Big Pilot 5002 low beat

  • Hallo,
    bis wann gab es denn eine Big Pilot 5002 low beat?


    Ich hatte gelesen, dass es die Low Beat nur 2002 gab, nur mir wurde gerade eine aus 2005 angeboten und das sollte auch eine 5002 low beat sein.


    Wer kann mir da weiterhelfen?


    Danke für Eure Mühe


    Grüsse


    Henry

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Henry,


    das lässt sich leider nicht so genau bestimmen - zumindest nicht anhand des Datums in der Garantiekarte. Denn so eine Uhr kann immer eine gewisse Zeit beim Konzi liegen, bis sie tatsächlich verkauft wird. Es ist allerdings nicht so, dass die 5002 nur im ersten Produktionsjahr ein "Slow-Beat"-Kaliber verbaut hatte - sondern in allen Produktionsjahren. Nur in den letzten Produktionslosen 2005 wurde schon das neue Werk der 5004 mit 3 Hz (also 21.600 A/h) verbaut.


    Folgende Kaliber waren in der 5002 verbaut (nach Produktionsjahren):
    2002-2004: 5011 (2,5 Hz), hierbei gab eine Modifikation, allerdings ohne Änderung der Kalibernummer
    2005: 50110 (2,5 Hz) und 51110 (3 Hz)


    Der Unterschied zwischen 5011 und 50110 liegt in einer neu gestalteten Automatikbrücke (um den Aufzug zu verbessern). Der große Sprung ist dann zwischen 50110 und 51110 - letzteres hat nicht nur die höhere Frequenz sondern auch eine komplett neue Feinregulierung, nämlich nun eine rückerlose Feinregulierung mit Hilfe von Masselotten, also kleinen Gewichtsschrauben auf den Flügeln des Unruhreifs (ähnlich wie das Gyromax-System bei Patek). Dadurch wurde die Ganggenauigkeit spürbar verbessert.


    Technische Details dazu finden sich z.B. hier:
    http://www.iwcforum.com/Moveme…movement_family_5xxxx.pdf


    Die 5002 mit dem Kaliber 51110 und eine Frequenz von 3 Hz ist auch als "Transitional" bekannt und vergleichsweise selten. Meistens haben diese Modelle schon die neue Probus-Krone verbaut, während die alten 5002 (zumindest bis zu einer Revision) die traditionelle Fischkrone verbaut haben. Der zweite Indikator für eine "Transitional" ist eine Seriennummer ab 3.14x.xxx - aber auch hier gibt es keine offizielle Garantie.


    Fazit: Der Normalfall ist Slow-Beat und wenn die Uhr eine Fischkrone hat und eine Seriennummer kleiner als 3.14x.xxx, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch eine Slow-Beat ist. Zumal die Transitional-Modelle in der Regel deutlich teurer gehandelt werden.


    Gruß,
    Christian

  • Moin,


    Wieder mal eine Top Auskunft und ein ganz helles Licht hier im Forum.
    Die Aussagen sind alle zutreffend obwohl hier ein recht schwaches Licht auf das 'alte' Low beat Kaliber fällt.
    Es gab in der Alpha Testphase eine Menge Beschwerden über das abstruse Gangverhalten dieser Kaliber auch bei den 5000er Portugiesern.
    Die 'Auffälligkeiten' wurde zuerst runtergespielt und auf die lange GR geschoben und erst mit den technischen 'Verbesserungen' erlangten diese Kaliberfamilie stabilere Gangwerte.
    Ich kenne aber auch viele Besitzer der 18000er Kaliber die sehr gut einreguliert sind und bei gleichbleibenden Tätigkeiten (Büro,normales Frageverhalten kein Extremsport etc…) hervorragende Ergebnisse liefern.
    Als Sammlung Ergänzung käme für mich nur die 'slow beat' Variante in Frage. Als alltägliche Gebrauchs Uhr würde ich mich auch für ein neueres Kaliber entscheiden.
    Es gab nicht wenige aus dem IWC Forum die damals sich die 5004 kauften und in SH ein altes Blatt einbauen liessen (ich kenne bestimmt über 1 Dutzend persönlich) heute beisst man da in SH auf Granit.


    Ich bin mal gespannt ob man sich im Design (kommt ja bald eine neue Fliegerfamilie) wieder an den klassischen Blättern orientiert ;)

    • Offizieller Beitrag

    jan: Ja, mit etwas Liebe kriegt man auch eine Slow-Beat 5002 ganz gut hin - meine ist ja aus dem ersten Produktionsjahr 2002 und hat wirklich noch die erste Kaliber-Version "ohne alles":



    Der erste Service (noch durch den Vorbesitzer) war 2008 fällig, danach lief sie von der Ganggenauigkeit her sehr gut - aber die Aufzugsleistung war ziemlich bescheiden. Nun bringe ich als überwiegender Schreibtisch-Pilot nicht täglich dutzende Kilometer unter die Füße, aber zumindest zum Energieerhalt sollte es bei einer Automatik reichen (was nicht der Fall war). Mir war es aber zu blöd, die Uhr gleich wieder einzuschicken.


    Anfang 2015 habe ich dann gemerkt, dass die Gangwerte extrem eingebrochen sind - entsprechend war die nächste Revision fällig (diesmal nach knapp 7 Jahren). Da es keine Gehäuseaufbereitung brauchte, habe ich das bei Wempe machen lassen. Im Ergebnis sehr überzeugend - die Gangwerte satt in der Chronometernorm und die Aufzugleistung ist jetzt dramatisch besser (vergleichbar mit meiner 5005 mit der letzten 5000er Ausbaustufe). Ganz billig ist das natürlich nicht, die Revision 2008 lag bei rund 1000 Euro (allerdings wurde da auch das Glas getauscht), jetzt waren es knapp 850 Euro. Deshalb sollte man beim Kauf die Service-Historie auch unbedingt berücksichtigen - das ist keine Uhr, die man mal so 25 Jahre einfach laufen lassen kann.


    Gruß,
    Christian

  • Ach so - wo ist der Glühbirnen-Smiley?
    Ist die 5002-01 in Stahl bei ganz gutem Licht vor der Linse eines nicht mehr ganz taufrischen Eifohns in der Hand eines fotografisch Minderbemittelten. :flag:

    Bis bald wieder
    Jochen


    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.