Ein Rad muss her!

  • Hallo liebe Lounger!


    Also ich habe folgendes Problem. Leider fällt bei mir laufen (also joggen) wegen diverser Probleme in den Gelenken/Muskulatur wahrscheinlich völlig flach. Da ich aber irgendwas `machen`muss, ich möchte in 2 Jahren keine 200kg wiegen :G , liebäugle ich mit der Anschaffung eines Rades.


    Und da bin ich völlig unbeleckt. Das letzte mal habe ich vor über 20 Jahren auf nem Rad gesessen. Ich habe schon ein bisschen recherchiert, aber da kommen dann immer mehr Fragen auf.


    Ich fange einfach mal an...Vorgaben wären...


    Es sollte im weitesten Sinne ein Mountainbike werden.


    Ich würde 40% Strasse, 40% flache gestampfte Waldwege/Radwanderwege und den Rest mal ein bisschen Offroad fahren wollen. Alles zunächst mal gesittet, wie gesagt ich muss mich erstmal wieder einfinden. Zeitlich am Anfang ungefähr 2-3 mal die Woche, so 1-1,5 Stunden pro Runde. Vom Vollprofi also meilenweit entfernt.
    Ich bin 185 gross, bei ca. 90-100Kg, je nach Jahreszeit :G Optik ist zunächst mal egal. Preislich habe ich mir max. 900 Euro vorgestellt.


    Also, ich habe von verschiedenen Radgrössen gelesen, 26er, 27,5 oder sogar 29er! Ich würde schon gerne bequemer sitzen, also nicht total `Affe auf Schleifstein`. Was wäre da zweckmässig? Ich weiss mittlerweile was ein Hardtail ist, diese gibts aber doch mit gefederter Gabel, oder? Ist sowas empfehlenswert, bzw. gibts da was im Budget?
    Was empfiehlt sich eurer Meinung nach, bei meinen Vorgaben, an Bereifung? Früher gabs Cross und Strasse, ich habe aber jetzt von Mitteldingern gelesen.
    Dass ich bei diesem Budget Abstriche bei den Komponenten machen muss, ist mir klar, aber was sollte unbedingt dabei sein?


    Ich hoffe also, dass Ihr mir zumindest mal grob die Richtung weisen könnt. Die Anschaffung würde auch max. im Januar stattfinden, ist also noch genug Zeit. Ich würde gerne beim Fachhandel kaufen, müsste mir aber erstmal Händler in der Nähe suchen. Damit diese mir keinen `vom Pferd`erzählen können :G , wäre es also gut wenn ich schon mal ungefähr wüsste, wo die Reise hingehen soll.
    Was habe ich für Kriterien vergessen?


    Vielen Dank im Voraus!!

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Ich gehe mal etwas tiefer auf deine Vorgaben ein. Nur Bildchen gucken bringt einen Unbedarften nämlich nicht wirklich weiter. Bei deiner genannten Untergrundverteilung suchst du die eierlegende Wollmilchsau. Vorab, die gibbet nicht. Was auf der Strasse vernünftig rollt ist kaum offroad tauglich. Umgekehrt natürlich ebenso. Tendenziell würde ich dir zu einem Crosser raten. Nicht die Querfeldeinräder aus Klaus Peter Thalers Zeiten, sondern die heutige Mischung aus Trekking-Mountain-Strassenrad. Die gibt es in zigfacher Ausführung und für fast jeden Geldbeutel. Wobei auch hier gilt......
    wat nix kostet is auch nix. ;)
    In deiner Gewichtsklasse solltest du Wert auf einen stabilen und mittelgewichtigen Rahmen mit gut funktionierenden Bauteilen legen. Leichtbau scheidet definitiv aus. Gute und wertige Alu-Rahmen gibt es von diversen Herstellern und Versendern. Ich würde dir zu mittelklassigen Schalt-Bremskomponenten raten. Billig taugt nicht. Funktioniert im Neuzustand im Laden perfekt, aber nach kurze Verwendung und mit ein bisschen Dreck im Getriebe lässt die Performance schnell nach und es wird nervig. Scheibenbremsen sind mittlerweile in guter Ausführung auch schon an günstigen Bikes zu finden. Hier würde ich im Zweifel vorher mal Herrn Gockel bemühen und nach Erfahrungen anderer Nutzer forschen. Alles in allem ist der Weg zum Fachhändler für "Ahnungslose" der einzig richtige. Guten Beratung und Service nach dem Kauf sind IMHO wichtiger als ein paar gesparte Euros. Ebenso ist die Wahl der richtigen Rahmenhöhe und die Bestimmung anderer Geometrieparameter vor Ort immer besser. Unter Umständen ist der Kauf eines Vorjahresmodells eine guten Möglichkeit günstiger an ein hochwertiges Bike zu gelangen.

  • Hallo Jan, Radsport ist ein tolles Hobby, welches ich auch seit vielen Jahren betreibe. Auch ich bin etwas kräftiger, liege so bei 110 kg bei 1,88 m. Aus diesem Grund habe ich mich ebenfalls für ein MTB mit Hardtail (hinten keine Federung) entschieden, einfach weil es etwas besser schlechte Passagen wie Kopfsteinpflaster wegsteckt als ein filigranes Rennrad.


    Da ich fast ausschließlich Straße fahre, habe ich von Anfang an schmalere Slicks aufgezogen und eine Rennradkassette (hinteres Ritzelpaket) montiert. Damit kann ich in jeder durchschnittlichen Rennradgruppe mithalten und bin auch bei Volksrennen wir den Hamburger Cyclassics oder dem Berliner Velothon gut aufgehoben.


    Als ich mein Rad vor acht Jahren gekauft habe, waren 27,5er und 29er noch nicht üblich. Daher kann ich nur von meinen 26er berichten. Heute würde ich mich vermutlich eher für eine größere Radgröße entscheiden. Ich sehe für den Touren- und Straßeneinsatz keine Vorteile für die kleinen Räder.


    Ich persönlich rate den Radinteressierten in der Regel davon ab, sich von dem Markennamen auf dem Rahmen blenden zu lassen. Wichtig sind die Komponenten für Schaltung, Antrieb und Bremsen, sowie gute Laufräder.


    Ich würde selbst immer mindestens Shimano XT Ausstattung nehmen, das ist mein Mindestanspruch an ein gutes Fahrrad. Die Kategorie darunter (früher hieß sie LX, heute glaube ich STX?) ist aber auch ganz ordentlich. Darunter ist man schnell bei Baumarkträdern angelangt. Shimano baut auch unglaublich viel Ramsch!


    Achtung: Manchmal verbauen die Fahrradhersteller einzelne gute Komponenten, z.B das Schaltwerk, der Rest ist von minderer Qualität. Hier nicht blenden lassen.


    Auf jeden Fall bei einem MTB dieser Preisklasse auf hydraulische Scheibenbremsen achten. Das ist heute State of the Art.


    Zum Preis kann ich jetzt nicht so viel sagen. Mit sowas beschäftige ich mich meist nur, wenn eine Neuanschaffung bevor steht. XT Vollausstattung wirst du für 900€ nicht bekommen, muss allerdings auch nicht. Ich würde vielleicht trotzdem mit 300€ mehr kalkulieren.

  • Wow, schon mal viele Infos!
    Ich fasse mal ein wenig zusammen...
    Bulls Copperhead...sieht für mich als Laie sehr gut aus, fällt aber deutlich aus dem Budget. Und das würde ich, muss ja auch noch ein paar Uhren kaufen :G , ungern signifikant erhöhen. Ein Hunnie mehr wäre schon drin, also max 1000.


    @ Benny Das Rad schaue ich mir später mal genauer an, aber Du meinst das würde meinen Ansprüchen gerecht, habe ich richtig verstanden?


    Hardtail oder Crosser wären also ok für meine Zwecke? Kein Leichtbau!


    Cube Räder hatte ich bei diversen Anbietern schon gesehen, da lägen ja auch einige im Budget.


    @ Detlef Danke für den Tipp, Burscheid ist ja quasi um die Ecke!


    Also ist die Reifengrösse doch eher ein Problem des persönlichen Empfindens, oder doch besser grösser statt kleiner? Aber am besten probieren?!


    @ Papagonzo Sind denn Vorjahresmodelle (wusste gar nicht dass es sowas mittlerweile auch bei Rädern gibt :G ) auch bei örtlichen Händlern problemlos zu bekommen/bestellen. Die sind doch bestimmt eher dran interessiert, die neuen Modelle zu verkaufen?! Oder muss ich da doch auf Onlinehändler gehen?


    Danke an Alle, vielleicht gibts ja noch mehr Tipps?!

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • So Benny, ich habe mir das Cube mal näher angesehen.

    Interessant!! Zahnriemen finde ich auch nicht schlecht. Sehe ich richtig, das Rad hat ne Nabenschaltung? Wie sind da die Vor/Nachteile gegenüber einer Kettenschaltung im Bezug auf bergiges Geläuf. Ich möchte zwar weitgehend auf Steigungen verzichten, so ganz wird sich das hier im Bergischen Land aber nicht vermeiden lassen.
    Mal ne ganz andere Frage. Lassen sich diese Räder leicht zerlegen, bzw. so demontieren, dass ich sie problemlos in einen Citroen Berlingo, mit umgeklappten Sitzen, bekomme??

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


    • Offizieller Beitrag

    Das mit den Rädern und Radgrößen ist in den letzten Jahren so richtig verwirrend geworden.
    Wie du richtig bemerkt hast gibt es z.Z. 3 Radgrößen. Die 26iger werden kaum noch hergestellt.
    29 soll das A und O auf dem Markt sein, und dann haben die Hersteller noch die Zwischengröße 27,5 dazu gepackt.
    Für gerade aus und normales Kurvenfahren sind 29er Räder in Ordnung. Nur bei engen Kurfen unf Kehren leidet das händling etwas.
    Ein Hardtail ist immer mit Federgabel, bei den Fulis gibt es hinten noch eine Federung dazu, den 1000er Aufpreis brauchst du aber nicht.


    An sonsten hat Jaque (der gonzinger) schon das wichtigste geschrieben.


    Das ist dann wie bei den Uhren, kaufe beim Händler - Vorteile sind Service , Beratung und kurze Wege bei eventuellen Garantien.
    Auch bekommst du normalerweise nach den ersten 100 Kilometern noch mal einen kleinen Service.
    Auch eine Probefahrt kannst du da machen, um zu sehen ob du mit dem faforisierten Rahmen oder Model zu rande kommst.
    Gerade als Neueinsteiger, so wie du, in das Radfahren ist eine Fachliche Beratung wichtig.

  • Hallo,
    ich habe betreibe seit Jahren den MTB Sport auch mit Rennen.
    Ich fahre seit Anfang an Fahrräder von Canyon!
    Aber man kann ein Rad gerade als "Laie" nur kaufen in dem man mal was Probe fährt.
    Einfach zu den üblichen verdächtigen Radl Bauer oder Zweirad Stadler die gibt's ja fast flächendeckend im Bundesgebiet.


    MfG Iron

  • Ich gehe mal etwas tiefer auf deine Vorgaben ein. Nur Bildchen gucken bringt einen Unbedarften nämlich nicht wirklich weiter. Bei deiner genannten Untergrundverteilung suchst du die eierlegende Wollmilchsau. Vorab, die gibbet nicht. Was auf der Strasse vernünftig rollt ist kaum offroad tauglich. Umgekehrt natürlich ebenso. Tendenziell würde ich dir zu einem Crosser raten. Nicht die Querfeldeinräder aus Klaus Peter Thalers Zeiten, sondern die heutige Mischung aus Trekking-Mountain-Strassenrad. Die gibt es in zigfacher Ausführung und für fast jeden Geldbeutel. Wobei auch hier gilt......
    wat nix kostet is auch nix. ;)
    In deiner Gewichtsklasse solltest du Wert auf einen stabilen und mittelgewichtigen Rahmen mit gut funktionierenden Bauteilen legen. Leichtbau scheidet definitiv aus. Gute und wertige Alu-Rahmen gibt es von diversen Herstellern und Versendern. Ich würde dir zu mittelklassigen Schalt-Bremskomponenten raten. Billig taugt nicht. Funktioniert im Neuzustand im Laden perfekt, aber nach kurze Verwendung und mit ein bisschen Dreck im Getriebe lässt die Performance schnell nach und es wird nervig. Scheibenbremsen sind mittlerweile in guter Ausführung auch schon an günstigen Bikes zu finden. Hier würde ich im Zweifel vorher mal Herrn Gockel bemühen und nach Erfahrungen anderer Nutzer forschen. Alles in allem ist der Weg zum Fachhändler für "Ahnungslose" der einzig richtige. Guten Beratung und Service nach dem Kauf sind IMHO wichtiger als ein paar gesparte Euros. Ebenso ist die Wahl der richtigen Rahmenhöhe und die Bestimmung anderer Geometrieparameter vor Ort immer besser. Unter Umständen ist der Kauf eines Vorjahresmodells eine guten Möglichkeit günstiger an ein hochwertiges Bike zu gelangen.


    Besser kann man es nicht zusammenfassen :gut:

  • Jan, die Vorjahresmodelle stehen schon etwas länger im Laden/Lager und warten auf ein neues Zuhause. Die Order für die Saison 16 ist längst gelaufen und die Modelle für die neue Saison stehen schon in der ersten Schaufensterreihe und brauchen den Platz von dem "alten Kram" :G
    Wo genau kommst du her? Möglicherweise kann man dir den ein oder anderen Händler empfehlen.

  • Richtig, der Schakk hats gut beschrieben. Ich habe gute Erfahrung mit Rose- Bikes gemacht, habe damals direkt in Bocholt gekauft. Übrigens auch ein Vorjahresmodell.
    Wichtig ist der Sattel, wenn der Scheixxe ist geht der ganze Spaß flöten. Laß deinen Hintern (die Auflagepunkte der Oberschenkelknochen vermessen) und fahre mal zur Probe.
    Wichtig ist auch die Tretkurbellänge, da Pedal sollte genau im Lot unter der Kniescheibe sein. Aber das weiß der Händler...
    Auf jeden Fall braucht das Bike für Vorder-und Hinterrad Schnellspanner, so kannst du die Räder zum Transport rausnehmen...

    Grüße - Gerd... :wink:


    Sascha, Unvergessen!:blume:


    Kein Instagram, kein Facebook. Kein TikTok, kein anderes Gedöns, das ist ja wie ein Gefängnisausbruch! Herrlich!

  • Jan, die Vorjahresmodelle stehen schon etwas länger im Laden/Lager und warten auf ein neues Zuhause. Die Order für die Saison 16 ist längst gelaufen und die Modelle für die neue Saison stehen schon in der ersten Schaufensterreihe und brauchen den Platz von dem "alten Kram" :G
    Wo genau kommst du her? Möglicherweise kann man dir den ein oder anderen Händler empfehlen.


    Oder sind schon ausverkauft :bgdev:

  • Jan, die Vorjahresmodelle stehen schon etwas länger im Laden/Lager und warten auf ein neues Zuhause. Die Order für die Saison 16 ist längst gelaufen und die Modelle für die neue Saison stehen schon in der ersten Schaufensterreihe und brauchen den Platz von dem "alten Kram" :G
    Wo genau kommst du her? Möglicherweise kann man dir den ein oder anderen Händler empfehlen.


    Ich komme aus dem Bergischen Land, da würde das mit Deinen Tipps super hinhauen! Also los!

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "