Welche IWC Vintage-Uhr habt ihr in der Sammlung?


  • Ja ich habe sie zufälligerweise entdeckt und recht günstig bekommen. Auch war sie vor kurzem komplett revidiert worden.
    Ich denke der Besitzer kannte den echten Wert dieser Sammleruhr nicht (Und ich habs ihm natürlich auch nicht gesagt ;) ).
    Leider ohne Box oder Papiere. Die Box hab ich inzwischen besorgen können aber die Papiere und Anleitungen findet man wirklich nur noch sehr schwer.
    Den Marktpreis dieser Uhr schätze ich mal frech auf 3500-4000 Euro oder noch mehr (Komplettset, in Stahl).
    Diese wird aber vermutlich eine der wenigen Uhren sein welche fest in meiner Sammlung bleiben (Oder bis ich eine günstige 1832 oder 3003 finde :lol: ).

    • Offizieller Beitrag

    u2112: Danke für die Uhrenbestimmung. Aber meine hat tatsächlich den Fisch auf der Krone. Das Gehäuse scheint aus mehreren Schichten zu bestehen.



    ... ah, ok: Wenn sie eine Fischkrone hat, dann muss es eine andere Referenz sein. Auf dem Foto oben sieht sie fast aus wie eine Ref. 309 A (im Katalog von 1966 ganz rechts):



    (c) IWC / http://www.iwcforum.com/Catalogs/1966/0000029.jpg


    In den zugänglichen Katalogen ist diese Referenz nur als Edelstahl-Modell aufgeführt, es gab dieses Modell aber auch in 18k (und zwar ebenfalls wasserdicht und deshalb mit Fischkrone):



    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... die "Skinny Ingenieur" :gut: - so arbeiten wir uns langsam in der Geschichte der Ingenieur voran:


    Diese Modelle wirken aus heutiger Sicht ziemlich schmalbrüstig (daher auch der Spitzname), waren aber in den 80er Jahren durchaus nachgefragt - zumindest mehr als die deutlich massiveren Vorgänger 1832/3003 bzw. 3303.


    Auch hier gab es über die Jahre sowohl eine Quarz als auch eine Automatik-Variante im gleichen Gehäuse, das mit 34mm x 8,8mm sehr schlank ausfiel. Die Automatik-Varianten waren die ersten mechanischen Ingenieure mit ETA-Ebauches.


    Diese Modelle wurden bis Ende der 1980er Jahre gebaut (1987 endete die Quarz-Version, 1989 die Automatik-Variante), aber auch die Nachfolgemodelle (3508 "500,000 A/m" und 3521 "Chronometer") behielten die gleichen Gehäusemaße und das Basis-Design bei.


    Insofern bilden diese Modelle die Brücke zwischen dem Ende der alten Ingenieurs-Ära in der Quarz-Krise und dem Neustart mit Inhouse-Werken 2005, als die 3227 nach 4 "ingenieurlosen" Jahren neu vorgestellt wurde.


    Weitere Informationen zu diesen Uhren findet man z.B. hier:


    http://www.moeb.ch/Ingenieur/05d_Skinny.html


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... arrg, muss das jetzt sein, Andreas :motz:


    Die Bilder erinnern mich wieder an den Tiefpunkt meiner bisherigen Sammlerkarriere - als ich nämlich genau dieses gute Stück in einem Moment der synaptischen Unterversorgung wieder an den ursprünglichen Verkäufer zurückverkauft habe, nur um andere Torheiten zu finanzieren :(


    Perfekt restaurierte Uhr und vor allem komplett:




    Tja, manche Fehler muss man wohl gemacht haben. Zumindest hat der liebe Andreas meine Kontaktdaten, falls er auch mal schwach wird... ;)


    Meine damalige Vorstellung der Uhr findet ihr hier:


    Die erste Generation - IWC Ingenieur 666 AD


    Und wirklich schuld an der ganzen Sache ist Fred ;) , der diese Uhr völlig marode irgendwo aufgestöbert und gerettet hat. Die Geschichte dazu und Bilder vor der Revision findet ihr hier:


    Revision einer alten Inge 666


    Wie ihr seht, hat also manche Uhr durchaus eine längere Geschichte in der Watchlounge :wink:



    Da ich eine vergleichbare 666 AD nicht wieder besorgen konnte, habe ich mich zwischenzeitlich mit dieser goldenen Variante getröstet:



    Die vollständige Geschichte dazu findet sich hier:


    Eine Fehlentscheidung korrigiert: IWC Ingenieur 766 AD


    Aber so ganz ist die Wunde trotzdem noch nicht verheilt...


    Dennoch weiterhin viel Freude mit der "Leihgabe", Andreas! ;)
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... nach all den Ingenieuren hier mal wieder eine typische "Brot und Butter"-Uhr aus der IWC-Vergangenheit - die Ref. 810 (oder genauer Ref. 810 A):






    Die Ref. 810 war so etwas wie die "kleine Schwester" der Yacht Club I (Ref. 811) - etwas einfacher in der Technik, etwas kleiner (34,5 vs. 36mm) und auch günstiger im Preis. Wie die Yacht Club, gab es auch die Ref. 810 in ihrer Bauzeit Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre in diversen Varianten - mit oder ohne Datum, mit Handaufzug oder Automatik, in Stahl, 18k Gold oder 14K Gold mit Stahlboden.


    Die technischen Daten zur Uhr finden sich im Händlerdatenblatt:



    Die ausführliche Vorstellung der Uhr findet sich hier:


    Fotosession I - Allerweltsuhr: IWC Ref. 810A


    Gruß,
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    ... in diesem Faden ist es deutlich zu ruhig, obwohl doch noch diverse Vintage-Schätze aus der WL fehlen :lupe:


    Deshalb mache ich hier mal weiter - auch wenn es wieder Ingenieur-lastig wird ;) . Noch nicht vertreten ist bisher die IWC Ingenieur SL 1832 - und das ist natürlich kein Zustand:






    Die Uhr trägt ja den Spitznamen "Jumbo" - da sieht man mal, wie sich die Maßstäbe über die Jahrzehnte verschoben haben:



    Insbesondere die so große Bauhöhe wird ja immer wieder als Grund für die mauen Verkaufszahlen kolportiert - da mag sich jeder selbst ein Bild machen ;) :



    Die "Jumbo" ist mit 12,8mm übrigens flacher als die Ref. 666, 766 und 866, die alle 13.2mm hoch sind (und deutlich pummeliger).


    Die ausführliche Vorstellung dieser Uhr findet sich hier:
    Was soll man viele Worte machen...']
    Was soll man viele Worte machen...[/url]


    Ein Vergleich der alten (1832) und der neuen (3227) "Jumbo" findet sich hier:
    http://forum.watchlounge.com/m…genieur-1832-und-3227-01/


    Gruß,
    Christian

  • Eigentlich wäre es an der Zeit, Deine ganzen Vorstellungen, Hintergrundberichte und fachkundigen Beiträge einmal als gebundene Ausgabe aufzulegen. Zur Geschichte der IWC im Besonderen gibt es Fachbücher für stolze Summen im Buchhandel zu erwerben, die weder an den Informationsgehalt noch an die Sachkunde und schon gar nicht an den Unterhaltungswert Deiner Beiträge heranreichen. :gut:
    Auf jeden Fall danke für die neuerliche Nachtschicht zur Unterhaltung des Fanclubs!

    Bis bald wieder
    Jochen


    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.


  • Diese interessante Uhr und den Post dazu habe ich jetzt erst bemerkt und einige Fragen bzw. Hinweise dazu.


    Der Hangtag ist ungewöhnlich für eine militärische Mark XI und die sechstellige Nummer würde die Uhr um 1900 datieren. Ich habe also auf sieben Stellen ergänzt indem ich das Leerzeichen in der Nummer mit einer "1" aufgefüllt habe. Nun wird die Uhr um 1977 datiert, das würde zu einer Charge der ziv. Mark XI passen.


    Hat der Boden dieser Uhr Gravuren einer mil. Mark XI ?


    Grüße


    C.95


    P.S. Hier noch eine ziv. Mark XI aus 1971:


  • @ C.95: Ja, die Uhr hat die normalen Gravuren mit der Liefernummer auf dem Boden. Auf dem Hangtag findet sich die gleiche Nummer wieder.


    "Gehäusenummer auf dem Hangtag" in meinem früheren Post war natürlich Unfug. Es ist die Liefernummer.


    Laut Echtheitszertifikat stammt die Uhr (auch entsprechend der Gravur) von 1952.







    Viele Grüße


    Chris


  • Aha, nun ist das klar.


    Eine klasse Info, vielen Dank.


    Das ist dann wirklich schon ein sehr seltenes Sahnestück, in diesem Zustand und mit dem Hangtag.


    Viel Spass weiterhin damit.


    Grüße


    C.95

  • Das Zertifikat ist auch erstaunlich ausführlich und erklärt viele Details.
    Vom klassischen Stammbuchauszug ist mir bekannt, daß da nicht viel mehr drauf steht als das Datum der Erstauslieferung und der Name des Konzis, der die Uhr erhielt. In letzter Zeit sogar ohne Angabe des Orts, an dem der Konzi ansässig war/ist.
    Ist das ein besonderes Zertifikat oder sehen die neuen Stammbuchauszüge nun generell so aus?


    Auf jeden Fall viel Freude am Klassiker! :gut:

    Bis bald wieder
    Jochen


    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.

    • Offizieller Beitrag

    ... im Rahmen der "alten" Stammbuchauszüge gab es zwei verschiedene Arten:


    Die normale Variante enthielt die Daten, die Du aufgeführt hast (Referenz, Modellname, Kaliber inkl. Kurzbeschreibung, Gehäusematerial, Händler, Auslieferungsdatum) - dafür musst man aber nur die Gehäusenummer und die Werknummer übermitteln. Das kostete 50-60 Euro, umfasste aber keine Prüfung der Uhr sondern nur der Stammbücher (ob die Kombination Werk/Gehäuse wirklich so ausgeliefert wurde)


    Für manche Modelle wurde aber verlangt, dass man die Uhr zur Prüfung einschickt - so wollte man vermeiden, dass Fälschungen legitimiert werden. Das betraf solche Modelle, wo z.B. die Zifferblätter oder andere Details wichtig waren und gerne gefälscht wurden, also Ur-Portugieser 325, Fliegeruhren IX, X und XI und die Große Fliegeruhr (alte Version).


    Heute muss man jede Uhr einschicken und der Stammbuchauszug kostet ein Schweinegeld (das 4fache von früher). Wirklich geprüft und dokumentiert wird da aber gar nichts, es fehlt sogar die Info des genauen Auslieferungsorts. Dafür ist es jetzt A4 statt A5... :rolleyes:


    Gruß,
    Christian


  • Nachdem diese Uhr nun im IWC Forum wieder aufgetaucht ist und diskutiert wird.


    http://www.iwc.com/forum/en/discussion/67760/?page=1


    ist meine kritische Einschätzung des Hang Tags wieder gestiegen.


    Dort sind immer noch einige recht erfahrene Mark XI Kenner vertreten und wenn sonst noch nie eine mil. Mark XI mit so einem Hang Tag gesichtet wurde, ist das schon bemerkenswert.


    Bis auf eine weitere Sichtung eines Hang Tags an einer mil. Mark XI glaube ich erst mal nicht, das diese Hang Tags dabei waren.


    Grüße


    C.95