Berlin mit A.Lange & Söhne: Power ohne Mauer

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    Liebe Lounger,


    wenn Mauern fallen, entsteht Großes. So zumindest bei der Wiedervereinigung Deutschlands und bei der Wiedergeburt von A.Lange & Söhne. Beide Ereignisse fallen ins Jahr 1990 und feiern 25. Geburtstag. Wir waren am vergangenen Wochenende in Berlin, wo A.Lange & Söhne ein feines Programm zur Feier der beiden Jubiläen zusammengestellt hatte.



    Schauen wir aber zuerst in die Geschichtsbücher und damit 25 Jahre zurück. Die Deutsche Einheit wird am dritten Oktober 1990 vollendet, als die DDR zur BRD beitritt. Gleiches Datum, gleicher Monat, aber ein Vierteljahrhundert später sind wir in der Hauptstadt. Unser Wochenende steht aber vor allem im Zeichen der Wiedergeburt von A.Lange & Söhne, die ebenfalls 1990 stattfindet. Die Sachsen sind seit dem Erscheinen ihrer ersten Kollektion 1994 das Aushängeschild Deutscher Feinuhrmacherei und ihre Werke nehmen es problemlos mit denen der Schweizer Haute Horlogerie auf.



    Im Atelier des Berliner Fotografen Stephan Gustavus gibt es viele Geschichten über die Zeit vor und nach der Wende und darüber, was vor und hinter der Linse eines Profis passiert. Mit einer Handvoll wunderbarer Lange-Uhren bewaffnet, schießt man unter Studiobedingungen anschließend so lange Bilder, bis der Sensor glüht oder die Karte wegen Überfüllung schließen muss. Neben aufwändiger Lampensysteme im Studio, gibt es auch genügend Fenster, um unter Tageslichtbedingungen zu fotografieren.





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    Lange kommt mit vier Uhren im Gepäck, die den ganzen Tag von uns getragen oder fotografiert werden. Ich muss zugeben, dass man sich daran gewöhnen kann. Die Saxonia Automatik Großdatum ist zwar nicht mehr Teil der aktuellen Kollektion, aber sie hat nichts von ihrem Charme verloren. Besonders die zero-reset Funktion ist erwähnenswert. Zieht man die Krone zum Stellen der Uhrzeit, springt der Sekundenzeiger exakt auf 12 Uhr und harrt dort solange aus, bis die Krone wieder einrastet und das Werk weiterläuft.




    Die Finissierung der Werke ist seit jeher eines der Steckenpferde von A.Lange & Söhne. Auch Werkteile, die nach dem Zusammenbau nicht mehr sichtbar sind, werden veredelt. Die Unruhkloben erfahren eine kunstvolle Handgravur. So kann man stets nachvollziehen, welcher Graveur welchen Kloben auf seiner Werkbank hatte. Das Ergebnis ist ein technische Augenweide Made in Germany, wie hier bei der Lange 1 in Platin.




    Neben der schweren Platinvariante waren auch eine rotgoldene Lange 1 und eine gelbgoldene Lange 1 Daymatic Teil der Modellauswahl. Die Daymatic hat ein Automatikwerk und zeigt anstelle der Gangreserve die verschiedenen Wochentage bei gespiegelter Zifferblattaufteilung an. Was beim in die Hand nehmen sofort auffällt, ist wie wenig Kraft der 21K Rotor benötigt, um sich in Bewegung zu setzen.








    Nach dem Fotoshooting und einer deftigen Mittagspause geht es auf eine Stadtrundfahrt der besonderen Art. Wer einmal in den Genuss von Herrn Benarios Führungen durch die Hauptstadt kommt, wird sicher zum Wiederholungstäter. Der alte Osten ist unser Ziel und die Graffitispuren vergangener Generationen sind ein starker Kontrast zu dem, was man mit den feinen Uhren aus dem beschaulichen Glashütte verbindet.





    Auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain war früher das Reichsbahnausbesserungswerk ansässig. Heute ist der Komplex vor allem die Heimat von Bars und Clubs. Im Haubentaucher können wir uns ganz ungestört umschauen und unsere Handgelenkspreziosen ins Szene setzen. Auch wenn 20 Grad Außentemperatur dazu einladen, bleibt der Lange ein Unterwasserschuss erspart.







    In einem Hinterhof des alten Berliner Stadtbezirks SO 36 stehen die Reste einer uralten und heruntergekommenen Tankstelle. Ich bin mir nicht sicher, ob sich hierher jemals eine Uhr von A.Lange & Söhne verirrt hat, aber letzten Samstag sind es gleich eine Handvoll. Die Kulisse ist unser letzter Stopp und zeigt die teuren Zeitmesser vor brachliegenden und verrosteten Zapfsäulen.






    Zeit die Eindrücke auf sich wirken zu lassen und sich kurz auszuruhen. Am besten in den Betten von unserem Bikini-Hotel. Der Abend bringt hervorragendes Essen, gesellige Gespräche und einen Ausblick über die Hauptstadt, der seinem Namen gerecht wird. Berlin im Zeichen der Geschichte mit anderen Augen sehen und das ganze mit einer Lange am Arm? Ok, alles auf Anfang und nochmal von vorne bitte.