Panerai Neuheiten / News

  • Was sollten sie denn noch historisch anhauchen ? Es ist doch seit Jahren längst alles da. Und wenn sie es tun, dann heisst es, dass sie sich wiederholen, aus der Kiste zusammenwürfeln, und dass die Geschichte sowieso nur erfunden ist.

    Ich habe das schon oft geschrieben, sie hätten den Laden vor 10 Jahren dicht machen sollen. Und wenn einige mal ehrlich wären, dann wäre der Hauptgrund für das Schmollen, dass man nicht mehr jede Uhr einfach so weiter verbimmeln kann um die nächste zu kaufen.

    Auch ich habe vor 10-15 Jahren öfters eine neue Uhr gekauft, und eine andere einfach wieder verkauft. Auch mir gefallen die meisten neuen Modelle nicht besser als die alten, von denen es noch viele gibt die ich gerne hätte. Aber der Sinn eines Sammlers oder Liebhabers ist aus meiner Sicht nicht, jedes neue Modell kaufen zu wollen oder zu müssen, sondern "seine" Uhren zu finden.

    Und ja, die Preise sind hoch. Nur hinken die Vergleiche mit Autos oder was auch immer. Vergessen dabei wird immer, wo der Eurokurs vor 10-15 Jahren stand, das hat zumindest einen erheblichen Anteil am Preis. Und dass sich damals viele Grauhändler und Spekulanten eine hübsche Nase verdient haben. So dämlich kann kein Unternehmen sein, und dem weitere Jahre einfach zusehen.


    Kritik soll sein, aber der Panerai Bereich in der WL ist in den letzten Jahren eher zu einer Klagemauer geworden. Es ist der einzige Bereich in dem in einem Schnapper Thread seit Jahren grösstenteils Preisdiskussionen stattfinden. Bei keiner anderen Marke ist dies erwünscht oder möglich. Das zeigt für mich am deutlichsten, dass es so vielen hier nicht wirklich um die Uhren selbst geht, auch wenn das immer gerne anders ausgelegt wird.

  • Kritik soll sein, aber der Panerai Bereich in der WL ist in den letzten Jahren eher zu einer Klagemauer geworden.

    Das stimmt. Die erste Klagewelle kam mit der Veröffentlichung der 673, die der 587, (die anfangs noch stark gehyped wurde sich auch gleich im Wertzuwachs gesonnt hat) in die Parade gefahren ist. Schon zu diesem Zeitpunkt hat man gemerkt, dass es vielen mehr um Hype, Begehrlichkeit, Wertzuwachs ging und weniger um Uhren. Anschließend wurde sich zunehmend über „liegen wie Blei in den Regalen/im Fenster“ beschwert und Klagelieder gesungen, obwohl immer und immer wieder starke Uhren rauskamen. Das hat sich bis heute nicht geändert, wenngleich es sich etwas gebessert hat.

  • Aber der Sinn eines Sammlers oder Liebhabers ist aus meiner Sicht nicht, jedes neue Modell kaufen zu wollen oder zu müssen, sondern "seine" Uhren zu finden.


    Perfekt auf den Punkt gebracht :gut:


    Ich kritisiere bei Panerai schon seit längerem auch weniger das Design der neuen Modelle per se. Mir muss nicht alles gefallen und hat auch früher vieles persönlich nicht gefallen. Schönes Beispiel sind die Modelle mit Bettarini Case. Die sprechen mich persönlich alle nicht an und trotzdem waren/sind viele dieser Uhren stimmig und passten/passen wunderbar zur Marke.


    Auch in der Entwicklung von einer Nischenmarke zum vermeintlichen Mainstream vermag ich nichts Falsches erkennen. Nach der Philosophie sind auch Marken wie Rolex oder Porsche heute Mainstream (und trotzdem sehr erfolgreich). Gleiches gilt für die deutliche Anhebung der Preis-Position: klar verliert man da den einen oder anderen bisherigen Kunden , solange aber genug Kunden da sind, die sich die neuen Preise leisten können, passt es doch. Das kann alles bestens funktionieren, wenn eine Luxus-Marke einen "roten Faden" verfolgt, eine klar nachvollziehbare Ausrichtung/Positionierung hat und Kunden eine klare "Identität" und einen Orientierungsrahmen vermittelt. Und das muss aus meiner Sicht deutlich mehr sein, als nur ein ansprechendes Design. Design allein unterliegt häufig modischen Vorlieben und die ändern sich bekanntlich mit dem Zeitgeist zuweilen rasch.


    Mir ist heute nicht mehr klar, was Panerai eigentlich sein will. Es gibt eine - wenn auch etwas künstlich aufgebauschte - emotionale Taucher-/Kampfschwimmer-Historie. Allerdings wird auch immer öfter ausgeführt, dass neue, jüngere Zielgruppen in Asien und anderswo sich dafür nicht sonderlich interessieren. Aber in dieser Historie liegt zu einem wesentlichen Teil der Erfolg der Marke begründet. Diese Historie und das wirklich einzigartige Gesicht der Panerai-Uhren haben den Hype gestartet, die Marke stark gemacht. Und viele Kunden - ob sie es nun zugeben oder nicht - kaufen mit einem hohen Fokus im Luxusbereich vor allem Marken und erst in einem zweiten Schritt kommt dann das Design bei der Kaufentscheidung zum Tragen.


    Wenn es nun tatsächlich so wäre, dass neue Zielgruppen mit der urspünglichen Markengeschichte nicht viel anfangen können: wo ist dann die neue Markengeschichte, wie sieht die aus, wie erfolgt ein authentischer Übergang von der Historie in die Zukunft, die für alte wie neue Kunden und Fans der Marke nachvollziehbar ist? Ein paar Exkursionen mit Mike Horn und ein paar Experience-Modelle sehen da eher nach Aktionismus aus und weniger nach einer durchdachten, nachhaltigen und zielgerichteten Strategie.


    Neue Farben und neue Materialien (ohne erkennbaren, funktionalen Nutzen) für seit langem vorgestellte und bestehende Uhren sind zusammengefasst das Resultat der Neuheiten 2020 - dem von Panerai selbst ausgerufenen Jahr der Luminor. Kann man machen und wird damit sicher Kunden finden, zu denen ich nicht gehöre. Stärkt das aber langfristig die Marke? Aus meiner Sicht nicht, weil eine emotionale, neue und zukunftsgerichtete Story fehlt, die längerfristig trägt. Noch ist die Marke aus der Entwicklung der letzten 15 Jahre sicher stark genug, um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Langfristig jedoch dürfte die Marke an Strahlkraft und emotionaler Bindung verlieren mit einem solchen Vorgehen.

  • Wenn es nun tatsächlich so wäre, dass neue Zielgruppen mit der urspünglichen Markengeschichte nicht viel anfangen können: wo ist dann die neue Markengeschichte, wie sieht die aus, wie erfolgt ein authentischer Übergang von der Historie in die Zukunft, die für alte wie neue Kunden und Fans der Marke nachvollziehbar ist?

    Braucht man so etwas im Luxussegment ünbedingt?

    Wüsste jetzt z.B. keine Antwort darauf in Bezug auf Hublot...selbst bei dem großen R würde mir jetzt nichts einfallen, außer "is eben ne Rolex".

    Kann da jetzt nur aus meinem Umfeld berichten und da interessiert sich keiner für irgendeine sinnige Historie oder Geschichte. Mag aber auch an meinem Umfeld liegen:G

  • Seien wir doch ehrlich, die Historie von Panerai interessiert außerhalb von uns Uhrennerds kein Schwein. Panerai war ausschließlich aufgrund des Designs erfolgreich. Ich kenne viele die Anfang der 2000er die Uhr wegen ihrer Größe, insbesondere aber wegen des „Bügels“ einfach cool fanden. Dass es sich um das Design einer historischen Taucheruhr handelt wusste außerhalb der Uhrenszene kaum jemand, hat auch nicht interessiert.


    Hätten die alten Panerai den Kronenschutzbügel nicht gehabt, aus der Marke wäre nie das geworden was aus ihr wurde. Heute kennt man die Marke, sie hat sich etabliert und verkauft sich auch abseits der Luminor Modelle, weil sobald man eine Marke kennt auch schaut was sie sonst noch zu bieten haben.


    Wer heute seine Uhren pushen/verkaufen will braucht keine Geschichte, er braucht die sozialen Netzwerke mit bekannten (und für uns oft weniger bekannten und beliebten) Typen die eine Uhr ins Bild halten, die idealerweise sofort als bestimmte Marke zu erkennen ist, und damit eine breite Begehrlichkeit starten.


    Dass Panerai selbst auf die Tauchhistorie keinen Pfifferling setzt zeigt sich ja darin dass man das Design weiterführt, auf die Wasserdichte jedoch oftmals hustet. Weil es eben nur mehr ums Design geht. Und da passen dann eben auch Leuchtkekse und Lichterketten die das betonen was eine Panerai für die meisten ausmacht: Den Kronenschutzbügel, womit wir wieder am Anfang der Geschichte wären.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • mich erinnert die Diskussion ein bisschen an die Neuvorstellungen der ersten IPhones von Apple:G!
    Da gab es unendlich lange Schlangen vor den Stores! Man wusste das man sich etwas teures kauft, was aber absolut nicht perfekt ist! Das Design erzeugte ein absolutes “Habenwollen” Gefühl!
    Heute gibts keine Aufläufe mehr vor den Stores, dass Design hat nachgelassen und der Preis...:rolleyes:!


    Trotzdem wird es für beide Marken immer weiter gehen! Preis hin, Rabatt her, die Uhren werden ihre Abnehmer finden und das ist doch völlig okay.

  • Morgen Dennis, Corona bedingt kann ich erst jetzt antworten. Zwischen 2003 und 2015 war finde ich eine besondere Zeit, ich persönlich habe mich auf die Neuvorstellungen der SIHH immer sehr gefreut, auch hier war einiges nicht nach meinem Geschmack, weil es nicht in mein Sammel-/Beuteschema passte. Lassen wir an dieser Stelle einmal die Wertstabilität unbeachtet, die gab es bei anderen Marken auch, aber Panerai war zu dieser Zeit bei vielen hipp. War mir eigentlich egal was andere gut fanden, ich habe mir das gekauft was ich gut fand und in meine Sammlung passte.


    Ich bin von A nach B geflogen oder gefahren, nur um die ein oder andere Uhr zu ergattern, weil das in dieser Zeit auch nicht immer so einfach gewesen ist, das macht aber einen Sammler aus. Gekauft habe ich auch die ein oder andere Uhr, die später wieder gegangen ist, aber wenn man am Ende eine Sammlung von etwa 25 Panerai Uhren sein Eigen nennen darf, gehört dies wohl auch dazu. Preisnachlässe wie heute von 20-30% waren undenkbar, oft gab es nicht einmal Skonto, man war halt froh, wenn man ein Stück abbekommen hatte.


    Und heute, steht an einer 44mm Kirmeszwiebel 16K und es kommen direkt Stimmen hoch, abzüglich 30% Nachlass wäre das doch alles nicht so schlimm. Der Graumarkt gibt ja einiges her, aber geh doch mal heute zu einem Konzi und frage ihn nach 30% Discount, das wird wohl generell nicht klappen. Wenn ich mir die Uhren anschaue, die da noch alle in den nächsten Wochen aufschlagen werden, zusammen mit der 20 Jahre Paneristi, ist das halt nichts für mich, da ist gar nichts dabei was passen würde, nicht ein Stück, das ist der Unterschied zu der Vergangenheit.


    Ich habe 2018 mit meiner 203 meine innere Ruhe gefunden, für mich war sie es Wert 6 andere Uhren gehen zu lassen, die nicht so in die Sammlung passten, für eine Uhr, die ich unbedingt haben wollte. Eigentlich war ich danach da angekommen wo ich hinwollte, die 1080 war dann ein zufälliger und krönender Abschluss, jetzt bin ich ganz entspannt und kann über die Neuvorstellungen nur noch schmunzeln, das ist halt genau das was anders ist als früher. Und noch ein Schlusswort, die Paneristi, die ich in dieser Zeit kennengelernt habe, sind zum Teil heute immer noch dabei, dahingegen hat sich nicht viel verändert und davon profitiert Panerai im Moment noch, nur wie lange noch?


    Chris

  • Noch ein wenig Senf dazu...?

    Ich denke jeder wäre ganz gut beraten wenn er sich aus der ideologischen Zwickmühle zwischen Kommerz/Marketing und Neuausrichtung der Marke und der DNA/Geschichte und Aufarbeitung dieser befreien würde und sich einfach nur an seinen Uhren, dem schnickschnack drumherum (Literatur,Gimmicks, Berichte, Strapse,GtG's,p-day's....etc) erfreuen würde


    So etwas habe ich nämlich noch bei keiner anderen Marke erlebt und das ist etwas was weder ein CEO oder eine Marketing Kampagne beeinflussen kann.


    Wertverlust(e) haben mich bei Uhren noch nie großartig interessiert, verstehe aber auch die jenigen, die in Zeiten der Krise oder einer Inflationären Modellpolitik dann lieber in andere Assets fliehen.


    Wenn ich eine meiner P-Möhren morgens ans Handgelenk lege fallen mir so viele schöne Erlebnisse ein das mich das trägt. Das sind Tatsachen die weder die jetzige oder zukünftige Modellpolitik noch die Preise beeinflussen können.

  • .... Und heute, steht an einer 44mm Kirmeszwiebel 16K und es kommen direkt Stimmen hoch, abzüglich 30% Nachlass wäre das doch alles nicht so schlimm. Der Graumarkt gibt ja einiges her, aber geh doch mal heute zu einem Konzi und frage ihn nach 30% Discount, das wird wohl generell nicht klappen. Wenn ich mir die Uhren anschaue, die da noch alle in den nächsten Wochen aufschlagen werden, zusammen mit der 20 Jahre Paneristi, ist das halt nichts für mich, da ist gar nichts dabei was passen würde, nicht ein Stück, das ist der Unterschied zu der Vergangenheit.

    Chris ....

    aber so was von :gut::gut::gut:

  • Ich denke jeder wäre ganz gut beraten wenn er sich aus der ideologischen Zwickmühle zwischen Kommerz/Marketing und Neuausrichtung der Marke und der DNA/Geschichte und Aufarbeitung dieser befreien würde und sich einfach nur an seinen Uhren, dem schnickschnack drumherum (Literatur,Gimmicks, Berichte, Strapse,GtG's,p-day's....etc) erfreuen würde

    Klappe halten und keine Meinung äußern :grb: Das ist natürlich auch eine Methode, den Kopf in den Sand zu stecken und ein Hobby ausschließlich auf den Konsum zu reduzieren.


    So etwas habe ich nämlich noch bei keiner anderen Marke erlebt und das ist etwas was weder ein CEO oder eine Marketing Kampagne beeinflussen kann.


    Es gibt Firmen, die konstruktive Kritik ihrer Fans und Kunden durchaus hören und auch Interesse haben, einen Diskurs zu führen. Erinnere dich an unsere Erfahrung mit JC Biver ;)


    Wenn ich eine meiner P-Möhren morgens ans Handgelenk lege fallen mir so viele schöne Erlebnisse ein das mich das trägt. Das sind Tatsachen die weder die jetzige oder zukünftige Modellpolitik noch die Preise beeinflussen können.


    Das klappt bei mir genauso wie von dir beschrieben auch dann, wenn ich bestimmte Entwicklungen eher fragwürdig sehe und dazu was sage :gut:



    Alles in allem bin ich aber bei dir :troest:

    Hier eine Diskussion führen zu wollen, die über neue Farben und Bänder hinausgeht, scheint wenig Begeisterung zu wecken bzw. wird wohl eher als störend empfunden. Also lasse ich es fortan, :flag:halte mich an deinen Ratschlag und erfreue mich an den Uhren und ihrem SchnickSchnack drumherum.

  • Klappe halten und keine Meinung äußern :grb: Das ist natürlich auch eine Methode, den Kopf in den Sand zu stecken und ein Hobby ausschließlich auf den Konsum zu reduzieren.

    Es sind doch gerade die Themen abseits des puren Konsums die ich eben heraus stellen wollte;)das hat doch nichts damit zu tun den "Kopf in den Sand zu stecken"

    JMP kann machen was er will....er muss neue Kunden generieren und ist nicht angetreten die Kunden der letzten 20 Jahre mit Kaffeekränzchen bei Laune zu halten. Es gibt doch auch Parallelen in Eurem 'Laden'.

    Das Design ist konsequent für die Kundschaft aus den östlichen Gefilden gebaut und nicht für die Romantiker die an alten 2002er in der Garage rumbasteln, oder für Tuning Nasen die einen alten E30-E46 unter der Laube haben.

    Wenn man das 'neue' ablehnt oder einfach kein Feuer mehr entfacht muss man ja nicht gleich die ganze Marke verteufeln....das war eigentlich mein Gedankengang

    Es gibt Firmen, die konstruktive Kritik ihrer Fans und Kunden durchaus hören und auch Interesse haben, einen Diskurs zu führen. Erinnere dich an unsere Erfahrung mit JC Biver ;)

    *seufz* ja... JCB.....mal ne Frage: wieviel Hublot's hast du inzwischen??

    oder ich ??.....der beste Dialog nützt doch nichts wenn das Produkt am Ende doch keine Emotionen weckt;)