Seiko Spring Drive Chronograph

  • Hallo Dave,


    Seiko gibt die Uhren mit -/+ 1 Sekunde/Tag und -/+ 15 Abweichung/Monat an. Eine starke Untertreibung, weil meine Tuna Spring Drive eine Abweichung von weniger als 1 Sekunde im Monat hat. Dies ist auch kein eingebildeter Traumwert, sondern wird von vielen SD Trägern in Foren berichtet.


    Oder anders: Die Tuna wurde Anfang Mai nach Funkuhr drei Sekunden zurück gestellt und läuft jetzt eine Sekunde vor.


    Ich verschwende meine Zeit nicht damit meine Uhr ständig neu einzustellen.



    Viele Grüße
    Ralf

  • Ich hatte mich eigentlich auch darauf bezogen, wie genau die Uhren von Ralf laufen...nicht wie sie angegeben wird. Aber was auch stimmt: Wenn man Glück hat, laufen die mechan. Uhren auch perfekt...siehe Renés DS oder jetzt meine GMT. Aber ich glaube, dass die Seikos schon nur mit der Angabe von 0,5 Sek. Pro Tag / 1 Sek. Pro Tag sehr enge Grenzen setzen...verglichen mit Rolex +- 2 Sek. Oder der Chronometernorm. Bleibt aber auch hier die Frage, was Seiko machen würde, wenn die Uhr sich nicht in der selbst vorgegebenen Grenze bewegt?


    Faszinieren tut mich persönlich die Technik sehr... das ist aber eine individuelle Geschichte jedes einzelnen.


    :wink: Gruss Ralf ...und gefallen, das tun sie mir auch super...

  • Guten Morgen an beide Ralf's!


    Ralf (Ral), meine DS habe ich leider am Wochenende, als ich den Cartier Diver trug, ablaufen lassen. War so nicht beabsichtigt... :bash: . Bis dahin zeigte sie einen Vorlauf von 3 Sekunden in 6 Wochen. Allerdings mit einem Trick den Rolex selbst empfiehlt: Ich lege die Uhr über Nacht mit der Krone oben ab, damit korrigiert sich der minimale tägliche Vorlauf über Nacht auf gegen 0. Funktioniert auch mit dem Inhouse des Cartier Diver, das auch sehr genau läuft, nur habe ich das noch nicht über längere Zeit beobachtet.


    Mir geht es da wie Ralf (RVB), ich will meine Uhren nicht ständig neu stellen oder beim Einstellen schon nach oder vor stellen damit sich ein Fehlgang über längere Zeit möglichst wenig bemerkbar macht.


    Die Technik der hier vorgestellten GS finde ich klasse. Sehr eigenständig und erfolgreich in dem Versuch beide Welten (Elektronik und Mechanik) zu vereinen. :gut: Sicher kann man das als Spielerei oder technischen Gimmick sehen, aber genau das machte dann doch aus.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Hollo René, das sind Gangwerte, die hatte ich vor meiner Reparatur auch an meiner Panerai. Aktuell trage ich sie seit etwa 3 Wochen ununterbrochen und bin bei etwa 2,5 - 2,0 Sekunden täglich im Minus. Wenn ich genügend Daten habe, werde ich Sie zum Regulieren einschicken, weil ich denke, dass das 8 Tagewerk mehr kann. Muss nur noch die passende Gelegenheit abwarten... Aber ich glaube, dass ich auch zu den Sekundenfetischisten gehöre. Mechanische Uhren müssen aus meiner Sicht genau laufen, das sollte heute bei den teuren Kalibern auch machbar sein. Wenn ich dann den Gang (wie du es machst) einfach durch Ablegen über Nacht nachregulieren kann...bin ich absolut happy. Die 3 Sekunden im Minus bei der Panerai bei Vollaufzug sind mir einfach zu viel.... und genau an dem Punkt finde ich die Seiko genial. Ich glaube, dass die Gangwerte bei der Uhr wesentlich besser sind, als Seiko offiziell angibt. Und Ralf bestätigt das ja hier.


    Bei einer SE gibt Seiko sogar eine Ganggenauigkeit von +-0,5 Sek. pro Tag an...da ziehe ich meinen Hut! Ich denke mal, dass das auch eine Reklamationsgrund wäre, wenn die Uhr mehr als die 0,5 Sekunden pro Tag falsch laufen würde...und die will jeder Hersteller vermeiden. Also werden die Aussagen noch mit genügend "Puffer" versehen um nicht einen schlechten Ruf zu bekommen... daher: Für mich sind auch die 2 Sekunden von Rolex ein Versprechen, das es zu halten gilt. Und bei meiner GMT haben die das locker hin bekommen...geht auch wesentlich genauer...wie genau kann ich sagen, wenn die Panerai zum Regulieren ist ;)


    Gruß Ralf

  • Hallo Ihr Lieben,


    für mich ist SD der Olymp der Uhrenwerksentwicklung :respekt: .


    Die Vorteile liegen auf der Hand, aber werden nicht von allen Trägern mechanischer Uhren akzeptiert.
    1. Gleitender Sekundenzeiger
    2. 72 Stunden Gangreserve
    3. quarzgenaue Präzision, und zwar im oberen Bereich mit einer Gangenauigkeit von 10-40 Sekunden Abweichung im Jahr, was ja immer wieder angezweifelt wird.
    4. Geringer Verschleiß, weil keine mechanische Reibung an der Hemmung
    5. Keine lageabhängigen Gangunterscheide
    6. elektrische Bauteile unterliegen faktisch keinem Verschleiß, weil keine Kondensatoren oder ähnliches verwendet werden, aus denen bspw. Säure austreten könnte.


    Am Ende ist es hochinnovative Technik, in die Seiko fast 30 Jahre :opa: Zeit und Aufwand gesteckt hat.


    Der Nachteil ist der hohe Preis und in einigen Köpfen wohl, dass es ein japanisches Produkt ist. Klar führt eine Omega oder Rolex zu anderen Reaktionen, als wenn man einen Japanwecker am Arm hat. Letztlich aber auch, weil zB. kaum einer weiß, dass es solche Uhren gibt und Seiko auch eine GS-Serie hat.


    Aber die SD-Technik ist nicht widersprüchlich. Hier trifft Tradition von Uhrenmacherkunst auf Hightechentwicklung und werden im Sinne von Präzision und Zuverlässigkeit zu einem innovativen Produkt :idee: vortrefflich vereint.


    Seit ich mir im Frühjahr die Tuna SD zugelegt habe, liegt zB. meine Omega Seamaster (eine Sekunde Vorlauf am Tag) oder meine Sinn nur noch im Uhrenkasten, weil dieser gleitende Sekundenzeiger beim Spring Drive so einmalig schön zu beobachten ist und mich das Geruckel zB. an der Omega - was mich davor über 10 Jahre nie gestört hat - mittlerweile die Uhr wieder ganz schnell im Uhrenkasten verschwinden lässt.
    Das ist vielleicht der größte Nachteil, dass man normale mechanische Uhren danach mit anderen Augen sieht......



    Aber hey, auch mit einer Omega oä. kann man glücklich werden....solange man keine SD hat..... :jump:
    Gruß Ralf

  • Für mich schön zusammengefasst...jetzt muss ich mir die Uhren mal live in Frankfurt ansehen. Da fahre ich irgendwann mal hin. Bin wirklich gespannt drauf. Hab aktuell noch was bei meinem Konzi laufen...zur Ansicht bestellt... und leider kann ich nicht immer alles direkt machen :( ...zu viele Hobbys, Kinder, Autos, Urlaube, aber meine Sparwutz bin ich schon am mästen :rolleyes:


    Gruß Ralf, du hast mir worklich sehr geholfen....oder geschadet ;) . Danke!!!
    Therapie ist angesagt :bash: ...

  • Also ihr habt mich schon ein Stück weit von den Uhren überzeugt, vor allem weil sie ja scheinbar doch genau so genau gehen wie normale Quatzer.
    Aber eine Batterie ist doch dennoch drin, oder wo nehmen Quarz und Wirbelstrombremse ihren Strom her?


    Das Geruckel bei mechanischen Uhren kann schon verrückt machen, wenn man wie wir verrückten 1 h am Tag auf unsere Uhren gucken ^^
    Deswegen tendiere ich auch dazu, mir irgendwann eine Uhr mit kleiner Sekunde zu kaufen bzw. ohne Sekundenzeiger. Ich glaube, damit könnte ich inzwischen ganz entspannt leben.


    Und das, wo ich mir früher beim Einstieg in mechanische Uhren den Sekundenzeiger nahezu herbeigebetet habe, so als sichtbaren Beweis der mechanischen Zeitsimulation.

  • Hallo Dave,


    ich könnte versuchen es zu erklären, aber dieses Video macht das besser....


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    Schlussendlich wird die Energie für die Quarzregulierung und die Wirbelstrommbremse aus dem Strom genommen, der durch das Induktionsfeld beim Drehen des Hemmungsrades entsteht. Da der IC nur ca. 1/100 der Energie einer normalen Quarzuhr benötigt, reicht der Strom aus, alle Aufgaben zu erledigen.



    Viele Grüße
    Ralf

  • Die Energie...wenn ich es richtig verstanden habe, kommt vom Federhaus...Federkraft treibt Magneten in Spule an (wie bei einem Generator), der Strom wird dann für alles verwendet. Wenn sie nicht getragen wird...bleibt sie, wenn die Feder entspannt ist, stehen.


    @DAV bei mir ist das mit dem Sekundenzeiger so, dass ich sonst sicherlich nicht merken würde, wann die Uhr stehen geblieben ist...oder erst Stunden später ;) . Gerade bei Handaufzug wäre das für mich wichtig...oder man hat Routine und zieht morgens immer auf... aber die 2 Zeiger Pams :gut: ...gefallen mir schon einige richtig gut.


    Hab mir auch ein Video angesehen, der Sekundenzeiger bewegt sich wirklich sehr ruckelfrei bei den Springdrive Modellen...


    Gruß Ralf

  • Guten Morgen,


    man muss der Fairness halber auch sagen, dass es SD Modelle gibt, die mehr Gangabweichung haben. Habe auch von 10 Sekunden/Monat gelesen. Andererseits habe zB. meine Sinn Anfang des Monats mit 4 Sekunde Vorlauf/Tag auch eine Minute zurückgestellt habe, damit sie am Ende des Monats vorging. Dann habe ich sie gestoppt, zwei Minuten gewartet und es ging in den nächsten Monat.


    Selbst bei 10 Sekunden Gangabweichung im Monat stelle ich die Uhr 30 Sekunden vor / zurück bei der Winterzeitumstellung und stelle das nächste Mal zur Sommerzeitumstellung und habe nur 30 Sekunden Vor- oder Nachlauf. Den Kalendar muss ich natürlich zwischendurch regulieren.


    Viele Grüße und Euch einen tollen Start in einen erfolgreichen Mittwoch


    Ralf

  • Die Genaauigkeit mechanischer Uhren muss man meiner Erfahrung nach immer relativ sehen:

    • Ist es nur eine Momentaufnahme; 1 Jahr später kann es ganz anders aussehen. Da wurden dann aus 0s/Tag 3s, was ja immer noch gut ist, aber eben mit Quartz schon außer konkurrenz.
    • Gibt es keine mechanische Uhr, die bei beliebigen Tragegewohnheiten 0s/Tag macht.
    • 1 und 2 sind bei Quartz in der Regel kein Problem


    Hi RVB-Ralf :)


    Solange trage ich meist eine Uhr am Stück gar nicht. Aber das mit der 1 Minute vor/zurück-Praxis und dann warten bis es in die andere Richtung genauso lange falsch geht mache ich auch so. Den Pedantismus jeden Tag meine Uhr wegen 1 s neu zu stellen, habe ich mir abgewöhnt/nie angewöhnt ^^