Uhren für IWC-Einsteiger: Vorschläge bis ca. 1.500 Euro

Liebe IWC-Freunde,

eine Sache, die mir beim Durchblättern aktueller Preislisten immer wieder auffällt, ist die deutliche Verschiebung der Einstiegspreise bei vielen Marken - und IWC ist da sicherlich ganz vorne mit dabei. In der aktuellen Preisliste finden sich noch ganze 2 reguläre Referenzen unter 5000 Euro Listenpreis: Die Portofino Automatic 3565 für 4.450 Euro, die Fliegeruhr Mark XVII 3265 für 4.600 Euro, dazu kommt dann noch die "Sohn"-Version der alten Mark XVI für 4.300 Euro.

Gerade für viele jüngere Neueinsteiger in das Uhrenhobby sind solche Preise prohibitiv hoch, selbst wenn man gewisse Abschläge beim Konzi oder Grauhändler mit einrechnet (wobei man als Neuling da sicherlich auch nicht vorne dabei ist).

Deshalb wollte ich hier mal zwei neue Dauer-Fäden aufmachen, in denen ihr Vorschläge für "IWC-Einsteiger-Uhren" posten könnt. Und zwar einmal in einem Preisrahmen bis ca. 1.500 Euro effektiver Kaufpreis - und danach mache ich noch einen Faden auf für Vorschläge bis ca. 3.000 Euro effektiver Kaufpreis.

Alle Arten von Uhren sind willkommen, alt, neu, Neo-Vintage etc. - gerade als Neuling kriegt man ja oft nur die aktuelle Kollektion zu Gesicht, aber nicht selten gibt es 5, 10 oder 15 Jahre alte Modelle, die ähnliche Optik und Qualität zu einem deutlich niedrigeren Preis bieten.

Eine Bitte: Jeder Post sollte eine ungefähre Preiseinschätzung und eine konkrete Bezeichnung der Uhr (Modellname / Referenznummer) enthalten, damit Interessenten leicht weitere Informationen oder Angebote suchen können.

Gruß,
Christian

... und ich fange dann gleich mal an :

Ein passender Einstieg in die IWC-Welt ist ein Klassiker aus den späten 1960er Jahren, die IWC Yacht Club I mit der Referenz 811, später 1811: Das wohl letzte Erfolgsmodell der IWC in der "guten alten Zeit" vor der Quarzkrise wurde 1967 lanciert und war ein Renner im Segment "gute Alltagsuhr", vergleichbar mit einer Rolex Datejust, mit der sie übrigens auch das Stahlarmband teilte (bis Rolex später den Hersteller, Gay Freres, aufkaufte).

Von dieser Uhr gab es entsprechend der Popularität diverse Varianten, u.a. drei verschiedene Werke (Automatik ohne Datum Kal. 854, Automatik mit Datum Kal. 8541(B), Handaufzug ohne Datum Kal. 89), Varianten in Stahl, Weißgold und Gelbgold, Zifferblätter in weiß, silber, blau, braun und sogar lachsfarben, dazu noch Sondermodelle mit Steinen oder Cloisonne-Blättern.

Auch bei mir fanden zwischenzeitlich verschiedene Versionen ein Heim:

Geblieben ist bis heute diese hier, Ref. 1811 AD in blau:

Die ausführliche Vorstellung der blauen YC findet ihr hier:
Yacht Club zur Blue Hour...

Die ausführliche Vorstellung der silbernen YC findet ihr hier:
Neuzugang: IWC Yacht Club

Preislich beginnen diese Uhren in einem vernünftigen Zustand ohne Stahlband bei ca. 1.200 Euro, ein schönes Exemplar am Stahlband sollte für ca. 1.500 Euro zu bekommen sein - Sammlerstücke im perfekten Zustand und mit passendem Zubehör kosten natürlich mehr, ebenso wie die goldenen Varianten.

Auch heute noch eine absolut alltagstaugliche, robuste wie elegante Uhr, angetrieben vom Werk-Klassiker aus Schaffhausen, dem Automatik-Kaliber 8541B.

Gruß,
Christian

... weiter geht's:

Günstige Einstiegsuhren finden sich auch im "echten" Vintage-Bereich: Ein Klassiker der frühen Nachkriegszeit ist z.B. die IWC Ref. 521 "Shark Fin", die ihren Spitznamen den Hörnern verdankt, die ähnlich wie eine Haifischflosse geformt sind. Solche "fancy lugs" waren in den 40er bis frühen 60er Jahren bei klassischen Dress-Watches durchaus in Mode. Man findet solche Uhren (meist in Gelbgold) auch von anderen Marken, z.B. JLC, VC oder Patek. Unter Vintage-Freunden sind diese IWC-Modelle durchaus gesucht - zum einen, weil sie für die Zeit sehr groß waren (fast 37mm im Durchmesser), zum anderen, weil mit dem Kal. 89 eines der klassischen IWC-Werke überhaupt verbaut ist:

Auch wenn diese Uhr erst 1966 ausgeliefert wurde, ist sie doch ein klassischer Vertreter der IWC-Kollektion der 1950er Jahre. Und trotzdem heute noch absolut alltagstauglich, insbesondere das Werk ist eigentlich unzerstörbar - und trotzdem sehr schön anzuschauen.

Ausführlich vorgestellt habe ich diese Uhr hier:
Ein IWC Vintage-Klassiker: Die Ref. 521 "Shark Fin"

Preislich fangen diese Uhren in einem akzeptablen Zustand bei ca. 1.250 Euro an - für eine IWC mit Inhouse-Kaliber und Goldgehäuse sicherlich kein schlechter Preis . Goldene Uhren haben die Jahrzehnte meist besser überdauert als Stahl-Varianten, da sie als "gute Uhr" meist geschont wurden. Achten muss man hier auf das Zifferblatt - Patina und insbesondere nachgemalte Blätter geben deutliche Abzüge, ebenso wie wieder angeflickte Hörner.

Gruß,
Christian

... und noch ein letzter Vorschlag zum Start:

Auch aus den vergangenen Jahren gibt es Modelle, die sich inzwischen relativ günstig finden lassen. Ein Tipp wäre dabei die Portofino-Kollektion und hier die beiden Vorgänger des aktuellen Modells: Z.B. eine IWC Portofino 3533 kann man heute im Preisrahmen bis 1.500 Euro finden. Im Vergleich zum aktuellen Modell sind diese etwas kleiner, bei der Referenz 3533, die bis 2008 gebaut wurde, waren es 38 mm - der optisch leicht veränderte Nachfolger (anderes Zeigerspiel) Ref. 3563 hatte dann 39 mm.

Das Design ist "schlicht und ergreifend", dadurch heute noch genauso aktuell wie vor 10 Jahren. Diese Uhren haben noch ein ETA 2892A2 verbaut (das aktuelle Modell hat einen Nachbau von Sellita), dazu kommt ein klassisches Krokoband mit Faltschließe (die sollte bei einem gebrauchten Angebot unbedingt dabei sein). Achten sollte man auf den vernünftigen Zustand des verbauten Bandes (ein Kroko kostet neu zwischen 120 und 250 Euro), auch Box und Papiere kann man bei solchen Uhren erwarten. Mit etwas Geduld und von privat sind 1.500 Euro als Budget machbar - diese Uhren wurden zwischen 2005 und 2010 für 2-2,5k Euro neu verkauft.

Gruß,
Christian