Panerai Neuheiten / News

  • Moin René,


    jetzt stellst du aber das ganze Geschäftsmodell von Luxusmarken in Frage :bgdev:


    Die leben doch hauptsächlich von dem Wunsch nach Show-off und Bestätigung des Egos der Kunden durch andere. Und durch Plattformen wie Instagram hat das nochmals einen Boost bekommen.

    Hi Ralf!


    Leider hast du Recht, es gibt immer mehr Menschen die sich gerne leiten lassen und das nicht einmal mitbekommen. Mir geht dieses "Mainstream-Geschwafel" manchmal dann doch so auf die Nerven, dass ich mich dazu äußern muss. ;)


    Als ob Panerai nicht schon längst Mainstream wäre (genau da wollte die Marke ja hin). Wer keinen Mainstream will, muss sich woanders umsehen, oder noch besser, den Begriff streichen, sich aus der Herde der vermeintlichen "Non-Mainstreamer" ausklinken und einfach kaufen was gefällt.


    An dieser Stelle Glückwunsch zu deiner Due. :blume:

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Hast Du mal einen Link zu einem Hodinkee.com Artikel, wo das mit mit dem in-house Manufakturkaliber steht?

    Mein Lieber, das Verschweigen wichtiger Tatsachen ist eine Form des Lügens.


    "Lying by omission occurs when an important fact is left out in order to foster a misconception. Lying by omission includes the failure to correct pre-existing misconceptions."



    Ein billiges, undekoriertes ETA Werk in einer mehr als 3k teuren Uhr ist definitiv eine wichtige Tatsache die einem potenziellen Käufer offengelegt werden sollte. Wurde es offen gelegt? Nein!


    Panerai hat hier ganz bewusst verschwiegen, dass es sich um ein ETA handelt. Man wollte es dem Kunden schlichtweg unterzujubeln. Als damals das P.6000 eingeführt wurde, hat man damit geprahlt, alle Werke seien nun "In-House". Folglich sind alle parasitären Uhren Blogs davon ausgegangen, das P.9200 (auch dank der Namensgebung) sei ein weiteres Manufakturwerk; speziell – und das ist wichtig – weil Panerai eben die wahre Natur des Werkes nie offen gelegt hat. Es wurde den Blogs stark suggeriert, es handle sich auch um ein eigenes Werk. So hat es mir Ariel Adams von ABTW erklärt. Sogar Wempe spricht von Manufakturwerk.


    Wieso hat Panerai die Blogs denn nicht kontaktiert um den Fehler korrigieren zu lassen? Ganz einfach, weil man die Leute ganz bewusst im Dunkeln lassen wollte.



    Bei HoeDinkee wurde folgendes geschrieben:


    "One of Panerai's major pushes for the 2021 Watches & Wonders is its new Luminor Chronograph line, which features new automatic chronograph caliber, the P.9200."


    Fast im gleichen Atemzug heisst es weiter:


    "There are, of course, the Mare Nostrum watches, and somewhat more recently, there are also the P.2004 based examples with 8-day power reserves, which come from the first big move the company made into in-house movement making in the early 2000s."


    Das hier ist stark suggestiv:


    "...which come from the first big move the company made into in-house movement making in the early 2000s."



    ...ahh, from the first big move... dann gehört das P.9200 wohl zum zweiten oder dritten Move?



    Anyway, mir ist es halt wichtig, dass die grossen Blogs das ETA Werk erwähnen/offenlegen. Wäre gegenüber möglichen Käufern einfach nur fair. Dasselbe von Panerai zu erwarten wäre wohl zu viel verlangt. Wir wissen doch mittlerweile alle ganz genau was das für ein Laden ist... auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen.



    LG, Jose

  • mir ist es halt wichtig, dass die grossen Blogs das ETA Werk erwähnen/offenlegen

    ....ist aber auch ein sehr naiver Wunschgedanke....keiner kackt doch einer Firma vor die Pforte (ausser Dir!) wenn man Messe Einladungen/Info's und Uhren als erster auf dem Schreibtisch haben möchte...ab und zu noch ein Blog spezifisches Sondermodell;

    die Kirsche sitzt:gut:....und die Kasse bimmelt


    Bei den anderen Modelle hat man es nicht gemerkt weil Stahlböden verbaut sind (...warum wohl;))

    Beim Premium Gold Modell dann ein so undekoriertes und liebloses Kaliber zu verwenden offenbart einiges....da gebe ich Dir recht.:gut:


    Dubois Depraz ist ja nicht irgendeine Hinterhof Klitsche und allemal besser /ausgereifter als alles was ich von Sellita bislang am Arm hatte, das sollte bei aller Kritik auch mal erwähnt werden .

    Empfehlenswert sind da immer wieder die Berichte von Peter Speake und seiner Frau Daniela Marin (the naked watchmaker...https://www.thenakedwatchmaker.com/land-dubois-dpraz ) um sich da mal einzulesen.....wie gesagt da bekommt man schon was G'scheites ...wenn man denn will

    AP verbaut bis heute Module auf Ihren Piguet Werken und verlangen für Stahl über 35 k ;)

    also hier alles über den Preis zu analysieren ist in der Tat nicht hilfreich .....

  • Ok, danke für die Antwort, die liest sich schon um einiges gemäßigter, als die Publikationen auf IG...


    Also hinsichtlich des "Unterjubelns" bin ich bei Dir, es wurde -wie man bereits an der Bezeichnung des Werks sehen kann-

    suggeriert, das es sich um ein "In-House Werk" handelt. Ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass es sich bei dem Werk um irgendein modifiziertes/abgespecktes Richmont- Ebauche handelt...


    Lügen durch "Nichtaufklärung" liegt aber im Grunde nur dann vor, wenn man eine vertragliche oder gesetzliche "Pflicht" zur Aufklärung hat. Die wirst hier nicht finden.


    Zu weit geht es mE aber -und da machst Du mit Deiner Art der Berichterstattung im Grunde genau das gleiche was Du Panerai vorwirfst- wenn suggeriert wird, dass Panerai ganz offen und dreist alle Welt anlügt.


    Weder auf der Homepage noch sonst irgendwo -ausser einer Antwort auf IG eines Mitarbeiters, der wohl mittlerweile genausowenig durchblickt bei den Werksbezeichnungen wie der Rest auch- steht, dass es sich um ein Manufakturkaliber handelt.

    Das sollte man, wenn man der anderen Seite fehlendes Fair-Play vorwirft, fairerweise auch nicht verschweigen. Ein Brand ist schnell gelegt, das weißt Du und machst es Dir auch zunutze...


    Und nochmals, Danke für die Aufklärung, in der Sache bin ich bei Dir und auch ich bin von diesen Praktiken hinsichtlich der Kaliber (siehe auch P.9010 "Evolution") mehr als enttäuscht von Panerai.


  • du kannst dich echt glücklich schätzen, dass du so erhaben bist und über allem stehst :gut::verneig:.

    Auch du kannst es schaffen, dich vom Mainstream-Geschwafel zu lösen und eine eigene Meinung zu entwickeln. :oyster2604:

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche


  • Alles richtig, Jan :gut:


    Allerdings sollte man auch nicht übersehen, dass es ohne die Penetranz von Jose vermutlich gar keine wirkliche Awareness mit zumindest einem Minimum an Wirkung für die Themen gäbe. Die Kommunikations-Power der großen Marken plus das ganze Social-Media-Gehype betonieren zu zaghafte Kritik einfach zu, wenn da nicht der eine oder andere mit Vehemenz gegen hält (was wiederum bei Fan-Boys zu "bad feelings" führt, die sie für viel ausgegebenes Geld nicht unbedingt toll finden) und "ihnen vor die Pforte kackt".


    Einen Tod muss man sterben und da ist es mir lieber, dass ich solche Infos überhaupt mitbekomme. Und wie kürzlich bei der Due: mir ist das völlig wumpe, wenn die geringe WD kritisiert wird. Mir reichen 30m und nur das zählt für mich.


  • So sieht es aus. Und deshalb bleibt hier die Frage aller Fragen:


    Ist ein ETA2892A2 mit Duboiz Depraz Chronographen Modul und Glucydur Unruh und Incabloc Stoßsicherung schlechter als ein Panerai Manufakturwerk? :bgdev:

    • Offizieller Beitrag

    Ist ein ETA2892A2 mit Duboiz Depraz Chronographen Modul und Glucydur Unruh und Incabloc Stoßsicherung schlechter als ein Panerai Manufakturwerk?


    Nein, ist es nicht, aber es sollte von Anfang an offen gelegt werden / sein, und zwar vom Hersteller, das es sich NICHT um ein Manufakturwerk handelt.

  • ist ein schlecht recherchierter Artikelschreiber drauf reingefallen.


    Mir gefällt das auch nicht, aber ich würde nicht so weit gehen und der gesamten Firma oder deren Führung/Marketing hier Absicht zu unterstellen. Das wäre zu raffiniert. Sondern eher akzeptiertes Missverständnis gefördert durch die p.-Namensgebung. Und damit ist es eher unglücklich ungeschickt als bewusst gelogen, denn für's Lügen hätten Tatsachen in den Raumgestellt werden müssen, die nicht der Wahrheit entsprächen und das wiederum habe ich nirgends gelesen (außer von diesem Herrn oben und das ist wohl auf seinen Mist gewachsen - auch wenn das ein paid article war ist doch die Redaktion verantwortlich und Panerai fein raus ;) ).

  • So sieht es aus. Und deshalb bleibt hier die Frage aller Fragen:


    Ist ein ETA2892A2 mit Duboiz Depraz Chronographen Modul und Glucydur Unruh und Incabloc Stoßsicherung schlechter als ein Panerai Manufakturwerk? :bgdev:


    Wenn ich meinem Uhrmacher lausche, ist ein ETA in einer Panerai keineswegs von Nachteil, was Qualität, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit, Wartungsintervalle und Reparierbarkeit betrifft. Bei den Manufakturkalibern ist seine Erfahrungen im Hinblick auf diese Attribute nicht von positiven Erlebnissen geprägt …


    Natürlich darf man für ein überarbeitetes ETA auch 10 k + x verlangen/zahlen. Man darf aber auch eine saubere Kommunikation erwarten, woher das Herz der Uhr kommt.
    Sonst ist man sich ja auch nicht zu fein, zu erzählen, aus welchem Fischernetz das Beiwerk gefertigt wurde.


    Ich bin eh der Meinung, man hätte die UNITAS in den Base Modellen erhalten sollen. Aus „geht leider nicht, wir bekommen keine mehr“ ist jetzt wohl ein „gerne, aber nur heimlich“ geworden?

  • Incabloc und Glucydur sind seit vielen Jahren standard. Hier mal ein Vergleich zwischen einer 3k Tudor Heritage Chrono (7033N) und einer 26k, ich wiederhole, 26k!!! Panerai (PAM1111).


    Jeder der sowas zu rechtfertigen versucht hat möglicherweise eine Art Stockholm Syndrom.


    210727-comp-2892-tudor-vs-panerai.jpg



    LG, Jose

  • Wenn ich meinem Uhrmacher lausche, ist ein ETA in einer Panerai keineswegs von Nachteil, was Qualität, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit, Wartungsintervalle und Reparierbarkeit betrifft. Bei den Manufakturkalibern ist seine Erfahrungen im Hinblick auf diese Attribute nicht von positiven Erlebnissen geprägt …


    Natürlich darf man für ein überarbeitetes ETA auch 10 k + x verlangen/zahlen. Man darf aber auch eine saubere Kommunikation erwarten, woher das Herz der Uhr kommt.
    Sonst ist man sich ja auch nicht zu fein, zu erzählen, aus welchem Fischernetz das Beiwerk gefertigt wurde.


    Ich bin eh der Meinung, man hätte die UNITAS in den Base Modellen erhalten sollen. Aus „geht leider nicht, wir bekommen keine mehr“ ist jetzt wohl ein „gerne, aber nur heimlich“ geworden?


    Die saubere Kommunikation ist das eigentliche Thema. Panerai schreibt auf deren Website nicht, dass es ein Manufakturkaliber/Eigenfertigung ist, aber auch nicht, dass es keins ist. Leute fühlen sich wegen der Werksbezeichnung P.xxxx geblendet. Absolut verständlich.


    Wie machen das andere Hersteller? Unterscheiden sich die Werksbezeichnungen bei Manufakturkalibern und zugekauften (Fremd-)Kalibern oder Modulen?


    Zur Preisgestaltung von Edelmetalluhren schreibe ich mal lieber nichts. Da gibt es noch ganz andere Absurditäten in der Uhrenlandschaft.:G

  • So sieht es aus. Und deshalb bleibt hier die Frage aller Fragen:


    Ist ein ETA2892A2 mit Duboiz Depraz Chronographen Modul und Glucydur Unruh und Incabloc Stoßsicherung schlechter als ein Panerai Manufakturwerk? :bgdev:

    Da Du mich zitiert hast, versuche ich es mit einer Antwort

    Für mich ist es keinesfalls 'schlechter' im Sinne der Funktionalität und im Wartungsaufwand (Thema Abhängigkeit) ....es ist halt nur nicht 'exklusiv'....wenn man dann noch bei der Finissage/Deko spart ist es für einen Luxushersteller in meinen Augen nicht adäquat.....denn dann kommt das kleine Teufelchen und summt Dir andauernd in's Ohr.


    Wenn man den Aufwand betreibt und eigene Kaliber entwickelt sollten Sie in meinen Augen 2 Bedingungen erfüllen.

    - 'nackte' Werte sollten besser sein als 'Standart' Werte (längere Gangreserve/kürzere Aufzugszeiten, 3Hz bzw 5 Hz bei Chronos usw

    -Das Werks Design sollte zum Produkt passen...sprich die Werk Deko und die Ausführung


    Ich hatte schon Eta Werke die jede Chronometer Norm erfüllten und sensationell liefen.

    Bei den ersten Generationen der (neueren-an 2000er Jahre) Manufaktur Entwicklung (Omega / IWC / Panerai ) gab es häufig(er) Probleme, die meistens erst in der 2.-3- und nachfolgenden Generationen besser wurden bzw nicht mehr auftauchten.....das wird ja auch nicht kommuniziert ....weder seitens der (investingativen?)Presse noch von den Firmen ....das sieht man meistens nur an interenen Ref Nummern zu den Kalibern.

    • Offizieller Beitrag

    Wie machen das andere Hersteller?


    IWC zum Beispiel bezeichnet das Werk in der Aquatimer (IW32900) als

    30120 Kaliber.

    Die Basis ist aber ein ETA 2892-A2. Auf der Homepage habe ich dazu keine Hinweise gefunden.


    Fragt man aber bei IWC nach, bekommt man eine klare Auskunft, dass das Werk zugekauft wurde. Diese Erfahrung durfte ich schon machen, und hoffe, dass das immer noch so ist.

  • Wie machen das andere Hersteller? Unterscheiden sich die Werksbezeichnungen bei Manufakturkalibern und zugekauften (Fremd-)Kalibern oder Modulen?

    Bei IWC zb hatte jedes Kaliber (pre Kern) was von Eta kam eine andere Bezeichnung. Damals gab es allerdings die Möglichkeit 'Teilsätze' zu bestellen....Teilweise wurden Unruh,Platinen Module wie das UTC (2.Zeitzone) oder die Rattrapante (von Richard Habring) intern entwickelt und hergestellt....die damalige IWC war da aber immer offen und Herr Klaus konstruierte ja auch seinen ewigen Kalender auf 'Standart' Ware;)


    Herr Kern begnügte sich damit Standart Sellitas zu ordern und sie als IW35111 zu bezeichnen ....ergo hat das schon 'System' bei Richemont


    Aber auch Longines benennt zugekaufte Werke um .... ist aber auch ne andere Preisklasse;)

  • So, habe diesen Serdar von Horobox angeschrieben und ihn gebeten den Artikel anzupassen. Hier das Resultat:


    "The new model is powered by the Caliber P.9200."


    Wie erwartet weigert er sich nun das Werk genauer zu spezifizieren. Warum wohl? :lol:



    LG, Jose

    • Offizieller Beitrag

    Auch ein gutes Beispiel: Breitling und das Breitling 17 Werk.

    Basis: ETA 2824-2


    Graham auch. Die bezeichnen das Werk, welches in der Chronofighter eingebaut ist als Graham G1747.

    Basis: ETA-Valjoux 7750.


    Das könnte man weiter fortsetzen....