aber wir reden ja nicht von verklebten Uhren.

    Wie kommst du bitte darauf das wenn der Member hier seine 116520 verkauft nur 5700 Euro dafür bekommen wird ? Diese These halte ich für sehr gewagt. Oder gibt es aktuell einen starken Preisverfall bei der 116520 dann hab ich wohl in der letzten Stunde was verpasst. ;)

    VG


    Jens



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    Ich suche nix, ich lass mich finden !

  • Ralf, ob etwas begehrt ist weil es knapp ist oder nicht ist doch gar nicht die Frage. Wenn dich das in deiner Entscheidung beeinflusst hieße das du orientierst dich an anderen.

    Ich wage nun die Aussage, dass dies jeder gesunde Mensch in gewissem Maße tut, da er ein soziales Wesen ist. Das ist ja an sich auch allgemein bekannt und dürfte kaum auf Widerspruch stoßen. Gerade der Luxusgütermarkt - oder allgemein der Drang, sich zu schmücken - ist anders überhaupt nicht erklärbar. Ebenfalls die Existenz dieses Forums nicht. Wir wären wohl kaum bereit, derart hohe Preise für ein an sich nicht notwendiges Produkt zu zahlen, bei welchem der Preis sich nicht an den Produktionskosten oder wertbildenden Faktoren orientiert, sondern der Preis selbst zum wertbildenden Faktor wird (!).


    Selbstverständlich heizt die Verknappung die Nachfrage bei der 116500 an. Selbstverständlich kaufen viele diese Uhr gerade deshalb. Möglicherweise bloß unbewusst. Der objektive Zusammenhang ist indes kaum anzuzweifeln.


    Wer mag, der darf natürlich gerne daran glauben, er sei ein absoluter Individualist, wenn er industrielle Massenprodukte läuft, welche voll im Mainstream liegen. (Dies beziehe ich ausdrücklich nicht auf Dich, Vamos!)


    Bei alledem sei angemerkt, dass ich Rolex mag, einige mein eigen nenne, weitere kaufen werde, dies ganz vorrangig aus echter Leidenschaft fürs Produkt tue - und Realist bin. Deshalb werde ich mich nicht davon freisprechen, dass meine Leidenschaft zu einem für mich nicht quantifizierbaren Teil wohl auch auf den Erfolg der Marke bei meinen Artgenossen zurückzuführen sein könnte!


    Wie immer: Just my 2 cents.


    P.S.: Wenn dann noch der persönliche voll individualistische Geschmack sich erstreckt auf: Lederaccessoirs von LV, Gürtel von Hermès, Manschettenknöpfe von Bulgari, Sonnenbrille von Tom Ford etc. [alles beliebig gewählte Variablen; Liste bitte gedanklich ins Unendliche fortschreiben]. Alles Zufall!


    Mein Vorschlag: Machen wir uns nix vor!

  • ....und abgesehen von der Verfügbarkeit,ich wäre auch niemals bereit für den Listenpreis eine neue Seadweller zu kaufen und das obwohl ich es mir leisten könnte!


    10500 Euro für eine Dreizeiger Uhr auch wenn Rolex draufsteht,ist (für mich) einfach nicht mehr Preis-WERT.

    Dann solltest du z.B. um AP und und Patek aber einen großen Bogen machen, dagegen ist Rolex doch ein Schnapp ;)

    VG


    Jens



    Seit über hundert Jahren machen Autos unabhängig. Eins macht abhängig.


    Ich suche nix, ich lass mich finden !

  • Wie kommst du bitte darauf das wenn der Member hier seine 116520 verkauft nur 5700 Euro dafür bekommen wird ? Diese These halte ich für sehr gewagt. Oder gibt es aktuell einen starken Preisverfall bei der 116520 dann hab ich wohl in der letzten Stunde was verpasst. ;)

    Nein das war ein Missverständnis ich meinte eine GMT Master LN dafür habe ich 5700 bekommen für meine Daytona 116520 habe ich 10500 bekommen.


    Die Info war eigentlich das man in Real mit einer (gebrauchen) Rolex ob nun Daytona oder GMT nicht so viel erlösen kann mich man sich vorstellt oder hofft.

  • Die Info war eigentlich das man in Real mit einer (gebrauchen) Rolex ob nun Daytona oder GMT nicht so viel erlösen kann mich man sich vorstellt oder hofft.

    Hm, ich kaufe und trage meine Uhren, weil ich Spass daran habe und nicht um irgendwelche Erlöse beim verkauf zu erzielen, darum habe ich das wohl nicht verstanden.

    VG


    Jens



    Seit über hundert Jahren machen Autos unabhängig. Eins macht abhängig.


    Ich suche nix, ich lass mich finden !

  • Nein das war ein Missverständnis ich meinte eine GMT Master LN dafür habe ich 5700 bekommen für meine Daytona 116520 habe ich 10500 bekommen.
    Die Info war eigentlich das man in Real mit einer (gebrauchen) Rolex ob nun Daytona oder GMT nicht so viel erlösen kann mich man sich vorstellt oder hofft.


    Und wieder mal meine Standard-Frage: warum wird gejammert, wenn Uhren gebraucht ihren Listenpreis nicht halten und bei jedem Auto, jeder Lederjacke oder was weiß ich was sonst wird das als völlig normal akzeptiert?


    Ich war immer der Meinung, man sollte Preisdiskussionen in Foren ruhig zulassen. Mittlerweile habe ich meine Ansicht geändert: in Uhren-Foren sollten Preis- und Werterhalt-Diskussionen grundsätzlich ausgeschlossen werden. Vielleicht würde das helfen, sich wieder auf das Wesentliche für wirkliche Uhrenliebhaber zu fokussieren - die Uhren selbst.

  • Und wieder mal meine Standard-Frage: warum wird gejammert, wenn Uhren gebraucht ihren Listenpreis nicht halten und bei jedem Auto, jeder Lederjacke oder was weiß ich was sonst wird das als völlig normal akzeptiert?


    Ich war immer der Meinung, man sollte Preisdiskussionen in Foren ruhig zulassen. Mittlerweile habe ich meine Ansicht geändert: in Uhren-Foren sollten Preis- und Werterhalt-Diskussionen grundsätzlich ausgeschlossen werden. Vielleicht würde das helfen, sich wieder auf das Wesenliche für wirkliche Uhrenliebhaber zu fokussieren - die Uhren selbst.

    Die Eigenschaft Werterhalt ist ganz (!) wesentlich für den Erfolg von Rolex - ganz zu schweigen von Patek. Ich sage nur: Auktionsergebnisse, mitbieten etc.

  • Ich halte diese Preisdiskussionen für ausgesprochen interessant, gerade hier im Forum.


    Damit kann man dann ganz leicht den echten Uhrenliebhaber vom Mini-Möchtegern-Spekulanten unterscheiden. Der will zwar möglichst schöne Uhren tragen, sich vielleicht nur damit brüsten - aber bitte ohne dass es etwas kosten darf. Und sollte sich dann vielleicht noch ein Gewinn beim Verkauf ausgehen, fühlen sich diese Leute wie ein kleiner König im Sandkasten.


    Dem wahre Uhrenliebhaber ist die Preisentwicklung seiner Uhren egal.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • @nachtfalke911.....keine Ahnung ob der Preis für eine Patek gerechtvertigt ist,warscheinlich auch nicht - ich hatte mal eine schlechte Erfahrung mit Patek gemacht....das war im Jahr 2000 mit einer Aquanaut.



    aber bleiben wir bei Rolex,und da finde ich einen Listenpreis von 10500 Euro für die Seadweller einfach sehr hoch.
    evtl ist aber auch das Geld wertloser geworden...ABER Moment mal....!!!


    Rotschild sagte ja nur Gold ist Geld...und da sich Gold in 10 Jahren vervierfacht hat ist es warscheinlich gerechtvertigt das die jetzt 10500 in Papiergelequivalent kostet.


    Ok.ich nehme das mit nicht Preiswert oder zu teuer zurück...Dollar,Euro sind einfach weniger Wert in Gold gerechnet sind Rolex Uhren gar nicht so viel wenn überhaupt teurer geworden.


    Das einzige Problem was ich sehe ist,das viele ja Ihre Euros nicht in Gold umtauschen und daher das Nettoeinkommen in Relation zum Rolexanstieg eine "Unwucht" ausweißt.


    und darum ist es warscheinlich heute schwiriger 10500 Euro hinzublättern als 5700 DM für die Seadweller zu damaligen Zeiten.
    ich weis noch das damals der Krügerrand 500 DM gekostet hat also 1 Unze Gold....hätte also für den gegenwert des Preises einer Seadweller 11 Unzen Gold bekommen.


    heute ist die Menge Gold (11 mal 1200) 13200 Wert so gesehen ist also alles Ok....nur ebend das Papiergelequivalent was sich euro nennt ist wertloser geworden!

  • @Vamos
    Ick kenne einige richtige Uhtenliebhaber und keinem ist die Wertentwicklung seiner Sammlung gänzlich egal.

    Absolut zutreffend! Gleiches bei Oldtimern. Der "wahre" Liebhaber mag eine Sammlung besitzen deren Wert ein veritables Vermögen darstellt. Ich kenne im Übrigen exakt null wirklich vermögende Menschen, denen Geld egal wäre. Dies trifft allenfalls einmal auf Menschen mit bloß (moderat) hohem Einkommen zu. Es entspricht meiner persönlichen Erfahrung, dass gerade vermögende Menschen äußerst preissensibel sind! Soviel zum Thema "Mini-Möchtegern-Spekulanten". Sorry, Vamos, ich schätze Deine Beiräge, aber in diesem einen Fall liegst m.E. wirklich etwas daneben.

  • @Vamos
    Ick kenne einige richtige Uhtenliebhaber und keinem ist die Wertentwicklung seiner Sammlung gänzlich egal.

    Tut mir leid, dann sind das vielleicht für dich "echte" Liebhaber, für mich nicht.


    Ich habe bei meiner ersten 16613 die ich 1990 kaufte und 1997 verkaufte Geld verbrannt, bei meinen Omegas sogar ziemlich viel, die Panerai 423 die ich 2013 kaufte ist heute wohl deutlich weniger Wert und eine Cartier hätte ich unter diesem Gesichtspunkt wohl nie kaufen dürfen. So what?


    Wie ist das mit meinen kubanische Zigarren? Die werden geraucht, da ist dann gar nichts mehr da, ebenso bei gutem Wein, Whisky oder was auch immer.


    Die Diskussion um Werterhalt bei Uhren ist erst gut 15 Jahre alt, da kamen die vielen Mitschwimmer, die sich gerne als Liebhaber bezeichnen aber keine sind. Früher gab es das nicht. Und das war gut so.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Tut mir leid, dann sind das vielleicht für dich "echte" Liebhaber, für mich nicht.
    Ich habe bei meiner ersten 16613 die ich 1990 kaufte und 1997 verkaufte Geld verbrannt, bei meinen Omegas sogar ziemlich viel, die Panerai 423 die ich 2013 kaufte ist heute wohl deutlich weniger Wert und eine Cartier hätte ich unter diesem Gesichtspunkt wohl nie kaufen dürfen. So what?


    Wie ist das mit meinen kubanische Zigarren? Die werden geraucht, da ist dann gar nichts mehr da, ebenso bei gutem Wein, Whisky oder was auch immer.


    Die Diskussion um Werterhalt bei Uhren ist erst gut 15 Jahre alt, da kamen die vielen Mitschwimmer, die sich gerne als Liebhaber bezeichnen aber keine sind. Früher gab es das nicht. Und das war gut so.


    Bei der Nullzinspolitik und fragwürdigkeit Thema Euro...Geldwertstabilität ist es doch kein Wunder das wenn das Thema "Werterhalt bei Uhren" oder "Rendite mit Uhren" angesagt ist....




    http://www.dasinvestment.com/u…nt-rendite-sind-moeglich/


    Sachwerte stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Wer sich als Berater dem Thema Uhren
    zuwenden möchte, muss mehr über die richtigen Marken und Vertriebswege
    wissen.


    Uhrenexperte Oliver Hoffmann, Global Head of Watch Department
    des Berliner Auktionshaus auctionata, über die Basics von Uhren als
    Investmentanlage.



    DAS INVESTMENT: Sie sagen, man sollte nur innovative Uhren als Geldanlage kaufen. Was versteht man darunter?


    Oliver Hoffmann: Eines der größten Missverständnisse ist, dass sich innovativ hier eben nicht nur auf technische Neuerungen bezieht. Es geht vielmehr darum, ob ein Produkt auch nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich sein wird. Dabei geht es größtenteils um die Marke. Bei Patek Philippe oder Rolex weiß man, dass sind etablierte Marken. Wenn Sie eine Uhr einer komplett neuen Marke sofort nach Erscheinen neu kaufen, gehen Sie hingegen ein Risiko ein.


    Wie sollte ein Finanzberater sinnvoll in diesen Markt einsteigen? Sollte er sich zunächst auf die „Blue Chips“ der Uhrenindustrie beschränken?


    Ich rate immer dazu, als erstes gute Fachbücher als Grundlage zu lesen, etwa zur Geschichte von Patek Philippe oder von Rolex. Es gibt auch einige wenige gute Bücher über den Uhrenmarkt an sich, zum Beispiel meines. Fachmagazine sind hingegen nur beschränkt aussagefähig, weil es hier vorwiegend um Trends und neue Marken geht. Sie richten sich eher an Sammler und nicht an professionelle Investoren. Ansonsten schadet es nicht, nah am Markt zu sein. Besuchen Sie die Baselworld, die Weltmesse für Uhren in der Schweiz und beobachten Sie den Auktionsmarkt. Der Sekundärmärkt spielt nämlich eine wesentlich größere Rolle als in anderen Anlageklassen.


    Warum ist das so?


    Der Sekundärmarkt konstituiert gewissermaßen den Primärmarkt. Es gilt die Regel: Was am Sekundärmarkt erfolgreich ist, wird auch am Primärmarkt erfolgreich bleiben. Wenn Sie Auktionen beobachten, lernen sie sehr viel darüber, wie der Markt funktioniert. Ich rate davon ab, Uhren über Konzessionäre direkt nach der Auflage zu erstehen – bei den Herstellern können sie ohnehin nur in wenigen Ausnahmefällen kaufen. In den Neupreisen ist meist ein sehr üppiger Aufschlag enthalten. Das lässt sich mit einem Neuwagen vergleichen, der mit dem ersten gefahrenen Kilometer gleich 10.000 Euro verliert. Bei Uhren ist das ähnlich. Hier gibt es aber im Sekundärmarkt auch ungetragene Uhren, insofern kaufen sie dort faktisch ein neuwertiges Produkt.


    Welche Rolle spielen getragene Uhren? Begründet das Tragen nicht einen zu großen Wertverlust.


    Wenn Sie die Uhr nicht im perfekt neuwertigen Zustand gekauft haben, macht es keinen so großen Unterscheid, wenn Sie sie ab und zu sorgfältig tragen. Uhren sind eigentlich sehr robust. Und jeder sollte Freude daran haben, eine schöne Uhr auch zu benutzen. Natürlich ist es angeraten, die Uhr ordentlich zu versichern. Das Tragerisiko lässt sich problemlos und gar nicht so teuer bis hin zu 100.000 Euro absichern. Das Schöne an mechanischen Uhren – anders als bei Quarzuhren – ist, dass sie immer mit wenigen 1.000 Euro repariert und in den Neuzustand versetzt werden können.

    Was sind die üblichen Anfängerfehler von Investoren?


    Zu viele verschiedene Marken kaufen und zu sehr kaufen, was einem gefällt. Denn das darf nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Man lässt sich am Anfang zu sehr vom Preis blenden, das bedeutet man kauft schnell etwas Seltsames, weil man sich sagt „Eine Golduhr für 3.000 Euro ist doch günstig“. Die Finanzexperten haben das Prinzip der breiten Streuung der Anlagen im Kopf, aber das gilt hier eben nur sehr bedingt. Man muss die Preise gut kennen, daher sollte man am Anfang nicht zu schnell kaufen. Insbesondere bei Mängeln und einem entsprechend günstigen Preis sollte man die Finger davon lassen. Ein weiterer Fehler ist wie erwähnt der Kauf im Primärhandel.


    Die Schweiz ist ein wichtiger Herstellermarkt. Hatte die Freigabe des Wechselkurses des Schweizer Franken Auswirkungen auf die Branche?


    Die Schweizer Hersteller gehen ganz unterschiedlich damit um, dass sich ihre Produkte um einen Schlag deutlich verteuert haben. Die Neupreise in Europa steigen ohnehin von Jahr zu Jahr und in diesem Jahr eben stärker als sonst. Manche Marken wie Patek Philippe haben allerdings eine internationale Preisanpassung durchgeführt. Das heißt, sie haben in Europa zwar die Preise erhöht, aber anderswo den Preis gesenkt, sodass nun weltweit die gleichen Einkaufspreise gelten. Das kommt den Herstellern entgegen, weil sie zunehmend gegen Arbitragemodelle vorgehen. Im Markt herrscht eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft, daher wird sich der hohe Frankenkurs nicht nachhaltig auswirken. Der Sekundärmarkt ist ohnehin ziemlich unabhängig vom Schweizer Franken.


    Wie groß ist der Gesamtmarkt für Uhren?



    Der Umsatz weltweit liegt bei rund 21 Milliarden Euro, in Europa als
    wichtigstem Absatzgebiet sind es 6,8 Milliarden. Danach folgen Asien mit
    6,1 und die USA mit 5,4 Milliarden Euro. (siehe Grafik)



    >> Vergrößern


    In Asien gab es doch jüngst große Absatzprobleme aufgrund neuer Antikorruptionsgesetze?



    Absolut,
    hier gibt es in der Tat starke Rückgänge im Primärmarkt. Bei den
    chinesischen Neuuhrhändlern wird wesentlich weniger geordnet. Die
    Chinesen umgehen ihre Gesetzgebung und fahren in die Schweiz, kaufen
    dort und fliegen dann mit der Uhr zurück. Es wird aber deutlich weniger
    getragen und das Tragen wird deutlich negativer eingeschätzt. Der
    Sekundärmarkt, insbesondere in Dubai, profitiert allerdings von diesem
    Trend, weil sich die chinesischen Sammler verstärkt an Vintage Uhren
    orientieren und weniger an den flashy Neumodellen.



    Wer agiert auf dem Markt?



    Im Prinzip gibt es in allen Regionen vier Typen von Akteuren – eine dünne
    Schicht von sehr begüterten Top-Sammlern, die sehr markenspezifisch
    große Sammlungen aufbauen, die meist im Millionen-Bereich liegt.
    Darunter kommt eine Schicht mit Leuten, die zwischen Sammler und Händler
    stehen. Sie haben auch Sammlungen mit vielleicht 100 Uhren, die sie
    aber sehr aktiv managen und umschichten. Sie kaufen auch Uhren rein aus
    Investmentgründen. Und dann die zahlenmäßig wesentlich größeren
    Schichten der professionellen Händler und schließlich die privaten
    Käufer. Im Schnitt haben die privaten Sammler in Deutschland 7.000 Euro
    in drei bis vier Uhren angelegt, das ist gar nicht so wenig, wen man
    bedenkt, dass der Durchschnittspreis einer Uhr in Deutschland bei 240
    Euro liegt.



    Die Zielgruppe für die Uhr als Wertanlage wird größer?



    Richtig,denn bei vielen Menschen, die erfolgreich im Leben und Beruf sind,
    gehört es heute dazu, dass ein oder zwei Uhren angeschafft werden – etwa
    eine sportliche für den Alltag und eine hübsche Dresswatch für den
    Anzug und Feiern. Es ist wie ein Virus, wenn man einmal damit anfängt,
    merkt man, wie reich dieses Thema doch ist. Es gibt unheimlich viel zu
    entdecken und man kann sich für viele Spezialrichtungen begeistern, etwa
    für Diamantuhren, für technische Raffinessen oder für Quarzuhren. Da
    der Werterhalt ein großes Thema in der Gesellschaft ist, kommt ein
    weiterer Vorteil hinzu: der Totalverlust ist mit absoluter Sicherheit
    ausgeschlossen.



    Welche Rendite ist mit durchschnittlichem Fachwissen erzielbar?



    Ich halte 5 bis 15 Prozent sichere Rendite für den privaten Anleger mit
    Uhren machbar, wenn man über entsprechend langfristige
    Investitionszeiträume verfügen kann und nicht in die Not kommt,
    überhastet verkaufen zu müssen.