Seiko Astron GPS Chronograph

D200 · 17. März 2015

Liebe Mitstreiter!

Obwohl ich zum Freund mechanischer Uhren geworden bin, geistert eine Seiko Kal. 8x82 durch meinen Kopf. Nicht dass,ich der grosse Weltreisende wäre, aber die unglaubliche Genauigkeit, und die Tatsache keinen lästigen Batteriewechsel durchführen lassen zu müssen, sind starke Argumente. Hat jemand schon dieses Wunderwerk japanischer Uhrmacherkunst.

jgobond · 23. März 2015

Guude,

vollkommen unabhängig vom Hersteller habe ich mit den durchaus faszinierenden Techniken Solar und GPS so meine Schwierigkeiten.

Bei Solar hört und liest man immer wieder, daß die Akkus nicht separat gewechselt werden können und die Ersatzteilversorgung langfristig nicht sicher gestellt ist/sein kann. Bei einer Uhr für 200,- bis 300,-, bei der ein beliebiger Defekt im Werk einem Totalschaden schon bedrohlich nahe kommt kann ich damit leben, sie nach 10 oder 20 Jahren wegwerfen zu müssen, weil eine Reparatur nicht lohnt oder möglich ist. Bei einer Uhr um die 2k hätte ich da aber Probleme mit.

Zeitzeichen über GPS sind sicher eine ebenso interessante Technik.
Aber bringt mir die höhere Genauigkeit gegenüber terrestrischen Langwellensendern Vorteile bei Alltagsuhren? Außerdem ist mir auch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, daß das GPS-System ausschließlich in u.s.-amerikanischer Hand ist. Ich erinnere mich da an einen der vielen Golfkriege, währenddessen die Amis die Genauigkeit des Systems für nicht-us-militärische Nutzer künstlich herabgesenkt
haben sollen. Auch wäre mittel- bis langfristig eine vollständige Abschaltung für europäische Nutzer denkbar, sollte es beispielsweise beim Aufbau eines europäischen Navigationssystems zum Streit kommen. Während ich den Amis da so ziemlich alles zutraue, halte ich solche Szenarien beim DCF77 eher nicht für denkbar.
Jedenfalls hat hier keine Regierung einer anderen Nation die Möglichkeit einer direkten Einflussnahme auf das Zeitzeichen das meine Armbanduhr reguliert.

Mein Fazit:
Sowohl für eine Solar als auch eine GPS zu teuer, wobei ich letzteres sowieso in Frage stellen möchte, da ich hier eigentlich nur Nach- und keine Vorteile erkennen kann.

LG
Manfred

D200 · 23. März 2015

Ich habe mir einmal die Betriebsanleitung runtergeladen, und meine Begeisterung verflog.
Es wird ständig betont wie wichtig eine ausreichende Ladung sei, da sonst der GPS Empfang mangels Energie nicht möglich sei. Wenn der Akku tief entladen sei, kann er kaputt gehen. Normale Bürobeleuchtung kann das Ding nicht vollständig aufladen, da muss eine Beleuchtungsquelle nahe ran, oder die Sonne. Aber zu heiss darf die Uhr auch nicht werden. Ich frage mich nur wie die Uhr in finstern Wintermonaten zur Energie kommt. Auch die Kleidung muss man anpassen, weil lange Ärmel behindern Sonnenlicht und Empfang gleichermassen.
Der automatische GPS Empfang zur Korrektur der Uhr findet nur einmal am Tag statt, wann bleibt ein Geheimnis des Herstellers, sonst muss man manuell korrigieren. Lustig ist auch die Anpassung an Zeitzonen. Da geht nix automatisch, sondern man muss drei Sekunden auf einen der zahlreichen Knöpfe drücken, aber drei Sekunden lang, und irgendeinem Indikator zusehen. Es wird wieder betont wie viel Energie der Vorgang verschlingt. Aber man muss im Freien sein, ohne Bäume und Häuser. Also wenn ich vom Flieger aussteige, gehe ich im Finger in die Ankunftshalle, und dann steige ich ins nächste Taxi. Da kann ich dann den Arm samt Uhr beim Fenster raushalten, am besten ohne Gegenverkehr. Zumindest so beschrieb ein Käufer auf amazon, wie man das handhabt. Sehr witzig. Aha und im Flugzeug möge man den GPS Empfang abdrehen. Und Sommerzeit erkennt das 2000€ Stück auch nicht von selbst. Eigentlich ist der Reisende mehr mit seiner Uhr, als sonst mit was beschäftigt.
Ich frage mich auch was passiert wenn die Solar Zellen einen Alterungsprozess unterlaufen, was dann ein Tausch kostet. Auch die Akku Lebensdauer ist begrenzt. Angeblich halten diese Akkus keine 10 Jahre. Die besten Li-Ionen Batterien haken auch schon sieben Jahre.
Ich teile deine Bedenken betreffend GPS Empfang. Wenn der fehlt, hat man eine simple Quarzuhr mit+-15 sec. Genauigkeit. Sowas bekommt man zum 500€ mit Solar. Jeder der schon mit einem Tomtom fuhr, weiss wie zäh manchmal der Satellitenempfang sein kann.
Skurril ist auch der Hinweis von Seiko man möge die Uhr nicht einem Wasserstrahl aus der Leitung aussetzen, eine Uhr die mit zu bis 10 bar angeben ist, müsste das eigentlich aushalten, und baden sollte man damit auch nicht. Irgendwie ein Sensibelchen dass gute Stück.
Nein Danke!

jgobond · 24. März 2015

Zitat von D200

... Ich frage mich nur wie die Uhr in finstern Wintermonaten
zur Energie kommt...

6 Monate Dunkelgangreserve bei Solaruhren sind eine gängige Größe. Im Sommer tankt die Uhr dann eben mehr als im Winter

Zitat

...Der automatische GPS Empfang zur Korrektur der Uhr findet
nur einmal am Tag statt...

Das ist bei vielen DCF-Uhren auch so. Meist nachts zwischen 2 und 3 Uhr.

Zitat

...Anpassung an Zeitzonen...nix automatisch...drei Sekunden ...
...Und Sommerzeit erkennt das 2000€ Stück auch nicht von selbst...

Wo liegt dann der Gag bei einer GPS-Uhr gegenüber einer DCF?

Zitat

...wenn ich vom Flieger aussteige, gehe ich im Finger in die
Ankunftshalle, und dann steige ich ins nächste Taxi. Da kann ich dann den Arm samt Uhr beim Fenster raushalten...

Eine Gelegenheit die einheimische Bevölkerung freundlich zu Begrüßen

Zitat

... Eigentlich ist der Reisende mehr mit seiner Uhr, als sonst mit was beschäftigt....

Da sieht man mal wie lässig eine mechanische GMT ist...

Nachtrag:
Aus der Produktbeschreibung für eine Astron eines Onlineshops: "Darüber hinaus nutzt die Astron die Vorteile des GPS-Systems zur Standortbestimmung und Zeitzonenerkennung"