Nach einem kleinen Abstecher in den Vintagemarkt Anfang des Jahres (Heuer 1550 SG) hatte ich mal wieder Lust auf eine „echte“ Neuanschaffung.
Im Laufe der Zeit hatte sich mehr als ein Kandidat abgezeichnet, weshalb zunächst Entscheidungsfindung angesagt war. Die dauerte dann auch etwas länger, deshalb folgt jetzt leider ein bisschen Text. Aber irgendwie war es mir ein Bedürfnis, die Gedanken, die mich in den letzten Monaten und Wochen umgetrieben hatten mal schriftlich festzuhalten. Rekapitulation eines Schlingerkurses. Na denn…
Einstiegsüberlegung war, dass mir eine schlichte Panerai im Sortiment fehlte.
Mit deren Neuerscheinung war mir die PAM 510 aufgefallen. P.5000-Manufakturwerk mit acht Tagen Gangreserve, Handaufzug und Glasboden gefielen schon mal. Einer der Haken: das polierte Gehäuse. Bei meiner 321 reicht mir ein Blick auf die polierte Lünette (der Rest der Uhr ist glücklicherweise satiniert), die ich mittlerweile als Opferanode für Microkratzer sehe um zu wissen, dass ich als PTM mit einer Full-BlingBling-PAM wohl eher nicht happy werden dürfte.
Der meiner Meinung nach etwas unpassende (überflüssige?) 8 Days-Schriftzug auf dem ZB vereinfachte die Entscheidung gegen die Uhr.
Dann nahm ich im Netz die 590 wahr - mit dem Otto Giorni Brevettato-Logo statt der 8 Days. Verd****t, SO sieht das Dial schon ganz anders aus! Aber es blieb das Vollpolierte, also…kick it.
Next: die 564. Titan, jau, das ist es schon eher. Leider wieder mit 8 Days-Hinweis auf der Vorderseite. Dennoch blieb sie auf dem Schirm.
Zusammen mit der 177, da ebenfalls mit Titangehäuse und somit ohne BlingBling. Ja genau, das Uralt-Modell mit aufgehübschtem ETA und deutlich weniger GR. Aber neben der schöneren Werkansicht auch mit dem stimmigeren Dial:
Supi, zwischen den beiden sollte das Rennen dann ja wohl entschieden werden. Denkste, da drängelte sich doch tatsächlich noch eine dazwischen…
Denn auf der Baselworld 2015 stellte TAG Heuer die Carrera Calibre 01 vor, die empfindlich meine eh vorhandene Begeisterung für Uhren mit Stoppfunktion kitzelte.
Quelle: calibre11.com
Die wäre doch ein passender „Nachkomme“ für die 1550 SG, und ich hatte an dem Ding spontan wirklich nichts gefunden was mir nicht gefiel.
Aber sie soll erst im November 2015 zur Auslieferung kommen, und ohne eine Uhr am Arm und live vor Augen gehabt zu haben lege ich mich nicht fest. Also abwarten, es hetzt ja keiner...
Kürzlich nun erfuhr ich, dass das Serien- vom Messemodell wohl insofern abweichen wird, als dass neben weiteren Änderungen u. a. das Datum nicht auf 0300, sondern auf 0330 platziert ist. Hintergrund hierfür dürfte wohl sein, dass auf 0330 die Ablesbarkeit besser ist, weil sich dort hinter dem Datumsfenster keine Werkteile befinden.
Nur leider wird dadurch das stimmige Erscheinungsbild der Frontansicht ziemlich zerschossen, wie ich finde.
Quelle: calibre11.com
Auch wenn es sich hier noch um Prognosen handelt: mein Enthusiasmus schwand und ich fing wieder an, mich mehr mit 564 und 177 zu beschäftigen.
Bzw. ertappte ich mich doch tatsächlich dabei, eine Alternative für die Alternative für die PAM´s zu suchen, ich Honk. Der Ende August erschienene Uhren Exclusiv Katalog 2016 kam da gerade recht…
Darin stieß ich auf die Omega Seamaster Diver 300M ETNZ. Titangehäuse, Chronograph mit Regattafunktion, Heliumventil, Datumsschnellverstellung und wettbewerbsmäßig gesegelt bin ich vor vielen Jahren auch schon mal, goil.
Das Befingern fiel recht positiv aus. Die Uhr saß gut am Arm, die Optik mit den matten Oberflächen und dem grauen ZB gefiel mir - war mal was anderes.
Aber irgendwie wollte der Funke in der Nachbetrachtung dann doch nicht überspringen. Vielleicht, weil sie kein 8500er drin hatte, vielleicht wegen der Form der Zeiger, vielleicht, weil ich bislang zu Omega einfach nicht so den Draht hatte.
Die Aktion hat mir immerhin klar gemacht, dass jede weitere Alternativensuche eigentlich Quatsch ist und nur Unruhe verbreitet. Denn (auch das ist mir klar geworden) irgendwie wollte ich doch eine PAM…also alles zurück auf Anfang.
Jetzt galt es final brainzustormen. Acht Tage lang die Uhr nicht aufziehen zu müssen ist super, keine Frage. Ein Manufakturwerk per se hat auch was. Aber: das P.5000 sieht im Vergleich zum OP XI regelrecht langweilig aus. Dazu noch der Schriftzug auf dem Dial.
Es ist also die 177 geworden. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mich das ein- oder zweitägliche Aufziehen einer Uhr nicht stört (muss ich bei der 1550 SG schließlich auch und genieße es jedes Mal).
Außerdem sehe ich das einfache, bewährte – und halt auch viiiel schönere – Werk als Vorteil. Auch für den Fall, wenn es irgendwann mal irgendwo haken sollte. Das Marina-ZB ist eh super.
Wie schön auch, dass mein Konzi noch eine gut abgehangene Schaufensterkönigin aus der P-Serie vorrätig hatte.
Wer bis hier durchgehalten hat (oder auch nicht, wozu gibt´s Scroll-Räder), kriegt jetzt noch was auf´s Auge:
Umgestrapst auf Bomba (an dieser Stelle noch mal vielen Dank an Jens):
Zum Schluss die Daten:
Referenz: Panerai PAM 177
Gehäusematerial: Titan
Glas: Korund, 3,5 mm stark
Wasserdichtigkeit: 30 ATM (300 m)
Gehäusedurchmesser: 44 mm
Werk: Panerai Kaliber OP XI (Basis ETA-Unitas 6497/2 mit Schwanenhalsregulierung und modifizierten Brücken), C.O.S.C.-zertifiziert
Werkdurchmesser: 16 ½ Linien (ca. 37,22 mm)
17 Steine
21.600 Halbschwingungen/Stunde
Incabloc Stoßsicherung
Glucydur-Unruh mit Nivarox-Spirale
Gangreserve: ca. 56 Stunden
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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