Zenith @ Baselworld 2017

  • Die neuen Zenith Defi sind für mich auch zum Einheitsbrei geworden. Sehr schade.


    Sieht sicher so mancher anders, aber früher hatten sie noch ein Gesicht. Und das gefiel mir richtig gut!



    Quelle: Zenith, Zenith watch



    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Ja, jene Defy sind alles andere als "Einheitsbrei", René ;)


    Gefallen haben sie mir persönlich nie, aber es war eigenständig.


    Zenith wandert zur Zeit irgendwo zwischen klassischen Modellen, der Chronometro Tipo ( der man ruhig eine vernünftige Lünette hätte spendieren können), den Steampunk Pilot Uhren und eben jetzt einer den Schwestermarken schon sehr ähnlichen Defy herum...


    Der Charakter der Marke bleibt dabei unscharf, das passiert, wenn man jedem alles anbieten möchte. Weniger wäre hier mehr, um die Marke langfristig wieder in den Fokus zu rücken, basierend auf den etablierten Werten (solide Manufakturtechnik, zeitloses Design), die man irgendwie verlegt zu haben scheint...


    Dann noch diese unsäglichen Kooperationen einstellen (z.B. Range Rover: eine wirklich schöne Uhr, durch die RR Verbindung völlig eingeengt), et voila...


    Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.


    Grüsse :wink:

  • Hätte man das Modell jetzt genau so aufgelegt, wären die Schreie nach einer Verwandtschaft zu Hublot doch genauso groß gewesen. Dann hätte jemand auf Basis von Lünette und teilskelettiertem Dial auch nach Einheitsbrei gerufen. :lupe:


    Wir sind hier "ein paar" leidenschaftlicher Uhrenfans. Ich glaube nicht, dass wir damit die Hauptzielgruppe präsentieren bzw. dass die überwiegende Mehrzahl der Kunden sich überhaupt in solchen Foren aufhält. Und wenn ein Biver feststellt, dass "90%" die Defy mit skelettiertem Dial wollen und grad mal 10% die ohne, dann muss man doch mal nachdenken... :grb:


    Am Ende des Geschäftsjahres wird der Erfolg in Zahlen gemessen. Wenn man also die Frage stellt, ob Hublot und Tag Heuer schöne und eigenständige Uhren machen (eigenständig im Sinne davon, dass genau diese gekauft werden, dann ansonsten würde der Kunde ja was anderes kaufen...), dann sagen die zuletzt veröffentlichten Zahlen klar Ja. Den keiner kauft eine "hässliche" Uhr - zumindest nicht viele. Und wäre sie in den Augen der anvisierten Käufergruppe dann doch viel zu beliebig... das Konzisortiment ist üppig, dann würde was anderes in der Tüte landen.


    Bei Zenith wird man jetzt abwarten müssen, es dann aber in absehbarer Zeit nachvollziehen können, wohin der eingeschlagene Weg führt. Es würde mich nicht wundern, wenn auch hier wieder ein Plus am Jahresende (nicht diesen Jahres) stünde. Und dann muss man sagen, die Uhren sind - in den Augen der breiten Masse der Uhrenkäufer - wohl hinreichend eigenständig. Denn sie werden gekauft , genau so wie sie sind! Und dann wird sich Herr Biver ins Fäustchen lachen und froh sein, nicht auf kleine Gallische Dörfer (Uhrenforen, bestimmte Sammler) gehört zu haben, sondern auf die, denen die Uhr einfach nur gefallen muss. Die nix von der Marke Zenith wissen, außer dass es sie beim Konzi gibt, sie sie aber einfach aufgrund der optischen Erscheinung kaufen. Da dürfen wir uns nicht zu ernst nehmen, sondern müssen uns im Klären sein: Die bringen das Geld... :wink:


    PS: ich werde mir gut überlegen, ob ich mir eine kaufen werde. Auch ich bin jemand, der es gerne hat, wenn "seine" Uhr nicht morgen schon wieder zum Alteisen (- Keramik / -Titan /....) gehört, weil die Modellreihe jährlich von links auf rechts gestrickt wird. Auch ich schätze seitens Hersteller eine gewisse Stetigkeit im Design und dem nur behutsamen Updaten der Uhren. Nur: vielleicht ist das einfach nicht mehr der Zeitgeist. Siehe meine SD4K. Ich bin froh diese "rechtzeitig" geholt zu haben, hätte aber nie gedacht, dass diese früher als nach 7-9 Jahren Produktion schon wieder raus rotiert bei einer so "steten" Marke wie Rolex. Zeiten ändern sich und wir uns am besten mit, sonst sind wir irgendwann die VWL - die Vintage Watch Lounge.

    Uhren-Connaisseur, Philanthrop und der letzte wahre Gentleman :pony:

    "Man umgebe mich mit Luxus. Auf das Notwendige kann ich verzichten." (Oscar Wilde)

  • Hallo Sven,


    also ich werde mich bestimmt nicht ändern, respektive meinen Geschmack anpassen in diesem Bereich :lupe:


    Aber deine Kernaussage passt schon, dass 99% der Uhrenkäufer nur die Optik kaufen und ich vermute mal, dass die meisten Konzi-Verkäufer/innen auch nicht wissen, dass die 3 Marken unter einem Dach und einer Führung stehen.


    Wie Rene schon gesagt hat, hat mir auch der Barber Shop auch am Besten gefallen und ansonsten vielleicht noch die Defy21 mit geschlossenem Blatt, obwohl ich mir sie auch für den Preis von 13k auch nicht kaufen würde. Klar ist der Chronograph die häufigste Komplikation, aber in meinen Augen auch die überflüssigste ;)

  • Hallo Sven,


    also ich werde mich bestimmt nicht ändern, respektive meinen Geschmack anpassen in diesem Bereich :lupe:

    So meine ich das auch nicht. Aber wir müssen akzeptieren, dass es diese immer kürzeren Laufzeiten von Modellen gibt, ständige Eingriffe am Design, dass manches - was grad "gut geht" - uns an diversen Ecken begegnen wird und dies erst wieder aufhört, wenn es nimmer gut geht.


    Manche Klassiker von früher würden in der heutigen Zeit Ladenhüter, weil ein Datum fehlt, das Werk nicht sichtbar ist (am besten von beiden seiten), usw.

    Uhren-Connaisseur, Philanthrop und der letzte wahre Gentleman :pony:

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  • "Zeiten ändern sich und wir uns am besten mit, sonst sind wir irgendwann die VWL - die Vintage Watch Lounge."


    Dein letzter Satz ist sehr interessant (der Rest auch, aber ich konzentriere mich mal auf jenen...):


    Die Zeiten ändern sich, klar, aber warum soll man sich mitändern?


    Ich weiß, was mir gefällt, wie ich die Ästhetik einer Uhr wahrnehme, wie ich deren Nimbus verstehe. Und da lasse ich mich mal überhaupt nicht (mehr) von einem Anbieter auf deren Linie bringen...


    Es ist auffallend, wie oft wir die Geschäftspolitik der Uhrenhersteller diskutieren. Häufiger als die Technik, die Details des Designs, die Dekoration des Werks, die Darbietung der Uhren.


    Ich persönlich bin an Vielfalt interessiert, ich freue mich, wenn ich aus einer klaren Designsprache schon den Hersteller erkennen kann. Das kann ich bei Zenith nicht mehr, bei TAG Heuer teilweise auch nicht. Ich erkenne nur, aus welchem Konzern die Uhren kommen.


    Denke ich da zu nostalgisch? Vielleicht.


    Zum Glück gibt es ja die Möglichkeit, auf Uhren aus den Neunzigern oder frühen 2000er Jahren zurückzugreifen. Jene werden aufgrund ausreichender Verfügbarkeit in Verbindung mit sehr guter Verarbeitungsqualität immer mehr zum wahren Konkurrenten der aktuellen Kollektionen.


    Insofern fände ich VWL gar nicht so übel :G


    Grüsse :wink:

  • warum werden auf der HP nur 2 Defy angezeigt?

    Das kann ich nicht sagen. In Basel gezeigt und verkauft wurden alle drei Versionen und auch bei FB wurden auch alle drei vorgestellt.


    Funfact am Rande, den einige Besucher hier aus dem Forum in Basel auch von JCB live mitbekommen haben:
    JCB befragte im Vorfeld einige wichtige Uhrensammler, Zenith-Kenner und Mitarbeiter zu Ihrer Meinung zur neuen Defy EP21.
    Nahezu alle sagten ihm er solle bloß kein "open worked dial" in diese Uhr bauen. Das wäre dann nicht mehr Zenith-typisch genug.
    Er hörte aber eher auf seinen "Riecher" brachte das offene Blatt.
    Über 90% der Bestellungen in Basel betrafen die Versionen mit offenem Blatt Und die Uhr ging wohl "wie geschnitten Brot".
    Als JCB das erzählte lachte er nur, tippte auf seine Nase und sagte lächelnd "...ich kann es immer noch...!"


    Und so wie es ausschaut wird 2018 das erste Jahr mit schwarzen Zahlen für Zenith seit längerem...


    Cheers!

  • Jetzt mal zum besseren Verständnis.
    Konnte man als Privatperson auf der Ausstellung eine Uhr kaufen ?
    Ich ging bisher immer davon aus das dies in Basel nur Gewerblichen möglich sei.

    " Wer nicht weiß , wohin er segeln will , für den ist kein Wind der Richtige .... " ( frei nach Seneca )

  • Wie in Genf auch so ist die Baselworld in erster Linie für die Retailer da, die dort ihre Einkäufe tätigen. Oft für das ganze Jahr im Voraus.
    Das war mit Verkäufen gemeint. Private Kunden wie wir können dort nicht einkaufen.
    Normalerweise kommt man als Privatmann nichtmal in die Messestände rein.


    Cheers!

  • Alles klar :gut:
    Dann bleibt nur noch die Frage wer das Risiko des Gewinns trägt wenn die Uhren den Hersteller verlassen haben.
    Oder bietet man den Gewerblichen an die Uhren bei Absatzschwierigkeiten wieder zurück zu kaufen.
    Und bereinigt eventuell die Umsatzzahlen später. :grb:

    " Wer nicht weiß , wohin er segeln will , für den ist kein Wind der Richtige .... " ( frei nach Seneca )

  • Ich denke, das rührt auch daher, weil es mal was anderes ist und dient für manche (wie auch TH) als Ersatz für die doch preislich ambitionierten Hublots :lupe:


    Die geschmackliche Langzeitstabilität hingegen bleibt noch abzuwarten ;)

  • Alles klar :gut:
    Dann bleibt nur noch die Frage wer das Risiko des Gewinns trägt wenn die Uhren den Hersteller verlassen haben.
    Oder bietet man den Gewerblichen an die Uhren bei Absatzschwierigkeiten wieder zurück zu kaufen.
    Und bereinigt eventuell die Umsatzzahlen später. :grb:

    Das kann ich Dir nicht sagen.



    Ich denke, das rührt auch daher, weil es mal was anderes ist und dient für manche (wie auch TH) als Ersatz für die doch preislich ambitionierten Hublots :lupe:
    Die geschmackliche Langzeitstabilität hingegen bleibt noch abzuwarten ;)

    Genau so sehe ich das auch.


    Cheers!

  • Danke für die schnelle Antwort Sascha!
    Ich mag solches Design. Ohne Schnickschnack, mit Arabischen Zahlen und Lünette.
    Habe gestern recherchiert... Zenith Rainbow hat ein ähnliches Design aber ein anders Kaliber...
    Hat Zenith noch weiter Modelle in ähnlicher Struktur?