Liebe Lounger,
heuet startet die dritte Folge unserer Tragebuch-Reihe. Waren wir uhrentechnisch bei den ersten beiden Episoden in Deutschland unterwegs, kommt die aktuelle Preziose aus Japan. Aber nicht nur die Herkunft unterscheidet unseren neuesten Kandidaten von seinen Vorgängern. Wurden bisher nur Uhren mit mechanischen Werken an den Arm und unter die Lupe genommen, stellt die Seiko Astron mit Kaliber 8X53 in jeglicher Hinsicht ein Novum für uns dar. Hier sorgen nicht Zahnräder und Schwungmasse für die korrekte Anzeige der Uhrzeit, sondern Solar-Technologie und ein GPS-Empfänger im Inneren der Uhr. Bisher galt mein Interesse ausschließlich mechanischen Uhren und mit einer GPS-Antenne hatte ich vorher eher beim Handy Berührungspunkte. Aber jetzt heißt es offen für Neues sein und sich auf die Solaranlage am Handgelenk einlassen.
Seiko bewirbt die Astron als erste GPS-Uhr mit Solartechnologie überhaupt. Das dunkelgrau schimmernde Zifferblatt dient hier nicht nur als Darstellungsfläche für verschiedene Zeitzonen und den ewigen Kalender, sondern auch als Solaranlage, die Energie aufnimmt, speichert und an die Uhr weitergibt. Auf den ersten Blick können die vielen Zahlen, Zeiger, Striche und Anzeigen überfordernd wirken.
Was sofort ins Auge sticht, ist die schwarze Keramiklünette, auf der die Abkürzungen von 28 Städtenamen unterschiedlicher Zeitzonen eingraviert sind. Das Ganze ist bei 12 Uhr an London ausgerichtet. Dort liest man die universelle Standardzeit (UTC) ab, die weltweit als Bezugszeit gilt. Der markante und breite Rehaut hilft dabei, die Zeitverschiebungen von der Standardzeit übersichtlich darzustellen und schnell abzulesen.
Auf dem Zifferblatt selbst werden rechts die Wochentage, das Datum und AM/PM angezeigt. Bei sechs Uhr findet sich eine 12-Stunden-Anzeige und auf der linken Seite ist ein sogenannter Multiindikator am Werk. Er wird in Verbindung mit den beiden Drückern und der Krone gesteuert. Aus der Zifferblattmitte heraus werden ganz klassisch die Stunden, Minuten und Sekunden abgelesen. Wer beim ersten Blick an einen Chronographen denkt, dem haben Zentralsekunde, Hilfszifferblatter und die seitlichen Drücker einen Streich gespielt. Bei der Astron GPS Solar geht es nämlich um Kalender- und Zeitzonenfunktionen.
Die ganze Technik wird in ein 45mm großes Gehäuse aus Edelstahl mit rotgoldfarbener Beschichtung gepackt. Die Farbe ist sicher nicht jedermanns Sache, aber sie passt gut zu der schwarzen Keramiklünette und harmoniert mit dem anthrazitfarbenen Zifferblatt. Das Gehäusefinish überzeugt mich von der Verarbeitung. Die Flanken und Hörner sind mattiert, dazwischen liegt eine breite polierte Fase.
Der Rückdeckel ist mit allerhand Informationen zum Modell, der Wasserdichtigkeit und anderen Spezifikationen beschriftet. Ein Saphirglas wie auf der Vorderseite wird man hier nicht finden. Eventuell ist der Blick in das Rechenzentrum der Uhr nicht ganz so schmuck wie der auf Gehäuse und Zifferblatt. Was beim Anblick der Rückseite positiv auffällt, sind die Aussparungen am Band, die eine kratzerfreie Montage erleichtern und die ich so oft bei anderen Herstellern vermisse.
Gehalten wird die Uhr an einem schwarzen Silikonarmband, das sehr weich ist und sich direkt bequem ums Handgelenk schmiegt. Die Faltschließe ist einfach zu justieren und im Handumdrehen sitzt die Astron fest am Arm. Damit der nicht benötigte Teil des Bandes sich nicht selbständig macht, hält ihn ein bewegliches Fangstück mit Markenaufschrift fest.
Die Astron ist also am Arm angekommen und dort bleibt sie jetzt erstmal. Nach ausgiebigem Tragen gibt es Tragebuch Teil zwei von mir. Neben Trageeindrücken komme ich vor allem auf alle relevanten Funktionen der Uhr zu sprechen. Apropos - wie sieht´s im Forum mit Seikoträgern aus? Wer hat hier eine Astron am Arm?
Wir lesen uns - spätestens nächste Woche!
Euer David