Quo vadis Panerai ?

  • In der Manufaktur haben sie uns bzgl der BMG erklärt, dass der Fehler nur bei den ersten passiert ist. Durch angepasste Fertigungsverfahren wurde die Molekülstruktur optimiert, wodurch der Fehler behoben sein sollte. Bei der Beschreibung der BMG steht mittlerweile auch, kratzfester als andere Materialien.

    Ansonsten wollen Sie Produktlinie und die Anzahl an Uhren im Umlauf reduzieren und darüber die Preise stabilisieren.

    Wir haben einen blick ins die Produktpalette werfen dürfen. Da fliegt einiges raus. Die Radiomir Palette wird auf 6-7 Modelle reduziert. 590, 572, 619, ... fliegen alle raus.

    Bedeutet meine 572 wird jetzt im Preis steigen :opa:. Also wer sie haben will, meldet sich besser zeitnah bei mir :dance:.


    Die 564 fliegt doch auch raus, hast du bloß vergessen zu schreiben, oder? :lupe:

    Dann räumen sie aber auch RICHTIG bei den 44mm Luminors auf - genau meine beiden Favs zur Zeit mit dem herrlichen p.5000

    die eine Titan <3 (564)

    die andere 8-days-brevettato <3 (590)

    Schade, müsste nicht sein weil.....

    Ich meine es gibt eine große Anzahl mir völlig neuer Modelle, gefühlt gibt es doppelt soviele Modelle wie noch vor 2-3 Jahren. Das ist inflationär. Erstens kann man sich kaum entscheiden, welches Modell man denn jetzt kaufen sollte - was dazu führt, dass man als Kunde einfach abwartet

    ...ich das anders sehe - hab gerade erst mehrere Bekannte, die sich im Panerai-sektor umschauen, einfach, weil die Marke gerade auch sehr viel Wind macht. Und wenn man sich mit Panerais beschäftigt, wird es schon wieder nicht so schlimm, weil man sich zur Zeit auf 5 Linien konzentriert, Subs, Radis, Luminors, 1940er, 1950er. Und das war früher auch schon mal anders mit weniger "Linien" und aber viel mehr Durcheinander.

    Ich spreche aus Erfahrung, weil ich mich nicht ansatzweise traue bei anderen Marken einzulesen und deren (egal welche) Markeneinteilung/Modellpolitik für mich ein einziger Wust aus verschiedensten Kombinationen einzelner Elemente ist - so wie für viele Panerei zunächst erscheint.


    Dass JMP sich bei Subs austobt, befriedigt sehr wohl die Hippster-Hublot-zuvielKohel-Fraktion, und die machen den Wind! (#materialp0r n ;) )

    Radis/1940er ("nur mit schwarzem Band") als Anzug-Uhr festzulegen ist dabei auch nicht schlecht.

    Und die due sowie die 42mm als "kannste-gerne-Kaufen-auch-für-die-Frau-als-Geschenk" ist zudem ein Markenverbreitungstool. :bärchen:

    Und dann ist da noch so ein "Scherz" wie die 720/721 und natürlich die 1080 :ringel: (die ich nie für möglich gehalten hätte) die die Community sowas von zufriedenstellt/neidisch macht womit man auch die Historiefreunde auf seiner Seite hätte.


    Alles In Allem scheint JMP wenigstens einen (gutoderschlechten) PLAN zu verfolgen. Ob der sich im Nachhinein auszahlt wird sich zeigen, aber immerhin erkenne ich ihn mehr als bei Bonati. - man muss auch sehen, dass Submersibles so gar keinen historischen Bezug haben (au0ßer einer Kunststoffdrehlünette) und sie sich ab der 305 sowieso völlig frei Bewegen können. Vielleicht kommt da nochmal was ganz anderes dazu, was bisher keiner auf dem Schirm hat. #irgendwas mit Mare Nostrum-Gehäuse?


    PS: die BMG-Update-Geschichte aus Luzern wäre einen eigenen Faden wert. Sehr interessant :lupe:

    PPS: dass es Richemont zur Zeit nicht so gut zu gehen scheint kann man zumindest am Aktienkurs nicht ablesen ;)

  • @ Peterkling:


    sehr schön auf den Punkt gebracht :gut:


    Zu Richemont: die Lage ist wohl unterschiedlich. Der Schmuckbereich lief im letzten Geschäftsjahr mit gut 7 Mrd. Umsatz und 31,5% Profit super, im Uhrenbereich steigt der Umsatz zwar auch wieder - auf zuletzt 3 Mrd. - der Profit liegt aber mit 12,7% deutlich unter den 26%, den sie mit Uhren noch vor 3-4 Jahren gemacht haben.

  • Wollte den Thread mal wieder hochholen, da sich Panerai aktuell preislich in Gefüge begibt bei denen mir schwindelig wird.


    Mir geht's hier nicht um Qualität, Mode, Poser, Werterhalt oder sonstiges, sondern einfach um das Verhältnis der Preise für neu vorgestellte Zwiebeln zu "alten" Referenzen.


    Beispiele:

    Bucherer Blue Edition 11.500,- € vs PAM1351 zu 8.000,- €. Sprich 3.500,- € Aufpreis für ne DLC Beschichtung und die Bucherer-Limitierung

    Die Marina Miliatre Carbotech oder die mit den blauen Dots oder Luna Rosa für 21.000,- € vs die erste Carbotech für 16.600,- €


    Es gibt sicherlich noch weitere Beispiele.


    Die Frage die ich mir Stelle: Wie lange kann man solche Spielchen mit Neuvorstellungen treiben, bis auch die Brot und Butter Modelle preislich angepasst werden?


    So sehr ich die Marke mag und so toll ich auch einige neue Modelle finde... Preislich entwickelt es sich in eine Richtung wo ich einfach nicht mehr mitspielen will und wenn doch, für die aufgerufen Preise ganz anderen Uhren den Vortritt lassen würde.

  • Die Frage die ich mir Stelle: Wie lange kann man solche Spielchen mit Neuvorstellungen treiben, bis auch die Brot und Butter Modelle preislich angepasst werden?


    So sehr ich die Marke mag und so toll ich auch einige neue Modelle finde... Preislich entwickelt es sich in eine Richtung wo ich einfach nicht mehr mitspielen will und wenn doch, für die aufgerufen Preise ganz anderen Uhren den Vortritt lassen würde.


    Simple Antwort, Marius: Solange die Marke es schafft, begehrlich zu bleiben!

    Und solange es genug Menschen gibt, die bereit sind, für einen coolen Look und die Marke die aufgerufenen Preise zu zahlen. Ich habe erst letztes Wochenende jemanden getroffen, der am Samstag einfach zu Bucherer marschiert ist und die DLC-Edition mit blauem Blatt gekauft hat.


    Anscheinend klappt das bislang recht gut. Und da finde ich auch die Strategie, die Basis-Kollektion nicht im Preis anzuheben, dafür aber die eher coolen und Hippen Neuheiten, ganz smart.


    Panerai hat ja einen klasse Vorteil ggü vielen anderen Marken: ihr sehr differenzierendes und einzigartiges Design.

    Und wenn ich mir anschaue, was zB Louis Vuitton für Preise aufruft, wird mir noch deutlich schwindliger. Und da geht es um - in meinen Augen - oft "hässliches" Design. Aber die Marke ist halt hipp.

  • Beispiele:

    Bucherer Blue Edition 11.500,- € vs PAM1351 zu 8.000,- €. Sprich 3.500,- € Aufpreis für ne DLC Beschichtung und die Bucherer-Limitierung

    Die Marina Miliatre Carbotech oder die mit den blauen Dots oder Luna Rosa für 21.000,- € vs die erste Carbotech für 16.600,- €


    Also bezüglich der der neuen Bucherer Blue Edition glaub ich kaum, dass die Uhr produkt- und preispolitisch ein Alleingang von Panerai war. Bucherer wollte eine besondere Uhr mit einzigartigen Merkmalen und Panerai hat geliefert. Kleine Auflage, hoher Preis, mal gucken was passiert. Und anscheinend passiert was. Die Leute kaufen die Uhr. Und wenn die schmalen 188 Stück nicht gänzlich verkauft werden, dann gibt es später halt einen Abschlag und gut is.


    Und zu den Carbotech (und auch anderen Modellen) kann ich nur sagen, dass Panerai sich mglw. selbstbewusst mit Blick auf den Wettbewerb sagt: was Hublot mit Big Bang Unico und Meca 10 kann, kann unsere Submersible schon längst. Das gleiche Spiel. Die Leute kaufen die Teile zu den Preisen. Das Geld ist da. Und wenn sie liegen bleiben, dann gibt es die mit Abschlag. Das alte Spiel.

  • Ich sehe das genauso Marius, ich bin durch und durch der Marke treu, aber für die aufgerufenen Preise kaufe ich schon lange nicht mehr. Die erste Bronzo lag bei 7k jetzt sind wir bei 16k, verrückt. Die Bucherer ist wunderschön, aber für 11k kaufe ich was anderes, mal davon abgesehen,dass ich diese Preise eh nicht zahlen kann. Daher schaue ich auch eher nach älteren Pam‘s im Netz

  • Ich zahle grundsätzlich jenen Preis der für mich persönlich eine Uhr wert ist.

    Eine Fiddy oder eine 225 habe ich damals z.B. weit höher bezahlt als der ursprüngliche Preis - weil sie es mir eben wert waren. Ich denke es muss jeder für sich selbst entscheiden was ihm im einzelnen Fall eine Uhr wert ist. Grundsätzlich gehen die neuen Pams ziemlich schnell an mir vorbei. Die aufgerufenen Preise entsprechen nicht dem "persönlichen emotionalen Gegenwert" den ich bereit bin zu zahlen.

  • Ich kopiere meinen Beitrag aus dem Schnapper-Faden mal hier hin; da passt es m.E. besser:



    Was auch sehr gut zu erkennen ist in der Nachbetrachtung. Angelo Bonati hat in den letzten 5 Jahren seines Schaffens ein ganz schönes Feuerwerk abgebrannt....die SE's auf 10-12 Jahre verteilt wären für die Entwicklung der Marke wesentlich besser gewesen.

    JMP ist ja keiner der vorher Tütensuppen verkauft hat. Er kennt die Branche und wusste ganz genau auf was er sich bei Panerai einlässt...deshalb setzt er erst mal auf 'Modernität'.

    Tatsache ist eben auch das er sich mit der 'wahren' Geschichte und das spezielle Klientel bei Panerai (noch)nicht auskennt und bei vielen Dingen daneben tritt.


    Das Netz vergisst halt nicht und das könnte ihm auch irgendwann vor die Füsse fallen.


    A. Bonati hat sicherlich sehr vieles Richtig gemacht. Aus meiner Sicht liegt die "Wurzel des Übels" in einer Fehlentscheidung: Die Manufaktur in Neuchatel.


    Das Werk ist schlicht überdimensioniert. Im Nachhinein scheint auch klar, warum. Beim Besuch erzählt der Leiter der Manufaktur, Jerome Cavadini, dass er zuvor bei Girard Perregaux gearbeitet hat und Gino Macaluso ihn durch die BMW Werke geschickt hätte, um zu schauen, was sich aus der Automobilfertigung auf eine moderne Uhrenmanufaktur übertragen lässt. Und da fällt vor allem eines auf: Automatisierung. All das lässt sich in Neuchatel wunderbar besichtigen, hat jedoch einen Nachteil: damit sich die Automatisierung im Business Case wirklich rechnet, braucht es Skalierung. Ohne eine bestimmte Produktionsmenge geht sonst die Rechnung nicht auf.


    Ich vermute einfach mal, dass das der Hauptgrund für die Dimensionierung der Fertigung in Neuchatel war. Und damit war schlicht vorgegeben, wie viele Uhren jedes Jahr zu produzieren waren bzw. sind. Das war natürlich für den Markt zu dem Zeitpunkt der Entwicklung von Panerai deutlich zu viel und in der Folge mussten also immer mehr Varianten konzipiert werden, um ständig Neues bei Handel zu platzieren. Der Rest ist bekannt.


    Wenn JMP da wirklich "umsteuern" will, wird er aus meiner Sicht vor allem eines tun müssen: den Output deutlich zu reduzieren. Dann lässt sich auch das Portfolio bereinigen und SEs und Varianten können wieder mit Umsicht (und nicht auf Masse getrimmt) in den Markt kommen. Wenn er dann noch den Vertrieb wieder auf Luxus trimmt und mit Konsequenz Rabatte und Verkäufe in den Graumarkt sanktioniert, kann er Panerai in ein paar Jahren wieder nach ganz weit vorne entwickeln. Die Marke hat eines, um das viele Wettbewerber sie beneiden: eine hoch emotionale Marken DNA mit einem Design, das ein Gesicht in der Menge ist. Frage ist nur, ob der Konzern das zulässt und für ein paar Jahre auf Marge verzichtet.


    AP ist aktuell ein schönes Beispiel, wie man es machen kann (mal abgesehen von der Code 11:59 :bgdev:), wenn man nicht auf Menge, Menge und nochmals Menge setzt als Luxusmarke. Noch vor 10 Jahren gab es die RO mit deutlichen Nachlässen.