Kaufberatung - Rolex, Omega, IWC oder Breitling (2800€)

... also, wenn es um die erste "gute" Uhr geht, gibt es verschiedene Strategien:

A. Man fängt mal "klein" an, sammelt mit der Zeit etwas Erfahrungen und bekommt auch einen besseren Überblick, was es gibt und was einem gefällt.

B. Man geht gleich "all in" und versucht mit dem ersten Kauf sofort die Uhr fürs Leben zu finden.

Beides kann funktionieren, A. braucht mehr Zeit, B. eventuell mehr Glück.

Das schwierige bei Uhren ist, dass es so viele verschiedene Marken und Modelle gibt und dass die Dinger gleichzeitig ziemlich teuer sind. Das gute an Uhren ist, dass man weder auf eine beschränkt ist, noch dass man eine Uhr für immer behalten muss - man kann die auch wieder verkaufen, beim richtigen Modell sogar ohne allzu großen Verlust.

Mein Tipp geht immer Richtung Strategie A: Offensichtlich hast Du ja im Moment schon eine gewisse "Wunschuhr", die aber leider (zumindest momentan noch) das Budget sprengt. Da jetzt halbe Sachen zu machen und irgendeine abgerockte Rolex-Möhre zu kaufen, die fast so aussieht wie die Traum-Sub, bringt nichts. Stattdessen würde ich noch etwas sparen - und die Zeit aber nicht uhrenlos in Trauer fristen, sondern mir schon mal eine gute Einsteigeruhr zulegen, die man später bei Bedarf problemlos wieder zu Geld machen kann.

Vorschlag 1: Ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Omega Seamaster Professional 300 (Ref. 2254.50) - die sieht so aus:

Die Uhr wird seit ca. 5 Jahren nicht mehr gebaut und kostet heute als gute Gebrauchte ca. 1.500 Euro. Die kann alles (auch optisch), was eine Sub kann und ist auch sehr preisstabil (wenn Du sie nicht völlig ruinierst).

Vorschlag 2: Wenn Du etwas willst, das jeder kennt und erkennt, dann empfiehlt sich zum Einstieg die Omega Speedmaster Moonwatch (Ref. 3570.50 mit Stahlboden):

Das ist eine Uhr, die sich im Bereich "Legende" vor nichts verstecken muss und wenn Du mal "Uhren-Quartett" mit den Kumpels spielen musst, nimmst Du in der Kategorie "War schon auf dem Mond" den Einsatz vom Tisch . Alternativ kannst Du noch ein paar Euro drauflegen und die Variante mit dem Glasboden nehmen (Ref. 3573.50), dann kannst Du auch den Anverwandten das Werk zeigen - Lemania 1873 - macht was her und schlägt jede Rolex aus dem Feld (denn die können in Ermangelung eines Glasbodens nix zeigen...).

Für eine vernünftige Speedmaster muss man wohl so um 2000 Euro ansetzen, auch die sind sehr wertstabil.

Das wären jeweils richtig gute Uhren und kein fauler Kompromiss. Und wenn dann irgendwann das Budget für etwas anderes da ist, verbaut man sich mit diesen Uhren nichts - die wird man problemlos wieder los. Wobei: Mancher bleibt auch einfach dabei und setzt dann ungewollt Strategie B um. Sowohl die Speedmaster wie auch die Seamaster sind dafür keine schlechte Wahl...

Gruß,
Christian

P.S.: Und da ich ja eigentlich für IWC zuständig bin, auch hier noch ein paar Vorschläge (Preise jeweils für eine gutes, gebrauchtes Exemplar):

IWC Mark XVI (ab ca. 2000 bis 2500 Euro; mit Stahlband natürlich mehr):

IWC Fliegerchrono 3717 (ab ca. 2500 (mit Lederband) bis ca. 3300 Euro (mit Stahlband)):

IWC Aquatimer 3548 (ab ca. 2500 Euro):

Auch in der Cousteau Divers-Version (ab ca. 3000 Euro):

Oder als Chrono (Ref. 3719-27, ab ca. 3000 Euro):

Oder etwas neuer (Ref. 3568, ab ca. 2.700 Euro am Stahlband):

Oder etwas älter (Ref. 3536, ca. 3000 Euro):

Oder für 3500 Euro vielleicht sogar schon so etwas (IWC Ingenieur 3227):

und so weiter...

Es gibt also noch viel Leben außerhalb von Rolex. Und glaub mir: Auch wenn die Leute manche Marken und Modelle noch nie gehört oder gesehen haben, die Qualität einer wirklich "guten" Uhr erkennt man sofort, auch ohne dass man unbedingt im Kopf ein Preisschild dranheften kann.