Jean-Claude Biver: "Du kannst alles, wenn du nur willst"

  • Genau, gut so. Deiner Sichtweise nach wurde hier ein Buch "zerrissen" und der Umgang miteinander stimmt auch nicht.
    Es ist wohl einfach nur eine Frage der Wahrnehmung in Bezug auf Äußerungen/Meinungen/Feststellungen anderer. Möglicherweise ist das einfach nur "typisch deutsch". ;)


    BTT: ich hab mir das Buch bestellt und erhoffe mir unterhaltsame Seiten.

  • Danke für den Tip. Ich werde mir das Buch besorgen und lesen. Egal wie der Titel lautet. Der Inhalt ist das wesentliche. Das wäre ja als ob ich einen Wein nach dem Etikett beurteilen würde.
    Etikett gefällt mir nicht, ergo taugt der Wein nix. Das ist typisch Deutsch.


    Für mich ist und bleibt Herr Biver der Michael Jackso der Uhrenindustrie, quasi der King of Pop in diesem Bereich. Ich bewundere ihn.


    Gruss Stephan

  • Also - könnte mir mal bitte jemand die Posts zitieren, in denen das Buch inhaltlich bemängelt wurde? Bin des Lesens nicht mächtig.
    Es ging zunächst um den Titel. Und der ist streitbar. Sehe darin nix Verwerfliches, dies zu kritisieren.
    Es wurde in diesem Zusammenhang festgestellt, dass JCBs Startvoraussetzungen nicht die Schlechtesten waren. Und dass er trotzdem sehr viel geleistet hat.


    "Typisch deutsch" ist für mich höchstens, mit "typisch deutsch" zu argumentieren.

  • Schau doch einfach in die internationale Forenlandschaft.


    Ich tue das seit über 15 Jahren und bin mir sehr sicher, dass
    Du auch gewisse Unterschiede feststellen kannst.


    Wie bereits weiter oben erwähnt hängt die eigene Einstellung aber grundsätzlich
    wohl auch von dem Beweggrund ab, der einen in ein solches Forum führt.


    Manch einer erwartet hier die Stiftung Warentest, die Uhren vorstellt und objektiv testet,
    manch einer mag eher Stammtischatmosphäre und manch einer erfreut sich einfach an einem
    schönen Thema und dem Austausch mit anderen. Und dazwischen gibt es noch ganz viele
    Grautöne.


    Just my 2 cents.


    Cheers.

  • Der Inhalt ist das wesentliche. Das wäre ja als ob ich einen Wein nach dem Etikett beurteilen würde.
    Etikett gefällt mir nicht, ergo taugt der Wein nix. Das ist typisch Deutsch.

    Wenn auf dem Etikett Vorarlberger Kopfschmerztropfen steht, dann wird das sicher nicht die erste Wahl vieler Weinliebhaber sein. Da muss schon ein vertrauter Weinkenner eine Empfehlung aussprechen, damit man zu dieser Flasche greift.


    Insofern ist das Etikett bzw. der Buchtitel durchaus ein wichtiger Bestandteil aus Markettingsicht. Eine ungeschickte Titelwahl kann potentielle Käufer abschrecken.

    • Offizieller Beitrag

    Also wenn ich könnte so wie ich wollte, dann wär ich viel öfter hier im Forum und würde mich durch Themen wie dieses fachlich und persönlich weiterbilden, statt dröselig in der Arbeit herumzusitzen und mich den ganzen Tag von irgendwelchen "Leuten" ärgern zu lassen...



    So ein schöner Thread und ich hab wieder kein Popcorn zur Hand... :G

  • Wenn auf dem Etikett Vorarlberger Kopfschmerztropfen steht, dann wird das sicher nicht die erste Wahl vieler Weinliebhaber sein. Da muss schon ein vertrauter Weinkenner eine Empfehlung aussprechen, damit man zu dieser Flasche greift.
    Insofern ist das Etikett bzw. der Buchtitel durchaus ein wichtiger Bestandteil aus Markettingsicht. Eine ungeschickte Titelwahl kann potentielle Käufer abschrecken.

    da hast Du Recht, den würde ich dann auch nicht aufziehen.

  • Herr Biver ist ein einmaliges Phänomen, nicht nur innerhalb der Uhrenindustrie. Er machte seine Passion zum Beruf und sein Beruf zu seiner Passion, war immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte für das "Spielen" immer das passende "Kleingeld" parat. Ein Marketing-Genie und ein Verkaufstalent, das immer seiner Mitbewerber voraus war. Ein "Alles-Checker", stets bodenständig und vor allem sehr menschlich im Dienste seiner Kunden und Mitarbeiter unterwegs, wohl wissend, dass sein Engagement sich immer rentieren wird, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Visionär, Revolutionär, Nonkonformist, Agent Provocateur. Ein inspirierender Tausendsassa, dem man sehr gerne zuhört und von dem man viel, sehr viel lernen kann.


    Ob das Phänomen Biver nur ansatzweise reproduzierbar ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Der Titel seines Buches ist zugegeben etwas unglücklich gewählt, denn nicht alle, die wirklich wollen, können. Oder gar dürfen. Ich werde mir dieses Büchlein auf jeden Fall zulegen, sozusagen als Schonkost zu der Lektüre begleitend, der ich mich derzeit bedienen muss. Und vielleicht werde ich nachträglich noch darüber berichten, ob Herr Biver darin tatsächlich das Geheimnis seines Erfolgs verrät und ob er Glück, als eine aus meiner Sicht wichtige Komponente eines jeden Erfolges, überhaupt würdigt. ;)

  • Ich gönne Herrn Biver seinen Erfolg, auch wenn der Buchtitel etwas reißerisch ist. Obwohl, das muss so um ordentlich Verkaufszahlen zu generieren.


    Der Vater, die richtigen Kontakte und ein ordentliches finazielles Startpolster haben einen genial guten Einstieg gewährleistet, bis hierher nicht wirklich eine Leistung. Die Leistung kam später, er hat Dinge angepackt und Leute begeistert, das ist sein eigentlicher Erfolg. Biver kann Menschen begeistern, sich selbst begeistern. Es ist nicht nur ein Job für ihn, es ist sein Leben und genau das spürt man und so schließt sich der Kreis und macht auch den Titel des Buches nicht mehr so absurd wie er im ersten Moment klingen mag.




    Allerdings behaupte ich mal, solche Art Karrieren sind in der heutigen Zeit kaum noch drin. Das erinnert mich an meinen Schwiegervater. Nach dem Krieg in den 50ern das Jurastudium beendet, Dr. gemacht und von der Studienbank in den Vorstand einer der größten Banken der Republik gelandet. Damals sind die Leute von den Firmen umworben worden, nicht umgedreht.


    Wobei ich nicht tauschen wollte, denn diese Menschen haben die beste Zeit ihres Lebens in Schützengräben oder Gefangenschaft verbracht.


    Biver gehört auch zu einer Generation in der die Uhren der Karriere noch anders tickten als es in der Gegenwart der Fall ist.



    Ohne die Leistungen des Herrn Biver schmälern oder schlechtreden zu wollen, für mich ist ein Selfmade Manager jemand welcher mit Null angefangen hat. Ein Arbeiterkind welches den Willen und das Durchhaltevermögen hatte sich Bildung anzueignen und zu lernen unternehmerisch zu denken. Wer es aus der Position raus zu einem Vorstandsvorsitz oder erfolgreichen Firmeninhaber bringt, der hat meinen höchsten Respekt. Doch meist ist der Prozentsatz dieser Menschen sehr gering, wer schon erfolg- und einflußreiche Eltern hat, der muss nicht bei Null anfangen. Das sieht man doch tagtäglich was teils für Hohlköpfe in entscheidenden Positionen sitzen. Ohne das Geld und die Macht der Eltern würden etliche nicht mal fähig sein bei Aldi an der Kasse zu arbeiten.


    Herr Biver hat eine glückliche Kombination für sich verwendet - ein perfekter Start dank Beziehungen und ein angeborenes Verkäufertalent.


    Er wäre auch erfolgreich im Verkauf von Versicherungen, Autos, Immobilien, Tupperware, Staubsauger - der Mann kann mitreißen und Begehrlichkeiten wecken wo gar keine sind.

  • Alles was ich bisher von Herrn Biver gesehen und gelesen habe, war sehr sympathisch :gut:
    Erfolg hat er auch, gut so.
    Den Buchtitel finde ich höchstens platt und mittelmäßig. Aber...er hat das erreicht, was ein Buchtitel erreichen soll, nämlich Aufmerksamkeit erregen und Lust aufs Buch machen. Also Mission Accomplished. :gut:
    Von der stattfindenden Diskussion auf eine " Forenkultur" zu schließen...ist genau diese kritisierte Forenkultur.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "