Erfahrungen mit Watchmaster

  • Glückwunsch! Das scheint wohl nicht immer so zu sein, wenn man die Berichte anderer Lounger liest:


  • Moin!


    Die Geschichte von einem, der auszog eine SDDS zu erwerben...:


    Nach diversen Reinfällen im privaten Gebrauchtmarkt kontaktierte ich die
    Grauen. In Berlin war die Auswahl am größten (2012-2016er ungetragen).


    Preislich lagen sie bei den 2016ern zwar etwas höher als die
    Mitbewerber, aber die Gebrauchten sollten ja in gutem Zustand sein und
    waren für mich besonders interessant - im Zweifel, dachte ich, würde ich
    die 2016er ja herunterhandeln können.


    Ich kontaktierte sie per Telefon und Emil, daher wurde ich nach dem
    netten Erstkontakt durch einen weiteren Mitarbeiter betreut, sodass ich
    mein Begehren erneut vorbringen musste.


    Ich hatte die verwegene Idee, mir alle 5 Modelle zeigen lassen zu
    wollen. Das war dann aber wegen des Aufwandes, der Versicherung und
    überhaupt nicht möglich und ich sollte mich für zwei Modelle
    entscheiden. Also orderte ich die 2016er und eine 2012er - Neuwertig -,
    die im Laufe der Verhandlungen für eine Woche verkauft gemeldet wurde,
    dann jedoch wieder zur Verfügung stand.


    An den Tagen vor dem Treffen wurde ich jeweils zu nicht abgesprochenen
    Zeiten kontaktiert und immer wieder stellte man die gleichen Fragen - es
    wurde langsam nervig. Ich wurde auch gebeten, den Termin äußerst genau
    einzuhalten, da der Verkäufer nur kurz im "Showroom" anwesend sein
    würde. Dieser liegt im x-ten Stock und an der Klingel steht xy. Auf
    meine naive Frage, ob das so normal sei, wurde erwidert, dass die
    Versicherung dies verlangen würde und überhaupt müsse man sehr
    vorsichtig sein.


    Pünktlich klingelte ich, aber niemand öffnete. Ich rief an, und wurde
    hineingebeten, in ein Bürohaus. Typischer Internetshopmit vielen
    PC-Arbeitsplätzen und einem schmucklosen Büro.


    Dort lag die 2016er und ich sollte auf meinen Verkäufer warten, der die
    2012er gerade besorgt. Nach gefühlten 20 Minuten erschien ein
    25-jähriger mit den Worten: "Sorry, aber es ist etwas schiefgegangen!"


    Die "neuwertige" 2012er war übelst zerkratzt und mit schweren Dellen versehen.


    Ich faltete den Herren zusammen und fragte u.a., ob er glaubt, dass ich
    ein Spaßkäufer sei, ob ich meine Zeit nicht auch besser verschwenden
    könnte, wieso ein neuwertiger Zustand angegeben wurde und ich nunmehr
    eine Revision durchführen lassen müsste, wie erst der Zustand "sehr gut"
    aussehen möge und wieso die Uhr letzte Woche angeblich verkauf wurde,
    die eigentlich unverkäuflich ist.


    Auf alle Fragen kam nur blablabla und keine Antwort; überhaupt erschien
    mir der Verkäufer inkompetent, da er Seriennummern der Herstellungsjahre
    gar nicht kannte.


    Ich fragte dann, wie viel er für das 2012er Wrack und die 2016er nun jetzt und in bar erhalten wolle.


    Er müsse telefonieren, sagte er und verschwand für gefühlte 20 Minuten.


    Er kam zurück, entschuldigte sich erneut für die Wartezeit und teilte mit, dass er den Besitzer der Uhr angerufen habe!?!


    Er reduzierte den Preis um 450 Euro, worauf ich erwiderte. dass die
    Revision deutlich teurer werden würde. Er bot an, dass dies der
    Hausuhrmacher erledigen können. Ich lehnte ab. Die Uhr ist m.E. nicht in
    einen Neuzustand zu versetzen, schon gar nicht ohne die Rolexprofis.


    Ich musste die Frage nach dem Preis der 2016er drei mal wiederholen, bis
    er mitteilte, dass sein Chef keine Preisminderung zulässt.


    Ich verabschiedete mich auf Nimmerwiedersehen und begann, meinen Bluthochdruck herunterzufahren.




    Eine 2016er - ungetragen - hätte ich in Hamburg bei Watchexpress gekauft (Service + Preis einfach klasse).


    Es fiel jedoch eine gebrauchte 2015er ohne Tragespuren vom Himmel. Der
    netteste, witzigste und seriöseste Verkäufer der Welt hat mich doppelt
    glücklich gemacht (Uhr und Preis) und so fand die Geschichte ein gutes
    Ende...