Jean-Claude Biver: "Du kannst alles, wenn du nur willst"

  • Es ist mir vollkommen egal, ob die Leute dieses Buch kaufen. Mich stört nur, dass Menschen den Titel eines Buches, höflich ausgedrückt, diskutieren ohne zu wissen, was im Buch steht.


    Im Buch geht es u.a. darum, dass der Erfolg von JCB im Wesentlichen auf drei Säulen steht.
    Das ist sein Vertrauen, sein Mut und sein Interesse an den Menschen und den Dingen.
    Das klingt banal, aber genau diese Eigenschaften fehlen heute vielen Menschen, v.a. In leitenden
    Funktionen.
    Jeder der JCB jennt und erlebt hat weiß, dass in dem Buch kein Mist steht.


    JCB unterscheidet sich von anderen (Uhren-)Unternehmern u.a. insofern als das er den Mut hat, ungewöhnliche Entscheidungen
    zu treffen, auch wenn die Erfolgschance für Zahlenfetischisten zu gering wäre.


    So entstand das Magic Gold (Investition > 5 Millionen CHF und etwa 15 kg Feingold bei etwa 10 % Erfolgschance).
    Daraus entstanden ist kratzfestes Gold, Silber, das weder zerkratzt noch oxidiert (Spülmaschinenfest), Aluminium mit den gleichen Eigenschaften
    (wird heute in Ferrari Rennmotoren eingesetzt) und die erste wirklich rote Keramik. Mit dem kratzfesten Magic Gold wollte Apple sogar die Rückseiten der IPhones belegen. Das zeigt ganz gut, dass sich Mut ausszahlen kann.


    Mit "wollen" umschreibt JCB den Mut, den es manchmal braucht. Dazu gehört auch, dass man im Falle des scheiterns ebenso
    Aufrecht bleibt wie beim Erfolg. In dem Buch sind nicht nur Erfolge beschrieben, sondern auch Mißerfolge.


    Die Augen zu machen und "Chakka" rufen ist nicht so sein Ding.


    Cheers!

  • Danke.


    Natürlich sollte es einem egal sein, ob sich jemand anders das Buch kauft. Keine Frage.
    Aber einen zugegebenermaßen banalen Titel darf man vorab auch schon mal gern diskutieren oder auch kritisieren.


    Ich werde es mir als SPA Lektüre vielleicht zulegen. Einige Inhalte sind sicherlich für jeden Uhrenfan interessant.

  • Ich denke, JCBs Herangehensweise an die Dinge ist wirklich interessant, nicht nur für Uhrenfans. Denn sein Prinzip würde auch andernorts
    als in der Uhrenbranche funktionieren.


    Ein Beispiel: er hat bei TAG Heuer ein "Advisory Board" eingerichtet. Aber da sitzen nicht irgendwelche klugen Erwachsenen drin und beraten ihn, es sind Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren. Denn das sind die Kunden von morgen.
    So kam es dass TAG Heuer Sponsor des weltweit beliebtesten Autorennspiels wurde, denn das spielen täglich mehr Leute als Formel 1 Rennen anschauen.
    Auch die Art des Konsums und die Wahrnehmung von Luxus wird sich ändern. Besser man weiß als Luxusmarke früh wo diese Reise hingeht.
    Aus dieser beratung entstand auch die Idee für die TAG Heuer Connected Modular 45, die gestern vorgestellt worden ist. Ein Uhren-Baukasten, mit dem man sich seine eigene Uhr bauen kann und auch nachträglich zu Hause verändern kann. Selbst die Module/Uhrwerke kann man nach belieben tauschen. Da ist von der Smartwatch bis hin zum mechanischen Chronographen samt Tourbillon alles dabei. Und der kostet gerade mal etwa 17.000 Euro.


    Cheers!

  • Wo hat denn hier jemand das komplette Buch anhand des Titels verurteilt. Einigen missfällt lediglich der Titel.


    Wenn eine Uhr ein hässliches Ziffernblatt hat, aber in ihrem inneren ein Werk höchster Handwerkskunst tickt, darf man doch wohl trotzdem das Design des Ziffernblatts kritisieren!

  • Aus dieser beratung entstand auch die Idee für die TAG Heuer Connected Modular 45, die gestern vorgestellt worden ist. Ein Uhren-Baukasten, mit dem man sich seine eigene Uhr bauen kann und auch nachträglich zu Hause verändern kann. Selbst die Module/Uhrwerke kann man nach belieben tauschen. Da ist von der Smartwatch bis hin zum mechanischen Chronographen samt Tourbillon alles dabei. Und der kostet gerade mal etwa 17.000 Euro.

    Wenn wir hier schon bei Lobpreisungen und Huldigungen angekommen sind möchte ich hierzu auch einen Kommentar abgeben.
    Die 'Experimente' bei TH sind natürlich der Versuch eine Generation für eine Mechanik aus dem vorletzten Jahrhundert zu begeistern um die Zukunft der Luxushersteller zu sichern.
    Eine Modul smart watch mit Tourbillion für 17000 € hingegen wird bei dem Techno Nerd nur Kopfschütteln auslösen weil dieser genau weiss dass die software updates beim release schon wieder veraltet sind ;)


    Mit dem TH Tourbillion hat sich JCB branchenübergreifend nicht nur Freunde gemacht. Zerschiesst er ihnen doch komplett den Nimbus 'Tourbillion' Für mich eines der am entbehrlichsten Komplikationen einer Armbanduhr, (da technisch nur sinnvoll in Uhren mit einer konstanten Lage= Taschenuhren)


    Die Erfolge von JCB sind unzweifelhaft ehrenwert und verdienen höchsten Respekt , sein Vorteil ist dass er allen Generationen und allen Mitarbeitern und Kunden genau zuhört , eine Eigenschaft die bei vielen Managern über die Karriere verkümmert ist oder (wie bei VW) komplett abhanden gekommen ist.


    Ob seine jüngsten Entscheidungen die Früchte tragen die er im Moment sät bleibt ab zu warten.
    Eine Bewertung über den Menschen /Autoren / und Manager JCB hier öffentlich ab zugeben liegt mir fern und wäre in meinen Augen anmassend.

  • Das ist sicher richtig Marcel. Entscheidend ist aber hier in meinen Augen der Kontext.


    Ein Beispiel:
    Wenn jemand z.B. voller Freude und Stolz seine Uhr hier uns allen präsentiert, dann verkneife ich mir meine Meinungsäußerung
    immer dann, wenn ich mit der entsprechenden Uhr oder Marke persönlich nichts anfangen kann.
    Warum soll ich die Freude desjenigen, der seine Uhr hier präsentiert, mit meiner Meinung torpedieren? Nur weil ich ein Recht darauf habe, meine
    Meinung immer und überall und jedem mitzuteilen? Sicher nicht.
    Ich habe für mich entscheiden das so handzuhaben.


    Ganz interessant ist der Vergleich zwischen deutschprachigen und englischsprachigen Foren und vor allem der
    Gesprächkultur. Das sind zwei Welten.


    @ Florentine: es ist nicht ein Smartwatch-Modul mit einem Tourbillon, es gibt verschiedene Module für die Uhr: eine Smartwatch, ein mechanisches Chronographenkaliber und einen mechanischen Chronographen mit Tourbillon (ohne jede Elektronik). Darüber hinaus kann man die Gehäusemittelteile, die Bandanstöße, die Lünetten und die Bänder samt Schließe nach Belieben wählen. Das Ganze ist sehr hochwertig gemacht. Für die Veränderung der Uhr braucht man weder Werkzeug noch Fachwissen.
    Ich glaube fest daran, dass die Uhrenmarke künftig über solche Konzepte genau die Uhren bauen werden die der Kunde will. Heute bauen sie meist Uhren, von denen sie glauben das der Kunde sie will. Das mag in unserer Generation Kopfschütteln hervorrufen, die nächsten Generationen werden das anders sehen.



    Cheers!

  • Sprachkultur? Die meisten englischsprachigen Foren sind öde und langweilig - dann lieber etwas "Meinung" mit anschließender Diskussion. Wer nur lesen will, soll doch Wikipedia nutzen.


    Aber zurück zum Thema. JCB und seine Leistungen schätze ich sehr, er ist sehr symapthisch und ein exzellenter Verkäufer. Jetzt verkauft er halt noch ein Buch - und es wird es gut verkaufen.


    Inhaltlich ist es halt eine weitere Bibel zum Erfolg, wie es sie überall immer wieder gibt. Aber ich wette, im Gegensatz zu den anderen, wird das Lesen hier großen Spaß machen :)

  • Hätte das Buch eines Ausnahmetyps wie JCB einen intelligenteren Titel verdient? Klar doch!


    Ich warte lieber auf die Memoiren, die werden sicher interessant sein.


    Off topic:


    Jan, ein Tourbillon ist nicht notwendig, aber schön und ist bei einigen Herstellern immer noch ein Zeugnis höchster Uhrmacherkunst. Tourbillon ist nicht gleich Tourbillon...


    Zur TAG Heuer Smartwatch: tolle Umsetzung, eine neue Nische etabliert sich und wird sicher etliche Marken im Medium-Segment mit vergleichbaren Angeboten sehen. Für mich lassen diese Produkte viele Kernelemente einer feinen Uhr vermissen. Eine "Seele" haben sie definitiv nicht.


    Grüsse :wink:

  • Naja, hier postet jemand ein Buch mit den Worten: Bestimmt ganz interessant. Ende.
    Anschließend wurde der Titel kritisiert. So what? Und auch wenn man JCB als Mensch/Macher/Autor kritisiert HÄTTE. Na und?
    Was hat das mit Gesprächskultur zu tun? Foren leben nun mal von Lob und Kritik.

  • Meine Güte, wo stimmt denn in diesem Thema der UMGANG MITEINANDER in Deinen Augen nicht?
    Mir ist in diesem Zusammenhang lediglich aufgefallen, dass User hier mit den Worten "....meist zu allem 'ne Meinung aber wenig Ahnung" angegangen wurden.

  • Ich weiß nicht, warum der Vergleich zwischen deutschprachigen und englischsprachigen Foren und der
    Gesprächskultur, sowie insbesondere der Umgang miteinander in diesem Thema überhaupt fokussiert wurde. Hier ist doch quasi NIX passiert, was ein ernsthafter Anlass dafür war. Es geht lediglich um ein einfaches Buch, sein Titel und persönliche Meinungen dazu.