.... Obwohl für mich zumindest schon längst fast alles da ist, was "nötig" ist
Sehe ich ebenso
Ich finde die blaue 1661 ziemlich cool. Bin halt ein Modefutzi
Und genau das Thema Mode könnte für Panerai zu einem echten Problem werden.
Vorweg: nichts spricht per se gegen Mode.
Für Hersteller von teuren Luxusuhren birgt das aus meiner Sicht aber ein Problem, das einer tickenden Zeitbombe ähnelt. Mode ist per Definition eher schnell-lebig. Kommt eine Uhr mit einer neuen Zifferblattfarbe und/oder neuer Lume, wird oftmals geflippert und das neue Modell gekauft. Oder es wird gekauft, weil das bisherige Farbangebot noch nicht dem Geschmack entsprach. Prima für Panerai, weil Umsatz gemacht. Prima für den Kunden, weil was Neues am Handgelenk. Möglich ist das Ganze teilweise auch, weil sich die gebrauchten Uhren noch relativ einfach wieder verkaufen lassen.
Mit jeder neuen Farbvariante (und dazu zähle ich jetzt auch mal die Anmutung der Gehäusefarbe durch ein anderes Material) steigt jedoch die Auswahl der verfügbaren Varianten ein und derselben Uhr. Mittelfristig dürfte das einen noch spürbareren Einfluss haben auf die Preise im Zweitmarkt. Hinzu kommt, dass die Menge der vorhandenen Uhren jedes Jahr steigt. Anders als bei modischer Bekleidung werden Uhren ja eher selten in den Altkleider-Container geworfen und anders als Autos gibt es auch keine Verschrottung (selbst ein zerbröseltes BMG-Tech Gehäuse wird ja ersetzt ).
Gelingt es Panerai tatsächlich, jedes Jahr einen hohen Prozentsatz neuer Kunden für die Marke zu begeistern oder gehen viele der Neuheiten an bestehende Kunden? Wie gehen neue Kunden damit um, wenn sie den Preisverfall der vermeintlich wertstabilen Luxusuhren realisieren? Was passiert mit bestehenden Kunden, wenn aufgrund der beschriebenen Ausweitung der verfügbaren Menge an Uhren künftig weiter sinkende Gebrauchtpreise für so einige das Flippern immer unattraktiver oder unmöglich macht und welche Auswirkungen hat das auf den Verkauf neuer Uhren?
Mich würde interessieren, ob sich jemand bei Panerai bei der Planung der Neuheiten bzw. der Ausrichtung des Produktportfolios solche Fragen stellt oder ob eher kurzfristig hauptsächlich die Sicherung der Absatzmenge in den nächsten 12 Monaten im Fokus ist.