Hallo zusammen, ich möchte euch mal einen Neuerwerb vorstellen, es handelt sich hierbei um eine Rolex GMT II mit der Referenznummer 16760.
Da ich mich etwas detaillierter mit diesem Modell und dessen Besonderheiten befasst habe, möchte ich gerne etwas näher darauf eingehen.
Die Referenz 16760 war die erste der GMT II Reihe und wurde für einen für Rolex-Verhältnisse kurzen Zeitraum gebaut, nämlich irgendwann in den Jahren zwischen 1983 und 1989. Nachfolger waren die Referenzen 16700 und 16710.
Ich habe auch verschiedene andere Bezeichnungen über die 16760 gehört:
- Zwischenreferenz
- Vergessene Referenz
- Sophia Loren (aufgrund Proportionen)
- fat lady (das dickste Gehäuse, das je für eine GMT gebaut wurde).
Die 16760 ist scheinbar im allgemeinen nicht so beliebt wie andere GMT’s oder gar die Submariner-Reihe, mir hat das eigenständige Design, die Geschichte, Abmessungen, die vergleichsweise Seltenheit und die Wandelbarkeit gefallen.
Im Original kommt die 16760 mit dunkel-tiefrotem Coke-Inlay daher, die in späteren Jahren für die Nachfolgerinnen produzierten Inlays hatten ein helleres Rot. Aber auch ein Pepsi Inlay oder ein Uni-Schwarzes passen und ermöglichen ein Facelift der Uhr je nach Bedarf.
Interessant finde ich, dass die 16760 bis auf Zifferblatt und die Lünette völlig baugleich zur Explorer II / Referenz 16550 ist.
Die Referenz 16760 wurde mit dem Oyster Band (78360 mit 501er-Anstössen) oder mit dem Jubilee-Band (62510H mit 502er-Anstössen) ausgeliefert. Darüber hinaus war es die erste GMT II Referenz mit Saphirglas, im Unterschied zur gleichzeitig auf dem Markt befindlichen 16750 (Bauzeit 1981 bis 1988), die unter anderem noch Plexi hatte, neben diversen anderen Unterschieden. Die 16760 gab es lediglich als reine Stahl-Variante.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist; es gibt schon ein gewisses Angebot an der Referenz 16760, bei genauerem Hinsehen sieht man jedoch, dass sehr häufig das Gehäuse poliert ist, ein Austauschblatt vorhanden ist (Original ist natürlich Tritium) oder die Zeiger getauscht wurden, oder keine Originalpapiere vorhanden sind. Tatsächlich stimmige Komplettsets in wirklich sehr gutem Zustand sind eher selten zu finden.
Worauf man achten muss, wenn man eine authentische 16760 möchte (dies ist nur ein grober Überblick, Ergänzungen sind herzlich willkommen):
- Aufdruck Swiss-T< 25 auf dem Zifferblatt (wenn nur „SWISS“ oder „SWISS MADE“ draufsteht, ist das Blatt getauscht)
- Die erste Serie (8,3 Mio. – 8,4 Mio.) hat nur „Oyster Perpetual“ Aufdruck auf dem Zifferblatt, dann „Oyster Perpetual Date“
- Keine Laserkrone im Saphirglas (sonst ist es ein Tauschglas)
- beim Datumsrad muss die 6 und die 9 „offen“ sein
- das übliche also Gehäusezustand, Zeigerzustand, Matching der Zeiger mit den Dots kein Gebrösel usw. ....
Die 16760 ist mit dem Werk 3085 (auf Basiskaliber 3035) ausgestattet, das folgende Spezifikationen aufweist:
- Ø 28,5 mm, H 6,3 mm
- 27 Steine
- 28.800 A/h
- Gangreserve 42h
- Automatikwerk, beidseitig aufziehend
- Chronometer-Zertifikat (COSC)
- Breguetspirale
- Microstella-Feinregulierung mittels Regulierschrauben
- Kif-Stoßsicherung
mit Folgenden Funktionen:
- Zentralsekunde
- Datum-Schnellschaltung
- Sekundenstopp
- GMT-Funktion (Zweite Zeitzone) im 24-Stunden-Modus
Hier bei meiner 16760 finde ich noch ganz interessant, beim Zertifikat ist ein „Duplikat“ -Stempel von Rolex angebracht, quer über dem Stempel des Konzessionärs. Die Papiere sind authentisch und passen zur Uhr und der Seriennummer, ich habe bisher selten davon gehört, das Rolex Ersatzzertifikate ausstellt. Insofern ist dies eine Besonderheit bei dem hier von mir vorgestellten Set.
Die 16760 trägt sich total lässig, ich würde sie im Vergleich zu meiner 116600 niemals „fat“ bezeichnen, aber im Vergleich zur 16700 ist sie schon deutlich präsenter am Arm. Insbesondere jetzt im Sommer glänzt und strahlt sie, ohne jedoch auch in Kombination zu einem dunklen Anzug zu auffällig zu werden, es ist einfach die coole sportliche Lässigkeit, die mir an der Uhr so gut gefällt. Zusammen mit dem Umstand, das sie in freier Wildbahn eher selten von anderen getragen wird.
So, ich hoffe ich habe nicht gelangweilt, über Ergänzungen freue ich mich sehr, sehr gerne auch durch Bilder von euren dicken Damen.
