Von wegen teuer ... : Revision Royal Oak

    • Offizieller Beitrag



    Im Jahr 2005 erstmalig beim AP-Konzessionär in private Hand gegeben - und 2009 von mir erworben - habe ich dem feinen Stück diesen Sommer, im 10ten Lebensjahr, eine komplette Revision gegönnt. Heute habe ich sie nach sechs Wochen zurück erhalten.


    800€ hat mich das gekostet - und damit bei weitem weniger, als die utopischen Beträge, die teilweise von (vermutlich) Unwissenden im Netz verbreitet werden.


    Deshalb ermutige ich ausdrücklich jeden Uhren-Liebhaber keine Angt vor dem Schritt in die Welt von Audemars Piguet zu haben.


    Gerald Genta ist das größte Genie des Uhrendesigns - und die Royal Oak ist sein Meisterwerk. Sie gehört in jede Uhrensammlung!
    Mir wäre sie auch lieber mit "dem lässig um die Taille getragenen" AP-Logo", wie Alf Cremers einst so treffend schrieb. Aber meine 15202 macht mich trotzdem glücklich.


    Gruß
    Hans

  • Hans, hast du sie direkt bei AP revisionieren lassen? Die 800 EUR gehen für eine Vollrevision in Ordnung, aber ich kann Dir sagen, dass sie auch wesentlich teuerer werden kann. Für eine Dreizeiger-RO bis zu 3.000 EUR. Für die Revision Deiner Nautilus, wenn ich das noch richtig im Kopf habe, hast Du auch um die 800 EUR bezahlt, nicht wahr?

  • AP hat die Revi Preise nach unten angepasst und das schon im Jahr 2013 glaube ich...Es sind auch Einheitspreise,die man sowohl in Wiesbaden,als auch in anderen Service Centren zahlen wird,jedenfalls in der EU denke ich :gut: .
    Übrigens: super schöne Zwiebel hast Du da in deiner Sammlung Hans :gut::gut:
    Gruß,Niko

  • Im Grossen und Ganzen sind meine Erfahrungen mit Revisionen bei AP sehr gut, das Preis-Leistungsverhältnis ist in Ordnung.


    Wenn man den Zeitaufwand bei einer ordentlichen Revision berücksichtigt sind die Preise imo nicht überzogen sondern durchaus angemessen. Für die Voll-Revisionen meiner Ewigen Kalender und der Equationen habe ich in den letzten Jahren zwar jeweils zwischen 2'500 und 3'400 SFr. gelöhnt, war aber mit den Ergebnissen (bis auf einmal) sehr zufrieden. Auch die Revision der Chronos war jeweils preislich angemessen, einmal versagte ein Edward Piguet Chrono jedoch nur wenige (ungetragene) Wochen nach der Vollrevision den Dienst. Erst im zweiten (kostenlosen) Anlauf war die Funktionalität wieder hergestellt und bislang auch ok.
    Die Zweizeiger RO war vor xx-Jahren zur Revi, ich fand es damals relativ teuer, habe aber die Unterlagen nicht mehr gefunden. Die Dreizeiger RO hatte noch nie eine Revi. Die Arbeit eines spezialisierten Uhrmacher muss auch angemessen bezahlt werden.


    Manchmal vergleiche ich mit den Kosten für einen Autowerkstattbesuch:
    Meinen Studi-Käfer warte ich auch weitgehend selbst und kostengünstig, die anderen Autos überlasse ich hingegen nicht gerade der Hinterhofwerkstatt und ein Werkstattbesuch bei Jaguar, Land Rover oder Aston Martin für einen Regelservice oder eine Heritage-Inspektion/Wartung bekomme ich nun mal nicht für ein Ei und Butterbrot.


    Ich kann daher Presseberichte wie in den nachfolgenden links nicht nachvollziehen.


    http://www.srf.ch/konsum/theme…gert-kunden-und-uhrmacher


    http://www.wiwo.de/unternehmen…enhersteller/8616478.html


    Wahrscheinlich tragen deren Autoren Plastik-Quarzuhren und ärgern sich wenn eine neue Batterie 5 Euronen kostet :bash:

  • Zitat


    Wahrscheinlich tragen deren Autoren Plastik-Quarzuhren und ärgern sich wenn eine neue Batterie 5 Euronen kostet :bash:


    BB007, in den beiden von Dir verlinkten Artikeln wurde die durchaus gängige Praxis der Uhrenhersteller bei Revisionen, die nicht selten als pure Abzocke eingestuft werden muss, thematisiert. Und weil die Autoren sich dieser Thematik angenommen haben, können sie wohl nur "Plastik-Quarzuhren" tragen, ja? :rolleyes:


    Selbstverständlich muss die Arbeit eines spezialisierten Uhrmachers angemessen bezahlt werden, das streitet mit Sicherheit niemand ab, dies wiederum soll jedoch nicht heißen, dass der zahlende Kunde zum Freiwild erklärt werden kann/darf.

  • Mal zur Faktenlage: Wie viele Stunden Arbeitszeit eines qualifizierten Uhrmachers stecken in der Revision einer Drei-Zeiger-Uhr mit Datumsanzeige - ohne irgendwelche Sonderleistungen? Vielleicht kann das mal einer der Uhrmachermeister hier im Forum beantworten.


    Ich spekuliere mal:


    Wenn man bei 800 Euro Revisionskosten 70% Arbeitslohn annimmt, wäre das ein Anteil von 560 Euro. Ist ein Verrechnungsstundensatz von 60 Euro fair als Ansatz? Das würde dann 9,33 Stunden Arbeitszeit bedeuten. Kann ich mir eigentlich bei einer derart einfachen Uhr nicht so recht vorstellen... :grb:

  • Ich habe die Revisionsangebote von AP, nebenbei auch die von Patek, nie als Abzocke empfunden und mag deswegen die Artikel nicht ganz nachvollziehen. Problematisch ist die Weigerung mancher Hersteller, Ersatzteile an freie Uhrmacher zu liefern. Dadurch kann Wettbewerbsverzerrung entstehen. Zwar ist das Bemühen der Hersteller, Kontrolle über die Verwendung ihrer Bauteile behalten zu wollen gut nachvollziehbar und verständlich, auf der anderen Seite darf aber das Interesse des Kunden, einen Uhrmacher seiner Wahl zu beauftragen nicht außer Acht gelassen werden.


    Wem der Kunde dann schlussendlich sein Vertrauen schenkt, dem Werkskundendienst oder einem freien Uhrmacher sollte dem Kunden vorbehalten bleiben.

  • Jetzt spare ich also und revisioniere meine AP selbst :G :G :G



    Passt doch, selbst ist der Mann! :gut:

    Na das klingt doch wirklich fair! Könntest du noch übersetzen was alles gemacht bzw ausgetauscht wurde? Französisch habe ich leider nie gelernt... Sehr schade!
    Würde das Gehäuse auch aufgearbeitet?


    Mit freundlichen Grüßen
    Christoph

    Kein Französisch, sondern Spanisch. ;) Soweit ich das sehen kann, wurden weder das Gehäuse noch das Band aufgearbeitet. Lediglich das Werk wurde vollständig auseinander genommen, die ganzen Komponenten gereinigt, dann wieder zusammengebaut, geölt, etc pp. Eben die üblichen Arbeiten, die bei einer Revision des Uhrwerks anfallen. Die Krone wurde ersetzt, die anderen Kleinteile (Dichtungen, Schraube) werden zwar mit auf der Rechnung aufgeführt, dürften jedoch hinsichtlich des Endpreises nicht relevant sein. Deshalb ist der Gedankenansatz von Knarzkopp nicht verkehrt. Und "fair" ist etwas anderes.

  • Vor dem Service wurde ich auch klar gefragt was ich machen lassen will. Bei einer Uhr habe ich das ZB nicht tauschen lassen weil nur eine nadelstichgroße und kaum sichtbare Verfärbung vorlag und auch der Umfang der Auffrischung mit Kosten war eindeutig vorab geklärt. Ich empfinde das als fair, die Entscheidung über den Revisionsumfang habe ich gehabt.




    Und das kann passieren wenn die Revision nicht über AP erfolgte



    Wie auch immer, der Service bei AP ist sicher nicht billig, aber ich finde das Preis/Leistungsverhältnis wie gesagt ok.


    Und wenn ein Stundenlohn von 60€ beim Uhrmacher ankommen soll, dann sind noch die Nebenkosten -nicht nur das Material- darauf zu schlagen.


    Fazit, wer für eine AP viel Geld ausgibt, bekommt dafür imo eine phantastische Uhr die ihr Geld wert ist, aber auch höhere Folgekosten verursacht als eine low-budget Zwiebel.

  • Ich wage zu bezweifeln, dass ein Uhrmacher einen Stundenlohn von 60 EUR/Stunde hat bzw. bekommt. Und wie lange braucht man für das professionelle Auffrischen von Gehäuse + Band, auch bei AP? Eine bis maximal zwei Stunden, wir wollen ja nicht kleinlich sein. Deshalb sind beispielsweise die 450 CHF allein für das Auffrischen der "High-End" Zwiebel von BB007 recht phantasievoll. Nun gut, solange Kunden wie BB007 solche Preis-Leistungs-Verhältnisse als "ok" empfinden, kann die Welt nur in Ordnung sein. ;)