Panerai - Druckknopf/Stegveriegelung im Gehäuse defekt: angeblich Gehäusetausch erforderlich

  • Moin, moin


    ich hoffe Ihr könnt mir mit Rat beiseite stehen. Der Druckknopf bei 5 Uhr der Bandstegverriegelung der PAM 310 (ca. 5 Jahre alt) meiner Frau hängt fest. Ich wollte mal wieder ein Band wechseln, da hing er dann fest beim Wiedereinsetzten. Leider habe ich nichts richtiges zu dem Thema bisher finden können. Vielleicht habe ich auch mit den falschen Teilbezeichnungen gesucht, also bitte steinigt mich nicht. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ich der einzige mit dem Problem bzw. mit den unschönen Folgen bin.


    Ich hatte schon mal ein vergleichbares Problem mit meiner PAM 104 vor zwei Jahren nach ca. 4 Jahren. Da verriegelte der Mechanismus nicht mehr richtig und der Stift vom Band saß nicht mehr fest. Mein Konzi hatte sein Bestes versucht dieses wieder gängig zu bekommen und es aber nicht hinbekommen. Die PAM 104 ging also zu Panera zunächst nach München und dann in die Schweiz. Nach 4 Monaten war sie dann wieder da und alles i. O. Panerai hatte sich das Gehäuse nicht angeschaut/repariert ohne eine Revision zu machen. Da half auch kein Aufregen und letztendlich waren auch nur die Kosten für die Revision zutragen. Ich hatte überhaupt kein Verständnis dafür, dass eine Uhr in der Preisklasse nach 4 Jahren so Zicken macht.


    Nun zurück zur PAM 310. Aufgrund der Erfahrungen mit meiner PAM 104 hatte ich mich auf das gleiche Prozedere eingestellt und die Uhr zum Konzi gebracht und direkt einschicken lassen. Meine Frau hatte schon zweimal Stillstand der Uhr, da sich im Werk was gelöst hatte und da dachte ich die Revision kann nicht schaden. Heute kam der Kostenvoranschlag und mich traf der Schlag. Angeblich wurde die Uhr durch einen Schlag/Stoß beschädigt. Unruhe und Federhaus seien beschädigt und das Ziffernblatt verkratzt. Der Hammer ist aber, dass auch das Gehäuse beschädigt sei und dies nun 3842€ kosten soll. Insgesamt wären dann knapp 5000,- € fällig, also ein wirtschaftlicher Totalschaden. Nachvollziehen kann ich das alles nicht. Am Gehäuse war keine Beschädigung durch einen Sturz oder Stoß... Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass meine Frau mit dem Arm mal irgendwo gegengekommen ist oder die Uhr auf den Teppich gefallen. Das würde vielleicht am Werk zum Schaden führen aber das Gehäuse doch nicht so beschädigen, dass es ausgetauscht werden muss. Außerdem sieht man am Gehäuse nichts. Und wie kommen Kratzer auf das Zifferblatt. Wenn ich da an meine Capeland denke mit der ich Segeln gehe und was die schon alles aushalten musste und die läuft und läuft ohne Revision nach 12 Jahren immer noch. Was ich allerdings z. Zt nicht weiß ist, ob der Uhr etwas auf dem Transport passiert ist.


    Mein Konzi kümmert sich nun. Gern hätte ich von euch Rat oder Erfahrungsberichte, die mir bei den weiteren Verhandlungen weiterhelfen.

  • Über das Gehäuse weglassen habe ich natürlich nachgedacht, zumal es ja äußerlich nicht beschädigt ist bzw. war. Da sah man nichts außer den üblichen Gebrauchsspuren. Am Zifferblatt hatten wir auch vorher nichts gesehen. Das Zifferblatt würde auch bei den übrigen Kosten ohne das Gehäuse den Kohl auch nicht mehr fett machen.


    Das Problems ist halt die Bandbefestigung, die nicht mehr funktioniert. Es kann doch nicht sein, dass dies nur durch Gehäusetausch zu reparieren ist ... Dafür bräuchte ich halt Rat bzw. Erfahrungen. Der Werkstattmeister vom Konzi hatte sich ja schon daran versucht. Die einzigen Post die ich gefunden hatte, haben sich mit Öl einwirken usw. beschäftigt. Mechanisch weiß ich halt nicht was erforderlich wäre.

  • Das Problem mit dem Bandwechselsystem hatten schon andere. Somit stehst du da nicht alleine da. Wenn es nicht durch mechanische Einwirkung wie einem Sturz auf die Kanter o.ä verformt wurde, könnte es wirklich gut sein das dort nur die Feder klemmt. Also Waffenöl / Ballistol drauf, einwirken lassen und dann mit einem Zahnstocher an dem Druckknopf wackeln. Eventuell lösst sich dann die Verklemmung.



    Wenn das alles nicht hilft, dann auf den Gehäusewechsel verzichten, Stift rausklopfen lassen und mit Federstegen verwenden.

  • :bgdev: Bei den Kampfschwimmer Teilen waren die Federstege fest verlötet. Da gabs nix was klemmen kann.


    Die Stifte bei den Modellen mit Schnellwechwelssystem haben eine Nut, die durch den Mechanismus in nicht gedrücktem Zustand gehalten wird.
    Wenn dieser sich nicht mehr lösen lässt, könnte man den Knopf rausbohren o.ä. oder den Stift der festgehalten wird rausschlagen. Der Mechanismus ist dann futsch, aber die Uhr lässt sich mit Federstegen (diese werden in den meisten anderen Uhren verwendet) dann trotzdem ganz normal und sicher tragen. Federstege sind durch eine Feder gespannt und lassen sich beim einsetzen zusammendrücken.



    :opa: Aber als erstes würde ich das Einweichen und Lockerrungsversuche mit Waffenöl machen.

  • Kannst Du mir das mit dem Federsteg noch mal erläutern bzw. wer würde so was durchführen?



    Ich denke, Sascha meint, ohne ihm vorgreifen zu wollen, dass Du auf das Bandwechselsystem verzichtest und die Uhr wie eine normale mit Federstegen verwendest. Dazu muss der Nippel mit Feder aller Wahrscheinlichkeit entfernt werden, um die Bohrung für den Federsteg frei zu bekommen.


    Okay, Sascha war schneller :G


    Ich habe selbst zwar keine PAM, finde dieses Wechselsystem aber genial gelöst. Zu hören, dass es da Probleme geben kann, die einen beträchtlichen Schaden verursachen, ist schon ärgerlich. Die Bauteile, insbesondere die Feder, sind sicher sehr filigran ausgeführt. Ein möglichst einfacher und kostengünstiger Tausch dieser Bauteile wäre da wünschenswert.

  • A Propos Kampschwimmer. Die einfachste Lösung wenn es dir um einen Bandwechsel geht wäre
    das alte Band abzuschneiden und ein neues anfertigen lassen was entweder mit Schrauben bei den Stegen zugeschraubt wird. Wie bei den Fliegeruhren. Oder du lässt es dir an der Uhr zunähen, so wars bei den Kanpschwimmern mit den verlöteten Federstegen auch.

  • Ich würde das Gehäuse mal ausgiebig in einem nicht zu schwachen Ultraschall deponieren.
    Aber natürlich ohne Innenleben.


    3842€ für ein Stahlgehäuse... das ist frech. Beschönigend formuliert. Hat das Glas Schäden?
    IWC nimmt fürs teuerste Glas etwa um 650€ (Publikumspreis), das ist dann ebenfalls stark
    gewölbt, entspiegelt, Saphir. Bei den Kosten für ein Gehäuse in der Art kann ich nur mutmaßen,
    aber selbst wenn wir mal großzügig 842€ für ein Glas abziehen (und ich lege meine Hand ins
    Feuer, dass es das bei weitem nicht kosten würde) bleiben 3000€ für ein eher einfaches
    Gehäuse aus Stahl, mit Krone, 2 Drückern, einem Bügel, ...


    Federstege könntest du nutzen, dann muss noch ein "Stopfen" mit Bohrung in die Löcher,
    am besten pressen und verlöten/ lasern. Denn die Löcher in den Hörnern sind zu groß für
    Federstege. Falls du so etwas machst denke daran, dass die Tubes später nicht mehr die komplette
    Distanz zwischen den Hörnern ausfüllen, sonst musst du beim Bandwechsel mit einer Laubsäge arbeiten.
    Mit Ø 2 mm sind das schon ziemliche Oschis: http://boley.de/shop/145.b-xl-2-0mm

  • Wenn eine Feder im Bandwechselsystem nicht auszutauschen ist, ohne einen Gehäusewechsel vorzunehmen,
    dann ist das eine Fehlkonstruktion, ohne wenn und aber.


    Ich dachte schon mir eine 024 zuzulegen, aber wenn ich das hier lese :rolleyes:
    Zumal ich meine Uhren auch im Meerwasser trage.

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein defektes Bandwechselsystem nicht zu reparieren ist.


    Wenn das nur mit einem Gehäusetausch (für 3.800,00 EUR!!!) zu machen ist, wäre (ist) das wirklich eine Fehlkonstruktion, so genial es auch ist.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    ich gebe zu das ich jetzt nicht genau das System kenne, aber wenn die Feder in der Panerai-Faltschließe zu reparieren ist, das Schnellwechelsystem bei den Edelstahlbändern von IWC auch, warum sollte dann das nicht auch bei den Paneraiuhren funktionieren ?


    Ich würde die Uhr zu einem guten Konzi-Uhrmacher bringen. Viele von Denen geben sich richtig Mühe und versuchen den Kunden zu frieden zu stellen.

  • Wenn der Knopf mit Hülse in das Horn eingepresst ist - und ich sehe momentan nicht, wie es sonst sein sollte - ist es evtl. unmöglich, einen defekten wieder heraus zu bekommen und zu tauschen.


    Italiener halt :bgdev:


    Man könnte ihn vielleicht rausbohren, eine Passhülse einsetzen und dann einen neuen Knopfmechanismus einpressen.

  • Ich mag einfach nicht glauben, dass bei einer derart hochwertigen Uhr ein defekter Cent-Artikel zu so einem hohen Schaden führt. Das wäre mehr als peinlich. Da wird es sicher Möglichkeiten zur Reparatur geben. Bereits bei der Konstruktion eines solchen (genialen) Systems macht sich der Entwickler i.d.R. Gedanken über Montage- und Demontagemöglichkeiten.


    Es ist doch unbestritten, dass das Schnellwechselsystem dazu gedacht ist, Bänder schneller zu wechseln. Das lädt eben dazu ein, dieses Prinzip ab und an auch anzuwenden. Sonst wäre es ja sinnentleert. Ergo müssen die Federnippel entsprechend langlebig sein und/oder zu vertretbaren Kosten repariert werden könne. Ob Italien oder Deutschland ist hier irrelevant.


    Die Tipps mit Bohren, Löten, Feilen usw. sind sicher gut gemeint, aber hey....das sind Uhren mit beachtlichem Wert. Das geht doch so nicht.