Schmankerl für Christian? Goldene IWC Taschenuhr aus 1934

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    Christian, ich bin immer wieder fasziniert von deinen ausführlichen Berichten über die IWC Armbanduhren und speziell über die Taschenuhren, die Dir sehr am Herzen liegen. Deswegen frag ich jetzt Dich direkt:


    Mein Vater hat irgendwann in den 90igern eine IWC Taschenuhr gekauft weil er die Marke sehr mag und Taschenuhren sowieso =).
    Ich hatte heute einmal Zeit ein paar Fotos zu schießen und würde mich freuen wenn du mein fehlendes Wissen über die uhr ergänzt. Ich weiß nur dass es eine goldene Taschenuhr, vermutlich verkauft im Jahr 1934, ist. Die Frage geht natürlich auch an alle Anderen =):


    Hier ein paar Fotos der Taschenuhr:










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    Das ist eine sehr schöne IWC-Savonnette, Bebbe :gut:


    Wenn ich die Nummern richtig lese (Gehäuse 905.753 / Werk: 874.165), dann würde das Werk 1928 produziert und die Uhr ca. 1929 (also mitten in der Weltwirtschaftskrise) ausgeliefert). Das Werk ist ein Kal. 74 mit einem Durchmesser von 17 Linien (37,4 mm) und damit minimal größer als die aktuellen 5000er Kaliber. Die Höhe beträgt 4,2 mm (H 4). Dieses Kaliber hat standardmäßig 16 Steine und eine Gangreserve um 30 Stunden. Wie damals üblich bei IWC, verfügt die Uhr über eine Breguet-Spirale (Frequenz ist 18,000 A/h) und Kompensations-Unruh, die Feinregulierung erfolgt über den Schwanenhals.


    Von diesem Werk wurden in verschiedenen Varianten zwischen 1913 und 1931 ca. 15.000 Stück gebaut, das gehört also zu den eher seltenen IWC-Kalibern. Historisch ist dieses Werk die letzte Ausbaustufe der Fingerbrücken-Konstruktionen, wie man sie bereits ab 1893 mit dem Kal. 65/66 verwendet hat. Das schöne an diesen Werken ist, dass das Räderwerk sehr frei liegt und man dadurch einen guten Blick auf die "Action" hat. Im Vergleich zum Kal. 66 (19 lig., H7-H5) ist das Kal. 74 deutlich flacher und kleiner - was man aber auf Fotos kaum erkennen kann (hier ein Kal. 65, die Lepine-Variante des Kal. 66):



    Von der Lepine-Version Kal. 73 gibt es noch eine weitere Variante, Kal. 77, das für viele IWC-Vintage-Freunde als das vielleicht beste TU-Kaliber der Marke gilt - hier mal ein Beispiel:



    Fazit: Schöne Uhr mit einem durchaus sammelwürdigen Kaliber!


    Gruß,
    Christian


    P.S.: Die Kal. 77 habe ich offenbar noch gar nicht vorgestellt :grb: - zumindest habe ich mit der Suche nichts gefunden :lupe: . Das werde ich dann bei Gelegenheit nachholen...

    • Offizieller Beitrag

    Vielen, vielen Dank Christian für die ausführliche Besprechung der Taschenuhr meines Vaters. Es ist immer schön ein wenig mehr der Geschichte der Uhr zu erfahren und vor allem Informationen zum Uhrwerk das darin tickt. Ich muß auch sagen, dass sie mir mit den Art Deco Verzierungen und der doch eher schlanken Erscheinung recht gut gefällt. Und jetzt noch mehr, da ich durch Dich viel mehr Infos zur Uhr habe =), vielen Dank auch von meinem Vater :gut: .