• Da im anderen Loungesektor gerade nach Pulsuhren gefragt wird, hier eine Kurzvorstellung der Polar V800.








    Besitze das gute Stück auch erst seit Kurzem, daher kann dies hier kein umfassender Bericht zum kompletten Leistungsumfang sein. Zu den diversen Sportfunktionen finden sich in Internet auch schon allerlei gute Infos, daher fangen wir mal mit den Dingen an, die woanders eher nicht zur Sprache kommen.


    Wie die interessierte Sportlerfraktion es sich bereits denken kann, handelt es sich bei der V800 um einen Sporttracker in Tradition der Pulsuhren, wie sie Polar bereits seit Ewigkeiten produziert. Treu geblieben sind sie daher auch ihrem Konzept der Herzfrequenzmessung per Brustgurt. Diese Funktion klammere ich allerdings erstmal aus, da ich den H7 Sensor (noch) nicht besitze. Neu gegenüber den steinalten Modellen ist der Wechsel hin zu BT als Übertragungstechnologie, so daß auch die Implementation diverser neuer Sensoren und Kompatibilität zu Smartphones etc. gewährleistet ist.
    Der ganze optionale Sensor Kram interessiert aber jetzt erstmal nur am Rande, denn eigentlich ist das Ding schon fast in Richtung Smartwatch unterwegs und kann dank eingebautem GPS auch ohne weiteres Zubehör oder Handy direkt eingesetzt werden. Kommen wir daher zum Wesentlichen - der Uhr selbst.


    Der erste Eindruck ist sehr positiv, denn die Kiste ist im Vergleich zu vielen anderen Sportuhren wirklich gut verarbeitet. Die Flanken des Gehäuses sind sehr schick in Metall gehalten, und das Display kommt mit Gorilla Glas daher. Die fünf Knöpfe wirken ebenfalls sehr edel, bieten vernünftige Druckpunkte und ein gutes haptisches Feedback, Wirklich schön gemacht.




    Bei der Uhransicht kan man zwischen verschiedenen Ansichten wählen, auch eine analoge Imitation ist dabei sowie eine Version mit ultraübergroßen Zahlen. Da sollte etwas passendes für jeden Geschmack dabei sein, wengleich es hier nicht um einen Beautykontest geht. Das Display ist schwarz/weiss und auf Funktionalität getrimmt. Fancy Color Optik gibt es anderswo, dafür ist die Polar absolut hervorragend ablesbar, denn der Kontrast ist um Längen besser als bei vielen anderen typischen Vertretern. Ein Hintergrundbeleuchtung für Nachtläufe findet sich ebenso. Sehr gut gelöst.


    Das vorgestellte Modell stammt aus einem jüngeren Revisionsbatch, wie man an der kleinen schwarzen Abdecklippe erkennen kann. Darunter befindet sich der Anschluss für das Ladekabel.





    Bei früheren Versionen (und einigen anderen Polaruhren) gab es Beschwerden über Korrosionsanfälligkeit der Buchse, da z.B. beim Schwimmen Wasser eindringen und zum Verlust der Konnektivität mit dem Stecker führen konnte, im Falle von Salzwasser wurden sogar Schäden an der Batterie gemeldet. Daher hat Polar den Anschluß nun extra geschützt. Heavy Duty U-Boot Technologie ist das nicht, aber vermutlich erfüllt es den Zweck.


    Heavy Duty dagegen ist der Eindruck, den das Armband vermittelt - und dies ist das erste Ärgernis an der Polar.


    Im Gegensatz zu vielen Berichten im Internet, die den Tragekomfort über den grünen Klee loben, bin ich nur mittelmäßig begeistert. Das liegt zum einen am Kautschukband. Polar wollte da sicherlich alles richtig machen - und hat es für meinen Geschmack trotzdem versiebt.



    Zum einen ist der Bandanschluss proprietär (wenngleich Ersatzbänder beim Hersteller für19 Euro erhältlich sind und auch in Eigenregie gewechset werden können). Mal eben ein NATO dran wird vermutlich nicht gehen, zumindest nicht so einfach.
    Und dies wäre für meinen Geschmack mehr als sinnvoll, denn das Band zickt in mehreren Sektionen rum:


    Stabil ist es, keine Frage, und es wird sich unter keinen Umständen vom Arm lösen, auch bei Haiangriff vor Hawaii beim Ironman oder auf dem 8000er in Nepal.
    Dafür ist es aber ein einziges Gezeter, das Ding umzuschnallen und wieder zu lösen, denn Polar hat da m.E einfach zu viele Sicherungen eingebaut.


    1. Die Schließe wirkt wie ein Ratschenverschluss einer LKW Ladungssicherung. Geht garantiert nicht auf (auch wenn man es will) und lässt sich geschlossen nicht so einfach nachjustierten. Fein einstellbar ist es allerdings schon, da die Rasterungen recht praktikabel sind.


    2. Das Band ist angeblich so konzipiert, daß man es auch über Kleidungsstücken, Neo, Winterjacke etc . verwenden kann. Dies ist quasi der Gegenentwurf zu den Uhren mit integriertem optischen Pulssensor, wie z.B. bei der Garmin Forerunner Serie, welche auf direkten Hautkontakt angewiesen sind. Gut und schön, aber dadurch ist das Band ultralang (auf einer Webseite wurde es als Größe M - XXXL ausgewiesen, dem kann ich nur zustimmen, andere Größen gibt es m.W. nicht).
    Das wiederum führt dazu, daß das Bandende im normalen Berieb zwangsläufig übersteht.




    3. Weiter nach oben schieben kann man die Sicherung leider nicht, weil man dort schon im Bereich der Bandintegration ist und die gegebene Breite eine Positionsänderung nach oben nicht zulässt.
    Jetzt könnte man argumentieren, mit zu kleinen Handgelenken hat man halt Pech gehabt. Aber wenn man mal die üblichen Bilder im Netz durchforstet, findet man diesen "Bug" nahezu überall.
    Dieses Detail wird nur selten erwähnt, kann einem den Spaß aber ganz schön verderben.


    Daß ich mit der Ansicht nicht ganz alleine stehe, beweist ein Posting im Triathlon Forum, in dem sich jemand ebenfalls darüber beschwert und auch gleich das Problem aufzeigt :
    Das abstippende Ende ist immer im Weg, vor allem wenn man z.B. einen Pullover auszieht. Noch schlimmer ist es bei eng anliegenden Sachen, beispielsweise einem Neoprenanzug beim Triathlon - geht für meinen Geschmack gar nicht.
    Bin schon soweit das Ende abzuschneiden auch wenn es nicht schön aussieht, werde aber vll. erstmal ein Ersatzband bestellen und es dann am alten ausprobieren.


    Auf die nächste Sicherung müsste man dann verzichten, was mir völlig egal wäre :





    4. Auf dem Bild sieht man im oberen Bereich noch eine kleine Erhebung ganz am Rand, welche ebenfalls dazu dient, daß das Band unter keinen Umständen herausrutschen kann.


    Schön gedacht, leider führt es dazu, daß die Fummelei noch heftiger wird, weil das Band ohnehin schon stramm eingefädelt ist. Daher hätte ich keine Skrupel, dort die Schere anzusetzen, zumal...


    5. ..... der gut sichtbare rote Punkt nicht nur ein optischer Akzent ist, sondern ebenfalls Druck von oben auf das Band ausübt.


    Dieses multiple Sicherungssystem ist bestimmt gut gemeint gewesen, aber m.E. schon paranoid und dadurch wenig praktisch. Fairerweise mus gesagt werden, daß man sich nach einigen Tagen durchaus daran gewöhnt und die Bedienung mit etwas Übung und ein paar Tricks einfacher und schneller wird.


    Wenn wir schön beim Meckern sind -> Tragekomfort :


    Die Uhr sieht für einen Sportwecker wirklich edel aus. Das leicht geschwungene Design macht schlank und wirkt formschön. Trotzdem ist die Uhr ein Klopper, genau wie viele andere
    Uhren dieses Segments, wie z.B. die Tom Tom Cardio. Durch die schmale Linie wirkt sie durchaus elegant, aber in y-Richtung ist das Ding die reinste Tellermine. Sie versteckt die Länge sehr gut durch die Farbaufteilung und das Zusammenspiel mit dem Metallgehäuse, welches für sich alleine betrachtet durchaus zierlich ist. Bei genauerer Betrachtung sieht man jedoch, daß der "Motorraum" noch deutlich größer ist und bis in den Bereich des Bandanschlusses ragt. Die Länge bewegt sich daher irgendwo zwischen einer 50mm Flieger Nav B und einer Haftmine :bgdev: , nur eben mit sehr schlanker Hüfte. Dei Bauhöhe ist auch nicht gerade ohne, wenngleich es da noch hefitigere Modelle gibt. In z-Richtung macht da das erwähnte das Bandende aber den größeren Ärger.
    Ich beschreibe das hier so ausführlich, um einen Gegenpol zu einigen Reviewern zu setzen, die tatsächlich behaupten, die Uhr wäre so elegant, daß man sie sogar zum Anzug tragen könne. Aber bitte, Jeder wie er´s mag.....


    Jetzt ist aber auch gleich Schluss mit der Motzerei, nur ein Punkt noch :


    Die V800 kann auch als AKtivitätstracker im Alltag dienen. Auf die Details können wir ein anderes Mal eingehen, der Funktionsumfang ist gigantisch. Hinsichtlich des Tragekomforts sei in dem Zusammenhang nur die Schlaffunktion erwähnt. Man kann tatsächlich die Schlafdauer und -qualität überwachen, was sogar erstaunlich gut funktioniert, alle Achtung. Allerdings bin ich sicher, daß ich die Uhr nicht dauerhaft beim Schlafen tragen werde. Dafür ist sie für mich einfach ein zu fetter Bolide.


    So jetzt haben wir aber wirklich alle negativen Punkte abgearbeitet, die mir bislang aufgefallen sind.


    Denn alles andere funktioniert wirklich hervorragend. Der GPS Tracker ist eine Wucht, die Darstellung genial und die Aufarbeitung in der Polar Flow Software klasse gemacht.
    Über die Sinnhaftigkeit und Aussagekraft des Aktivitätstrackers im Alltag kann man viel philosophieren, die Sportfunktionen an sich sind aber so umfassend und professionell umgesetzt wie bei kaum einem anderen Modell.




    Der Funktionsumfang ist schlicht unfassbar, so daß man sich in die Angebotespalette erstmal einarbeiten muss, um etwas wirklich Aussagekräftiges darüber schreiben zu können.
    Daher vertagen wir die Detail auf später. Bisher gibt es da aber keinen Grund zur Klage.


    Und das Wichtigste zum Schluss, ganz nach dem Motto "Quatsch mich nicht voll und langweile nicht mit Details - was bringt der Scheiß ? "


    Was es bringt ? Ich war seitdem jeden Tag Laufen! :blume:

    • Offizieller Beitrag

    Das nenne ich mal einen guten Beitrag und eine Konsequente Uhrenvorstellung und Beschreibung nach deinen Ansichten :gut:


    Gehe weiterhin schön laufen, und wenn es soweit ist, teile uns deine Erfahrungen im sportlichen Bereich mit.

  • Als Erstes einmal, Danke für die tolle Beschreibung! :blume:


    Als Zweites... Geil, die Uhr dient doch der Motivaiton ;) Also... ich bin dann mal weg... . Polarschnäppchen googlen....

    Was es bringt ? Ich war seitdem jeden Tag Laufen!

  • Hab keine Zeit für Updates - war eben mit Stirnlampe laufen :dance:



    Das sagt eigentlich alles über die Uhr oder ?





    Nur soviel : Beim Thema Bandüberstand hat sich das Problem etwas abgeschwächt, da ich gemerkt habe, daß man den Keeper mit etwas mehr Kraft durchaus noch höher schieben und ein wenig aufweiten kann. Damit ist die Fixierung des überstehenden Endes einigermaßen passabel, zumindest hängt das Ende nicht mehr ganz so sinnlos in der Luft. Optimal finde ich es immer noch nicht, aber es ist erträglich.


    Band weiter und enger stellen, geht so langsam auch - hab es sogar schon blind im Dunkeln geschafft :)
    Ganz wie bei der Bundeswehr: Zerlegen - Zusammensetzen :)
    Aber das Ding ist und bleibt ein zäher Hund.



    "Nöö, nich schon wieder Weihnachten bei den Maccaronis."

    "Nix Italien -. GIBRALTAR!"

    Det iss wie bei ´ner Jungfrau. Da musste Deinen Kahn mit Vaseline einschmieren, damit de da durch kommst.", Das Boot

  • Eine Woche Testzeit ist vergangen, Zeit für den Sportteil !


    Der Grund eine Uhr dieses Typs zu kaufen, ist schießlich die Sportfunktion - nichts anderes.
    Als Alltagsuhr finde ich sie nämlich eher weniger geeignet. Dies mögen andere Tester anders betrachten, aber ich finde sie nicht sonderlich angenehm zu tragen, besonders, wenn sie den gesamten Tag oder gar die ganze Nacht am Arm bleiben soll.


    Damit realtiviert sich bereits der Sinn und Zweck des Activity Trackers, der eigentlich nur dann Sinn macht, wenn man den Wecker 24/7 trägt. Die Funktion an sich ist gerade für Schreibtischtäter gar nicht so verkehrt, denn je nach individuell konfigurierbarem Profil überwacht die Uhr, wieviel man hermum gelaufen oder aktiv gewesen ist, bzw. faul herumgesessen hat. Die Sensorik basiert im wesentlichen auf einem Schrittzähler und 3d Bewegungsdetektor.


    Alle Daten werden in der Polar Flow Software synchronisiert und werden ansehnlich optisch aufbereitet. Egal ob es um Aktivitätsphasen, echte Sporteinheiten oder Schlafzeiten geht, dem Teil entgeht nichts. Gerade die Analyse der Schlafphasen und die Aufschlüsselung in Tiefschlaf vs unruhige Anteile funktioniert erstaunlich gut, inkl Erkennung der tatsächlichen Einschlaf- und Aufwachzeit - selbst wenn man länger im Bett war.
    Wer an dieser Stelle Probleme hat (Schnarchptienten etc), kann das durchaus mal als MIni Schlaflabortest gebrauchen.


    Diese Funktionen bekommt man aber wie gesagt mit der Flow Software zur Verfügung gestellt, welche mit allen aktuellen Uhr und Armbandmodellen von Polar zusammenarbeitet - auch im gemischten Betrieb. Wer also Wert darauf legt, dem würde ich eher empfehlen, statt der V800 im Alltag ein kleineres, leichteres Band wie das Loop zu verwenden.
    Ansonsten ist der Activity Tracker mal ganz nett, um zu verifizieren, was man sich eh bereits denken konnte (sinnlos im Büro und in Meetings rumsitzen....).


    Wie sagte mal jemand so schön :
    "Meetings are an addictive, highly self indulgent activity, that corporations and other organisations habitually engage in, only because they cannot actually masturbate.", Dave Barry


    Inwieweit man die System-Hinweise tatsächlich als Motivationshilfe für mehr Bewegung annimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Man darf skeptisch sein, ob der Effekt wirklich nachhaltig ist, aber einen gewissen Anreiz zur Überwindung des inneren Schweinehundes bietet die Geschichte schon.




    Der eigentliche Kracher an dem Wecker sind aber die wirklichen Sportfunktionen, welche man in Kombination mit dem Activitytracker benutzen kann, aber durchaus auch unabhängig davon. Eine Option, die ich für deutlich realistischer halte. Schließlich wollen die Uhrenfreunde ja auch mal eine andere Zweibel tragen. Abgesehen vom Tragekomfort mag ich mir außerdem nur in Maßen von einer Software vorschreiben lassen, was ich wie, wo und wann zu tun habe.


    Capcom: "13, we just got another request from the Flight Surgeon for you to get some sleep. Don't like these readings down here."

    Jim Lovell : "Let's see how he likes this!! :maul: I am sick and tired of the entire western world knowing how my kidneys are functioning!" ,

    Capcom: " Jim, we just had a bottoming out on your biomeds"
    Gene Krantz: :"It's just a little medical mutiny, Doc. I'm sure the boys are still with us" , Apollo 13



    Für den reinen Sportteil gibt es m.E. ein paar wesentliche Anforderungen :



    1. Ablesbarkeit der Daten während des Laufens


    Wie schon bereits erwähnt, ist dies bei der V800 absolut vorbildlich gelöst. Das Display ist kontrastreich und kann in weiten Teilen "customized" werden.


    In der Flow Software kann man nämlich selbst entscheiden, was man angezeigt bekommen möchte. Zur Auswahl stehen maximal 4 Felder/Seite, in die man Uhrzeit, Pace, Distanz, Höhe, Puls, HF Zonen etc. ect. einprogrammieren kann. Möchte man die Zahlenwerte größer haben, kann man auch weniger Felder aktivieren, umso größer werden die Werte dementsprechend angezeigt.
    Besser geht´s nicht.


    2. GPS


    Ein wesentlicher Punkt für die Anschaffung der Polar war die Möglichkeit, Laufdistanzen und Geschwindigkeiten zu tracken.
    Zu dem Thema gibt es wunderbare Auswertungen im Netz. Die generelle Meinung ist, daß der GPS Empfänger der V800 mit zu den Besten am Markt gehört. Unterschieden wird dabei zwischen Schnelligkeit bei der Ortung der Satelliten, Genauigkeit und Wiederholbarkeit der Ergebnisse.
    Eine der besten Auswertungen hierzu kann man auf http://fellrnr.com/wiki/GPS_Accuracy finden


    Die V800 rangiert dabei ganz weit oben, direkt hinter einem footpod als Referenz.


    Accuracy 9.7
    Precision 7.4
    Repeatability 8.1
    Chipset SiRFstarIV


    Dazu sei noch gesagt, daß es bei der SirfstarIV Architektur noch verschiedene Implementationsvarianten gibt, von denen bei der V800 die beste verbaut woden sein soll.


    Persönlich kann ich die Lobeshymnen durchaus unterstreichen. Die Routen sehen sehr sauber aus, keine Probleme unter Bäumen, vernünftige Glättung bei der Pace Berechnung usw. Im Bereich GPS Fix gehen die Meinungen auseinander. An bereits bekannten Standorten geht es ruckzuck. An unbekannten Orten kann es allerdings auch schonmal länger dauern, bis "GPS O.k." angezeigt wird.


    3. Herzfrequenz


    Ich konnte jetzt auch kurz die Herzfrequenzmessung ausprobieren, für die man einen Brustgurt verwenden muss. Eine eingebaute optische HF Messung am Arm hat die V800 nicht. Ob dies ein Nachteil oder Vorteil ist, darüber kann man streiten. Als Verkaufsargumente gelten die Möglicheit, auch unter Wasser zu messen, sowie eine höhere Genauigkeit (inkl. HF Variabilität rMSSD).


    Zum Schwimmen kann ich nichts sagen, kenne nur ein paar Meinungen dazu, wonach der Gurt bei Männern gerne mal verrutscht (bei Frauen funktioniert das anatomisch bedingt besser). Fast alle kritischen Berichte beziehen sich eigentlich auf die Schwimmaktivitäten, wie GPS Loss unter Wasser, fehlende Bahnschwimmdetektion [offenbar mitterweile nachgerüstet], etc.


    Als Läufer kann ich nicht klagen. Die Messung funktioniert tadellos und sehr zuverlässig. Der Bluetooth Sender und der Gurt sind zwei separate Teile, so daß man den Gurt waschen und irgendwann auch separat austauschen kann, wenn die Leitfähigkeitspads verschlissen sind. Der Sender selbst bleibt.


    Die Koppelung zwischen Sensor und Uhr funktioniert auf Anhieb und ohne Probleme. Einfach "Koppeln" drücken und schon ist die Uhr bereit zur HF Messung. Kein IP Port Adressen Gedöns, straight forward.
    Selbst dieses simple Setup muss man nur einmal einrichten. Danach kennt die Uhr den Sender und verbindet sich automatisch, sobald man den Gurt umschnallt und der Sender eingesteckt wird.



    4. Leistungsauswertung.


    Polar Flow bietet diverse Dienste an, um Einheiten zu protokollieren und auszuwerten. Auch Trainingsprogramme kann man sich gezielt erstellen lassen, die zur Orientierung dienen können. Sklavisch würde ich mich nicht daran halten, aber es ist ein guter Einstieg in die Materie. Angeboten werden z.B. gezielte Aufbautrainings für 5 & 10km Läufe, sowie Halb- und Full Marathon.
    Neben typischen Kurz- , Mittel- und Langsdistanzen im Bereich aerober Grundausdauer werden auch schnelle Läufe und Intervalleinheiten vorgeschlagen. Auf Wunsch lässt sich das Ganze noch mit Ausgleichseinheiten kombinieren wie Kraftsport, Basiskräftigung oder Dehnen /Gymnastik,etc.


    Das kann man als Gimmick oder Anfängerwissen ansehen, deckt sich aber erstaunlich gut mit Trainingsempfehlungen aus anderen Quelle ( z.B. Stewart Smith: "Complete Guide to Navy Seal Cross Training").


    Nicht ganz glücklich bin ich bisher mit den Empfehlungen für die Regeneration sowie die Intensitätsbewertungen der Einheiten.
    Aber dazu später mehr. Fitness und Orthostatic Tests stehen auch noch aus.


    Für heute aber erstmal genug. :wink:

























  • So, ein Mini-Update zu den Sportfunktionen gibt es noch schnell :


    1. Die Polar Flow Flow Software ist wirklich vorbildlich gestaltet. Von ganz wenigen Kleinigkeiten abgesehen funktioniert alles sehr intuitiv und ohne Zuhilfename einer Bedienungsanleitung. Grafisch ist alles sehr gut aufbereitet.


    Hier unten mal eine Ansicht, ausgeliehen von der DC Rainmaker Seite (übrigens ebenfalls mit sehr guten Infos zum Thema Pulsuhr)
    https://www.dcrainmaker.com/20…polar-v800-triathlon.html




    Das Interface wurde inzwischen noch ein wenig überarbeitet, aber die Karten und HF-Zonenansicht sind stilistisch nach wie vor so vorzufinden.



    Im Trainingskalender werden automatisch die EInheiten synchronisiert, die man mit der Uhr am Arm absolviert hat. Das funktioniert völlig unproblematisch über Flow Sync, eine kleine Schnittstelle, die für den Abgleich sorgt, sobald man die Uhr an den USB Port eines Rechners hängt.
    Sobald die Synchronisation durch ist, wird man automatisch auf die Polar Flow Webseite geleitet, auf der man sich einloggen kann, so daß die Daten dort in das Flow Portal übertragen und gespeichert werden können.



    Hierzu ein kleiner Tip : Obwohl 99% der Leute hier offenbar ihren Namen und sogar Standorte/Adresse etc angeben, ist dies nicht zwingend notwendig. Es gibt keine zwanghafte Adressenprüfung etc., so daß man alles und nichts angeben kann, so man denn möchte.
    Natürlich gibt es im Datenschutzbereich die Möglichkeit, bestimmte Dinge auf privat und nicht öffentlich zu setzen, aber ich hätte z.B. nicht das geringste Interesse daran, daß eine Krankenkasse / Lebensversicherung etc. mal in 20 Jahren auf die Idee kommt, diese Daten anderweitig zu nutzen.


    Und eines ist klar: Die gemessenen Daten gehen bei weitem über das hinaus, was man sich vordergründig unter einer Fitnessapp vorstellt (Stichwort HRV-RMSSD Daten), ich glaube, PKV und Lebensversicherer " Quants" würden dafür töten.....
    Von daher besser anonym, aber nur meine Meinung. Wer gerne seine letzte RR-Messung twittern und auf Facebook schieben will, nur zu.




    2. Man kann sich, wie schon erwähnt, gezielte Trainingspläne für klassische Streckenprofile vorlegen lassen. Und ich muss sagen, die sind gar nicht schlecht. Zusätzlich zu den typischen Laufeinheiten kann man auf Wunsch auch sekundäre Übungen einstreuen, wie z.B. Dehnübungen, Kraftraining etc.




    [aktuelle Polar Flow Kalenderansicht, aus M400 Review/pinoyfitness.com]




    Passend dazu gibt´s dann direkt ein "Vorturnervideo", in dem in Realtime gezeigt wird, was man machen soll. Hört sich jetzt erstmal total bescheuert an, gerade für Leute, die schon seit Jahrzehnten Sport machen, vll sogar im Verein etc, nach dem Motto, " Brauch ich nicht, so einen neumodischen Scheiß".
    Trotzdem muss ich zugeben, das hat was. Gerade in der jetzigen Jahreszeit, wo gefühlt 40% der Population von irgendwelchen Viren niedergestreckt ist, kann man wenigstens zu Hause ein paar Ersatzübungen unter Remote Anleitung machen, und wenn´s nur Stretching ist.


    Einheiten-Override gibt es natürlich auch. D.h, selbstverständlich kann man einen Vorschlag auch von Hand auswechseln oder den Termin auf einen anderen Tag verschieben. Geht alles in der Flow Software mit der Maus - sehr komfortabel.


    Kritisiert wird bisweilen lediglich die Implementation von Intervalleinheiten. Da geht Polar einen etwas eigenen Weg mit den Zielzonen, Warm Up etc. Ich muss zugeben, daß ich dort noch nicht so tief eingestiegen bin. Aber im Netz gibt es Kommentare von Nutzern, die das suboptimal finden und Lösungen der Konkurrenz bevorzugen, vor allem, wenn man es spontan an der Uhr selber programmieren möchte.



    Den Fitness-, Orthostatic Test und Running Index hab ich mittlerweile auch ausprobiert, aber das ist ein eigenes Thema für sich.
    Wenn Ihr an Details interessiert seid, einfach melden. Aber das wird harte Kost, das kann ich schonmal versprechen (Rootmeansquarestandarddeviation, Hilbert Raum Transformation, SDNN, SDANN, PNN50, R Interval im QRS Komplex ...darf´s noch was sein ? :panik: )


    Am Ende zählt : In Bewegung bleiben.
    Desto niedriger ist das Risiko für Zivisilations- und Herz-/Kreislaufkankheiten


    in memoriam Prinzessin Leia
    :abschied:

  • "Ich will den Sportteil sehen"



    Habe die Polar nun seit ein paar Wochen im EInsatz und kann inzwischen etwas mehr zu den Trainingsfunktionen sagen.


    Mit der Uhr alleine gelingt die Aufzeichnung von Pace [min/km] und Distanz recht gut, aber vollumfänglich kann man die Features in der Polar Flow Software erst nutzen, wenn man die Herzfrequenz mitprotokolliert. Dazu ist entweder der H7 Burstgurt oder ein Modell mit optischer Sensorik nötig.


    Hier kam der H7 zum Einsatz, über den ich bisher nur Gutes berichten kann, obwohl er im Netz öfter kritisiert wird. Der Tragekomfort ist sehr gut, die Übertragung per Bluetooth zuverlässig und die Datengenauigkeit exzellent (alles bezogen auf Laufstecken. Schwimmen - nicht meine Baustelle).
    Wie wir später noch sehen können, ist er der Defacto-Goldstandard bei der Pulsmessung im mobilen Einsatz.
    Der Gurt lässt sich separat waschen und der Sensor dabei abdocken - was man ohnehin zur Schonung der Batterie tun sollte. Für mich funktioniert die Kombo bisher sehr gut, zu den optischen Alternativen gibt es später noch ein paar Infos.


    Die Menüführung der V800 ist gut strukturiert, so daß man eigentlich alles intuitiv finden kann.
    Lediglich bei der Stopfunktion muss Polar seine Extrawurst braten. Gestartet wird wie erwartet mit dem prominent roten Knopf auf der rechten Seite.


    Gestoppt wird durch nochmaliges Dr.....denkste! :bash:
    Nein, dazu dient der Kopf links unten. Final abgeschlossen werden Einheiten zudem durch 3s langes Drücken. Wer denkt sich sowas aus.....?
    "3 kg von den spitzen Steine bitte"


    Egal , man gewöhnt sich an alles, auch an solche Ideen der Wikinger aus dem hohen Norden.



    Hat man es geschafft, zeigt die Uhr eine Kurzzusammenfassung der ermittelten Daten an (Puls, Distanz, Zeit, durschnittliche Geschwindigkeit etc)


    Interessant wird es aber eigentlich erst, wenn man die Uhr danach mit dem Rechner (oder Smartphone) synchronisiert.
    Dies übernimmt die Polar Flow Software, die zur Analyse und Speicherung der Trainingseinheiten dient, sowie zur Planung zukünftiger Termine eingesetzt werden kann.
    Werden während des Trainings Distanz, Geschwindigkeit und Herzfrequenz parallel aufgezeichnet, lassen sich damit später allerhand nette Dinge anstellen.


    Damit die Analyse anständig funktioniert, sollte man sich zunächst um die Eingabe der richtigen Basisparameter kümmern.


    Dazu gehört in erster Linie der Ruhepuls und der Maximalpuls, sowie einiger körperspezifische Angaben, die für Energieumsatzgeschichten wie die Base Metabolic Rate oder Vo2max benötigt werden.


    Ich kann allerdings nur empfehlen, die maximale Pulsfrequenz manuell einzutragen, da sie ansonsten über die Faustformel HFmax= (220-Alter geschätzt) wird. Erfahrungsgemäß variiert der Wert aber recht stark. Daher stellt man sich besser selbst auf die Bahn und prügelt 2-3 heftigere Intervalleinheiten durch, bis die Glöcklein klingeln :bgdev:
    Den Maximalwert kann man später bequem auslesen, ohne permanent auf die Uhr starren zu müssen.


    NICHT GEEIGNET ist diese Methode selbstredend für Personen, die krankheitsbedingt oder gesundheitlich dazu nicht in der Lage sind! in diesem Fall ist es angezeigt, die Analyse beim Arzt in kontrollierter Umgebung z.B. auf einem Trimrad ausführen!



    Hat man realistische Vorgaben gemacht, so erhält man nun nach jedem Training eine ausführliche Analyse des Belastungsprofils, inkl. der Aufschlüsselung in verschiedenen HF Zielzonen.
    Abgeleitet werden außerdem die Pulseckwerte für die individuelle Aerobe und Anaerobe Schwelle als zweitbeste Wahl anstatt eines echten Laktattests. Bei Kenntnis der jeweiligen Grenzen kann man bewusster in bestimmten Belastungsbereichen laufen und das Training damit gezielter steuern.


    In der Praxis scheint das grundsätzlich schon zu funktionieren.
    Allerdings muss ich einschränken, daß die unteren beiden Belastungs-Zonen für die niedrigen Intensitäten schon recht grenzwertig ausgelegt sind. So passiert es dann leicht, daß bei einem Phasenwechseltraining der nette Vorschlag kommt, nach einem Gewaltakt bei Puls 170 bitteschön direkt in einen Cool down bei ~90bpm überzugehen (in dem die Uhr so lange vibriert, bis die angestrebte Pulszone erreicht ist). Also ich zumindest habe keinen Zugang zum Tablettenschrank der Biathleten am Schießstand, aber sei´s drum.
    Es kann auch sein, daß meine Aerobe/Anaerobe Schwelle nicht ganz richtig ausgerechnet wurde und dies bei einem "Laktat-Junkie" zu Verfälschungen führt. Leider lässt sich dies in Eigenregie ohne Bluttest nicht ohne weiteres bestimmen (und mein letzter ist Ewigkeiten her).
    Der Best Guess für den Aeroben Eckwert könnte womöglich sein, eine längere Einheit im mittleren Leistungsbereich ohne zuviel Muskelermüdung zu laufen und dann zu schauen,, mit welchem Puls dies korreliert.


    Die HF Zonen lassen sich aber ohne weiteres von Hand editieren, so daß man hier noch prima individualisieren kann. Herstellerseitig gibt es bezeichnenderweise auch die präzisesten Vorschläge für die Staffelung der oberen Zonen ( in % von HFmax sowie Zone 3, 4 & 5 jeweils untereinander).



    (Screenshot von flitz-piepen.de , übrigens auch mit guten Infos zur V800 und der Tom Tom Cardio)



    Ein exklusives Feature der V800 im Gegensatz zu den günstigeren Modellen ist die Berücksichtigung des Höhenprofils, da hier sowohl GPS Höhendaten genutzt werden, als auch barometrisch gemessen wird, so daß die erzeugten Daten sehr präzise sind. Dies ist besonders praktisch bei der Analyse von Geschwindigkeit vs HF, wenn einer der beiden Parameter zunächst ohne ersichtlichen Grund steigt oder fällt. Im Overlay mit dem Höhenprofil zeigt sich in den meisten Fällen sehr eindrucksvoll, daß es an der Steigung lag, die bewältigt werden musste.
    Jetzt könnte man sagen, daß man seine Laufstrecke auch selber kennt und weiss, wo ein Anstieg ist und wo nicht. Aber die Software für die Fitnessparameter weiss dies nicht so ohne weiteres, von daher macht es schon Sinn, z.B. bei der Kalkulation des Running Index.








    Und den Running Index machen wir ein anderes Mal. :wink:






    Happy Running


    timus

  • Auch meinen Dank, Timus. Liest sich wirklich sehr gut.
    Ich bin mit meiner A360 eigentlich auch ganz zufrieden. Das einzige Manko, mir ist der Computer schon ein- bis zweimal aus dem Armband gerutscht. Das finde ich nicht so richtig gut. Da muss ich mir noch etwas einfallen lanssen... und wenn ich das Ding mit Heißkleber da rein klebe!...

  • Auch meinen Dank, Timus. Liest sich wirklich sehr gut.
    Ich bin mit meiner A360 eigentlich auch ganz zufrieden. Das einzige Manko, mir ist der Computer schon ein- bis zweimal aus dem Armband gerutscht. Das finde ich nicht so richtig gut. Da muss ich mir noch etwas einfallen lanssen... und wenn ich das Ding mit Heißkleber da rein klebe!...

    Hallo Liane!


    Das passiert nur, wenn das Band am Gehäuse nicht richtig "eingehakt" ist.


    Ich hatte das bei meiner A360 auch einmal.
    Danach habe ich immer darauf geachtet, dass das Band am Gehäuse einrastet
    und dann hält es .
    Musst dir mal genau anschauen, das funktioniert ;)

  • Okay, werde ich machen. Danke dir Gerd!
    Ich bin nämlich wirklich schon am überlegen gewesen ob ich den Tracker bei der Arbeit nicht lieber Zuhause lasse. Andererseits würde mich doch einmal der Schrittzähler auf der Arbeit interessieren. Von der Hin-/ Rückfahrt mit dem Rad ganz zu schweigen.
    Habe schon überegt einen Gummi über Band und Tracker zu ziehen. Ähnlich wie bei den G-Shock...

  • An den Bändern sollte Polar definitiv noch arbeiten.


    Habe meins jetzt skrupellos mit der Schere gekürzt, wobei sich herausstellte, daß es weiterhin nur schwer einzufädeln ist.
    Daher nun mit abgeschrägten Ecken (form follows function....)

  • Fortgeschrittene Funktionen



    Running Index



    Ein nützliches Analysetool der Uhrenreihe ist der Running Index.


    Er verknüpft die gelaufene Geschwindigkeit mit der dafür benötigten Herzfrequenz. Vereinfacht gesagt ist der Fitnessgrad umso höher, je niedriger der Puls und je höher das Belastungsniveau liegt. Polar schweigt sich über die genaue Berechnungsmethodik aus. Offiziell beschreiben sie nur, daß die genannte Abhängigkeit zwischen Speed und HF, sowie bei der V800 Anstiegs/Abstiegsinformationen benutzt werden. Angedeutet wird in einem Nebensatz, daß die Kernaussage eigentlich den Umweg über die VO2max benötigt und man lediglich davon ausgehen kann, daß der Zusammenhang von Sauerstoffaufnahme zur Herzfrequenz eine lineare Funktion darstellt.
    Heißt also: Kenne ich Geschwindigkeit und die HF (und möglicherweise auch die HRV), kann ich über die errechnete Sauerstoffaufnahme den Fitnessgrad kalkulieren.


    Daß die VO2max hierbei eine Rolle zu spielen scheint, ergibt sich auch aus der Tatsache, daß die Uhren mit optischem Sensor, die keine Daten zur Herzfrequenzvariabilität liefern, auch keinen Running Index berechnen können. Außer - es wird ein H7 Gurt verwendet !
    Daher ist meine Vermutung, daß in den Running Index auch rmssd Daten einfließen, die aktuell nur der Gurt bietet.


    Um aussagekräftige Werte zu erhalten, sind neben den typischen Daten wie Ruhe und Maximalpuls noch ein paar Rahmenbedingungen einzuhalten.


    1. Der Running Index bezieht sich wie der Name schon andeutet nur auf Laufeinheiten, kein Fahrrad, Schwimmen o.ä.


    2. Die Laufeinheit sollte mindestens 12 Minuten lang sein.


    3. Nutzer berichten davon, daß extrem kurze Wechsel-EInheiten nicht prädestiniert für den Runninvg Index sind.
    Kurze Zwischen-Sprints oder eine Pause zum Schnürsenkelbinden (bzw. Baumbewässerung) sind aber unproblematisch.


    4. Die V800 rechnet immerhin schon überwundene Höhenmeter mit hinein, aber natürlich kann die Software nicht erkennen, ob das Wetter passte, der Boden rutschig war oder der Schuh drückte. Diese Variabilitäten bleiben und können das Ergebnis verfälschen.


    5. Kommt man auf die Idee, zwei Laufeinheiten hintereinander zu schalten und diese einzeln abzuspeichern, wird der Running Index für die zweite Einheiten neu berechnet, obwohl man noch die Belastung aus der ersten in den Knochen hat. Dementsprechend kommen dann auch unterscheidliche Werte heraus.
    Passieren kann dies schnell, wenn man z.B. eine kurze EInheit aus dem vorgeschlagenen Trainingsprogramm absolviert und danach noch Lust hat, nochmal 15min dranzuhängen.
    Von daher macht es eher Sinn, über die gesamte Laufzeit zu tracken.




    Wenn man aber unter regulären Bedingungen seine Strecke abspult, bekommt man schon verlässliche Aussagen zur Performance.

    [Running Index Darstellung von der Polar Support Website]



    Der ermittelte Running Index ist nur eine dimensionslose Kennzahl, kann aber auch in besser greifbare Werte übersetzt werden. Dazu gehören Punkte beim Cooper Test oder auch prognostizierte Laufzeiten über verschiedene Distanzen von 5km bis hin zum Marathon.


    Die Meinungen zur Treffergenauigkeit gehen auseinander. Meiner Meinung nach ist der größte Fehler neben der EIngabe falscher Basispulswerte ein Verständnisproblem über die Kernaussagekraft solcher Fitnessparameter. Liest man die detailiertere Literatur, so beziehen sich nahezu sämtliche Kenngrößen auf die kardiovaskuläre Fitness. Diese ist ein sehr gutes Instrument zur Beurteilung der Gesamtfitness, aber auch nicht allumfassend. Beispielsweise kann bei den Wettkampfzeiten nicht miteinkalkuliert werden, wie hoch die individuelle Bereitschaft zur Laktattoleranz oder auch psychischer "Leidensfähigkeit" ist. Das kennt noch jeder aus der Schule vom Sportunterricht :


    "Frau Lehrerin , ich kann nicht mehr....."
    "Los lauf schon - Du schwitzt noch nicht mal!"



    Abgesehen von der absoluten Genauigkeit und Berechnung expliziter Laufzeiten, sehe ich den Running Index eher als eine individuelle Kenngröße, deren Delta man beobachten sollte.
    Dann kann es gelingen, durch Beobachtung der relativen Änderungen Trainingserfolge anschaulich zu quantifizieren. Umgekehrt gibt es ebenso Ansätze, damit versteckte krankheitsbedingte Schwächephasen aufzudecken oder Übertrainingseffekten /Overreaching entgegenzuwirken





    Fitness und Orthostatic Test kommen auch noch, dauert aber ;)



    Happy Running :wink:

  • Habe mir für meinen A360 mal ein paar neue Bänder in Knallfarben aus dem "Land des Lächelns" gegönnt.
    Ich muss sage, die Dinger sind besser als die original Polar-Bänder. Der Tracker sitzt bombenfest in den Einkerbungen und die Farben sind richtig intensiv und, dies ist das absolute Plus, sie haben eine Dornschliesse! Finde ich um einiges komfortabler als dieses "gezupple" beim Polarband.


  • Hervorragend. Da hast Du Glück,
    Ich glaube bei der V800 hab ich da eher Pech mit 3rd Party Bändern.


    Wäre aber eigentlich mal eine Idee, bei einem kleinen Hersteller nachzufragen, ob man da etwas custom made bekommen kann.
    Gibt ja ein paar "Garagenschmieden", die Bänder in Handarbeit machen. Andererseits womöglich verkill für solche Sportuhren.