Kratzer im Saphirglas einer Seamaster Pro 300M Schwerty?

  • Nachdem die Schwertys immer teurer werden konnte ich doch nicht widerstehen meine langjährige "Traumuhr" doch noch gebraucht zu erstehen (hätte ich die mal vor 7 Jahren neu gekauft...). Mir war natürlich schon klar, dass inzwischen alle "sehr guten" Schwertys ziemlich aufgearbeitet sein müssen. Meine ist von 2005, bewußt vom Händler mit Papieren und Garantie. Dafür habe ich dann auch ein paar Euro mehr hingelegt als z.B. in der Bucht.


    Auf dem ersten Bild sieht man den im Prinzip guten Zustand, allerdings ist auch deutlich poliert worden. Die Lünette z.B. fühlt sich schon relativ "rau" an. Was mich zuerst irritiert hat war die nicht ganz exakte Rastung der Lünette auf 12 Uhr. Ist immer etwas davor oder danach.


    Dann allerdings fiel mir in einem bestimmten Licht ganz feine Mikro-Kratzer auf dem Saphirglas auf. Hielt das zuerst für Abrieb von Metall, aber auch per Radiergummi ging das nicht weg. Bei keiner meiner Uhren mit Saphierglas der letzten 20 Jahre hab ich bisher sowas gesehen. Wusste gar nicht das es möglich ist. Auf dem dritten Foto sieht man einen Ausschnitt des zweiten. Kratzer sind allerdings überall gleichmäßig auf dem Glas, ist nur sauschwer zu fotografieren. Im Tageslicht ist das allerdings kaum zu sehen.


    Wenn ich das nicht besser wüßte könnte man fast vermuten es handelt sich um Mineralglas. Bei der Schwerty ist das Glas auch nur einsichtig AR-beschichtet, das kann es also auch nicht sein. Habt ihr eine Idee dazu?












  • Ich denke auch, dass die "Kratzer" eher nicht im Glas sind sondern in einer Beschichtung. Ich hatte bei einer Steini mal ein ziemlich ähnlich aussehendes Problem (eigentlich auch nur von innen verspiegelt). Nach einer kleinen Politur war alles wieder wie neu ;)

  • Erst mal Glückwunsch zur Schwerti! Schöne Uhr! :blume:


    Was mich zuerst irritiert hat war die nicht ganz exakte Rastung der Lünette auf 12 Uhr. Ist immer etwas davor oder danach.


    Hat meine Rolex Seadweller aus 2014 auch, die Lünette rastet immer eine halbe Position daneben. Kommt wohl auch bei höherpreisigen Uhren vor, dass die Lünette ab Werk falsch gesetzt wird.



    Wusste gar nicht das es möglich ist.


    Doch, ist möglich. Musst nur mal mit der Uhr an einer Hauswand langkratzen. Wenn in dem Gemäuer Korund enthalten ist, welches die gleiche Härte wie dein Saphirglas besitzt, dann hast du ruckzuck auch darin Kratzer. :lupe:



    Dürfte die äußere Entspiegelung betroffen sein.


    Bei der Schwerty ist das Glas auch nur einsichtig AR-beschichtet, das kann es also auch nicht sein.



    Genau! Soweit ich weiß, sind die Seamaster aus der Zeit nur innen verspiegelt.


    Wenn dich die Kratzer stören, wirst du wohl ein neues Glas montieren lassen müssen.
    Es gibt aber auch Polierpasten, die Diamantstaubpartikel als Schleifmittel enthalten. Vielleicht kann man es damit polieren. Wobei ich darüber noch nichts gelesen habe. :lupe:

  • Moin, erstmal Glückwunsch zur Uhr und willkommen im Forum!


    Vorausgesetzt die Kratzer sind wirklich im Glas und nicht in irgend einer Beschichtung, kann ich Dir diesen Tread hier empfehlen:


    http://forum.watchlounge.com/t…en-link-mit-vielen-fotos/


    Ich hatte vor einer Weile ein ähnliches Problem und konnte mir damit gut helfen.


    Diamantpaste über ebay gekauft (ich meine 20-25€ Investition), Wattepads und dann ordentlich Muskelschmalz... Ging für kleine Kratzer 1a und wenn mann mit der ganz feinen Paste nachpoliert (hatte ich den Eindruck) glänzt es fast noch mehr als Original... ;)


    (Aber abkleben der Lünette sicherheithalber nicht vergessen!!!)


    Toi, toi, toi,


    Jan


  • Erst mal vielen Dank für die aufmunternden Worte! Da man ja solche Schätzchen wie die Schwerti nicht mehr neu kaufen kann, muß man wohl oder übel mit der "Geschichte" der jeweiligen Uhr klar kommen. Die Schwerti scheint aber immer beliebter zu werden, wie man an den doch zunehmend steigenden Preisen sieht. Für die doch deutlich über 1000 € sollte so dann aber schon ohne gravierende Mängel sein um sich den Spaß nicht verderben zu lassen.


    Das mit dem Gemäuer konnte ich noch nachvollziehen wenn sich um einzelne Kratzer handelt. Das sieht aber eher aus wie ein dauernder Verschleiß nach 11 Jahren Nutzung, was eigentlich nur bei Mineralglas möglich wäre. Insofern zweifle ich gerade ein wenig an der Echtheit der Uhr oder zumindest des Glases. Juweliere müssten sowas doch überprüfen können, oder ?


    Bin noch in der 14-tägigen Rückgabefrist. Insofern will ich da nichts "polieren".....

  • Ich würde die zurück geben und was besseres suchen. Saphirglas verschrammt eigentlich nicht so schnell, sollten die Schrammen von einer Hauswand kommen, wären die Schrammen deutlich tiefer. Denke mal an der Uhr hat ein Laie sich versucht um sie aufzuhübschen.

  • Ich würde die zurück geben und was besseres suchen. Saphirglas verschrammt eigentlich nicht so schnell, sollten die Schrammen von einer Hauswand kommen, wären die Schrammen deutlich tiefer. Denke mal an der Uhr hat ein Laie sich versucht um sie aufzuhübschen.

    Das wäre zumindest denkbar...So wie daran poliert wurde hat "der Uhrmacher des Händlers" vielleicht auch versucht das Glas zu polieren.....In so einem Poliermittel könnte ja eventuell etwas mit der Härte von Korund enthalten sein....Oder das Glas hatte vorher tatsächlich ein Schramme und das sind die Überreste von so einer Diamant-Polier Aktion.....

  • Saphirglas ist schon sehr kratzfest, aber nicht unzerkratzbar.


    Korund befindet sich z.B. auch in Schleifpapier. Kurz, es gibt sicher mehr als eine Möglichkeit um sich Kratzer einzufangen, auch wenn es schwer ist.
    Man weiß nie, wozu der Vorbesitzer die Uhr getragen hat. Wenn er gelegentlich in einer Werkstatt damit hantiert hat, kann ein leichter Kontakt mit dem bombierten Glas an einer Schleifmaschine schon ein paar leichte Streifen hinterlassen haben.


    Wenn dich die Kratzer stören, würde ich den Verkäufer noch mal ansprechen. Vielleicht gibt er dir auch einen kleinen Preisnachlass, damit du das Glas bei der nächsten Revi tauschen lassen kannst.

  • Hab inzwischen das "Geheimnis" gelüftet: Es war tatsächlich die Entspiegelung verkratzt, allerdings die von Innen, da die Schwerty ja gar keine äußere Entspiegelung hat. Wenn man das mit einem Bino (sehr starke Lupe) ankuckt, sieht man das die Schärfeebene der Kratzer nicht außen auf dem Glas, sondern viel tiefer liegt. Anscheinend hat ein übereifriger (und wenig kompetenter) Uhrmacher beim Polieren und Reinigen der Uhr das Glas auch von innen "geputzt". Diese innere Entspiegelung scheint wohl sehr empfindlich zu sein.


    Gibt es eine Chance das zu fixen, oder kann man nur das Glas auswechseln? Stört mich irgendwie schon. Wenn man es weiß sucht man halt auch immer danach...

  • Hi,


    ganz ehrlich? Ich würde das Glas tauschen. Was bringt Dir das, wenn die Entspiegelung weg poliert wird und es die Ablesbarkeit erschwert? Wenn die Uhr ansonsten gut läuft und aussieht, lohnt sich das auf jeden Fall.


    Das Glas kostet angeblich so ca. um die 150,--180,-€


    Zudem ist Dein Lünettenring falsch poliert, das solltest Du gleich mitmachen lassen. Von dem äußeren Ring sollte die Oberseite glänzend und die Griffmulden satiniert sein. Bei Dir sieht das alles ein bisschen wie grob geschliffen aus. Wenn die Lünetteneinlage top ist, lohnt sich das auch.


  • Hallo Dirk,


    nach Deinem Profilbild zu urteilen scheinst du ja auch ein Fan dieser Uhr zu sein...Ich hab mir damit einen jahrelangen Traum erfüllt, leider erst nachdem es sie nicht mehr neu zu kaufen gibt. Auf den ersten Blick sah die Uhr (von einem Uhrenhändler über Chrono24 gekauft, mit allen Papieren und Box) wirklich perfekt aus. Erst jetzt weiß ich, dass man eine Uhr auch überpolieren und "über-satinieren" kann. Der "Aufbereiter" dieses Händlers scheint wohl ganze Arbeit geleistet zu haben.


    Erst nachdem ich meiner Frau eine noch ältere Schwester-Uhr (die blaue Midsize "Bond" 300m mit Tritium von 96), geschenkt habe, fiel mir das mit dem Lünettenring auf. Der ist tatsächlich oben und an den Seiten glänzend und nur in den Mulden satiniert. Dachte zuerst die hätten das bei der Schwerty vielleicht anders gemacht, scheint aber wohl nicht so. Die Kanten sind bei ihrer auch etwas schärfer. Bei meiner gibts auch eine kleine "Delle" in der Nähe der Krone. Vielleicht traue ich mich mit etwas Cape Cod an die satinierten Flächen ran. Die Einlage ist wirklich noch fehlerfrei....


    Das Armband scheint aber tatsächlich kaum getragen worden zu sein; da stimmen auch die glänzenden Elemente. Hab mir noch die mikro-verstellbare Schließe besorgt um eine perfekte Anpassung zu ermöglichen.


    Inzwischen hänge ich doch sehr an der Uhr, trotz ihrer kleinen Fehler. Hab außer meiner Funk-Citizen noch nie eine so genaue Uhr gehabt! Bis vor einem Monat lief zu bis auf die Sekunde genau parallel zur Atomzeit der Citizen, jetzt in der Kälte hat sie eine Sekunde zugelegt (innerhalb eines Jahres!). Das ist selbst für eine Quartzuhr (ich weiß ein böses Wort, hat aber so viele Vorteile für mich) ungewöhnlich.


    Momentan aber habe ich wegen dieser Uhr Schwierigkeit mich auf meinen Kindheitstraum, eine Speedy Moonwatch, einzulassen. Gegen die Schwerty wirken die meisten Uhren etwas blaß und ausdrucksschwach. Liebäuge deshalb z.Z. mit der "Panda" Version der Speedy (Apollo 11, die "weiße Göttin"). Die wäre mit einem Lederarmband ein echter Kontrast zur "Alltags"-Schwerty für die Sonn- und Feiertage. Durch das fehlende Datum kann man das Handaufzugswerk auch sehr schnell nachstellen.

  • Moin Alex,


    schön, dass Du mit Deiner Schwerty so zufrieden bist. Die Gangwerte sind grandios, davon bin ich auch immer wieder begeistert. Ich habe meine SMP ja letzte Woche von der Revi abgeholt und seit dem ununterbrochen getragen. Gangabweichung seit dem: +/- 1Sekunde. So gut lief die nicht einmal, als die neu war... und der Wecker hat bald 10 Jahre auf dem Buckel...!


    Um noch mal auf die Lünette zurück zu kommen. Ich habe jetzt mal bei meiner mit ner Lupe geschaut, da ist der obere Ring glänzend und der seitliche Ring sowie die Griffmulden satiniert. Das muss so nicht stimmen, sieht aber gut aus. Ich verkaufe derzeit im Sales Corner aus der selben Baureihe die SMP Chrono Diver meines Schwagers, da ist die Lünette komplett fein satiniert und die wurde nie aufgearbeitet.


    Ich habe mir dann im Netz etliche Fotos in hoher Auflösung herunter geladen. Da gibt es sämtliche "Polier-Varianten".


    Meine Vermutung geht da hin, dass es entweder je nach Modell/Baujahr Unterschiede gibt oder der Ring ab Werk stets komplett fein satiniert ist und sich dieser in recht kurzer Zeit von selbst poliert, z.B. durch die Reibung von Jacke und Pullover.


    Selber Hand anlegen würde ich da nicht, ein Omega Konzi hat ein Werkzeug da, da kann er die Lünette in einer Sekunde abmachen. Das polieren/satinieren sollte kein 10-20 Euro kosten. Läuft beim Do-it-yourself was schief, kostet die komplette Lünette ca. 300,-€!


    By the way... kannst Du mal ein Bild von Deiner verstellbaren Schließe posten, wie die am Band aussieht?