Besuch der Manufaktur Moritz Grossmann

    • Offizieller Beitrag

    Hier noch mal ein kleines Filmchen von der Manufaktur.


    Film


    Die Entstehungsgeschichte habe ich hier schon mal irgendwo geschrieben.
    Noch mal kurz in Stichpunkten:


    >Namensrechte durch Frau Christine Hutter gesichert
    >Geldgeber sind Investoren und Uhrenliebhaber aus dem Land der Berge und des Käse
    >Die ersten Mitarbeiter in der neuen Firma sind ehemalige Uhrmacher von ALS ( also Cheffin, Chefkonstrukteur Jens Schneider...)
    >Das erste Modell war schon bei Produktionsbeginn fast ausverkauft
    >Kauf des Grundstückes in der Uferstraße und Bau des neuen Manufakturgebäudes


    Ich kann einen Besuch der Manufaktur nur Empfehlen, eine in Augenscheinnahme der Modelle beim Konzi oder ein Besuch
    der Messen Baselworld oder Munichtime.


    Das ein Design nicht jedem Gefällt ist ja klar, aber Handwerklich gesehen gibt es da nichts zu meckern.


    Ich gebe hier mal noch ein paar Worte von 2 Mitgliedern wieder:


    Mitglied 1 Fragt : "Wer kauft so was für so viel Geld?"


    Mitglied 2 Antwortet: "Menschen die Rolex für industrielle Massenware halten, wert auf Individualität legen und den gleichen Eindruck bzgl. des Kalibers haben wie du."


    Ist zwar etwas aus der Konversation gerissen, aber ich finde das sich hier die Intention zum Kauf so einer Uhr wiederspiegelt.

  • Wenn ich bereit bin, für eine Uhr tausende von Euros hinzublättern, dann möchte ich auch schon Gewissheit haben, daß die Marke oder Manufaktur auch in Jahrzehnte noch besteht. Dies kann ich bei PP, AP, VC, JLC, Omega, Rolex, Breguet, Blancpain, Panerai, GO, IWC und Lange. Um einige Bsp. zu nennen. Diese Marken gibt es schon seit Jahrhunderten am Markt. Dabei sind auch schon durch Krisen gegangen und haben diese bewältigt. Sie genießen weltweit einen hervorragenden Nahmen. Egal ob in Europa, USA, Asien, Australien oder sonst wo.


    Dann gibt es Marken wie eben Grossmann, Parmigiani, Richard Mille, Greubel & Forsey, Roger Dubuis, F.P Journe, Hublot um einige zu nennen. Auch diese Uhren kosten sündhaft viel Geld. Aber wer kann sich sicher sein, daß diese Marken in zig Jahrzehnten überhaupt noch am Markt vertreten sind ? Sie sind alle aus dem nichts auferstanden. Wurden durch gutes Marketing hoch gepuscht. Eine lange Geschichte hat von denen keiner zu erzählen. Und spätestens wenn man seine Uhr dann vielleicht mal irgendwann wieder verkaufen möchte kommt das ganz böse erwachen. Will heißen, wenn ich für eine Uhr tausende von Euros ausgebe, möchte ich auch eine gewisse Wertstabilität haben. Das habe ich in gewisser weise bei den erst genannten Marken, bei den "neuen Marken" aber auf keinen Fall...

    • Offizieller Beitrag

    Danke haart. Du sprichst mir aus der Seele.


    Vielleicht mal einen Namen unter deinem Beitrag setzen. Ist besser fürs ansprechen.


    Ich musste das Thema noch einmal hochholen.


    Ich kann es nicht mehr lesen mit der Massenware im Bezug auf Rolex.
    Vieleicht sollte man sich einmal mit der Geschichte, Erfindungen, Know Off ..... der Marke Rolex auseinander setzen.


    Nur das mal nebenbei.


    Peter, noch einmal Danke für deinen Bericht und deine Antworten auf die Beiträge.


    Ich werde mir das nächstes Jahr mal ansehen.


    Mit Dir?!

  • Wenn ich tausende von Euros für eine Uhr hinblättere, dann in erster Linie, weil sie mir es wert ist und ich sie besitzen will. Eine Jahrhunderte alte Geschichte, die mit der jetzigen Marke lediglich noch den Namen gemeinsam hat interessiert mich dabei genauso wenig wie der Grad der Akzeptanz in der Gesellschaft. Was mich aber sehr wohl dabei interessiert, ist ob hinter Produkt und Marke auch Menschen mit Leidenschaft und Herzblut stehen. Denen gebe ich nämlich viel lieber mein Geld, als einem Gesichtslosen, auf Gewinnmaximierung ausgelegten Großkonzern, für den ich maximal eine Zahl in der Quartalsstatistik bin.


    So sind die Menschen eben verschieden. Ich gönne jedenfalls jedem die Uhr, für die er sich entschieden hat, egal aus welchen Gründen, Hauptsache man hat Spaß dabei und schaut weder neidisch noch verachtend auf das Handgelenk seines Nachbarn. :gut:

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    VG aus HH,
    Simon


    "Opinions are like assholes, everybody's got one!"

  • ich Interesse mich primär nicht für eine bestimmte Marke. Mich muss die Ausstrahlung bzw der Charakter einer Uhr ansprechen. Wenn eine entsprechende Uhr auch am Handgelenk überzeugt, steige ich tiefer ein: die Technik/das Werk, die Geschichte und Philosophie der Marke etc. Und wenn das „Gesamtpaket“ dann auch überzeugt, kommt der schwierigste Teil: passt sie in meine Sammlung und welche Uhr würde dafür gehen?


    Bezogen auf das Thema: Moritz Grossmann spricht mit optisch gar nicht und Werke in ähnlicher Güte habe ich von Lange. Daher hat die Marke bei mir bislang keine Chance.

  • Pholosophie ist ein gutes Stichwort! Welche Marken haben denn eine wirklich nachvollziehbare Philosophie die dort auch merklich nach innen und nach außen gelebt wird? Ich frage das durchaus ernsthaft und interessiert, denn aus meiner langjährigen Erfahrung in diversen Sparten der Werbeindustrie habe ich gelernt, das Firmenphilosophien heute primär in der Marketingabteilung entwickelt werden um einen werblichen Zweck zu erfüllen.

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    • Offizieller Beitrag

    Mein Tip tempus!


    Ruf bei Glashütte Original an und melde dich für eine Manufakturführung an.


    Ich glaube dort wirst du soviel über die Philosophie von Glashütte Original erfahren um mich in dieser Richtung zu verstehen.


    Für mich war es immer ein Erlebnis in der Altenberger Strasse 1 "aufzutauchen".
    Das sollte Dir dann auch so gehen.


    Du kannst dich gern an mich wenden, kein Problem.

  • Pholosophie ist ein gutes Stichwort! Welche Marken haben denn eine wirklich nachvollziehbare Philosophie die dort auch merklich nach innen und nach außen gelebt wird? Ich frage das durchaus ernsthaft und interessiert, denn aus meiner langjährigen Erfahrung in diversen Sparten der Werbeindustrie habe ich gelernt, das Firmenphilosophien heute primär in der Marketingabteilung entwickelt werden um einen werblichen Zweck zu erfüllen.

    Hallo Simon,


    Da bin ich völlig bei dir - Markenphilosophien werden schon seit vielen Jahren von den Marketingabteilungen entwickelt. Manchmal sind sie an den Haaren herbeigezogen, manchmal wurden sie aus der Geschichte der Marke entwickelt und auch über die Produkte authentisch fortgeführt. Über die Produkte nachvollziehbare Markenphilosophien bieten heute z. B. für mich


    A. Lange & Söhne
    Moser & Cie
    Rolex
    Breitling
    Nomos


    Ein Negativ-Beispiel ist heute - leider:


    Panerai

  • Ralf, hast Du da nicht Glashütte Original und Tudor vergessen? Es ist aber, wie ich Deinen Zeilen entnehmen kann, Deine subjektive Meinung.


    Für mich würden die beiden genannten jedenfalls mit dazu gehören.


    GO beispielsweise allein schon durch die Geschichte bzgl. der Produktion zu DDR Zeiten und schau Dir mal die Seventies und Sixties Modelle an, da werden sogar noch die alten Wurzeln in zeitgemäßer Form weitergeführt.

    • Offizieller Beitrag

    So sehe ich das auch Peter.


    Und ich hoffe Glashütte Original arbeitet weiter an der Vintage Linie.


    Ich denke da an ein Handaufzuguhr mit dem Kaliber 49.
    Dieses Kaliber 49 war für mich ein Highlight.

  • Ralf, hast Du da nicht Glashütte Original und Tudor vergessen? Es ist aber, wie ich Deinen Zeilen entnehmen kann, Deine subjektive Meinung.


    Für mich würden die beiden genannten jedenfalls mit dazu gehören.


    GO beispielsweise allein schon durch die Geschichte bzgl. der Produktion zu DDR Zeiten und schau Dir mal die Seventies und Sixties Modelle an, da werden sogar noch die alten Wurzeln in zeitgemäßer Form weitergeführt.


    Hallo Peter,


    Meine Aufzählung ist natürlich nicht vollständig, es waren ein paar Beispiele. JLC und Breguet gehören sicher auch dazu.


    Es gibt Marken, mit denen ich mich nicht viel beschäftige. Breguet und VC zB gehen an mich überhaupt nicht ran. Und GO hat für mich in der Vergangenheit schlicht unverfroren das ikonische Gesicht der Lange 1 kopiert, um vom damals einsetzenden Erfolg der Uhren aus Glashütte zu profitieren. Mittlerweile macht GO sicherlich tolle und anspruchsvolle Uhren und auch das Großdatum haben sie ein wenig besser gelöst als Lange. Für mich persönlich ist GO trotzdem rein subjektiv ein klares No-Go, ebenso wie Hublot, die ebenfalls stilprägende Elemente von anderen Ikonen kopiert haben.


    Aber das entscheidet ja jeder für sich selbst.

    • Offizieller Beitrag

    Man sollte in dem Zusammenhang Lange 1 mal in der Geschichte blättern wo sie zuerst auf dem Reissbrett war.


    Wo stammt die Idee dieser retrograden Anzeige her?


    Wenn ein Uhrenhersteller an mir vorbei geht ist es eben so. Das kann man nur ändern wenn man mal hinter die Kulissen schaut. Man muss aber dazu die Bereitschaft aufbringen.
    Wenn man diese Bereitschaft nicht hat, sollte man das auch lassen.


    Ich habe da auch kein Problem mit.


    An mir gehen auch einige Uhrenhersteller vorbei und das ist nun mal nicht zu ändern.
    Sei es durch schlechte Erfahrungen in Sachen Service oder die Uhren gefallen mir einfach nicht.
    Ich schaue auch auf die Philosophie der Marke.
    Das sollte schon alles passen.


    Manche Anzeigen, Designer- Elemente kann man nun mal nicht neu erfinden.


    Da fällt mir sofort die Submariner von Rolex ein. Wie oft wurde diese Uhr kopiert und von wieviel Herstellern auf dem Markt gebracht?!

  • Hallo Ralf,


    es ist Deine subjektive Meinung und bei mir gibt es auch Hersteller mit denen ich nichts anfangen kann und andere die mir extrem sympathisch sind und wo für mich persönlich alles passt.


    Zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden und im breit gefächertem Angebot an Uhren und Herstellern ist für jeden etwas dabei.


    Was uns umfassend vereint ist die Leidenschaft zu Uhren.

  • Man möge mich korrigieren wenn ich falsch liege, aber wurde der Name Lange durch die Verstaatlichung der Unternehmen nicht komplett gestrichen und GUB bzw. Glashütte Original erhielt das zufällige Privileg die zusammengelegten Betriebe 1993 weiterzuführen? Im gleichen Jahr wurde von Lange das Patent zum Datum angemeldet. Wann kam die erste GUB mit Panoramadatum?

    • Offizieller Beitrag

    Die erste Glashütte Original mit Panoramadatum war die Autodate, Kaliber 38-42. Müsste so um 96- 97 gewesen sein. Dann kam die Senator Automatik mit dem Kaliber 39 Panoramadatum mit einem patentierten Grossdatum und das für 3550 Mark.


    Die Scheiben für das Datum waren auf einer Ebene ohne Steg zwischen beiden Zahlenscheiben. Das war neu auf dem Uhrenmarkt.


    Glashütte Original ist der Rechtsnachfolger der staatlichen Betriebe der GUB.


    GLAHÜTTE ORIGINAL erhielt auch in Anlehnung des feinen Uhrenbaus das Entstehungsjahr 1845 für den feinen Uhrenbau in Glashütte.




    Walter Lange gründete am 7. Dezember 1990 die „Lange Uhren GmbH“ als neue Uhrenmanufaktur und erwarb dann die Markenrechte für „A. Lange & Söhne“, die durch die sowjetische Enteignung zunächst an den volkseigenen Betrieb GUB und nach der Wiedervereinigung zwischenzeitlich an die Treuhand gegangen waren.




    Ich gehen hier am Thema Grossmann vorbei :grb:

  • Die Geschichte von Glashütte Orginal ist ein wenig „designed“.


    1845 gründete Ferdinand Adolf Lange in Glashütte das erste Uhrenunternehmen und begann, Menschen dort für die Uhrmacherei auszubilden. Andere Unternehmen entstanden in der Folge. Glashütte Original war nicht dabei.


    Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle Firmen enteignet und in den VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) zusammengeführt. Nach der Wende wurde die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH daraus, die Heinz W. Pfeiffer von der Treuhand übernahm und Glashütte Original daraus machte.


    Lange & Söhne war bis zum Krieg die namhafteste Manufaktur in Glashütte und wurde von Walter Lange 1994 wieder neu gegründet. Glashütte Original hingegen ist der Rechtsnachfolger der GUB, einem Sammelsurium von ehemaligen Unternehmen im Bereich Uhren aus Gladhütte.


    Zurück zu Moritz Grossmann: In Dresden zum Uhrmacher ausgebildet, arbeitete er auch einige Monate für Ferdinand Lange und ging dann als Uhrmacher in die Schweiz. Es folgten weitere Stationen als Uhrmacher in England, Belgien und anderen Ländern, bevor er nach Glashütte zurückkehrte und seine eigene Firma für Taschenuhren, Großuhren, Uhrenkomponenten und Werkzeuge gründete. Nach seinem Tod 1885 wurde die Firma aufgelöst.


    Christine Hutter, die nach der Neugründung für Lange & Söhne arbeitete, hat die Marke dann „entdeckt“ und den Namen verwendet für die 2008 wieder gegründete Marke Moritz Großmann Uhren.